Kabel Eins: neues Logo, neuer Claim
Das Ende der »guten Zeiten« beim Privat-Fernsehsender Kabel Eins naht. Dwdl meldet, das ab Mitte Februar ein neues Logo mit integriertem Claim zum Einsatz komme: echt kabel eins. Der »1-Kern« des bisher runden Logos, um den es einst eine juristische Auseinandersetzung mit der ARD gab, bleibt in seinen Grundzügen erhalten. Das Orange wird roter. Die bisherige Logo-Schrift Din wird durch eine breite, lineor-technoide Type ersetzt.
Der neue Claim löst das bisherige »Good Times« ab, das erst seit zwei Jahren verwendet wird. Dwdl ergänzt: »Kabel Eins kommt mit seinem Relaunch nun also doch noch dem Schwestersender Sat.1 zuvor. Der Berliner Sender wollte eigentlich Anfang des Jahres mit neuem Claim und neuem On-Air-Design an den Start gehen – doch der geplante Claim ›Schön dich zu sehen‹ wurde erstens kurz zuvor überraschend schon von Super RTL eingeführt und gefiel zweitens auch dem neuen Sat.1-Co-Geschäftsführer Rossmann nicht.«
Semesterpräsentation an der FH Mainz
Am Donnerstag, den 24. Januar von 15 bis 19 Uhr, stellen alle Seminare des Studiengangs Kommunikationsdesign der Fachhochschule Mainz die Arbeitsergebnisse des Wintersemesters 07/08 der Öffentlichkeit vor.
Adobe-Fotowettbewerb: Um 17 Uhr werden die Gewinner des Wettbewerbs im Treppenhaus Rheinstraße bekanntgegeben und prämiert.
Büchertisch und Semesterausklang: Während der Veranstaltung können im Foyer Publikationen aus dem Online-Shop des Studiengangs erworben werden. Für einen entspannten Semesterausklang bei Musik und Bier (und anderen Getränken) sorgt die Fachschaft Kommunikationsdesign.
Der Eintritt ist frei. Studierende, deren Eltern, sowie alle Design- und Studieninteressierte sind herzlich eingeladen.
Ort: Fachhochschule Mainz // Holzstr. 36 // 55116 Mainz
Die Gewinner des Helvetica-Poster-Wettbewerbs
Auf der vergangenen TYPO-Konferenz im Mai 2007 schrieb Linotype anlässlich des 50. Geburtstages ihrer Helvetica einen internationalen Poster-Designwettbewerb aus. Gestern Abend wurden die Sieger bekannt gegeben. Den 1. Platz belegt Nina Hardwig (Kunsthochschule Kassel) mit dem Beitrag »Bread-and-Butter-Type«. Helvetica wird von ihr als eine im wahrsten Sinne des Wortes Brot- und Butterschrift dargestellt. Die Entwerferin erhält als Preise eine OpenType-Fontsammlung sowie einen von Hermann Zapf signierten iPod. Platz 2 belegte Alexandre Rola aus Portugal mit dem Entwurf »hel()v(s)et(h)icA(s) or hell vs ethics«; »Today« von Jamal Issawi (Libanon) wurde auf den 3. Platz gewählt.
Zur Gewinner-Seite bei Linotype …
Die Plätze 4 bis 30 …
Anerkennende Erwähnung …
Pfundiges Zeichen
Simon Budig schreibt mir: »Meine Mutter verwendet gelegentlich ein verschnörkeltes Zeichen, um die Gewichtseinheit ›Pfund‹ darzustellen, eine Art µ mit Kringel. In Wikipedia findet man das Bild eines ähnlichen Zeichens. Es sieht ein bisschen anders aus, als meine Mutter es schreibt – ich habe eine Skizze angehängt.« Weitere Beispiele des Zeichens in handgeschriebenen Rezepten hier und hier. Simon meint, dass für das Pfund-Symbol kein Platz im Unicode vorgesehen sei.
Ich habe bei Johannes Bergerhausen nachgefragt, der Unicode-Experte in Deutschland und Vater von decodeunicode. Er schreibt: »Es gibt tatsächlich ein Unicode-Zeichen namens L B Bar Symbol. Das passt zur Abkürzung lb., im Amerikanischen für Pfund, aus dem Lateinischen: Libra. Ich schätze, dass sich die linke Form in der obigen Abbildung aus der Abkürzung lbs.
(Plural) entwickelt hat. Die rechte Form kenne ich nicht.«
Wer weiß mehr über das Pfund-Zeichen, seine Herkunft und die Entstehung des Kringels?
Fontblog hat jetzt einen großen Bruder
Er heißt Zoomfeed und widmet sich der Fotografie, und zwar aus Sicht derer, die Fotos beruflich verwenden … so wie sich Fontblog an alle wendet, die Schriften beruflich einsetzen. Wir haben Zoomfeed gegründet, weil sich viele FontShop-Kunden mit einer zweiten großen Produktgruppe unseres Hauses beschäftigen, den lizenzfreien Bildern nämlich. In der Frühphase des Fontblogs habe ich hin und wieder wieder mal Fotothemen aufgegriffen (ein Beispiel), doch seit über 2 Jahren ignoriere ich die Nachrichten dieser wichtige Disziplin der visuellen Gestaltung.
Bei FontShop herrscht der Grundsatz, die Produktgruppen Schrift und Bild – über alle Marketingkanäle – getrennt zu kommunizieren. Das muss auch für unser Corporate Blog gelten, der aus guten Gründen ein Themenblog ›Typografie‹ ist. Die logische Konsequenz: Wir brauchen ein zweites Themenblog. Am besten eines, dass sich in ähnlicher Weise entwickelt und behauptet, wie Fontblog. So entstand die Idee für Zoomfeed.
Als Chefredakteur für Zoomfeed konnten wir den Blogpionier (fontwerk.com) und zugleich einen der besten Grafik-Blogautoren im Land gewinnen: Ivo Gabrowitsch. Ivo ist selbst leidenschaftlicher Fotograf. Parallel dazu beobachtet er die Grafikbranche wie kaum ein anderer … durch seine Fontwerk-Brille, durch die Organisation des Berliner Typo-Stammtischs, sein aktuelles Studium, Praktika (unter anderem bei FSI FontShop International), Studienreisen nach China und demnächst in die USA und durch seinen sympathischen, wachen Verstand. Ich kann mir niemand besseres für Zoomfeed vorstellen. Danke, Ivo, dass wir Fontblogs Bruder gemeinsam mit Dir aufbauen dürfen.
Abonniert den Zoomfeed …!
Abonniert die Zoomfeed-Kommentare …!
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Nachtrag: Hier findet ihr Ivos Gedanken zu Zoomfeed
Achtung, Designpolizei!
Die Webseite design-police.org bietet 5 Bögen mit Aufklebern, die man sich unbedingt auf Etikettenpapier drucken und verteilen sollte (leider nur englisch). Im Kommunikationsbusiness ergeben sich tagtäglich Gelegenheiten, auf Misstände der folgenden Art hinzuweisen: »Mikroskop erforderlich«, »Schriftanzahl reduzieren«, »Zeilenabstand umgehend verringern«, »Feststelltaste lösen«, »Konsultieren Sie einen Typografen!« oder »Das Zollzeichen ist kein Gänsefüßchen«. Ich hätte richtig Lust, all diese Sprüche sofort zu übersetzen und tausendfach zu verbreiten … hier im Fontblog ist ja immerhin schon seit 4 Jahren die Geschmackspolizei stationiert. Vielleicht machen wir das einfach mal in diesem Jahr … (Via)
Kostenloser OpenType Test-FontFont
In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht FontShop kostenlose Demoschriften seiner Schwesterfirma FSI, Herausgeberin der FontFont-Bibliothek. Neu im Angebot: der OpenType-Pro-Font FF Good Wide Light, aus der zweiten Schriftfamilie von Lukasz Dziedzic, dem Entwerfer von FF Clan (auch enthalten in den FontStars 2007).
Der »Free Font« eignet sich ausgezeichnet, um die OpenType-Funktionen einer modernen Schrift zu erleben. Hierzu benötigt man ein Anwendungsprogramm, dass die OT-Funktionen unterstützt, zum Beispiel Adobe Indesign. Dort gibt es dann, als Anhängsel zum Font-Menü, ein OpenType-Kaskadenmenü, mit dem sich die typografischen Funktionen der Schrift ansteuern lassen: Kapitälchen, verschiedene Ziffernarten, Ligaturen und mehr. Das Umschalten, zum Beispiel auf Kapitälchen, erfolgt entweder vor dem Schreiben oder danach in einem zuvor aktivierten Textabschnitt.
Wer gezielt ein Sonderzeichen sucht oder sich einen Einblick in den Zeichenvorrat der Schrift verschaffen möchte, ruft das »Glyphen«-Fenster (Menü »Schrift«) von InDesign auf. Es zeigt zunächst alle verfügbaren Schriftzeichen, kann aber auch – über ein Ausklappmenü im Kopf des Fensters – Zeichengruppen darstellen, zum Beispiel alle »tiefgestellten Zeichen« oder alle »historischen Formen«. Aufgepasst bei der Übersetzung: »Lining Figures« ist nicht mit Versalziffern übersetzt sondern wird als »Kurze Zahlen« bezeichnet.
Beim Schlendern durch das Glyphenfenster erkennt man in der FF Good Pro eine Gruppe von Zeichen, die weder per Menü eingeschaltet werden, noch als eigene Glyphengruppe erscheinen: die kyrillischen Buchstaben; man verwendet sie durch das Wechseln des Tastaturtreibers zu einer entsprechenden Fremdsprache. Als OpenType-FontFont mit dem Namenszusatz Pro bestätigt sich damit, dass FF Good Pro mehr Sprachen unterstützt, als die mit Western- oder CE-Encoding darstellbaren, nämlich alle, die sich der kyrillischen Schrift bedienen.
Die untere Abbildung gibt einen Eindruck von den typografischen Funktionen der FF Good Pro und zeigt von links nach rechts in 4 Zeilen: Versalien, Gemeine, Kapitälchen, kyrillische Zeichen, bedingte Ligaturen, Standard-Ligaturen, Währungszeichen als Versalien und Kapitälchen, zugerichtete Versalziffern, Tabellen-Versalziffern, zugerichtete Mediävalziffern inkl. passender Währungszeichen, Tabellen-Mediävalziffern inkl. passender Währungszeichen, Zähler-Ziffern inkl. dazu passender mathematischer Zeichen bzw. Währungszeichen, Nenner-Ziffern inkl. dazu passender mathematischer Zeichen bzw. Währungszeichen, wissenschaftlich tiefgestellte Ziffern, hochgestellte Ziffer, Interrobang und weitere Sonderzeichen. Schaut einfach selbst mal rein: FF Good Pro Wide Light direkt downloaden …
15 Jahre Focus jetzt im Online-Archiv
Sämtliche Artikel des Nachrichtenmagazins Focus seit seiner Gründung vor 15 Jahren sind ab heute kostenlos im Internet abrufbar. Wie der Verlag mitteilt, stehen unter focus.de/archiv alle Texte und Tabellen, die seit dem 18. Januar 1993 erschienen sind, zur Verfügung. Nach Angaben von Focus-Online-Chefredakteur Jochen Wegner wurde in die netzgerechte Aufbereitung ein halbes Jahr Arbeit investiert. Laut Focus-Herausgeber Helmut Markwort umfasst das jetzt freigeschaltete Archiv mehr als 100 000 Beiträge.
Meine Suche nach »FontShop« förderte ein Focus-Ranking aus dem Jahr 1996 zu Tage, an das ich mich noch gut erinnere, die Focus-Liste Schriftgut, ermittelt von FontShop.
Das waren die Bestseller des 1. Halbjahres 1996
1 OCR-B/Adobe/Adrian Frutiger/1968
2 Futura Book/Adobe/Paul Renner/1928-32
3 Zurich Extra Black/Bitstream/1957
4 FF Meta Plus 1/FontShop International/Erik Spiekermann/1985-91
5 Rotis Sans Serif/Agfa Otl Aicher/1989
6 FF Trixie/FontShop International/Erik van Blokland/1991
7 Interstate/The Font Bureau Inc./Tobias Frere-Jones/1993
8 FF Info Text/FontShop International/Erik Spiekermann/1996
9 Myriad MM/Adobe/R. Slimbach, C. Twombly/1992
10 FF Thesis TheMix/FontShop International/Luc(as) de Groot/1994