Fontblog Artikel im August 2006

Zitty lässt Leserkritiken automatisch redigieren

Zitty-Leserkritik, automatisch redigiert

Ich wusste gar nicht, das es so etwas gibt: digi­tale Schlussredakteure. Würde auch meine Arbeit sehr erleich­tern. Und sorgt für Freude. Die Riesenmaschine hat es entdeckt, auf der Internetseite des Berliner Stadtmagazins Zitty: »Wer gerne mal einen Wortfilter außer Rand und Band erleben möchte, sollte unbe­dingt bei Zitty im Internet vorbei­schauen: … da werden die Filmkritiken der Leser auto­ma­tisch durch­re­di­giert, bis etwas kryp­ti­sche Botschaften wie die oben­ste­hende übrigbleiben.«


Designpreis der BRD: Thema bei WISO

Der offene Brief von Juli Gudehus schlägt weiter Wellen. Nach PAGE, Süddeutsche Zeitung und FAZ wird sich heute abend um 19:25 Uhr das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO der Diskussion um den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2007 widmen.


Die sind ja lustig, bei 1&1

Erst verderben sie mir einen schnellen DSL-Umzug, weil eine Mitarbeiterin zwar den alten Vertrag kündigte, aber keinen neuen anlegte. Das heißt dann: 10 Tage umsonst gewartet. Nun werden morgen die nächsten 10 Arbeitstage vergangen sein, die man bei 1&1 braucht, um DSL anzu­knipsen. Dazu schreiben sie mir, wenn das morgen nicht klappen sollte, dürfte ich einfach ihre spezi­elle Hotline anrufen, die sich dann darum kümmert: für 0,99 € die Minute.

Moment mal: Ihr kriegt da was nicht hin in Montabaur, und ich werde mit dem Anrufen einer teuren Hotline-Nummer bestraft. Kann nicht sein, oder?


Neue, feine Adresse für United Designers

Wenn Unternehmen umziehen, geht es ihnen gut … das ist jeden­falls meine Erfahrung. Am 4. Oktober zieht United Designers aus der beschau­li­chen Schöneberger Motzstraße (auch der Geburtsort von MetaDesign) nach Berlin Mitte in die Friedrichstraße 126. Das muss in der Nähe Oranienburger Straße sein, also nicht am Edel-Knotenpunkt, bei den Galleries Lafayettes (gesund!). Originalton: »There’ll be room for up to 35 people, so that space should enable our growth for a year or two. Telephone numbers stay the same, but our website will be changed, hopefully in time.«


House Industries: Kabel amputiert, Leitung tot

Kabelsalat bei House IndustriesSo etwas wünscht man nur seinem ärgsten Feind: eine Grabenfräse (engl: ›Ditch Witch‹) hat bei unseren Schriften-Freunden von House Industries die Glasfaser-Leitung des Büros zertrennt. Rich Roat schreibt in seinem Blog: »Eine Grabenfräse und ein Glasfaserkabel sind kein gutes Pärchen.«


Das neue FontBook

Referenzwerk: 32.000 Schriften von 90 Herstellern auf 1760 Seiten

Berlin, 16. Aug. 2006. 15 Jahre nach der Erstausgabe erscheint das Schriftmusterbuch FontBook, heraus­ge­geben von FSI FontShop International, in der 4. über­ar­bei­teten und erwei­terten Auflage. Mit 32.000 Schriften von 90 inter­na­tio­nalen Bibliotheken doku­men­tiert das 1760-seitige Werk den aktu­ellen Stand des inter­na­tio­nalen Schriftschaffens. Das FontBook enthält alle (digi­ta­li­sierten) Klassiker der Druckkunst sowie die wich­tigsten Schriften der Neuzeit – ausge­wählt und kata­lo­gi­siert von einer 7-köpfigen Redaktion unter der Leitung von Erik Spiekermann. Symbol-Fonts, Non-Western und nicht-latei­ni­sche Schriften bilden eigene Kapitel.

Mehr als 100.000 Angaben zu Entwerfern, Entwurfsjahr, Sprachräumen und Lieferanten sowie Verweise zu ähnli­chen Schriften machen das FontBook zum unver­zicht­baren Werkzeug für profes­sio­nelle Typografen. Für die Ähnlichkeits-refe­renzen konnten die renom­mierten Experten Yves Peters (Typographer​.org) und Stephen Coles (Typographica) gewonnen werden.

FontBook 2006
Weltrekord: Mit 32.000 Schriftmustern aus dem Angebot von 90 inter­na­tio­nalen Herstellern bleibt das 1760-seitige FontBook Weltmeister unter den typo­gra­fi­schen Nachschlagewerken

Gestalterische und inhalt­liche Verbesserungen erleich­tern die Benutzung des um 30 Prozent gewach­senen FontBooks. Ein 60-seitiges Inhaltsverzeichnis, das Lieferanten und alter­na­tive Font-Produkte nennt, ersetzt den einst sepa­raten FontFinder. Im Hauptteil sorgen Kürzel für Fremdsprachen, Expert-Sets und Schnitt-Varianten für eine verdich­tete Darstellung großer Familien; Kapitälchen und Ziffern-Varianten sind in vier­zei­lige Lesemuster inte­griert. Auf diese Art »schrumpfen« einst mehr­seitig darge­stellte Großfamilien zum Einseiter, kleine Werksatzfamilien kommen wieder ange­messen zur Geltung.
Neu ist auch die einzei­lige Headline-Darstellung, die immer dann in Kraft tritt, wenn gestal­te­ri­sche Details einer Schrift in der 12-Punkt-Darstellung unsichtbar würden. Viele Display-Schriften und Script-Fonts erscheinen nun
in ganz neuem Licht.

Seine Vollständigkeit, die neue Gliederung und verschie­den­ar­tige Suchhilfen (alpha­be­tisch, stilis­tisch, ähnlich) machen das einbän­dige FontBook noch wert­voller für Designer, Typografen, Werbetreibende, Hersteller, Verleger, Übersetzer, Wissenschaftler und alle Menschen, die beruf­lich mit Schrift umgehen. Es kann ab der 2. Septemberwoche über FontShop bezogen werden und kostet 99 € (+ MwSt). Tel. 030 69 59 6-333 oder im Online-Shop.

Truong/Siebert/Spiekermann: FontBook – Digital Typeface Compendium; FSI FontShop International, Berlin 2006, 1760 S., 2-farbig, Kartoneinband, faden­ge­bunden, 3 Lesebändchen, 16 x 30 cm, ISBN 3-930023-04-0, 105,93 €.

Darstellung FF Meta 1
Optimierte Darstellung: Eine Großfamilie wie die FF Meta (300 Schnitte) nimmt nur noch eine über­sicht­liche FontBook-Seite ein, weil Fremdsprachen, Ziffernsätze, Expert-Sets und Kapitälchen per Kürzel ange­geben sind bzw. ins Lese-Schriftmuster inte­griert wurden.


Ist noch verdammt leer, hier …

Mein altes Arbeitszimmer nach dem Umzug im richtigen Leben ...
Daran muss ich mich erst mal gewöhnen: der leere Fontblog Generation 3. Glücklicherweise ist es Ivo und mir gelungen, die gesamte Fontblog-Historie seit 2004 zu erhalten, einschließ­lich über­grei­fender Suche. Zu den alten Beiträgen kommt man entweder, indem man über die Kopfleiste in den drei Jahresarchiven herum­kramt (»Archiv 04«, …) oder über die Suchezeile: Begriffe rein­schreiben (z. B. »letter gothic ibm«), Enter drücken und schon erscheint der Beitrag vom 08. Februar 2006 aus dem Fontblog Generation 1 im Suchergebnis. (korri­giert)


Es klemmt nur ein bisschen

Der Umzug auf WordPress ist fast geschafft. Ich bin gerade beim Austauschen der Klingelschilder. Freunde des Fontblogs müssen eigent­lich nicht viel tun. Die RSS-Adresse für die Artikel bleibt:

http://​feeds​.feedb​urner​.com/​F​o​n​t​b​log

Aber die Adresse für die Kommentare ändert sich:

https://​www​.font​blog​.de/​c​o​m​m​e​n​t​s​/​f​eed