Fontblog Artikel im September 2010

Shanghai Design Biennale 2010

von Helmut Ness, Vorstand Fuenfwerken AG

Die Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai präsen­tiert sich dieses Jahr als Gastgeber der Weltausstellung unter der Vision »Better City, Better Life«. Für eine rasant wach­sende Großstadt mit rund 19 Millionen Einwohner eine durchaus passende These. Auch die in der vergan­genen Woche zum 5. Mal durch­ge­führte »Shanghai Design Biennale« griff das Motto der Expo auf (»Better Life, Better Design«) und stellte sich während der drei Konferenztage dem Themenfeld Verbesserung unseres Lebensraum durch inno­va­tive Designlösungen. Sprecher aus aller Welt beleuch­teten unter­schied­lichste Ansätze aus diversen Disziplinen, von Architektur und Stadtplanung über Enviromental-, Produkt- und Kommunikationsdesign bis hin zum Modedesign.

Die Verbesserung unserer Lebensräume, Nachhaltigkeit, die Herausforderung des demo­gra­phi­schen Wandels und das mess­bare Erforschen der wirk­li­chen Bedürfnisse der Menschen erwiesen sich am Ende der drei Tage als die Schlagworte, auf die sich die Vorträge, Diskussionen und Workshops immer wieder bezogen. Die kurar­to­ri­sche Leitung wurde in diesem Jahr dem Frog-Design-Gründer und Honorarprofessor der Angewandten Akademie in Wien Hartmut Esslinger über­tragen. Esslinger stellte sich in seinem Vortrag selbst als »Design-Katholik und -Prediger« dar, der im Sinne des Design-Thinking-Prozesses immer mit der Zielgruppe gemeinsam an Lösungen arbeite, um ein höchst mögli­ches Nutzererlebnis zu schaffen.

Für Hartmut Esslinger und Frog Design befindet sich der Mensch stets in einem räum­li­chen Kontext, dessen opti­male Erlebnis- und Lebensqualität das Designbüro anstrebt. Er zeigte seine Definition von Räumen, für die Designer Verantwortung über­nehmen können, zum Beispiel Urban Space, Environmental Space, Work Space, Living Space, Cyber Space, Gaming Space, Social Media Space, Mobile Space et cetera. Er unter­mau­erte seine Konzepte mit Projektbeispielen von Frog sowie Prototypen der Wiener Studenten.

Zum Themenbereich Urban-Design zeigten Städteplaner und Architekten ihre Konzepte. So gab Li Quiglai, Director of Planning der Expo in Shanghai (http://​en​.expo2010​.cn), einen Einblick in die Planung zur Nachhaltigkeit auf dem Expo-Gelände und die Optimierung der städ­ti­schen Infrastruktur im Zentrum von Chinas grösster Industriemetropole. Dabei stellte er kritisch den wach­senden Individualverkehr und die weitere Optimierung der Verkehrswege, Transportmöglichkeiten und Umweltaktivitäten als größte Herausforderung für Shanghai heraus. Der in Shanghai lebende Architekt des israe­li­schen Expo-Pavillons Prof. Haim Dotan (http://​www​.haim​dotan​.com/) zeigte seine Vision einer besseren urbanen Welt auf Grundlage von aus der Natur abge­lei­teten Erkenntnissen.

Aus Australien präsen­tierte Prof. Rosella Monacella von der RMIT University in Melbourne (http://​www​.rmit​.edu​.au) bein­dru­ckend, wie der ideale Lebensraum Mensch und Natur am Beispiel einer komplett Computer-gene­rierten Insel aussehen würde. Bei der Diskussion im Nachgang wurde kritisch auf die jüngsten Entwicklungen in Dubai hinge­wiesen, wo gerade nicht die Balance zwischen Natur und Mensch berück­sich­tigt ist. Abschließend stellte der Architekt und Planer der Weltausstellung 2015 in Italien, Prof. Ado Franchini, vor, wie er die Expo in 5 Jahren als Anlass nimmt, verfal­lene Industrieanlagen nach­haltig über das Jahr 2015 hinaus zu leben­digen Stadtvierteln zu entwickeln.

Im Themenfeld Visuelle Kommunikation und Branding zeigte der Landor-Chef China, Ray All, dass man auch als Designunternehmen ein Global Player sein muss, um die welt­weit operie­renden chine­si­schen Auftraggeber zu globalen Marken zu entwi­ckeln. Dabei defi­nierte All den Begriff  Marke als ein kreiertes Versprechen, das im Kopf des Konsumenten als bevor­zugte Wahl verstanden und akzep­tiert sein will. Am Beispiel des aufstre­benden Mischkonzern Hair demons­trierte er die 10-jährige Erfahrung Landors in China und stellte den gerade defi­nierten Positionierungsprozess der Marke für China und die west­liche Welt vor.

Als Deutscher Vertreter führte Fuenfwerken in die typo­gra­fi­sche Vielfalt des latei­ni­schen Alphabetes ein, mit dem in der Markenkommunikation gezielt Aussagen sichtbar und emotional trans­por­tiert werden können. Markenerlebnisse entstehen zwischen Vernunft und Emotion und sind ein stän­diger itera­tiver Prozess zwischen Rezipient und Sender auf der Suche nach dem opti­malen Einklang von »Look and Feel«, »Joy of Use« und »Usabilty«. Im Ausklang warb Fuenfwerken für seine Initiative gestaltBildung, die das Ziel verfolgt, Schülern früh­zeitig die Sensibilität für genaues Beobachten und so eine Grundvoraussetzung zum Gestalten zu vermitteln.

Für Interessierte sind Impressionen der Konferenz in einer Slideshow unter www​.fuenf​werken​.com/​lab zu sehen. Die offi­zi­elle, jedoch nicht beson­ders infor­ma­tive, Website ist: http://​sdb​.sstec​.com​.cn


Endlich: der »iA Writer« fürs kreative Schreiben

Ich schreibe diesen Text mit einer neuen Software, einer App, auf dem iPad. Sie heißt schlicht »Writer« und stammt aus dem Labor der Information Architects (iA). Writer hat ein schlichtes Ziel, nämlich das (krea­tive) Schreiben so einfach wie möglich zu machen. Andere Textprogramme wollen mehr, meis­tens ALLES, erle­digen können: das Verfassen von Briefen, Vorträgen, Drehbüchern, Doktorarbeiten, Angeboten, Rechnungen, Präsentationen bis hin zu deren visu­eller Aufbereitung.

Daher sind für mich als Autor die meisten Textverarbeitungen unbe­nutz­bare Dinosaurier, die mit über­flüs­sigen Funktionen und geküns­telter Intelligenz vom Wesentlichen ablenken … dem Denken und Aufschreiben. Nicht umsonst verfasse ich meine jour­na­lis­ti­schen Texte seit Jahren mit dem spar­ta­ni­schen Mac-Programm »TextEdit«, davor mit »SimpleText«, und davor — das war zwischen 1986 und 1992 — mit Microsoft Word v 1.14 … bis dieses sich nicht mehr mit dem Mac OS 7 vertrug.

Weil ich aus Kollegengesprächen weiß, dass ich mit meinem Bedürfnis nicht alleine bin, frage ich mich oft, warum keines der großen Softwarehäuser, aber auch kein kleines, in der Lage ist, einen simplen Texteditor auf den Markt zu werfen. Vielleicht kann man damit nicht reich werden, was mich wundert, denn es gibt jede Menge nütz­li­cher und preis­werter Utilities. Wahrscheinlich ist die markt­be­herr­schende Rolle Microsofts eine der Ursachen … und die Mutlosigkeit ihrer Nachahmer und Mitläufer (z. B. Open Office).

Nun gibt es seit einigen Monaten das iPad, das auf der frucht­baren App-Infrastruktur des iPhones aufsetzt, wo Programme nicht viel kosten, aber Erstaunliches leisten. Und so dauerte es nicht lange, bis die erste Ankündigung einer simplen Schreib-App an mein Ohr drang, das war im Mai diesen Jahres auf der TYPO Berlin Designkonferenz. Oliver Reichenstein, Gründer und Geschäftsführer des schwei­ze­risch-japa­ni­schen Designbüros Information Architects zeigte die ersten Screenshots seiner »Writing Machine«. Was er dazu erzählte, sorgte nicht nur bei mir für Begeisterung, sondern für Applaus im ganzen Saal.

Seit gestern ist der »Writer«, so der endgül­tige Name (mit türki­schem i), im App-Store erhält­lich (3,99 €; eben auf Platz 10 der Top-Kauf-Apps in Deutschland). Weil das Programm so einfach funk­tio­niert wie eine Schreibmaschine, gibt es eigent­lich nicht viel darüber zu schreiben. Und doch will ich ein paar Features ganz kurz aufzählen:

  • Focus-Modus: 3 Zeilen scharf, der Rest grau
  • Eigene Tastaturzeile für wich­tige Schreibfunktionen
  • Ablage/Speichern in die Wolke (Dropbox)
  • ange­nehme, dezente Sounds
  • eine der schönsten Korrespondenzschriften, Nitti Light von Bold Monday
  • Zähler für Anschläge und Lesedauer

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Heute Nacht, Dark-talk Detroit einschalten

Unsere Freunde von Type-radio haben mir gerade gemailt: »Vielleicht hast Du es schon gehört: Gestern haben die Dark-talks Detroit begonnen. Aus tech­ni­schen Problemen konnten wir gestern leider nicht live streamen. Aber heute Abend sollte alles funk­tio­nieren … dann kommt Elliott Earls*. Akiem« Einen solchen Tipp darf man doch nicht für sich behalten … also raus damit!

Falls ihr heute Nacht nicht einschlafen könnt: Die Show beginnt um 1:30 mittel­eu­ro­päi­scher Zeit. Der Stream ist auf www​.type​radio​.org zu finden.

* Elliott Earls ist Designer, Musiker und Multimedia-Künstler, der auf der TYPO 2000 mit einer Live-Show für Furore sorgte. Hier ein Link zu seinen Arbeiten (thea​pollo​pro​gram​.com) und zu seiner Biografie.


Edenspiekermann startet Design-Kolloquium

Am 29. Oktober 2010 startet Edenspiekermann eine eigene Veranstaltungsreihe. Auftakt ist eine Gesprächsrunde zum Thema »iPad & Co. – Neue Tafeln, neue Inhalte?«, mit Christoph Keese (Axel Springer), Mirko Borsche (Die Zeit) und Chris Lüscher (iA). Weitere Themen im kommenden Jahr sind Social Media, Service Design, Change Communication und Packaging Design. Mehr Informationen …


»Welt aus Schrift«, Ausstellung, Katalog [Update]

[Update: Aktuelle Informationen über Führungen, Vorträge und viele Bilder gibt es auf der Facebook-Fanseite von »Welt aus Schrift« www​.face​book​.com/​W​e​l​t​a​u​s​S​c​h​r​ift zu entdecken.]

»Eines der spre­chendsten Ausdrucksmittel jeder Stilepoche ist die Schrift. Sie gibt nächst der Architektur wohl das am meisten charak­te­ris­ti­sche Bild einer Zeit und das strengste Zeugnis für die geis­tige Entwicklungsstufe eines Volkes. Wie sich in der Architektur ein voller Schein des ganzen Wogens einer Zeit und äußeren Lebens eines Volkes wider­spie­gelt, so deutet die Schrift Zeichen inneren Wollens. Sie verrät von Stolz und Demut, von Zuversicht und Zweifel der Geschlechter.«

Peter Behrens beglei­tete mit diesen – aus heutiger Sicht pathe­ti­schen – Worten die Publikation seiner 1901 erschie­nenen Schrift, die neben der von Otto Eckmann wesent­lich zur Erneuerung der Schriftkultur in Deutschland beitrug. Diese Erneuerung war Ergebnis von Debatten um den ästhe­ti­schen Verfall zeit­ge­nös­si­scher Druckerzeugnisse und hatte Fragen nach natio­naler Identität und Weltöffnung, nach Zweckbestimmung und Lesbarkeit neu entfacht. Inzwischen wissen wir, dass Schrift sehr wohl auch etwas über das äußere Leben eines Volkes mitteilt und dass zwischen Stolz und Demut die Zweifel und Gewissheiten auch von Liebe, Vorschriften, Aufruhr, Hass und Provokation, Spiel und Witz getragen sein können.

Die Ausstellung »Welt aus Schrift« (Sonderausstellungshallen Kulturforum, am Potsdamer Platz, Berlin) widmet sich seit heute der Entwicklungsgeschichte unserer Schrift. In chro­no­lo­gi­schen Schritten wirft die Ausstellung mit über 600 Exponaten ihre Schlaglichter auf die typo­gra­fi­schen Revolutionen des 20. Jahrhunderts, die Interaktion von Schrift und Bild und die viel­fäl­tigen Wechselwirkungen zwischen freier und ange­wandter Kunst.

In der Chronologie von insge­samt sechs Doppeljahrzehnten zeigt »Welt aus Schrift« schlag­licht­artig nach­hal­tige Entwicklungen und Zäsuren in den letzten 120 Jahren, sowie paral­lele zum Teil kontro­verse Erscheinungsformen und macht die bele­benden Wechselwirkungen von freier und ange­wandter Kunst sichtbar. Beginnend mit Beispielen der engli­schen und ameri­ka­ni­schen Buchkunstbewegung um William Morris und Will Bradley, mit Plakaten und Drucksachen von Henry van de Velde, Theo van Rysselberghe, Henri Privat Livemont und Pierre Bonnard als Vertreter des belgi­schen und fran­zö­si­schen Art Nouveau, frühen Drucksachen der Wiener Sezession von Alfred Roller und Koloman Moser oder Beispielen der deut­schen Jugendstil- und Werkbundbewegung (Otto Eckmann, Peter Behrens, Fritz Helmuth Ehmcke, Lucian Bernhard) zeigt die Ausstellung in einem zweiten Kapitel unter­schied­liche Wege des Schriftplakates von streng sach­li­cher und konstruk­tiver bis zur bild­haften Verwendung von Schrift. Glanzstück der Ausstellung ist das von Boris Bilinsky entwor­fene Plakat für die fran­zö­si­sche Aufführung des Films »Metropolis« von 1927. Darüber hinaus sind Buch-, Zeitschriften und Akzidenzdrucke von den Dadaisten und italie­ni­schen Futuristen zu

Wer in der nächsten Zeit nicht nach Berlin kommt, dem sei der umfang­reiche und reich bebil­derte Katalog zur Ausstellung empfohlen (Abbildung links), erschienen im Verlag Walther König zum Preis von 29,80 € (ISBN 9-783865-608888, demnächst hier zu bestellen: www​.buch​hand​lung​-walther​-koenig​.de). Auf rund 260 Seiten zeigt der Katalog nicht nur fast alle Exponate (inkl. sorg­fältig recher­chiertem Stichwortverzeichnis), sondern bietet vertie­fende Essays unter anderem von der Kuratorin Anita Kühnel, dem Ausstellungsgestalter Bernard Stein, sowie den Typografie-Experten und Hochschullehrern Sylke Wunderlich, Günter Karl Bose, Kurt Weidemann, Michael Lailach, Viola Hildebrand-Schat, Matthias Gubig, Fred Semijers und anderen. Gestaltet wurde der Katalog von Heimann und Schwantes – auf hohem Niveau, doch ohne die verwen­dete Schrift im Impressum zu nennen, was wiederum kein Drama ist, denn es handelt sich um die Times.

Ausstellung und Katalog widmen sich ausführ­lich den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Vorkriegsmoderne wieder an Einfluss, beson­ders in der Schweiz und den USA. Armin Hofmann, Emil Ruder oder Karl Gerstner stehen für den sog. Swiss Style, der nicht zuletzt durch die seri­fen­losen Groteskschriften Helvetica (von Max Miedinger) und Univers (von Adrian Frutiger) eine inter­na­tio­nale Ausstrahlung bekam. Die 1950er und 60er Jahre prägen auch die Niederländer Willem Sandberg und Pieter Brattinga sowie die Italiener Vignelli und Cresci. Visuelle und Konkrete Poesie beein­flusste die Grafik der 1960er Jahre (Wolfgang Schmidt und Christian Chruxin), ebenso die Typografie von Herb Lubalin und Willy Fleckhaus.

Neben konstruk­tiver Grafik behaup­teten sich immer auch spie­le­ri­sche, hinter­sin­nige Bildhaftigkeit und Dekonstruktion, die auf unge­wöhn­liche Lesarten setzten und sich gegen die Präsenz foto­gra­fi­scher Bilder behaup­teten. Daneben gewann die Pop-Kultur Einfluss auf die Grafik. Schließlich revo­lu­tio­nierte seit den späten 1970er Jahren die Musikkultur von Punk und Techno die Schriftbilder, was in Zeitschriften Ray Gun, Emigre, Face, Rolling Stone, Frontpage oder Plattencover der Sex Pistols deut­lich wird.

Schließlich zeigt sich in den jüngsten Beispielen eine neue Offenheit gegen­über histo­ri­schen Leistungen der Typografie, eine stär­kere Formenklarheit bei gleich­zei­tiger Betonung des Subjektiven. Ergänzend werden Filme gezeigt und Projektionen, die den Blick auf Schriften im Stadtraum lenken, das Feld der bewegten Schriften berühren und schließ­lich einzelne Typografen vorstellen.

Wie bereits am Montag erwähnt, wurde FontShop von der Kuratorin Anita Kühnel einge­laden, das die Ausstellungsräume verbin­dende Treppenhaus zu gestalten (siehe auch: »Welt aus Schrift« öffnet morgen). Zu diesem entwarf FontShop eine Treppen-Installation, bei der die Vorderflächen der Stufen mit Schriftmustern gestaltet wurden. Jede der 6 Treppen reprä­sen­tiert eine Schriftklasse, als da wären Sans Serif (8 Stufen), Serif (10 Stufen), Slab Serif (6 Stufen), Script (6 Stufen), Display (8 Stufen) und Blackletter (6 Stufen). Die Einteilung entspricht der des FontBooks und spie­gelt sich auch in der iPhone-App FontShuffle wider. Ein launiger Mustertext soll gedul­digen Lesern die Augen für die Vielfalt der Schriftenwelt öffnen.

Wie verspro­chen, veröf­fent­liche ich das PDF der Stufen hier im Fontblog. Download-Link: PDF, 1 S, 900 KB …


Southern-Comfort-Plakatwettbewerb

Mit dem natio­nalen Wettbewerb »Creative Exchange« ruft die Getränkemarke Southern Comfort vom 1. Oktober bis zum 30. November 2010 krea­tive Köpfe ab 18 Jahren dazu auf, einen Plakatentwurf einzu­rei­chen zum Thema Großstadt-Karneval – anders, bunt, lebens­froh, Mardi Gras in New Orleans. Die Teilnahme erfolgt online auf www​.southern​com​fort​.de. Dem Gewinner winkt nicht nur die groß­flä­chige Umsetzung seine Arbeit an einem zentralen, öffent­li­chen Ort sowohl in Berlin als auch in New Orleans sondern auch Reisen inkl. Begleitung in beide Städte.

Am 8. März 2011, dem Tag an dem Mardi Gras in New Orleans seinen Höhepunkt erreicht, feiert der Southern Comfort Creative Exchange seinen krönenden Abschluss mit einer Vernissage im Direktorenhaus in Berlin-Mitte. Zusammen mit einem Künstler aus New Orleans werden das Kunstwerk des Hauptgewinners sowie die 10 zweit­besten Plätze des Wettbewerbs präsentiert.

Zur Jury des Southern-Comfort-Designpreises gehören u.a. Olaf Hajek (Illustrator, Berlin), Julius Wiedemann (Chief Editor Taschen Verlag), Raban Ruddigkeit (Editor Freistil), Janine Sack (Freitag), Alex Goh (Director Designtaxi​.com) und Pascal Johanssen (Direktorenhaus).


Konflikte im Design – eine Umfrage

Alexander Leu studiert Design an der FH Mainz und führt im Rahmen seiner Diplomarbeit eine Umfrage zum Thema »Konflikte von Designern« durch. Er schreibt an Fontblog: »Mein Diplom diagnos­ti­ziert die Ängste und Konflikte, die speziell unter Designern vorherr­schen und geht der Frage nach, was wir aufgrund dieser Konflikte tun. Ein paar Stichwörter: voraus­ei­lender Gehorsam, Rationalisierung der Lösung, Preisdruck etc.«

Eigentlich ist Angst ziem­lich kontra­pro­duktiv im Design, weil sie neue Ideen wirkungs­voll verhin­dert. Freie Kreativität ist einer der Hauptgründe, weshalb die meisten Designer ihre Berufslaufbahn antreten. Aufmerksamkeit, Differenzierung und Profil in der Lösung, für den Kunden, aber auch als Designer, erfor­dert ein gerüt­telt Maß an Mut. Mittelmaß spornt nur selten an.

»Das Ziel meines Diploms ist es heraus­zu­finden, wie Designer mit diesen Problemen umgehen, wie sie sich einer eigenen Haltung und Position bewusst machen und wie sie sich zu mehr Mut anregen. Die Zielgruppe sind Studenten und Berufstätige. Es gibt insge­samt 23 Fragen, davon 9 optional. Das Ganze dauert rund 7 Minuten und ist anonym.

Die Ergebnisse werden in der Diplomarbeit und – bei entspre­chendem Interesse – auch hier im Fontblog veröf­fent­licht, voraus­sicht­lich im Dezember 2010.

Zur Umfrage: http://​www​.umfra​ge​on​line​.com/​l​i​v​e​.​p​h​p​?​c​o​d​e​=​4​f​5​5​95e


Keine Angst vor dem Tod des Buches

Nelson, Coupland und Alice sind drei E-Book-Konzepte der welt­weit agie­renden Innovationsberatung Ideo (Palo Alto, Kalifornien). Das oben einge­bet­tete Video »The Future of the Book« stellt sie in 4 Minuten vor. Ein Klick auf das Vollbild- und das HD-Icon erhöht den Sehgenuss. Die Diskussion ist eröffnet …