Lesetipp: Erste-Hilfe in Echtzeit
Es liegt schon seit einer Woche auf meinem Schreibtisch, und ich muss es immer wieder anfassen uns drin blättern: Das Magazins »Echtzeit« des Fachbereichs Design der Fachhochschule Potsdam. In seiner fünften Ausgabe widmet es sich dem Thema Hilfe. Dabei bleibt es sowohl seiner Zweisprachigkeit (Deutsch/Englisch) als auch seinem Spieltrieb treu: Poster, Pflaster und eine CD machen Echtzeit zu einem richtigen Erste-Hilfe-Set.
Stellte die letzte Ausgabe der Echtzeit (»Ja, nein, vielleicht)« wichtige Fragen, so gibt sie nun Antworten. Um Orientierung zu erlangen, geht sie zurück zum Ursprung aller Hilfe, lässt sich auf Irrwege ein, fordert Vereinfachung unseres komplexen Alltags, sammelt und vermittelt Hilfreiches und reicht die Hand … Die Redaktion gibt Einblick in die Abläufe und den Alltag von Hilfsorganisationen und Geschichten und Berichte von Menschen, die helfen, denen geholfen oder gerade nicht geholfen wurde.
Signalrote Seiten, begleitet von Morsecodes und Hilfe versprechenden Piktogrammen, führen den Leser durch das Magazin. Illustrationen, Grafiken und Fotografien sowie experimentelle Collagen treffen auf unterschiedliche Textgattungen, die zwischen sachlicher Information und erzählerischer Poetik das Wesen der Hilfe, ihre Formen und ihre Allgegenwärtigkeit begreifbar machen.
Um auf mehr als 200 Seiten nicht den Überblick zu verlieren, liegt Echtzeit05 – neben zwei Postern – ein Lesezeichen in Form eines 40 cm Langen Heftpflasters bei – auch dieses rit bedruckt mit hilfreichen Medizin-Piktogrammen. Ebenso wie der Inhalt des Heftes, hält auch der Audioteil Vielfältiges bereit. Neben geheimnisvoll-verträumten Klängen von »Pyjaman« aus Frankreich, sorgen unter anderem die Songs von »Joyside« aus China oder das Berliner Duo »Active Stepper« für den passenden Soundtrack zur aktuellen Ausgabe.
Echtzeit05 wird bald in ausgewählten Buchhandlungen zu finden sein, man kann es jedoch auch schon online kaufen (12,- € Versand). Eine Releaseparty im Herzen Berlins ist auch geplant. Die Echtzeit-Webseite wird rechtzeitig darauf hinweisen.
Nur weiße Ladenbeschriftung in Braunschweig
Die Braunschweiger Zeitung berichtet heute über eine kuriose Bauvorschrift in einer Einkaufsstraße: »Der Bohlweg soll vornehmer werden, dezenter. Der neue Bebauungsplan schreibt rigoros vor: Außenwerbung darf keine schrillen Farben mehr haben, Schriftzüge müssen weiß sein. Nicht alle Mieter sind begeistert. Einige sträuben sich gegen die Bevormundung.« Zum Beispiel Trung Lam von der neu eröffneten Filiale des Tigaa-Imbiss. Während benachbarte Wettbewerber Bestandsschutz genießen, musste er sein braunes Logo weiß färben; nur der i-Punkt durfte orange bleiben. (Foto: Braunschweiger Zeitung, Norbert Jonscher)
Times, Minion, Meta: ein Vergleich [Update]
Nachdem die bisher veröffentlichten FF-Meta-Serif-Schriftmuster (Der Countdown für FF Meta Serif beginnt) nicht nur Begeisterung auslösten, sondern auch Fragen aufwarfen (Kerning, …), habe ich heute mal ein aussagekräftigere Probe erstellt, eine Zeitungsmeldung. Gleichzeitig vergleiche ich die Schrift mit ihren bekanntesten Wettbewerbern, der Times und der Minion. Das oben abgebildete Dokument als PDF downloaden … (148 K).
Update: Ihr habt natürlich recht, man kann nur vergleichen, wenn alle drei Spalten gleich behandelt werden. Also habe ich alle Extra-Formatierungen entfernt, Ligaturen ausgeschaltet und Mediävalziffern gekillt. Es handelt sich übrigens immer noch um eine Vorversion der Meta Serif, die noch Meta Antiqua heißt. Das überarbeitete Dokument 2 als PDF downloaden … (148 K).
Fontnäpfchen (11): Arnold Böcklin
Erik van Blokland fotografierte diese Gedenktafel in Basel und kommentiert süffisant: »Beachtet den erfrischenden Kontrast beim U und V. Die passende Hommage für eine solch großartige Schrift.«
Turin ist »World Design Capital« 2008
Turin, die Hauptstadt der Region Piemont, wurde im letzten Jahr von der International Design Alliance (IDA)* zur »World Design Capital 2008« gewählt. Von Dezember 2007 bis Dezember 2008 werden in Turin Designer aus der ganzen Welt zusammentreffen, ihre Arbeiten präsentieren, Workshops veranstalten und über neue Trends diskutieren.
Turin setzte sich bei der Wahl zur Weltdesignhauptstadt gegen Städte wie Brüssel, Hong Kong und Kopenhagen durch. Die Auszeichnung wird alle 2 Jahre von der IDA an eine Stadt vergeben, die sich künstlerisch stark entwickelt hat und Design als Möglichkeit wirtschaftlicher und kultureller Entwicklung begreift. Turin trägt als erste Stadt diesen Titel; die Bewerbungsphase für 2010 ist geschlossen.
Das Turiner Designjahr splittet sich in 4 Phasen: Public Design (Dez. 2007 – Feb. 2008), Economy and Design (März 2008 – Mai 2008), Education and Design (Juni 2008 – Sep. 2008) sowie Design Policies (Okt. 2008 – Dez. 2008). Mehr zum Programm des kommenden Jahres auf der Turin-Design-Seite …
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* Eine Kooperation des International Council of Societies of Industrial Design (Icsid) und des International Council of Graphic Design Associations (Icograda)
Folkwang-Hochschule: Sichtwerk 2007
Vom 19. bis 21. Oktober 2007 findet das Sichtwerk 2007 statt: Der Fachbereich Kunst & Design der Universität Duisburg-Essen, der seit Oktober zur Folkwang-Hochschule gehört, präsentiert sich der Öffentlichkeit. Es werden Arbeiten der Studiengänge Kommunikationsdesign, Industriedesign, Kunstpädagogik und Gestaltungstechnik zu sehen sein. Das Ausstellungsangebot umfasst die Bereiche Fotografie, Malerei, Industriedesign, Typografie, Grafik, Plastik, Installation, Film und Neue Medien.
Die mehrtägige Veranstaltung bietet neben der zentralen Ausstellung aktuelle Diplom- und Examenspräsentationen, Mappenberatungen für Studieninteressierte, sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen namhafter Künstler und Designer. Es sprechen unter anderem Heidi Specker, Piet Gerards und Michael Biedowicz. Öffnungszeiten: Freitag 14:00 – 20:00 Uhr, Samstag 10:00 – 20:00 Uhr und Sonntag 1000 – 18:00 Uhr.
Veranstaltungsort sind die Räume des Fachbereichs Kunst & Design am Campus Essen. Am Samstag findet außerdem die alljährliche Sichtwerk-Party statt.
Krach auf Zeche Zollverein
Eigentlich sollte der Designtag NRW am 12. und 13. Oktober einer der Höhepunkte im Kalender der Weltkulturerbestätte Zeche Zollverein werden (Fontblog berichtete). Stattdessen spricht die Welt am Sonntag von »Chaos auf der Zeche«. So fand der 1. Deutsche Designerkongress zum Beispiel nicht im international renommierten Design-Zentrum-NRW statt, sondern in der umgebauten, aber noch leeren Kohlenwäsche. Peter Zec, Chef des Design-Museums, distanziert sich von der eigenen Idee eines Kongresses, weil ihm die Veranstaltung zu unprofessionell geraten sei.
Die Welt: »Zec fühlt sich auf dem großräumigen Gelände der Zeche Zollverein nicht mehr wohl und denkt laut über eine Abwanderung nach. ›Man macht uns hier dauernd mit subventionierten Mitteln Konkurrenz‹, sagt er. Seine Mietkosten an die Landesentwicklungsgesellschaft müsse er selbst erwirtschaften.« Mehr über das Design-Hick-Hack in Essen, die gefährdete Zollverein School of Management and Design (Präsident: Andrej Kupetz) und die Pläne der Förderpolitik des Landes NRW auf dieser Welt-Seite. (Abbildung: zollverein.de)
Erste TYPO-Karte bereits verlost
Der Gewinner heißt Dominik Ziller und hat es natürlich über das neue TYPOblog erfahren. Man sollte ihn abonnieren! RSS-Adresse: http://www.typoberlin.de/blog/feed. Denn: Ohne RSS keine Competition.