REWEs bundesweiter Big-Bang
Die Aktion war generalstabsmäßig von einem Team unter Bereichsleiter Patrick Bacher vorbereitet. »Heimlich« hatten seine Helfer in der gesamten Republik das Corporate Design von HL, miniMAL, Stüssgen, Otto Mess oder Petz entfernt, durch das neue Rewe-Branding ersetzt und dies wiederum mit Folien der alten Markenwelten getarnt. Binnen weniger Stunden wurde dann heute morgen aus 3000 Supermärkten die neue REWE-Märkte.
Rund 60 Millionen Euro lässt sich der Kölner Konzern die Umstellung kosten, einschließlich einer umfassenden und erstmals nationalen Werbekampagne in Printmedien, Funk und Fernsehen. Sein Ziel: Jeder zweite Bundesbürger soll künftig zu Fuß eine Rewe-Filiale erreichen können. Verantwortlich für das Rebranding ist die Düsselkdorfer Agentur Gramm.
Mehr als 350 Experten und zahllose Spezialgeräte waren heute Morgen zur Eröffnung der Märkte im Einsatz. Zuvor mussten die Monteure 24.000 Quadratmeter Acrylglas für den Austausch der Leuchttransparente mit dem neuen REWE-Logo verarbeiten. Das entspricht in etwa der Größe von vier Fußballfeldern. Auch der Austausch der »Männchen-Friese« bei den miniMAL-Märkten sowie der rot-gelben »Korbbänder« der REWE-Supermärkte auf das zukunftsweisende Erscheinungsbild war eine Herausforderung. Dabei mussten 80.000 Quadratmeter Aluminiumblech verarbeitet werden.
Warum und wie openBC Xing wird.
Seit Freitag wurde aus den Gerüchten Realität: das Business-Portal openBC – eine Art myspace für kontaktsuchende Erwachsene – soll am Mittwoch in Xing umbenannt werden. Lars Hinrichs, der Gründer der Open Business Club GmbH, erläutert die Umbenennung in einem Foren-Beitrag so:
WeiterlesenWir bauen auf einen Namen, der im internationalen Wettbewerb funktioniert und bestehen kann. Im Chinesischen hat er eine tolle Bedeutung (›can do‹ … es ist möglich), für uns Europäer ist er einfach, kurz und prägnant und auch im Englischen liegt die Bedeutung auf der Hand. Der Name muss in vielerlei Hinsicht einfach sein. Wer erinnert sicher noch an AuctionWeb oder vielleicht Cadabra?
Pentagram-Gründer Alan Fletcher ist tot
Wie Creative Review eben vermeldet, starb der Mitbegründer von Fletcher/Forbes/Gill and Pentagram Alan Fletcher vergangene Nacht nach langer Krankheit. Er galt als einer der einflussreichsten Designer, nicht nur in Europa sondern weltweit. In den 70er Jahren schuf er einprägsame Marken-Identitäten, unter anderem für Pirelli, Penguin, Reuters, Shell und das Victoria & Albert Museum, London. Den grafischen Verlag Phaidon Press begleitete er über viele Jahre als künstlerischer Leiter. 2001 veröffentlichte er das Design-Standardwerk »The Art of Looking Sideways«. Das Londoner Design-Museum bereitet gerade eine große Retrospektive zu Alan Fletchers Lebenswerk vor (11. November 2006 bis 18. Februar 2007).
(Foto: Benaki Museum, Athen)
Die hässlichste Webseite der Welt …
… kann nur die von Borat Sagdiyev sein, jenem kasachischen Fernsehreporter, den der US-Komiker Sacha Baron Cohen erfand und selbst spielt. Ich liebe beide Figuren, die Cohen weltberühmt gemacht haben: Ali G Indahouse und eben Borat. Der kommt bald in die Kinos … und bei diesem Trailer werft ihr euch weg … garantiert. Und hier noch ein Nachschlag …
Zur Website: Sind wir da einer Meinung, dass es sich um ein Meisterwerk in der Kategorie »Nun verlassen wir mal unseren Elfenbeinturm und springen über den eigenen Schatten« handelt?
Ein sehr schöner CD-Kartonträger
Letzte Woche besuchte mich der langjährige FontShop-Freund und Fontblog-Leser Benjamin Hickethier (www.diediebe.be) und überreichte mir eine sehr schöne, von ihm gestaltete Musik-CD. Es ist das aktuelle Album »Immer nur Rosinen« der Berliner Musikerin Kleingeldprinzessin (Dota Kehr), von der Fachpresse auch als die »deutsche Astrud Gilberto« bejubelt.
Mich hat nicht nur Benjamins Gestaltung sofort gefangen genommen, sondern auch der elegante CD-Kartonträger. Er besteht zu 100 % aus Papier, keine Plastik-Schale, keine Kunststoff-Schaum-Dödel: die CD wird von einer clever gestanzten und gefalteten Lasche gehalten, eine Erfindung von Rio Reisers Vater Herbert P. Möbius.
Die CDs von Kleingeldprinzessin kann man hier kaufen …
FontFont-Hertzsprung-Russell-Diagramm ist da
Vor genau 4 Wochen hatte ich im Fontblog die »FontFont-Himmelskarte« angekündigt. Weil sich auf diesem Forum überwiegend gebildete Menschen treffen, machte mich unser Leser Klaas Bähre (Harki) noch am selben Tag sehr freundlich darauf aufmerksam, dass die schematische Darstellung der FontFonts nach Ähnlichkeit viel eher einem Hertzsprung-Russell-Diagramm gleiche. Dieser Einschätzung schließe ich mich auf der Stelle an, schon alleine deshalb, weil die Bezeichnung »FontFont-Hertzsprung-Russell-Diagramm« verdammt wissenschaftlich klingt.
Nun liegt die Karte gedruckt vor, viele werden Sie bereits auf Ihrem Schreibtsich liegen haben. Wenn nicht: einfach per E-Mail bestellen oder das FontFont-Hertzsprung-Russell-Diagramm-PDF downloaden und selbst drucken. Treue Fontblog-Kommentatoren erhielten das Poster übrigens ungefaltet.
Nur ein Teilnehmer beim Design-Wettbewerb
Der Rat für Formgebung scheint kein Glück zu haben mit den von ihm betreuten Design-Wettbewerben. Nach den Eklat um den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland (Offener Brief von Juli Gudehus und die Reaktionen; Erik Spiekermanns Kommentar) missglückte nun der »deutsche Design-Effi« (Design Effectiveness Award). Im Mai wurde die deutsche Ausgabe des britischen DBA-Wettbewerbs angekündigt.
Soeben meldet W&V: »Nur ein Teilnehmer aus der Bundesrepublik habe sich am Wettbewerb der Londoner Design Business Association (DBA) beteiligt, räumt Andrej Kupetz vom Rat für Formgebung in Frankfurt ein. Der Award sei ›zu kurzfristig‹ gestartet worden, so der Geschäftsführer des deutschen DBA-Partners.«
Missglückte Hinweisschilder aus aller Welt
Chris Connolly liebt das Bizarre. Das Warnschild eines vom Blitz getroffenen Menschen inspirierte ihn zu der Online-Sammlung Swanksigns: unverständliche und missratene Hinweisschilder. Seine Galerie umfasst inzwischen 400 Beiträge aus aller Welt. Eine Fundgrube für Kommunikationsdesigner, die ihren Auftraggebern mal zeigen möchten, wie man es nicht machen sollte.
Ich habe in den letzten Jahren ebenfalls eine Menge verunglückter Schilder festgehalten. Meinen Liebling habe ich eben an Chris gemailt: das Schild eines fliegenden Schülers auf einem Motorroller. Ich nahm es von 2 Jahren auf dem Schulhof der Öömrang Skuul auf Amrum auf. Ein Lehrer wollte mir mal schreiben, was es bedeuten soll … er hat es wohl nie herausgefunden.