Kostenloser OpenType Test-FontFont

In unre­gel­mä­ßigen Abständen veröf­fent­licht FontShop kosten­lose Demoschriften seiner Schwesterfirma FSI, Herausgeberin der FontFont-Bibliothek. Neu im Angebot: der OpenType-Pro-Font FF Good Wide Light, aus der zweiten Schriftfamilie von Lukasz Dziedzic, dem Entwerfer von FF Clan (auch enthalten in den FontStars 2007).

Der »Free Font« eignet sich ausge­zeichnet, um die OpenType-Funktionen einer modernen Schrift zu erleben. Hierzu benö­tigt man ein Anwendungsprogramm, dass die OT-Funktionen unter­stützt, zum Beispiel Adobe Indesign. Dort gibt es dann, als Anhängsel zum Font-Menü, ein OpenType-Kaskadenmenü, mit dem sich die typo­gra­fi­schen Funktionen der Schrift ansteuern lassen: Kapitälchen, verschie­dene Ziffernarten, Ligaturen und mehr. Das Umschalten, zum Beispiel auf Kapitälchen, erfolgt entweder vor dem Schreiben oder danach in einem zuvor akti­vierten Textabschnitt.

Wer gezielt ein Sonderzeichen sucht oder sich einen Einblick in den Zeichenvorrat der Schrift verschaffen möchte, ruft das »Glyphen«-Fenster (Menü »Schrift«) von InDesign auf. Es zeigt zunächst alle verfüg­baren Schriftzeichen, kann aber auch – über ein Ausklappmenü im Kopf des Fensters – Zeichengruppen darstellen, zum Beispiel alle »tief­ge­stellten Zeichen« oder alle »histo­ri­schen Formen«. Aufgepasst bei der Übersetzung: »Lining Figures« ist nicht mit Versalziffern über­setzt sondern wird als »Kurze Zahlen« bezeichnet.

Beim Schlendern durch das Glyphenfenster erkennt man in der FF Good Pro eine Gruppe von Zeichen, die weder per Menü einge­schaltet werden, noch als eigene Glyphengruppe erscheinen: die kyril­li­schen Buchstaben; man verwendet sie durch das Wechseln des Tastaturtreibers zu einer entspre­chenden Fremdsprache. Als OpenType-FontFont mit dem Namenszusatz Pro bestä­tigt sich damit, dass FF Good Pro mehr Sprachen unter­stützt, als die mit Western- oder CE-Encoding darstell­baren, nämlich alle, die sich der kyril­li­schen Schrift bedienen.

Die untere Abbildung gibt einen Eindruck von den typo­gra­fi­schen Funktionen der FF Good Pro und zeigt von links nach rechts in 4 Zeilen: Versalien, Gemeine, Kapitälchen, kyril­li­sche Zeichen, bedingte Ligaturen, Standard-Ligaturen, Währungszeichen als Versalien und Kapitälchen, zuge­rich­tete Versalziffern, Tabellen-Versalziffern, zuge­rich­tete Mediävalziffern inkl. passender Währungszeichen, Tabellen-Mediävalziffern inkl. passender Währungszeichen, Zähler-Ziffern inkl. dazu passender mathe­ma­ti­scher Zeichen bzw. Währungszeichen, Nenner-Ziffern inkl. dazu passender mathe­ma­ti­scher Zeichen bzw. Währungszeichen, wissen­schaft­lich tief­ge­stellte Ziffern, hoch­ge­stellte Ziffer, Interrobang und weitere Sonderzeichen. Schaut einfach selbst mal rein: FF Good Pro Wide Light direkt downloaden …


15 Kommentare

  1. renko

    Wow, danke!

  2. RamBam

    Dabei fällt mir auf, dass in dem Installations-PDF Vista noch nicht explizit erwähnt ist. Das macht natür­lich nicht wirk­lich was, aber da ihr ja sonst auch Perfektion anstrebt… ;-)

  3. Florian

    Testfont, es handelt sich bei den Fonts nicht um Shareware oder Freeware!

    Was heißt das, »Testfont«? Keine kommer­zi­elle Nutzung, keine öffent­liche Nutzung, …? Anscheinend ist doch »alles« erlaubt, da dem Download ja die übliche Voll-EULA beiliegt. Etwas verwir­rend formu­liert finde ich. Nicht so bescheiden, ein Geschenk darf man ruhig als solches deklarieren!

    Und ein Artikel über OpenType-Pro-FontFonts und deren Sprachumfang sollte konse­quen­ter­weise das U+0141 im Gestalternamen verwenden … ;°)

    Sonst: Super-Sache, danke!

  4. Jürgen

    Ihr dürft den Font benutzen für was ihr wollt … nur nicht weiter geben. Der Font ist nicht als Shareware oder Freeware dekla­riert, damit er nicht bis in alle Ewigkeit redis­tri­bu­iert wird.

  5. Jürgen

    Und ein Artikel über OpenType-Pro-FontFonts und deren Sprachumfang sollte konse­quen­ter­weise das U+0141 im Gestalternamen verwenden … ;°)

    Mach ich nicht mehr. Hat mir regel­mäßig den RSS-Feed zerschossen, worauf Abonnenten dann fest­stellen mussten, dass keine Umlaute mehr funk­tio­nieren und ähnliches …

  6. Florian

    Danke für die Klarstellungen!
    Interessant, dass die Webtechnik in Sachen Sonderzeichen doch noch so weit hinter­her­hinkt bzw. auch für Font-/Schriftexperten so kompliziert/unberechenbar ist. Sieht für einen Polen wohl so aus wie ›Juergen‹.

  7. Christoph

    Sieht für einen Polen wohl so aus wie ›Juergen‹.

    Eher wie „Jurgen“, denn „�?“ wird wie „W“ ausgesprochen.

  8. Florian

    Touché! Dafür hast Du jetzt Jürgens Kommentar-Feed gefetzt, Christoph … ☻

  9. Christoph

    Verzeih mir, Jürgen! ;)
    Und Florian am besten auch gleich …

  10. Jens Kutílek

    Dabei fällt mir auf, dass in dem Installations-PDF Vista noch nicht explizit erwähnt ist. Das macht natür­lich nicht wirk­lich was, aber da ihr ja sonst auch Perfektion anstrebt… ;-)

    Das PDF ist doch laut Dateidatum von 2006, da gab’s noch kein Vista …

    Es gibt eine aktu­el­lere Version, in der auch Vista vorkommt, die habe ich jetzt auf die Schnelle aber nirgends online gefunden. Aber keine Panik, der Font-Installationsdialog sieht immer noch aus wie in Windows 3.11 ;)

  11. Sebastian Nagel

    :) den verwendet man doch auch nicht.

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