Neue FontFeed-Serie: Fontstrukteure im Portrait
Am 1. April 2009 feierte FontStruct, die von FontShop ins Leben gerufene Font-Editor-Community, ihren 1-jährigen Geburtstag. Auf der – inzwischen preisgekrönten – FontStruct-Site lassen sich sehr einfach modulare bzw. konstruierte Schriften entwerfen, als Font abspeichern und zum Download anbieten. Inzwischen sind 150.000 Schriftentwerfer (FontStructors) auf FontStruct registriert. Während ich diese Zeilen schreibe, wird an 27.684 Entwürfen (FontStructions) gearbeitet. Insgesamt entstanden bis heute 166.341 FontStructions, davon sind 7334 öffentlich – also kostenlos downloadbar.
Einige der Fontstrukteure genießen ein hohes Ansehen, weil sie mit den simplen Mechanismen der Plattform überaus originelle Schriften entworfen haben (zur Galerie). Aus diesem Grund entschloss sie FontFeed, in loser Reihenfolge die aktivsten und am besten bewerteten Fontsrukteure zu interviewen. Den Anfang macht John Skelton (Focus On FontStructors: John Skelton), dessen Fonstruktionen unter dem Usernnamen afrojet tausendfach geladen wurden und im Einsatz sind. Zum Beispiel die oben abgebildete Hydroplane (zur Hydroplane-FontSruct-Seite).
Das neue Firefox-Icon
In der kommenden Woche erscheint Firefox 3.5, mit neuen Funktionen … und einem neuen Icon (Abb. oben rechts). Alex Faaborg von Mozilla stellt es schon heute in seinem Blog vor. Es ist kein grundlegend neuer Entwurf, sondern eine feinfühlige Überarbeitung von Anthony Piraino (Iconfactory). Das Icon, Logos und der Firefox-Schriftzug (gesetzt aus FF Meta Bold) auf wiki.mozilla.org.
Retrodesign: das Buch und ein erhellendes Gespräch
Kein Buch beschäftigte mich in den letzten Tagen mehr als Retrodesign Stylelab von Achim Böhmer und Sara Hausmann. »Retrodesign ist Zukunft« lautet ein Zitat, das mich beim Blättern auf der ersten Doppelseite herausfordert. In diesem kurzen Satz steckt das Geheimnis von Retrodesign, was ich allerdings erst nach 300 Seiten begreife. Dazwischen lerne ich, dass ich eine viel zu enge Sichtweise des Begriffs im Kopf hatte. Retrodesign ist mehr, als Nostalgie, Kopiererei oder Rückbesinnung (tatsächlich ist es das genau Gegenteil von alledem, doch dazu später mehr). Retrodesign ist eine eigene, die Stilepochen begleitende Periode. Retrodesign hört nie auf, ist immer da.
Das Buch von Böhmer/Hausmann ist Nachschlagewerk, Geschichtsbuch und Denkanstoß in einem. Es ist vorzüglich recherchiert – natürlich wunderbar gestaltet – und gliedert sich in 3 methodische Teile: Gegenüberstellung, Charakteristik und Zeitimpuls. In allen 3 Teilen werden …
WeiterlesenGrün ist die Hoffnung
Netzbürger drücken aktuell ihr politisches Engagement durch die Farbe Grün aus. Auf whereistheirvote kann man dafür stimmen, dass Google sein Logo einen Tag für die Gewaltlosigkeit im Iran austauscht (über 500.000 Stimmen wurden schon abgegeben). Die Website helpiranelection färbt Twitter-Profilbilder in ein friedliches Grün.
Heye und GWA gewinnen gegen GEMA
»Die Werbeagentur Heye hat gemeinsam mit dem Gesamtverband der Kommunikationsagenturen GWA e.V. eine wichtige Entscheidung für die Eigenwerbung von Agenturen herbeigeführt. Diese dürfen mit den von ihnen kreierten Werbepots auf ihrer Webseite für sich werben, ohne dass sie der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) Auskunft darüber geben oder eine Vergütung zahlen müssen.« Das meldet der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) auf seiner Webseite.
Die juristische Auseinandersetzung dauerte insgesamt sieben Jahre. Die erste und zweite Instanz hatten die Klage noch abgewiesen. Deren Urteile wurden nun aber vom Bundesgerichtshof (BGH) letztinstanzlich aufgehoben. Der BGH stellte fest, dass die GEMA nicht berechtigt ist, von Heye Auskunft und/oder Vergütung für die Musik in den zur Eigenwerbung auf der Webseite gezeigten Werbespots zu verlangen. »Die Werbung von Agenturen mit ihren Arbeitsergebnissen darf nicht durch GEMA-Gebühren behindert werden – das Urteil hat große Bedeutung für den GWA und seine Mitglieder«, so fasst GWA-Justitiar Dr. Eberhard Kolonko das Urteil zusammen.
Panne beim Halle-Saale-Logo
Eigentlich sollte das neue Logo für Halle (Saale) erst in einigen Wochen präsentiert werden. Doch nachdem es die BILD-Zeitung am Montag veröffentlichte, sprechen alle darüber. Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) liefert Hintergründe: »›Halle, die Stadt‹ – das war einmal – künftig heißt es nur noch ›Halle Saale‹. Eine Jury, bestehend aus Vertretern von Kulturinstitutionen und Wirtschaftsunternehmen, entschied sich für den Entwurf der halleschen Agentur Inside Werbung.«
Halle ist rot, Saale ist grau, ein schlichter Schriftzug in Kleinbuchstaben, kein grafischen Schnickschnack, kein Risikofaktoren wie beim Cottbus-Logo. Einziges grafisches Element ist ein Stern über dem letzten e, »er kann als Salzkristall aus dem Stadtwappen interpretiert, aber auch als augenzwinkernder Hinweis auf weitere Informationen verstanden werden, etwa an Plakat-Unterseiten«. (MZ) Das Resüme des Stadtmarketing-Chef Stefan Voß gegenüber MZ: »Halle wird unverwechselbar«.
Weit gefehlt, wie eine Diskussion noch am selben Abend auf der lokalen Internet-Plattform HalleForum.de zeigt. Das neue Halle-Logo ist nicht nur in der gleichen Schrift gesetzt wie das HalleForum-Logo (FF Meta Bold), selbst die Zweifarbigkeit und der Stern sind in dem älteren Entwurf enthalten. Fazit: Doch verwechselbar. Was nun?
Vielleicht die rund 20 Jahre jüngere Schrift FF Meta Serif nehmen:
Oder eine andere humanistische Sans Serif von zirka 300 Alternativen, zum Beispiel Syntax, FF Clan oder FF Profile.
Die drei obigen Schriftmuster sind übrigens direkt mit beta.fontshop.de verlinkt, mittlere Größe. So könnt auch Ihr Schriftmuster mit der neuen FontShop-Site in Eure Blogs einbauen. Wow!
Werkschau Gestaltung, HBK Braunschweig
Am kommenden Dienstag, den 23. Juni 2009 startet der diesjährige Rundgang an der HBK Braunschweig. Um 18 Uhr im Weidenhoff beginnt die Eröffnungsfeier mit Opernfragmenten und Drachenblut. Auch anschließend gibt es viel zu sehen, zu hören und zu entdecken: Vier Tage lang, jeweils von 10 bis 20 Uhr sind Ateliers, Werkstätten und Einrichtungen geöffnet.
Neu beim Rundgang ist eine große gemeinsame Ausstellung der Studiengänge Industrial Design, Kommunikationsdesign und Transportation Design. In der ehemaligen Öffentlichen Bücherei präsentieren sie sich vom 25. Juni bis zum 5. Juli 2009 mit einer Vielzahl von Studien- und Projektarbeiten. Zur Eröffnung am Mittwoch, den 24. Juni um 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Das ausführliche Programm als PDF …
Feedback zu beta.fontshop.de (3)
Thomas K. aus Berlin schreibt gerade: »Habe eben den neuen Fontshop getestet und bin sehr angetan! Im Fontblog wird ja schon länger intensiv um Feedback gebeten, also hier zwei Anregungen, die ich nach meiner Bestellung habe:
1) Bitte gestaltet das Warenkorbsymbol eindeutiger. Es war das einzige, was ich beim Bestellen suchen musste – es ist recht klein auf der Seite angebracht, und durch die harte Stilisierung sieht es auf den ersten Blick es eher aus wie eine umgedrehte Videokamera ;)
2) Das Fenster mit den Lizenzbedingungen (das vor dem Schriftdownload aufspringt) ist sehr lieblos gestaltet.
Ansonsten: Tolle, neue Website – macht jetzt großen Spaß, zu stöbern!«