Erstes Standardwerk zum Thema ‚Design und KI‘
Sein Name ist Nikolay Ironov. Er entwirft Logos für Cafés, Shops, Apps und Verpackungen. Kostenpunkt: 290 € für das Basis-, 449 € für das Profipaket. Er ist Mitarbeiter beim russischen Designbüro Art. Lebedev Studio und scheint rund um die Uhr zu schuften, sieben Tage in der Woche. Das macht er auch, denn Ironov ist kein Mensch, sondern ein KI-gestützter Service, der auf digitale Typografie und Vektorgrafik trainiert wurde. Die Technik ist so ausgefeilt wie die von Tero Karras entwickelten Generative Adversarial Networks (Wikipedia, zu Deutsch „erzeugende gegnerische Netzwerke“), die realistische Gesichter von Menschen erzeugen (thispersondoesnotexist.com), nicht existierende Autos zusammenbauen (thisautomobiledoesnotexist.com) oder frei erfundene Kunstwerke schaffen (thisartworkdoesnotexist.com).

Sechs mittels KI erzeugte Demologos aus dem Ironov-System der Arte.Lebedev-Designstudios.
Design und KI
Unsere täglichen Designwerkzeuge bieten längst KI-gestützte Funktionen. Adobe Photoshop bietet neuronale Filter, die es zum Beispiel erlauben, menschliche Gesichter zum Lächeln zu bringen oder Fotos zu animieren. Gestern lancierte Adobe Express die Betaversion eines Trickfilmgenerators, die eine selbst gesprochene Audiospur mit einer animierten Trickfigur synchronisiert.
Für die visuelle Gestaltung und die Gestaltenden hat künstliche Intelligenz, wie diese Beispiele zeigen, weitreichende Konsequenzen. Aktuell stellen sich die folgenden Fragen:
- Welche Wirkung hat KI auf das Design und den Designprozess?
- Wie verändert KI die Rolle und die Arbeitsweisen von Designerinnen und Designern?
- Welche Möglichkeiten ergeben sich durch KI-Designwerkzeuge?
- Wie werden diese Werkzeuge in den Gestaltungsprozess eingebunden?
- Entstehen durch KI neue Gestaltungsmethoden und -prozesse?
- Wem gehören die künstlichen Designprodukte (Urheberrecht)?
- Gelten die aktuellen Prinzipien guter Gestaltung noch?
- Welche neuen Geschäftsmodelle bahnen sich an?
Obwohl künstliche Intelligenz kein neues Phänomen und bereits in vielen digitalen Produkten integriert ist, sind die meisten der oben aufgeworfenen Fragen noch nicht beantwortet. Vor allem fehlt in vielen Bereichen die akademische Auseinandersetzung mit der KI-Technologie im Design.
Das gerade erschienene Buch Design und Künstliche Intelligenz – Theoretische und praktische Grundlagen der Gestaltung mit maschinell lernenden Systemen von Marc Engenhart und Dr. Sebastian Löwe ebnet endlich den Weg für die theoretische Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Marc Engenhart ist Kommunikationsdesigner, leitet das Engenhart Design Studio und doziert im Bereich Mensch-Maschine Interaktion, Kommunikationsdesign und Interaktionsgestaltung. Sebastian Löwe ist seit 2018 Professor für Designmanagement an der Berliner Mediadesign Hochschule und Experte für Design- und Innovationsthemen. Beide sind Gründer der Konferenz „Designing With Artificial Intelligence“.
Ihr Buch führt die unterschiedlichsten Stränge und Wissensstände aus den KI-affinen Disziplinen zusammen und macht sie für Gestalterinnen und Gestalter in verständlicher Weise zugänglich.
Nach einer Einführung wird in Kapitel 2 geklärt, was sich hinter der Chiffre ‚künstliche Intelligenz‘ verbirgt, wieso KI-Technologie auf so große Mengen von Daten angewiesen ist und um welche Art von Intelligenz es sich bei KI eigentlich handelt. Es werden zentrale Verfahren der KI vorgestellt, welche Probleme sie lösen und welche Anwendungsgebiete, aber auch welche ethischen, ökonomischen und gestalterischen Implikationen sich daraus ergeben.
Danach beantwortet das Buch die Frage, wie man als Designer die neuen KI-Werkzeuge praktisch nutzt und neue KI-Anwendungen im Team generiert. Im abschließenden fünften Kapitel gibt es praktische Hilfestellungen und Ratschläge, wie ein leichter Einstieg in die Arbeit mit KI-Werkzeugen gelingen kann. Für den Unternehmens- und Beratungskontext stellt das Buch erstmals ein umfängliches visuelles interaktives Innovation-Framework vor, mit dem Designerinnen und Designer im Team KI-Produkte entwickeln können.
Das Buch ist eine sehr empfehlenswerte Einführung in das Thema Design und künstliche Intelligenz und richtet sich vornehmlich an Theoretiker:innen und Praktiker:innen aus den Bereichen Design, Designmanagement und angrenzenden Gebieten, wie der Mensch-Computer-Interaktion, der Medienkunst oder dem Projektmanagement.
Marc Engenhart, Sebastian Löwe: „Design und künstliche Intelligenz – Theoretische und praktische Grundlagen der Gestaltung mit maschinell lernenden Systemen“, 2022, Birkhäuser Basel, 208 S., 205 mm x 257 mm, 53 Abbildungen, 53,00 €. Weitere Informationen …
Yang Liu vergleicht wieder
Alles begann vor 15 Jahren mit „Ost trifft West“. Die deutsch-chinesische Informationsdesignerin Yang Liu verglich in ihrem ersten, selbst verlegten Buch – auf quadratischen Doppelseiten – westliche und östliche Gepflogenheiten miteinander: Pünktlichkeit, Warteschlangen, Schönheitsideale, Duschzeiten oder den Umgang mit Problemen. Für die Visualisierung nutzte sie Piktogramme, die teilweise vom Stil Otl Aichers inspiriert sind.
Das rote Büchlein war so erfolgreich, dass bald weitere Vergleichsbücher erschienen, diesmal allerdings weltweit im Verlag Taschen: „Man meets Woman“, „Today meets Yesterday“ und „Big meets Little“. Jetzt ist ihr fünftes Buch erschienen: „Europe meets USA“. Das Format und die Ausstattung sind immer noch so sympathisch wie bei der ersten Auflage: 13,5 × 13,5 cm, fadengebunden, Leineneinband. Und der Preis nach wie vor fair: 12 €. Unter anderem direkt beim Verlag zu bestellen …
Im fünften Teil ihrer Bestsellerreihe stellt Yang Liu die Unterschiede der Kulturen beidseits des Großen Teichs gegenüber. Wie reagieren Menschen auf ein „Wie geht’s“? Wo verdienen Bosse mehr, in Paris oder in L.A.? Wann wird geheiratet? Wie halten es die Menschen mit dem Patriotismus? Die Unterschiede sind oft überraschend, vor allem, wenn man sich selbst noch nie Gedanken über das Wie und Warum gemacht hat.
Yang Liu wurde 1976 in Peking geboren. Nach ihrem Studium an der Universität der Künste Berlin arbeitete sie als Designerin in Singapur, London, Berlin und New York. Im Jahr 2004 gründete sie ihr eigenes Designstudio, das sie auch heute noch betreibt. Neben Workshops und Vorträgen auf internationalen Konferenzen, unterrichtet sie an zahlreichen Hochschulen im In- und Ausland. Im Jahr 2010 wurde sie zur Professorin an der BTK Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ernannt. Ihre Arbeiten wurden bei internationalen Wettbewerben mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und sind in Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt zu finden. Yang Liu lebt und arbeitet in Berlin.
Boomer-Chart Nº 9: Mobilitätskosten
Was kostet ein E-Auto monatlich im Vergleich zum Verbrenner? Fahre ich mit dem E-Bike günstiger durch die Stadt als mit einem ÖPNV-Jahresabo? Mit dem Auto oder dem Bus zur Arbeit? Der Verkehrsclub Deutschland e.V. hat die monatlichen Mobilitätskosten VCD berechnet und den „Kostencheck Mobilität“ veröffentlicht (Blick ins PDF). Ich habe die Ergebnisse mal in einer grafische Übersicht zusammengefasst.
Lade hier das neunte Boomer-Chart: die monatlichen Kosten der wichtigsten Verkehrsmittel im Vergleich …
Boomer-Chart Nº 8: falsches Englisch
Beamer aus, Basecap auf, kurz noch mal zum Discounter ein Sixpack holen und dann zum Foto-Shooting. Briten und Amerikaner sind verstört, dass wir mit dem BMW zu einer Schießerei im Basislager fahren und dort fotografieren. Das passiert, wenn man ihnen mit Scheinanglizismen gegenübertritt. Handy, Fitnessstudio und Public Viewing – wir sprechen mit Leidenschaft Denglisch. Aber meistens haben die Wörter im Englischen entweder keine, oder aber eine vollkommen andere Bedeutung. Hier 50 Beispiele …
Lade jetzt das achte Boomer-Chart: der Englisch-Blitzkurs zur Vermeidung von Missverständnissen …
Boomer-Chart Nº 7: Bundesländer
Welche Koalition regiert gerade Thüringen? Leben in Mecklenburg-Vorpommern eigentlich mehr Menschen als in Hamburg? Wer war noch mal Tobias Hans? Diese Übersicht beantwortet die drängendsten Fragen zu den 16 deutschen Bundesländern. Mehr musste nicht wissen.
Lade jetzt das siebte Boomer-Chart: die 16 Bundesländer und ihre Kennzahlen …
Boomer-Chart Nº 6: Städte-Spickzettel
Wo liegt noch mal Chemnitz? Ist Leipzig Sachsen oder Sachsen-Anhalt? Die Landeshauptstadt von Hessen … Frankfurt? Diese Übersicht beantwortet alle Fragen über die Lage, Größe, politische Rolle und die fußballerische Relevanz der 40 größten deutschen Städte. Mehr musste nicht wissen.
Lade jetzt das sechste Boomer-Chart: die 40 systemrelevantesten Städte Deutschlands …
Boomer-Chart Nº 5: „Homeschooling“-Plan
Hier gibt es seit einer Woche Charts, Tabellen und Zettel für den täglichen Überlebenskampf. Natürlich im DIN-Format, natürlich kostenlos. Lade das PDF und archiviere es in die Cloud, für den Zugriff auf allen deinen Geräten.
Lade jetzt das fünfte Boomer-Chart: den Wochenstundenplan für das Lernen zu Hause …
Boomer-Chart Nº 4: Sonderzeichen Windows
Vom Boomer für Boomer: Spickzettel für den täglichen Überlebenskampf im Office. Natürlich im DIN-Format, natürlich kostenlos. Lade das PDF und archiviere es in die Cloud, für den Zugriff auf all deinen Geräten. Du kannst aber auch eine Postkarte drucken, ein A4-Blatt mit dem Bürodrucker oder ein Poster.
Lade jetzt das vierte Boomer-Chart … die Sonderzeichen-Übersicht für Windows/PC-Typografinnen und -Typografen