Logo-Flächenbombardement bei Spreadshirt
Die weltweite Logo-Jagd der T-Shirt-Online-Druckerei Spreadshirt ist beendet. Über 2800 Vorschläge wurden eingereicht, davon 400 in den letzten 24 Stunden. »Das Projekt war ein großer Erfolg – dank unserer kreativen und talentierten Community und auch durch die Sogwirkung des Crowdsourcing. Die beteiligten Designer haben sich gegenseitig beraten und ausgetauscht, und lagen doch im Wettbewerb – jeder wollte gewinnen!«, mit diesen Worten zieht Spreadshirt-Geschäftsführerin Jana Eggers Bilanz, die viele der eingereichten Arbeiten kommentierend begleitet hat.
Mehr als 2.000 »Designer« aus 40 Ländern hatten sich registriert. Der produktivste unter ihnen, Pascalphilly, hat über die sieben Wettbewerbswochen hinweg 44 Vorschläge eingereicht, also durchschnittlich fast einen pro Tag. Ebenfalls sehr aktiv waren Japasa (39 Beiträge) und poskoz (38 Beiträge).
Die Logovorschläge, die es in die engere Auswahl geschafft haben, stehen seit dem Wochenende fest. Bilder und Hintergrundinformationen zu den Urhebern sowie jede Menge Einsatzsimulationen gibt es auf der Finalisten-Seite. Der Sieger wird am 27. Oktober auf der Webseite und in Leipzig auf der Designer’s Open bekannt gegeben. Die Preise: ein Apple MacBook Pro + 4000 € (Platz 1), ein Wacom Cintiq Grafiktablet + 1000 € (Platz 2) und ein Epson Farblaserdrucker + 1000 € (Platz 3).
Designer’s Open in Leipzig
Zum dritten Mal in Folge findet vom 26. – 28. 10. 2007 die Designers’ Open in Leipzig statt. Das Festival für Design ist Ausstellung, Marktplatz und Kommunikationsforum in einem. Es richtet sich an Fachbesucher und Designinteressierte. Newcomer aber auch etablierte Designbüros werden hier ihre neuen, oft noch unveröffentlichten Arbeiten präsentieren und zum Verkauf anbieten. Konzeptionelle Arbeiten und Sonderschauen liefern ein umfangreiches Bild zu neuesten Trends und Tendenzen.
Zentrum des Festivals ist das ehemalige Kaufhaus am Brühl. Das imposanteste Gebäude wird zum 5000 m² großen, temporären Design–Showroom. In diesem Jahr hält das Rahmenprogramm, bestehend aus Vorträgen, Workshops, Modeschauen und Podiumsdiskussionen, eine Fülle an interessanten Themen bereit. Mehr zum Programm …
»Die Welt« ab heute in neuem Gewand
Die Tageszeitung »Die Welt« aus dem Hause Springer präsentiert sich seit heute mit einem überarbeiteten Layout, macht aber weniger Wind um ihr Redesign als die FAZ. Dabei haben die Berliner sogar ihr Logo aufgefrischt: der Globus ist nun nach rechts geneigt, der Schatten hinter dem Schriftzug ist verschwunden. Die Anreißermeldungen wurden von fünf auf drei reduziert und stehen nicht mehr oberhalb des Namenszuges, sondern darunter. Die Höhe des Titelkopfes wurde verkleinert, so dass mehr Platz oberhalb des Bruchs für Foto uns Aufmacher zur Verfügung steht.
Strukturell besteht die Titelseite künftig aus einem klaren Aufmacher, zwei kleineren Geschichten und einem durch eine Doppellinie abgetrennten Seitenfuß, der nicht nachrichtlich ist, sondern eine »anrührende, überraschende oder komische Geschichte« erzählen soll. Die Kolumne »Zippert zappt« wanderte nach oben. Der Kommentar wird durch Linien links und rechts abgesetzt und erscheinen künftig wie alle anderen Texte im Blocksatz. Als Textschrift setzt die Welt künftig Poynter statt Excelsior ein, in den Headlines treten Franklin Gothic und Polo auf.
Auch innerhalb des Blattes gibt es Veränderungen. Auf den Aufschlagseiten fällt im Normalfall die linke Breitbein-Spalte weg. Damit soll mehr Freiraum bei der Gestaltung des Aufmachers geschaffen werden. Es soll eine klare Trennung zwischen kurzen und langen Texten geben, Doppelseiten mit acht bis zehn Artikeln mittlerer Länge sollen damit entfallen. Änderungen gibt es schließlich auch noch auf den Forum-Seiten, die künftig farbig dargestellt werden. Bilder und Karikaturen sollen einen größeren Stellenwert bekommen. (Quelle)
1. Designerkongress: die iDD zieht Bilanz
Die beiden Designtage am 12. und 13. Oktober auf der Zeche Zollverein standen unter keinem guten Stern: Erst startete die Werbung viel zu spät (Fontblog: Weitersagen … Designtag NRW, Zeche Zollverein), nach der Veranstaltung gab es Eifersüchteleien (Welt am Sonntag: Chaos auf Zeche Zollverein). Nun ziehen die Veranstalter des Designerkongresses Bilanz, die Initiative Deutscher Designverbände (iDD).
»Der 1. Deutsche Designerkongress am 13. Oktober 2007 in Essen schloss thematisch, zeitlich und räumlich an den Designtag Nordrhein-Westfalen an, der am Vortag in der Zeche Zollverein stattfand. Beide mit rund 200 Teilnehmern sehr gut besuchten Veranstaltungen befassten sich mit ›Design für Alle ‹. Die iDD und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW hatten den 1. Deutschen Designerkongress gemeinsam veranstaltet.
Aus dem Plenum heraus wurde die iDD aufgefordert, weiterhin und verstärkt die Position der Designer in Wirtschaft und Politik zu vertreten. Diese starke Zustimmung kam auch für die Verantwortlichen, die Vertreter der in der iDD zusammengeschlossenen Verbände, überraschend, denn der 1. Deutsche Designerkongress thematisierte ›Design für Alle‹ und nicht die strategische Ausrichtung der iDD. Jetzt ist es an der iDD, diesem Auftrag, mit einer Stimme für die Anliegen der Designer zu sprechen, auch gerecht zu werden. Dazu wird noch vor Ende des Jahres 2007 eine mehrtägige Klausurtagung der iDD stattfinden.
Susanne Lengyel, Präsidentin des Verbandes Deutscher Industriedesigner ( VDID ), fasst die fünf Schwerpunkte der iDD zusammen:
• Die gesellschaftliche Relevanz von Design verdeutlichen.
• Die Wertschätzung von Design – und damit von Designern – verbessern.
• Die Ausbildung der Designerinnen und Designer optimieren.
• Die Diskussion um nachhaltiges Design fördern.
• Den interdisziplinären Austausch vorantreiben.
Katharina Schwalm-Schäfer, Referatsleiterin Kreativwirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW, kündigte während des Abschlussplenums des 1. Deutschen Designerkongresses an, die iDD auch zukünftig zu unterstützen. Dies könnte, so Frau Schwalm-Schäfer, in Form eines zweiten Deutschen Designerkongresses, möglicherweise 2008 im Zusammenhang mit der geplanten internationalen Creative Conference NRW, stattfinden.«
Album-Cover-Art ist nicht mehr heilig
Der jüngste Coup der britischen Band Radiohead hat Geschichte geschrieben und ging durch alle Medien. Daher nur ein Schnelldurchlauf: In 10 Jahren 6 Alben bei EMI veröffentlicht • Vertrag ausgelaufen, nicht verlängert • neues Album aufgenommen, am 1. Oktober 2007 fertig • Meldung auf der eigenen Website: Album kommt in 10 Tagen, erst mal nur hier, per Download oder als De-Luxe-Box per Post; jetzt bestellen! • die Überraschung: Kunden legen Download-Preis selbst fest, einschließlich kostenlos.
Ich habe In Rainbows vorbestellt und 4 britische Pfund bezahlt, womit ich im Durchschnitt lag, wenn man aktuellen Statistiken glauben darf. Die Musik kam per Download-Link pünktlich am 10. Oktober. Kleiner Wermutstropfen: Die 10 Songs wurden ohne jegliches Art-work geliefert. Zum Glück hatte ich mir während des Bezahlvorgangs auf der In-Rainbows-Seite ein paar Sceenshots gemacht. Der letzte, die Bezahlbestätigung, wurde mein individuelles Album-Cover … für diese Musikbusiness-Premiere (siehe Abbildung): mit Name, Adresse, Kaufpreis.
Auch andere Käufer zeigten sich enttäuscht über den wegrationalisierten Grafikzauber. Bei Hicksdesign griff man zur Selbsthilfe und löste eine Welle des Mitgestaltens aus. Bis heute wurden über 100 Vorschläge per Kommentar eingereicht.
100 Beste Edition: Band 5 ist da!
Letzte Woche erschien Band 5 der von FontShop ins Leben gerufenen 100 Beste Schriften Edition: Futura OT (Bestellseite für Neuabonnenten, Bestellseite für Einzelkauf).
Futura, 1924 bis 1927 entworfen von Paul Renner, war stark vom Bauhaus inspiriert. Ihre Entwerfer betrachtete sie als die Überwindung der »Unvereinbarkeit von römischer Versalschrift und den lateinischen Kleinbuchstaben, die der handschriftlichen karolingischen Minuskel entstammen«. Futura war der Prototyp einer geometrischen (konstruierten) serifenlosen Linear-Antiqua. Zwar hielt Renner bei der Erstveröffentlichung an befremdlichen (antihandschriftlichen) Formen für a, g, n, m und r fest, doch ihren Siegeszug trat Futura ohne diese Figuren an. Im ersten Schriftmusterblatt der Bauerschen Gießerei von 1927 wurden sie als Spezialfiguren angepriesen, das zweite von 1928 zeigte sie nicht mehr.
Das Paket für die 100 Beste Edition enthält die Text-Grundschnitte in den Strichstärken Light, Book und Bold – jeweils gerade und Oblique –, sowie die beliebte und nützliche enge Headline-Version Futura Extra Bold Condensed. Wie bereits in den Volumes zuvor sind die Schnitte untereinander stilverknüpft, so dass sie in Office-Programmen per Stilbefehl anzusteuern sind.
Das neben abgebildeten Futura-Schriftmuster zeigt in der oberen Hälfte den Nachbau einer historischen Einladung, in der unteren Hälfte sind alle 8 zur Verfügung stehenden OpenType-Schnitte der 100 Beste Edition dargestellt. Das FontShop-Ranking 100 Beste Schriften aller Zeiten (erstmals angekündigt am 12. Januar und veröffentlicht am 24. Januar) basiert auf dem Urteil einer internationalen Jury und dem Votum der FontShop-Kunden, genauer: den Verkaufszahlen der letzten Jahre. Anfang Januar stellten wir uns die Frage, wie man aus dem Ranking ein brauchbares und bezahlbares Schriftprodukt entwickeln könne. Die Idee einer mehrbändigen Edition entstand. Ihr Ankündigung wurde begrüßt, die Fontblog-Leser waren beteiligt am Feinschliff der Schriftauswahl.
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Wichtig für neue Freunde der 100 Beste Schriften Edition: Auch die CD 5 Futura OT gibt es als Einzelausgabe und als vergünstigte Abo-Ausgabe. Letztere hat große Vorteile für Sammler:
(1) sie erhalten die Folge-Bände automatisch
(2) zahlen erst nach Erhalt der Lieferung
(3) 178,– € Abopreis pro Band (statt 199,– €)
(4) das Abo ist jederzeit per Anruf oder E-Mail kündbar
(alle Preise zzgl. MwSt. und Versand). Zur Futura-OT-Bestellseite …
This Is New York City™
Während wir letzte Woche im Fontblog den 30-jährigen Geburtstag des legendären I ♥ NY feierten, ist die Metropole schon wieder einen großen Schritt weiter gegangen (und man wird Berlin demnächst daran messen): »This Is New York City« heißt der neue Claim, den Bürgermeister Michael R. Bloomberg jetzt verkündete: »Die erste weltweite Multimedia-Werbekampagne für unsere Stadt.«
Bartle Bogle Hegarty (BBH) schuf die neue Kampagne für NYC & Company, der New Yorker Tourismus Organisation, die das jährliche Besucheraufkommen bis 2015 auf 50 Millionen hochschrauben möchte. Sie besteht aus Plakaten, TV-Spots, Online-Maßnahmen und wirbt sowohl mit dem neuen Claim, als auch mit dem neuen Logo, das Wolff Olins entworfen hat. Es wird bald auch alle Taxen der Stadt zieren. Ein Werbespot der Campagne ist hier zu sehen.
Creative Review (Quelle) hat mit einem Verantwortlichen der Kampagne gesprochen: »We wanted to capture the excitement of a NYC visit at its most direct and joyful.« sagt Andrew Nathan, Etatdirektor bei BBH in New York. »NYC resists easy definition: it’s just so big, diverse and dynamic. What makes NYC so unique is that it’s just so much more. No other city can offer the same kind of things as NYC and with such breathtaking combination of scale, range or energy.« Zur Ästhetik der Werbe-Videos: »We turned to the expressive power of animation, using it to dramatise how fully alive NYC makes you feel.« Im Gegensatz zum visuellen Zauber habe BBH bewusst einen »bescheidenen« Claim gewählt, einfach nur »Das ist New York City«.
Mercedes-Benz führt neues Markendesign ein
Nach 18 Jahren hat Mercedes-Benz das Erscheinungsbild der Marke für alle Kommunikationsmittel grundlegend überarbeitet. Entwickelt wurde die Neugestaltung von einem internen Projektteam in Zusammenarbeit mit der Agentur Claus Koch Identity. Das neue Markendesign wird ab dem 1. November 2007 in allen Unternehmensbereichen – von den Personenwagen bis zu den Nutzfahrzeugen – und in allen Märkten der Welt einheitlich eingeführt. Es wurde aus der Geschichte der Marke heraus entwickelt und bildet den Abschluss der im Jahr 2006 begonnenen Schärfung der Markenpositionierung.
Zentrale Idee der neuen Gestaltungslinie ist das Motto »The Star always shines from above«: Der Mercedes-Stern bildet den Mittelpunkt der neuen Visualisierung. Der Automobilhersteller verfügt mit dem Dreizack-Stern über eines der stärksten Markenzeichen der Welt. Deshalb räumen die Stuttgarter dem weltbekannten Logo nun eine zentrale Position ein. Im neuen Markendesign erstrahlt der Stern immer von oben, wobei er in der Reproduktionen zweidimensional dargestellt wird, während er »im realen Leben« (Fahrzeuge, Gebäude) plastisch bleibt – eine außergewöhnliche Logo-Behandlung, denn fast die gesamte Automobilindustrie reproduziert ihr Markenzeichen inzwischen mit 3-D-Optik. Neu ist auch, dass Stern und Wortmarke voneinander getrennt auftreten. Auf diese Weise bildet der von oben strahlende Stern mit der darunter stehenden Wortmarke eine Klammer.
Auch an der Bildsprache wurde gefeilt. Künftig kommen in der Werbekommunikation neben Autmomobilaufnahmen auch Architektur-, Personen- und Landschaftsfotografien zum Einsatz. Großzügige Kompositionen mit ungewöhnlichen Perspektiven und gezieltem Lichteinsatz sollen Spannung erzeugen und die Persönlichkeit der Marke verdeutlichen. Dabei sind Vitalität und Dynamik ebenso Bestandteil der Bildsprache wie die differenzierte Anwendung von Tiefenschärfe und Unschärfe.
Als primäre Farbe für Mercedes-Benz wird der elegante Silberton »Arrowsilver« eingesetzt. Für die Kennzeichnung beim Händler soll der kräftige Blauton »Midnightblue« im Vordergrund stehen.