Fontblog Artikel im Juni 2009

Fontblog gratuliert dem Design Tagebuch

Ein Design-Blog erhält einen Grimme-Online-Award … das ist groß­artig, das dient unserer Branche. Ich gratu­liere meinem Kollegen Achim Schaffrina, der den Preis gestern in Köln in Empfang nahm. Hier geht es zu seinem Bericht …


Zwei Hochschulstellen im Bereich Typografie

Andrea Tinnes, Professorin für Schrift & Typografie an der Burg Giebichenstein (Hochschule für Kunst und Design Halle) macht mich gerade auf zwei inter­es­sante Stellen im Bereich Schriftentwurf und Typografie an deut­schen Hochschulen (Leipzig, Offenbach) aufmerksam:

Professur Typedesign an der HGB Leipzig (Deadline bereits 30. 06. 09); Ausschreibung-Link …

Professur Typografie an der HFG Offenbach (Deadline 31. 07. 09); Ausschreibung-Link …


Face-to-Face mit dem Partnerland Frankreich

Frankreich ist das Partnerland der neunten Konferenz für Wirtschaft und Design, Face to Face (F2F9). Das inter­na­tio­nale Treffen von Designexperten und ihren Auftraggebern aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen findet vom 12. bis 14. November in Ludwigsburg statt.

Face to Face ist die einzige Designkonferenz, bei der Designauftraggeber und profes­sio­nelle Gestalter gemeinsam auf dem Podium stehen. Sie machen Gestaltungsprozesse öffent­lich und präsen­tieren Projekte aus Design, Architektur und Wirtschaft. Das Partnerland von Face to Face wech­selt jährlich.

Die Stadt Ludwigsburg enga­giert sich stark für die Veranstaltung, die in dem zum Film- und Medienzentrum gehö­renden Reithaus Ludwigsburg statt­findet. Der Rat für Formgebung als natio­nales Designzentrum der Bundesrepublik und die deut­schen Designerverbände AGD, BDG Südwest und VDID unter­stützen Face to Face. Partner auf fran­zö­si­scher Seite ist der Designerverband AFD, Alliance Française des Designers.


Design made in Germany, Ausgabe 1

Die erste Ausgabe des Design made in Germany – Design Magazins ist heute erschienen. Es wird ab jetzt regel­mäßig über neue und inter­es­sante Projekte deut­scher Agenturen, Grafikbüros und Designer berichten. Vertiefende Informationen und Meinungen liefern die Sektionen »Kolumne« und »Wissen«.

Design made in Germany erscheint als HTML-Onlinemagazin und als PDF-Ausgabe (Downloadseite). Darüber hinaus wird jeder Artikel einzeln als PDF zum Herunterladen ange­boten, so dass sich Beiträge ganz einfach drucken, versenden und/oder archi­vieren lassen. Wunderbar: Für alle drei Lieferarten wurden die Seiten des Magazins indi­vi­duell gestaltet, was manchen Leser in einen Entscheidungskonflikt bringen wird. Wer die Beiträge einzeln druckt und abheftet, kann sich einen char­mant gestal­teten Ordnerrücken laden (PDF).

Den Leitartikel zur Erstausgabe steu­erte Klaus-Peter Staudinger (www​.farbton​.de) bei. Er geht der Frage nach, was über­haupt deut­sches Design sein könnte. Die grafi­sche Gestaltung habe im Land der Dichter und Denker durchaus Tradition, von Gutenberg über Bauhaus bis zur Ulmer Schule. In den letzten Jahren domi­nieren globale Stile und Trends, die sich nahezu über­gangslos mit regio­nalen Eigenheiten vermi­schen. Staudingers Fazit: »Wenn wir also möchten, dass man bewun­dernd sagt ›typisch deutsch‹, dann müssen wir uns auch als Designer mit dem messen, was Deutschland tatsäch­lich Weltgeltung verschafft hat. … Ob Design made in Germany nur eine Herkunftsbezeichnung ist oder ein Gütesiegel sein kann, wird die Zukunft zeigen.«

Aus dem Inhalt:

Typisch deut­sches Design – Einleitung: 25 Meinungen
Zensur – Mitspielen!
Lukas Lindemann Rosinski – Projekt: Interview mit Arno Lindemann
Berliner Philharmoniker – Projekt: Interview mit Erik Spiekermann
Blindtext der Blinden hilft – Projekt: Interview mit Dirk Bittermann
Veyhl Internetseite – Projekt: Interview mit Uli Weiß
Theater Bielefeld – Projekt: Interview mit HD Schellnack
O2 Kampagne – Projekt: Interview mit Jörn Schwarz
Design – Typisch deutsch – Kolumne: Von Klaus-Peter Staudinger
Lektüre für Nichtleser – Kolumne: Von Michael Bukowski
Multilinguale Typografie – Wissen: Von Andrea Schmidt
Stempelschneiden Teil 1 – Wissen: Interview mit Daniel Janssen


Hokuspokus Fidius …

ein Kommentar von Jürgen Siebert

Politik ist die Kunst des Kompromisses. Ich bin ziem­lich unta­len­tiert für diese Aufgabe, bzw. verliere rasch die Geduld. Darum beneide ich Raban Ruddigkeit nicht, der sich in den letzten Wochen als Verhandlungspartner auf Seiten von Create Berlin um die Neuformulierung der Ausschreibung des Code-Plakatwettbewerbs bemühte.

Er hielt mich regel­mäßig auf dem Laufenden darüber, wie ein Stolperstein nach dem anderen wegdis­ku­tiert wurde. Unser Maßstab waren die Spielregeln des Vereins Fidius e. V., der über Designwettbewerbe wacht und unfaire Ausschreibungen mit einem Negativpreis belegt. Also bat Create Berlin den Verein um Rat.

Am gest­rigen Montag verdüs­terte sich dann Rabans Miene. Es ging um das Preisgeld. Vorm Wochenende lautete die Devise in einer E-Mail aus Fidius-Kreisen noch: »Die ausge­lobten Preise scheinen … zu gering. Es muss noch geprüft werden, ob z. B. der dritte Preis in Höhe von 500,00 EUR ein Mehrfaches des übli­chen Honorars für eine Plakatherstellung und Nutzung in dem vorge­se­henen Umfang darstellt.«

Raban inter­pre­tierte vorsorg­lich das »Mehrfache« als »Bruchteil«, um sogleich bei den Sponsoren erneut die Hand aufge­halten. Kein leichtes Geschäft, in diesen Zeiten. Auch FontShop griff noch mal in die Kasse. Nun winken 1500 €, 1250 € und 1000 € Preisgeld, also das Doppelte für den Drittplatzierten im Vergleich zur ersten Ausschreibung.

Am Montag dann wurden die Signale von Seiten Fidius’ ziem­lich unwirsch. »Bitte nehmen Sie sofort wieder die Ausschreibung aus dem Netz. Sie müssen sonst damit rechnen, von FIDIUS eine Negativauszeichnung zu erhalten.« Etwas später dann: »… wenn die Kosten für die Plakatherstellung weiterhin auf die ›Gewinner‹ abge­wälzt … werden, wird FIDIUS eine offi­zi­elle Presseerklärung zu dem Plakatwettbewerb abgeben und ausdrück­lich von einer Teilnahme abraten.«

Daher hier noch mal zusam­men­ge­fasst: Fidius hält den Wettbewerb für unfair und rät von der Teilnahme ab. Insbesondere werden die folgenden 3 Punkte bemän­gelt (wobei ich den 3. für belanglos halte):

• Die Preisgelder sollten 12.500 €, 10.000 € und 7500 € betragen
• Die Gewinner dürften nicht die Kosten der Plakatherstellung tragen
• zum (frei­wil­ligen) 1-mona­tige Praktikum-Angebot (Arbeitsplatz, Wohnung)
gehöre auch die Flugkostenübernahme

In der Politik gibt es eine Methode, die nennt sich »Verhandlungen platzen lassen«. So etwas geht sehr schnell, wenn eine der teil­neh­menden Parteien uner­füll­bare Forderungen stellt. An diese Methode fühlte ich mich gestern erin­nert. Zum Glück hat Create Berlin die Verhandlungen nicht platzen lassen, sondern die neu formu­lierte, faire und trans­pa­ren­tere Ausschreibung heute ins Netz gestellt.

Hokuspokus Fidius … drei mal Schwarzer Kater für Create Berlin und seine Partner, darunter auch FontShop. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Niederlage = Gewinn … viel­leicht sollte ich doch in die Politik gehe.


Code Plakatwettbewerb … Restart

Als ich hier vor 3 Wochen den Plakatwettbewerb Code erst­mals vorstellte, hagelte es schnell Kritik, siehe: »Der Code-Plakatwettbwerb ist gestartet«. Die Ausschreibung enthielt Bedingungen, die bei anderen Design-Wettbewerben – gerade hier im Fontblog – wieder­holt kriti­siert wurden. Es ging um Urheberrechte, die Namen der Juroren, die Höhe der Preise, Unkosten für die Teilnehmer. Panne, Kommando zurück, besser machen!

Der Veranstalter von Code, Create Berlin e. V., zog darauf hin die Ausschreibung zurück, um sie zu über­ar­beiten. Fontblog vermit­telte, stellte Kontakte zu den Wettbewerbswächtern Fidius und dem BDG her. Federführend bei der Überarbeitung waren der Berliner Designer Raban Ruddigkeit und der Kulturanwalt Alexander Bretz, der selbst Fidius-Jury-Mitglied ist.

Die Abstimmung mit Fidius zog sich bis zum Anfang dieser Woche hin, bevor sie in eine Misstimmung auf Seiten von Create Berlin umschlug (siehe Kommentar »Hokuspokus Fidius«, nächster Beitrag). Zwei durchaus ernst­hafte Stolpersteine ließen sich nicht weg verhan­deln bzw. über ein Sponsoring lösen …
• Im Fall einer Prämierung ist das Motiv vom Gestalter in einer Auflage von 3 Stück herzu­stellen – auf eigene Kosten
• Das 2 mal aufge­stockte Preisgeld waren Fidius am Montag immer noch zu niedrig, plötz­lich sollte es das Zehnfache (!) sein

Fontblog ist der Ansicht, dass die neue Ausschreibung (PDF) jetzt das erfüllt, was von den meisten Kommentatoren gefor­dert wurde: Transparenz und Fairness. Ob die beiden o. g. Punkte für einen berufs­tä­tigen Designer akzep­tabel sind, muss jeder für sich entscheiden. Ebenso die Frage, ob das Konzept des Wettbewerbs trag­fähig ist, das übri­gens keine »typisch Berliner-Großmaul-Idee« ist, sondern auf die kana­di­sche Agentur Sid Lee zurück­geht, die den Contest für alle Unesco-Designstädte vorschlägt (u. a. Buenos Aires, Montreal, Kobe …)


Wettbewerb: Google sucht Deutschland-Doodle

Zu beson­deren Anlässen präsen­tiert die Suchmaschine Google ihr Logo fest­lich geschmückt. Solche Doodles wurden einst haus­in­tern entworfen, inzwi­schen dürfen alle mitma­chen. Das Doodle zum Tag der deut­schen Einheit soll mittels Schüler-Wettbewerb gefunden werden. Teilnehmen dürfen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. Nach Einsendeschluss wählt eine Jury die besten Entwürfe aus. Dem Gewinner winkt ein MacBook von Apple, zehn bekommt die Schulklasse des Siegers. Mehr über den Wettbewerb auf dieser Google-Deutschland-Seite …

(Abb.: Anna Sedelmeier, 17 Jahre, Niederviehbach)


Karl-Heinz-Lange-Aktionswochen bei FontShop

Rund 4000 FontShop-Kunden haben Ende vergan­gener Woche Post zu einem inter­es­santen Angebot bekommen, das ich hiermit auch den Nichtempfängern von FontShop-Post ans Herz lege.

Anlässlich des 80. Geburtstages des Typoart-Schriftschöpfers Karl-Heinz Lange erscheinen jetzt drei seiner Schriftklassiker (Minima, Publica, Super) zum ersten Mal digi­ta­li­siert: PTL Minimala, PTL Publicala und PTL Superla. Zur Premiere ist es uns gelungen, mit dem Herausgeber Primetype exklu­sive Einführungspreise für FontShop-Kunden anbieten zu können. Sie bekommen diese Preise (siehe unten) bis zum 31. Juli 2009 und nur bei Lieferung auf CD. Die ersten 50 Besteller erhalten den Nachdruck der 1965 erschienen Broschüre »Schrift – Schreiben/Zeichnen/Malen/Konstruieren/Schneiden«, hand­si­gniert vom Autor Karl-Heinz Lange (siehe Abbildung).

Ole Schäfer (Primetype), ein regel­mä­ßiger Fontblog-Leser und -Kommentator, hat zusammen mit dem Fontshop-Vertrieb kunden­freund­liche Pakete geschnürt. Natürlich geht nichts über das Gesamtpaket, also alle drei Familien: Es bietet das beste Preis/Leistungs-Verhältnis – kostet aber auch 890 € (statt 1420 €). Für den kleinen Geldbeutel empfehlen wir die Basispakete ab 89 €.

Alle Produkte und die Preise
(zzgl. MwSt.; alle Fonts verfügbar als PostScript, TrueType oder OpenType-Standard (= ohne Features). Bestellung per Telefon: 030 69596-333.

PTL Minimala™ Basic
Book, Book Caps, Book Italic, Bold (12 Fonts) 99 € (statt 170 €)
PTL Minimala™ Plus

Book, Book Caps, Book Italic, Bold, Bold Caps, Bold Italic (18 Fonts) 149 € (statt 240 €)
PTL Minimala™ Complete

die komplette Familie, 96 Fonts, 399 € (statt 560 €)
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PTL Publicala™ Basic
Book, Book Caps, Book Italic, Bold (16 Fonts) 99 € (statt 155 €)
PTL
Publicala™ Plus
Book, Book Caps, Book Italic, Bold, Bold Caps, Bold Italic (24 Fonts) 149 € (statt 220 €)
PTL
Publicala™ Complete
die komplette Familie, 60 Fonts, 299 € (statt 430 €)
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PTL Superla™ Basic
Book, Book Caps, Bold, Bold Caps (16 Fonts) 89 € (statt 155 €)
PTL
Superla Plus
Book, Book Caps, Bold, Bold Caps, Light, Black Caps (24 Fonts) 149 € (statt 205 €)
PTL
Superla Complete
die komplette Familie, 64 Fonts, 299 € (statt 430 €)
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PTL Lange Collection™ 
die kompletten Familien PTL Minimala, PTL Publicala, PTL Superla, 220 Fonts, 899 € (statt 1420 €)