Times, Minion, Meta: ein Vergleich [Update]

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Nachdem die bisher veröf­fent­lichten FF-Meta-Serif-Schriftmuster (Der Countdown für FF Meta Serif beginnt) nicht nur Begeisterung auslösten, sondern auch Fragen aufwarfen (Kerning, …), habe ich heute mal ein aussa­ge­kräf­ti­gere Probe erstellt, eine Zeitungsmeldung. Gleichzeitig vergleiche ich die Schrift mit ihren bekann­testen Wettbewerbern, der Times und der Minion. Das oben abge­bil­dete Dokument als PDF down­loaden … (148 K).

Update: Ihr habt natür­lich recht, man kann nur verglei­chen, wenn alle drei Spalten gleich behan­delt werden. Also habe ich alle Extra-Formatierungen entfernt, Ligaturen ausge­schaltet und Mediävalziffern gekillt. Es handelt sich übri­gens immer noch um eine Vorversion der Meta Serif, die noch Meta Antiqua heißt. Das über­ar­bei­tete Dokument 2 als PDF down­loaden … (148 K).

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20 Kommentare

  1. thomas

    gleiche echte punkt­größe oder optisch ange­gli­chen auf x-höhe jürgen?
    auf jeden fall ist die meta freund­li­cher, was den weiss­raum zwischen den zeilen angeht.

    die anfüh­rungen sind ganz schön schwer. auch die akzente wirken viel­leicht etwas schwer?

    schön auf jeden fall mediaevalziffern ;-)

  2. Tobias

    Im direkten Vergleich sieht die Meta viel ameri­ka­ni­scher als
    die Minion aus. Für längere Texte würde ich dann doch eher
    auf den Klassiker zurück­greifen wollen.

  3. Benjamin Cyprian Sindram Mueller

    Der Amerikanisierung stimme ich defi­nitiv zu.

    Die Minion wirkt deut­lich „mensch­li­cher“.
    Und auch wenn der Vergleich sicher (fast) reprä­sen­tativ ist, warum wurden bei der Minion (Pro?) keine Medivialziffern benutzt? Der Vergleich hinkt dadurch ein wenig, und fühlt sich ein biss­chen in Richtung der Meta Serif geschönt an, vor allem durch die bessere Gliederung, durch Meta Bold/Book…. Hier sollte man viel­leicht eher Gleiches mit Gleichem vergleichen? 

    Beste Grüße aus Darmstadt,
    Ben

  4. robertmichael

    gibts ’nen einführungspreis?
    ich will dieses baby endlich hier haben und gnadenlos mixen, schüt­teln und rühren. ich find die richtig gut und ich glaube ich werde die meta mal wieder ausgraben und öfters einsetzen.

  5. Marc

    Wirkt das nur im Beispiel so, oder ist das Kerning zwischen a und der ff-Ligatur nicht konstant? Kaffee sieht gut aus, aber Ka_ffeebauern am Anfang von Zeile 5 könnte ein Fehler sein. 

    Ansonsten: Das „Baby“ gefällt sehr. Ich mag den Kontrast und insbe­son­dere dass der Kontrast bei kursiv gleich ist.

  6. Florian

    Schön dunkel!

    Ansonsten stimme ich den Vorrednern zu: Wer verglei­chen will, muss dann auch die Times Ten o.ä. mit Kapitälchen und Mediäval-Ziffern bemühen, und bei der Minion ebenso, bzw. da die Myriad in halb­fett hinzu­ziehen, ggf. versal; ein, zwei Punkt kleiner. Sonst bleiben’s Birnen.

  7. makro

    Ich persön­lich finde die Minion lesbarer und schöner – die Meta Serif mutet dafür aller­dings in Kursiv viel hübscher an.

  8. mart

    Der Minion und der Meta würde ich im Vergleich zur Times einen Tick mehr Durchschuss wünschen, aber die Schrift an sich gefällt mir sehr gut.
    Die Zeilen wirken in sich geschlos­sener als bei den Kontrahenten.

  9. Maik

    Im Fließtext nehmen sich die drei IMHO nicht viel, mit der winzigen Ausnahme, dass ich das kleine G der Meta nicht gelungen finde.

    Bei den Ziffern schei­tert sie bei mir in diesem Beispiel daran, dass ich beken­nender Versalziffern-Fan bin; ich würde aber mal wetten, dass man die von der Meta auf Wunsch auch bekommt.

    Die Kursive der Meta schlägt die beiden Alternativen um Längen.

    Technische Anmerkungen: Warum die Times in TrueType? Warum nicht Times New Roman PS MT, die vermut­lich in der Praxis eher genommen würde? Warum kein Blocksatz?

    Ich schließe mich der Kritik von Vorrednern an, dass teil­weise in den Satz der Meta-Spalte mehr Arbeit inves­tiert wurde. Man hätte bei der Konkurrenz mit etwas gutem Willen wohl noch mehr raus­holen können.

  10. Sharif

    Ich mag keine Ligaturen (und kein Kaffee, übrigens). 

    Bei der ff-Ligatur bleibe ich immer hängen. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit, aber den Text gesetzt aus der Times lese ich am bequemsten.

    Liegt wahr­schein­lich am Durchschuß (bzw. Minuskelhöhe)?

  11. erik spiekermann

    Ihr habt natür­lich recht, man kann nur verglei­chen, wenn alle drei Spalten gleich behan­delt werden
    Das mag zwar wissen­schaft­lich korrekt sein, vernach­läs­sigt aber die wesent­liche exis­tenz­be­rech­ti­gung der MetaSerif: die Meta(Sans). Die neue familie ist so auf die alte abge­stimmt, dass sie sich auch in der glei­chen zeile verwenden lassen. Statt kursiv mit serifen kann man auch gewöhn­lich aus der sans nehmen, oder anstatt der fetten serif lieber die fette sans, die zur hervor­he­bung noch einen anderen ton bringt. Und für sach­liche hinweise, bild­un­ter­schriften, tabellen usw bringt die seri­fen­lose eine andere melodie, aber den glei­chen klang. Deshalb hinken alle vergleiche mit Times, Minion et al, und deshalb hat Jürgen auch zuerst die spalten so aufge­baut, wie es der entwurfs­ab­sicht entsprach. Man kann die sans als auszeich­nung zur serif nehmen, aber genauso gut umge­kehrt. Und das kann man nicht mit vielen schriften machen.

  12. Jens

    die Meta lese ich von allen am flüs­sigsten – sehr guter Kontrast, schön offen und schmal geschnitten durch die hohen Minuskeln bzw. die hoch­an­ge­setzte Mittellinie. Schöne Schrift…

  13. Tobias

    @ Erik
    Gerade für die Minion hätte sich aber schon ein Pendant finden
    lassen können. Mit der Cronos hat Robert Slimbach ja selber eine
    Sans geschaffen, die vom Duktus her gut zur Minion passt. Und
    selbst die Myriad hätte es noch getan. Die Schriften heißen dann
    zwar nicht Minion Sans o.ä., aber darauf kommt es ja auch nicht an.
    Darüber hinaus hätte Jürgen ja eine dieser wenigen Schriftfamilien
    nehmen können (Corporate A,S, Thesis oder Compatil).

  14. robertmichael

    da hat tobias hat recht. Corporate A,S, Thesis oder Compatil wären interessanter.

    wobei mir dieser vergleich eh egal ist. mir gefällt die meta-serif sehr gut, jeden­falls das was ich bis jetzt gesehen habe.

    einfüh­rungs­preise
    hoppla, ist mir ebend aus der tastatur gerutscht. :D

  15. Benjamin Cyprian Sindram Mueller

    Gute Reaktion auf die Anmerkung von mir.

    Danke… und nun wirkt der Unterschied wirk­lich. Sicher kann man Erik zustimmen, das die Familie das Verkaufsargument ist. Aber für mich steht die Schrift zunächst singulär ihren Mann. Adobe schafft es mit Ihrem Schriftmix (Minion/Myriad) auch die Langweiligkeit auszu­räumen. Emotional gefällt die Minion besser, aber schon die Meta Sans ist tech­nisch, so ist der Schritt zur Meta Serif konsequent…

  16. Nils

    Die Meta-Serif gefällt mir gut. Die Zeichenformen sind sehr schick und ich persön­lich kann für mich auch einige Vorteile gegen­über den Verglichenen feststellen.

    Ich hoffe nur, dass am Kerning noch einiges gemacht wird. Bei Kombinationen wie „ee“ (Z.2), „al“ (Z.5) oder „Wo“ (Z.10) und auch an anderen Stellen wirkt sie einfach noch nicht optimal eingestellt.

  17. Dan

    Bei mir sitzen in der korri­gierten Version einige i-punkte nicht richtig im jpg-bild!
    Geht es nur mir so?

  18. HD Schellnack

    Etwas unfair ist natür­lich, dass es bei Times – je nach Familie – auf jeden Fall aber bei der der MinionPro durchaus auch OSFs gibt, die das ganze schon freund­li­cher wirken lassen. Der Terror: ich habe SO lange nicht mehr mit der Times gear­beitet, dass ich sie inzwi­schen fast wieder sympa­thisch finde. So… gesichtslos. Die MetaSerif, mit wir alle Erik ja lang genug genervt haben, ist ein wunder­bares Paradox und irgendwie lang über­fällig .. und wird sich vor allem ganz prima verkaufen ;-D.

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