Gute Laune beim TYPO-Gewinnspiel
Noch herrscht gute Laune beim TYPO-Gewinnspiel – jedenfalls sprechen die eingereichten Fotos dafür. Ich hoffe, dass es so bleibt. Denn es werden täglich mehr Teilnehmer … doch leider können pro Woche nur drei etwas gewinnen. An diesem Montag sind das:
• 1 TYPO-3-Tages-Ticket (Wert 670 €): Tanja Jung
• 4 TYPOnight-Tickets (Wert ca. 60 €): Tea Jankovic
• 1 Buch »Corporate Design Preis 2009« (Wert 29,95 €): Arno Matysik
Der 3. Preis für die laufende Woche ist das neue Brand-Eins-Buch »Die Welt in Zahlen 2010« im Wert von 22,00 €.
Popikonen: The Who »I’m Free«
Die neu Reihe »Popikonen« erzählt persönliche Erinnerungen an Popsongs, die musikalisch und visuell Maßstäbe setzten (angeregt durch Radio Eins’ »Bermudadreieck – Versunkene Songs«).
Als ich am 27. September 1969, wie jeden letzten Samstag im Monat, um 15:30 die Fernsehsendung »Beat Club« einschaltete, war ich nach wenigen Minuten ziemlich enttäuscht. Statt einer gewohnt bunten Musik- und Newsmischung aus den Hippie-Metropolen, widmeten sich Dreiviertel der Sendung einer einzigen Band: The Who. Erst ein paar Wochen später begriff ich, dass sie ein Dutzend Songs ihrer Wochen zuvor erschienenen Rock-Oper »Tommy« aufführten … darunter das bemerkenswerte »I’m Free.«
Gestern schaute ich mir die 40 Jahre alte Sendung noch mal an (iTunes-Link), und mir wurde klar, dass Beat-Club-Regisseur Mike Leckebusch ein Musikvideo-Meisterwerk geschaffen hatte, zu einer Zeit, als es noch keine Musikvideos gab. Er war dafür bekannt, die damals möglichen analogen Schwarzweiß-Effekte bis zur Grenze – ja Übertreibung – auszureizen. Bei »I’m Free« inszenierte er die Musiker als Schattenrisse, mit sanften Hell-Dunkel-Überblendungen.
Diese Abstraktion reduzierte den visuellen Auftritt der Who auf ihre Körpersprache. Wir sehen einen statischen John Entwistle († 2002) am Bass, den charismatischen Lockenkopf Roger Daltrey (traditionell in Fransenjacke) das Mikrofon am langen Kabel herum schleudernd und einen entfesselten Keith Moon († 1978) an den Drums, der mit den Schlagstöcke wie ein Torrero auf die Becken einsticht. Geradezu atemberaubend ist die Choreografie des genial-ungezügelten Rhythmus-Gitarristen Pete Townshend. Sein aggressiver Stil, die Saiten mit dem rotierenden ausgestreckten rechten Arm anzuschlagen, beeinflusste wenig später die Entwicklung der Musikstile Hard Rock und Heavy Metal (eine schlechte Kopie des Beat-Club-Videos auf YouTube).
Danke, Riller & Schnauck, … [Update]
… dass ihr unsere Straße mit euren BMW-Fußmatten zugemüllt habt (Fontblog berichtete: Below the line* … oder unterhalb der Gürtellinie). Die Fotos entstanden heute morgen, 24 Stunden nach der Aktion – ausschließlich in meiner Wohnstraße. Die meisten KFZ-Halter haben euren Dreck einfach liegen gelassen. Würdet ihr bitte mal einen Wagen vorbeischicken, und den Mist wieder einsammeln.
[Update:] Alles wird gut: Die Matten (»Rote Teppiche«) wurden wieder restlos eingesammelt. Danke.
Jetzt mal Musik: »Satellite« unter die Lupe genommen
Einen solchen Musiklehrer hab’ ich mir immer gewünscht … Der Pianist, Sänger und Erzieher Klaus Kauker aus Oberhausen erläutert in einem YouTube-Video die Schwächen unseres »Songs für Oslo«. Zur Erinnerung: Vor einer Woche fiel im Finale der Casting-Show »Unser Star für Oslo 2010« (ARD/Pro7) die Entscheidung, welche deutsche Interpretin mit welchem Titel zum Eurovision Song Contest in die norwegische Hauptstadt reist.
Der Siegertitel »Satellite«, zunächst vorgetragen von Jeniffer Braun in der ursprünglichen Fassung als Ballade (das Video von Jeniffers Auftritt), gewann in der beschleunigten Fassung, interpretiert von Lena Meyer-Landrut (das Video von Lenas Auftritt). Doch nicht nur das Tempo wurde verändert, auch die Tonartfolge. Und was viele in der Mitte des Titels nur spüren, eine gewisse Unschlüssigkeit, kann Klaus Kauker exakt erklären. Kaum einer versteht das, aber wir alle glauben ihm jedes Wort. (via Stefan Niggemeier)
Wenn es uns irgendwann mal gelingt, Design auf diese Weise zu erklären, ist unsere Branche gerettet.
Neue Kategorienamen im Fontblog
Seit eben laufen zwei Kategorien im Fontblog unter einem neuen, treffenderen Namen (die Inhalte bleiben unverändert):
Geschmackspolizei wurde Gelbe Karte
In die Tonne wurde Rote Karte
Noch mal Post, von Flymint
Heute in meinem Büro-Postfach: Ein persönlicher Brief, ohne Absender, anonym abgestempelt im Briefzentrum 07. Das Kuvert enthält …
… eine handgeschriebene grüne Karte mit einer langen Internetadresse, nur für mich: www.modern-ist-anders.de/Juergen-Siebert (die Landing-Page ist nicht mehr erreichbar). Dazu ein Hochglanzfoto (Quelle: Fotolia, Bildnummer 9807783 … kann ich dem Dateinamen auf der Rückseite entnehmen).
Ich suche die Internetadresse auf und werde in eine Flash-Diashow gelockt, die mich mit vier Bildern plus drei (schwer lesbaren, weil typografisch katastrophalen) Fragetexten innerhalb von 54 Sekunden davon überzeugen möchte …
… dass die Flymint GmbH in Jena eine der raffiniertesten Dialog-Marketing-Methoden anbietet, nämlich genau das, was ich gerade erlebt habe: Flymint hat für sich selbst geworben. Mit einem handgeschriebenen Brief und einer PURL (= persönliche URL), eigentlich keine Raketenwissenschaft. Auf der Webseite von Flymint erfahre ich, das ein solches Mailing rund 10 x so viel kostet wie eine konventionelle Aussendung, dafür aber 20 x erfolgreicher ist, was nach Adam Riese zu einer Kostenersparnis von 50 % führen kann.
B & B haben ein neues Buch gestaltet
Eben erreicht mich eine Mail aus Schwäbisch-Gmünd:
Lieber Jürgen,
12 Stunden zeigt ein Ziffernblatt …
12 Stunden sind das Maß unseres analogen Zeitbegriffs …
12 Stunden x 2 sind ein Tag …
12 Monate hat das Jahr …
12 Monate begleitete das Thema unsere Entwurfsarbeit,
um Momentaufnahmen auf 208 Seiten in Szene und Licht
zu setzen.
›Twelve Faces of Time‹ portraitiert in 12 individuellen Kurzgeschichten 12 Welt-Meister der Uhrmacherkunst und ihre Leidenschaft, Technik und Kunst aus bis zu 300 handgefertigten Einzelteilen in einem Unikat zusammenzuführen. B & B gibt Einblicke in Zeitzeichen einer nur scheinbar vergangenen Zunft. Viel Vergnügen …«
Wenn Baumann & Baumann ein Buch gestaltet haben, dann ist das eine Meldung im Fontblog wert. Zumal wir alle wissen, dass viele Designer regelrechte Uhrnarren sind. Mehr über das 200-seitige Meisterwark auf der Verlagsseite …
Below the line* … oder unterhalb der Gürtellinie?
Als ich heute morgen vom Küchenfenster aus auf unsere Straße schaute (Zehlendorf), dachte ich zunächst, ein Handwerker hätte seine Firmentafeln verloren. Später dann stelle ich fest: Der Berliner BMW-Händler Riller & Schnauck ließ im gesamten Viertel Fußmatten vor die Fahrertüren der geparkten Oberklassewagen auslegen. Ob der sie nachher wieder einsammelt? Einige meiner Nachbarn haben den A3-großen Filz schlicht ignoriert.
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* Below the line (engl. für unter der Linie, Abk. BTL) bezeichnet im Marketing alle »nicht-klassischen« Werbe- & Kommunikationsmaßnahmen, zum Beispiel Promotion-Team-Aktionen und nicht für jedermann erkennbare Aktionen, die Zielgruppen direkt und persönlich ansprechen.