Master-Thesis: Multiscreen Experience
Im Oktober 2010 habe ich über das spannende Projekt Design Methoden Finder an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd berichtet. Nun schreibt mir Wolfram Nagel, einer der Beteiligten: »Seither haben sich mein Kommilitone Valentin Fischer und ich mit ähnlichen Themen auseinander gesetzt. In unserer Master-Thesis haben wir uns ausführlich mit dem Thema Multiscreen beschäftigt und dabei ein Multiscreen Experience Toolkit entwickelt mit Prinzipien und Mustern für das Informationsmanagement in der Digitalen Gesellschaft (ein ähnliches Kompendium zu diesem Thema ist uns nicht bekannt).«
Auf der Website www.multiscreen-experience.com stellen Nagel und sein Team Prinzipien, Muster und Definitionen für Multiscreen-Projekte vor. Die Empfehlungen und Anregungen (es sind keine Patentrezepte!) sollen Hilfestellung bei der Konzeption einer fließenden Multiscreen Experience bieten. Die Autoren gehen auf die vier Screen-Umgebungen Smartphones, Tablet-PCs, Laptops/Desktop-PC und internetfähige TV-Geräte ein, beschreiben die potentiellen Anwender, empfehlen unterschiedliche konzeptionelle Ansätze und erklären die Parameter für den Nutzungskontext.
Nichtlesen #33: Toner alle im All
aumschiff-Kommandant Grabowski hielt eine letzte, aufrüttelnde Rede an seine erschöpfte Mannschaft auf der Brücke des Sternenkreuzers »Leutheuser-Schnarrenberger«, während man sich auf die finale Schlacht vorbereitete. Nach mehreren Monaten im All war es endlich gelungen, das Nest der Rebellen ausfindig zu machen; einen scheinbar harmlosen Exo-Planeten der Ordnungsamt-Klasse. »Feuer frei!«, ruft Kapitän Grabowski, als plötzlich …
Moment mal? Ach Du Scheiße, falscher Text! Offensichtlich ist uns hier versehentlich eine Passage aus dem bald erscheinenden Science-Fiction-Thriller »Toner alle im All« in diese Kolumne gerutscht. Wir bitten um Entschuldigung. Jetzt aber weiter im richtigen Text … obwohl, noch eine kurze Anmerkung dazu: Wir sind gar nicht so unglücklich über diesen Fehler. Denn dadurch konnten wir ein wenig werben für das bald erscheinende neue Buch von Herrn Grabowski, der – wie jeder andere anständige Werbeagentur-Chef – auch faszinierende Umwelt-Thriller-Bestseller schreibt. Im kommenden Werk geht es um ein ernstes Problem. Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind mehrere Lichtjahre von der Erde entfernt irgendwo in den unendlichen Weiten des Weltalls unterwegs und plötzlich geht Ihnen der Toner aus. Und nu? Sehen Sie! Muß man ernst nehmen, die Sache. Jetzt aber weiter im richtigen Text.
Kürzlich war Eisi Verspeisi, die Auf-ne-Art-Direktorin der Agentur, auf dem Weg zur Montagskonferenz bei Auweier Unhold & Partner und spät dran. Ausgerechnet jetzt wurde sie von zwei Ordnungsamt-Mitarbeitern aufgehalten, die sich ihr in den Weg stellten.
»Haltense bitte an. Das ist eine Fahrradkontrolle«, meinte der eine Ordnungsamtsmann.
»Zeigense uns bitte mal Ihre Bremse. Und das Licht. Und die vorgeschriebenen Katzenaugen für Sicherheit im Straßenverkehr«, meinte der andere.
Eisi geriet in Erklärungsnot und wußte nicht, wie sie sich aus diesem Schlamassel herausreden sollte. Was ihre Situation erschwerte, war die Tatsache, daß sie gar nicht mit dem Fahrrad unterwegs war und dementsprechend auch gar kein Fahrrad dabei hatte – eine lupenreine Fahrradnichtdabeihabe quasi. Das kann ja heiter werden, dachte sie, und versuchte es mit einem frechen Ablenkungsmanöver.
»Ich habe doch gar kein Fahrrad dabei«, sagte sie provokant. Doch auf diese billige Masche ließen sich die Amtsleute nicht ein.
»Ohne Fahrrad inner Fahrradkontrolle. Und dann auch noch aufm Bürgersteig unterwegs. Herzlichen Glückwunsch, Frollein. Dit wird teuer.«, sagte der eine Ordnungsamtsmann, während der andere schon seinen Bußgeld-Formularblock zückte.
Aber plötzlich hatte Eisi die rettende Idee. Ihr fiel gerade ein, daß sie ja zufälligerweise eine Tüte dabei hatte, in der Fahrradbremse, Dynamo, Licht, Katzenaugen, Luftpumpe, Flickzeug und Warndreieck verstaut waren. Das alles hatte sie nämlich vorhin – obwohl in Eile – aus einer Vorahnung heraus eingepackt, als sie sich auf den Weg zur Agentur machte. Was für eine glückliche Fügung!
Sie kramte die Fahrradteile aus ihrer Tüte und zeigte sie den Amtsleuten, die damit halbwegs besänftigt waren. Eisi kam mit einem geringfügigen Bußgeld glimpflich davon, das ihr für das Fehlen von Reifen, Rädern, Rahmen und Verbandskasten auferlegt wurde. Gerade noch mal gutgegangen!
Design-Sommerfest in Berlin
Schon mal vormerken: Das Designcenter Berlin und das Atelier Beinert laden am Samstag, den 20. August 2011 um 18:00 Uhr, zum jährlichen Sommerfest auf die »Renate-Angelika« im Historischen Hafen von Berlin ein. Das Fest findet bei jedem Wetter statt. Weitere Informationen und Anmeldung hier …
Was ist der Pantone ColorChecker® Lighting Indicator?
Am Montag habe ich auf den raffinierten neuen Pantone Field Guide Fächer aufmerksam gemacht, der nicht nur schön verpackt ist, sondern gleich mehrere Funktionen in einem Tool vereint: Inspiration (Fächer), Kontrolle (Chip) und sogar einen Neutrallicht-Checker enthält. Nachdem Kunden bei uns angefragt haben, wie dieser funktioniert, soll seine Funktion hier kurz erläutert werden.
Beim patentierten Pantone ColorChecker® Lighting Indicator handelt es sich um einen Farbindikator am Ende des Fächers, mit dem ich prüfen kann, ob ich mich mit meinem Fächer aktuell in neutralem Licht befinde. Ich habe das in der obigen Abbildung versucht zu simulieren, links das Falbfeld aufgenommen bei Tageslicht, rechts unter einer Schreibtischlampe … und siehe da: Unter neutralem Licht sieht man eine gleichfarbige olivgrüne Farbfläche, unter nicht neutralem Kunstlicht sind zwei verschieden Farbflächen zu erkennen. Weitere Erläuterungen zu dem Testfeld auf dieser Pantone-Seite: www.pantone.com/lightingindicator
★ der Woche: 2 Designbestseller, reduziert um 60 %
Big Book of Logos, statt 49,90 nur 19,90 €
Ein Großteil der rund 2500 vorgestellten Logos wurde im Rahmen eines internationalen-Wettbewerbs eingereicht. Es handelt sich nicht um eine sterile Logo-Schau, sondern es werden neue, reale Logos gezeigt, also keine fiktiven Selbstaufträge. Daher sieht man viele im Einsatz fotografisch abgebildet: auf Packungen, Visitenkarten, in Schaufenstern, an Hauswänden auf Anzeigen und Plakatwänden.
Die Beispiele stammen aus allen Teilen der Welt und allen Industriezweigen. Als »Musterbuch« im Rahmen eines Vorgesprächs mit einem Auftraggeber leistet dieses Buch wertvolle Dienste, weil die Bandbreite der gezeigten Logos groß ist und ein Kunde schnell seine favorisierte Richtung finden kann. Der 380-Seiten-Wälzer kostet als ★ der Woche nur noch 19,90 statt 49,90 € (inkl. MwSt., versandkostenfrei). Direkt zur Bestellung auf www.fontblog.de …
Big Book of Brochures, statt 49,90 nur 19,90
Das Gestalten von Broschüren ist gleichermaßen anspruchsvoll wie »wettbewerbsintensiv«. Eine gute Vorbereitung für Pitch oder Kundengespräche ist unerlässlich. Warum nicht von der internationalen Designszene lernen, warum das Rad ein zweites Mal erfinden?
In diesem Buch ist vorbildliche Kommunikationsliteratur für Privatleute, Behörden, Kultureinrichtungen und Unternehmen zusammengetragen. Viele Beispiele kommen aus Europa, ein Großteil aus dem deutschsprachigen Raum, sprechen also eine lokale Gestaltungssprache. Alle Beiträge sind in nach Zielgruppen und Aufgaben sortiert, unter anderem Freizeit, Kust und Kultur, Gesundheit, Corporate und Finanzwesen.
Für den Inhalt ist das berliner Designbüro »Fünf Freunde« verantwortlich. Die Redaktionssprache ist englisch. Der 384-Seiten-Wälzer kostet als ★ der Woche nur noch 19,90 statt 49,90 € (inkl. MwSt., versandkostenfrei). Direkt zur Bestellung auf www.fontblog.de …
Praktisch: neue Pantone-Fächer mit Doppelfunktion
Ich mag die beiden neuen Pantone Field Guides, die soeben frisch bei uns eingetroffen sind – eine Multifunktions-Version der bei FontShop-Kunden sehr beliebten Pantone Plus Series Formula Guides. Dass sie in eigens geschneiderten, modischen Neopren-Taschen kommen ist nur das äußere Zeichen für Mobilität und Vielseitigkeit. Doch vor allem die inneren Werte überzeugen mich: Erstmals bietet das Farbsystem eine Kombination aus Fächer und Chips, denn alle 1341 Pantone-Sonderfarbflächen sind so breit gestaltet, dass sich Chips abtrennen lassen. Damit vereinen die »Feldführer« zwei Aufgaben im Designalltag, nämlich Inspiration plus Verbindlichkeit, denn die Chips werden an Druckvorlagen und Konzepte angehängt.
Die Farben im Designer Field Guide sind zur intuitiven Auswahl chromatisch angeordnet und auf Papier mit FSC-Zertifikat gedruckt. Der Fächer bietet einen Farbsuchindex und ein Tool zur Bewertung der Lichtverhältnisse. Des weiteren haben Käufer dieses Fächers mit der Produktregistrierung Anspruch auf einen kostenlosen Download der Pantone Color-Manager-Software im Wert von 49 €.
Wie üblich gibt es auch den neuen Fächer in zwei Ausführungen, nämlich auf ungestrichenem (uncoated) und auf gestrichenem (coated) Papier gedruckt. FontShop führt beide Modelle, jeweils mit individuell gestalteter Tragetasche. Praktiker benötigen beide Fächer, und auch für diesen Zweck hält Pantone einen Bonus bereit, nämlich 29 € (netto) Preisnachlass.
»Design-Trinkflasche« jetzt im Handel
»Frische Ideen für frisches Trinkwasser«, unter diesem Motto initiierte das Forum Trinkwasser e.V. gemeinsam mit der Marke Aladdin den Designwettbewerb »TrinkWasser! Clever genießen«. Im Fontblog stieß der Wettbewerb nicht nur auf Gegenliebe (siehe: Beitrag vom 24. 11. 2010 und Kommentare dazu). Nun steht der Siegerentwurf fest. Ab August ist die 0,6l-Trinkflasche mit dem Gewinnerdesign als Special Edition für 12,95 Euro im ausgewählten Fachhandel erhältlich. Von jeder verkauften »TrinkWasser! Clever genießen.«-Trinkflasche wird 1 € an die Hilfsorganisation 2aid.org gespendet.
»Der Entwurf des 23-jährigen Kölner Designstudenten Andreas Jungen setzt ein Zeichen für die Umwelt.« Heißt es heute in der Pressemitteilung der Veranstalter. Weiter: »Mit einem Augenzwinkern animiert das Design – drei Piktogramme, die Möglichkeiten einer nachhaltigen Trinkwassergewinnung aufzeigen – zu einem umweltbewussten Lebensstil. Wer die bruchfeste und mobile Flasche immer wieder frisch am Wasserhahn auffüllt, der produziert keinen Müll und leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Schonung der Umwelt. Denn das Wasser aus dem Hahn braucht weder LKW-Transport noch Verpackung.«
Vom Verkauf der Flasche sollen auch diejenigen profitieren, die keinen selbstverständlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. In vielen Ländern sprudelt das Leitungswasser nicht so sauber und frisch aus dem Hahn wie in Deutschland. Zusammen mit der Hilfsorganisation 2aid.org wollen das Forum Trinkwasser e.V. und Aladdin daran etwas ändern: 1 € vom Verkauf jeder Flasche mit dem Gewinner-Design fließt an 2aid.org und von dort direkt in Trinkwasser-Projekte in Entwicklungsländern. Weitere Informationen …
Berlin bekommt »Internet-Uni«, powered by Google
Unabhängiges Forschungsinstitut für Internet und Gesellschaft startet mit vier Partnern, Google ist Initiator und erster Geldgeber
Eric Schmidt, Executive Chairman von Google, hatte es Anfang des Jahres angekündigt, nun wird es Wirklichkeit: Gemeinsam mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen initiiert Google ein unabhängiges Forschungszentrum für Internet und Gesellschaft in Berlin. Ich war heute morgen auf der Pressekonferenz zur Gründung des Instituts, dessen Forschungsergebnisse auch für die Kreativbranche von großem Interesse sind, zumal der Mitbegründer von Jovoto zu den Vätern des neuen Instituts gehört und mit auf dem Podium saß.
Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die Universität der Künste Berlin (UdK) sowie das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) werden bis Herbst 2011 gemeinsam das Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin gründen. Dies gaben die Präsidenten der drei Berliner Hochschulen, Prof. Jan-Hendrik Olbertz, Prof. Martin Rennert und Prof. Jutta Allmendinger, heute auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Das neue Institut wird von Google mitfinanziert (1,5 Mio pro Jahr, begrenzt auf 3 Jahre), ist aber in seiner wissenschaftlichen Arbeit und Organisation autonom. Ziel des Instituts für Internet und Gesellschaft ist es, die vom Internet ausgelösten und verstärkten Veränderungen der Gesellschaft besser zu verstehen und allen Gruppen die Mitgestaltung der digitalen vernetzten Zukunft zu ermöglichen.
Das Gründungsteam des Instituts für Internet und Gesellschaft, von l. nach r.: Dr. Max Senges (Google), Prof. Thomas Schildhauer (UdK), Dr. Jeanette Hofmann (WZB), Dr. Wolfgang Schulz (HBI), Prof. Ingolf Pernice (HU) und Ahmet Emre Acar (Ansprechpartner des Instituts)
Der Präsident der Universität der Künste Prof. Martin Rennert betonte die Bedeutung der Gestaltung für ein solches interdisziplinäres Instituts. »Die vielfältigen Fragestellungen – rechtliche, ethische, wirtschaftliche, aber auch politische –, welche uns durch neue Kommunikationstechniken auf den Tisch gekommen sind, müssen auch von Seiten einer Universität bearbeitet werden, die sich in all ihren Fächern der nuanciertesten Kommunikation durch Künste und Gestaltung widmet. Es gibt in der UdK Berlin keinen Studiengang, in welchem entsprechende Fragen nicht zum täglichen Brot gehören.« Die Einflüsse des Internets wirkten sich nicht nur stark auf die visuelle Kommunikation aus, sondern würden auch entscheidend von der Gestaltung mitgeformt.
Ebenfalls interessant für Designer: Prof. Thomas Schildhauer, Mitbegründer der Crowdsourcing-Plattform Jovoto, gehört ebenfalls zum Gründungsteam des neuen Instituts. Der Informatiker, Marketingexperte und Internet Forscher gründete 1999 und leitet seitdem als Direktor das größte An-Instituts der UdK, das Institute of Electronic Business (IEB). Sein Lieblingsthema sind die Schwarmintelligenz und internetbasierte Geschäftsmodelle. Auf der Pressekonferenz betonte er, dass das neue Institut als zentrale Anlaufstelle zur Beobachtung, Analyse und Bewertung internetbasierter Innovationen diene. »Insbesondere die Rolle des Nutzers im Innovationsprozess soll untersucht werden.«
Großen Wert werde in der neuen Forschungseinrichtung auf den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gelegt. Dabei ermögliche die Expertise der Direktoren in den Themengebieten eine auf die Menschen fokussierte Untersuchung der Wechselwirkungen von Internet und Gesellschaft. Um die Unabhängigkeit des Instituts sicher zu stellen, existieren von Anfang an zwei Gesellschaften: Eine Fördergesellschaft gewährleistet die Finanzierung des Instituts; das unabhängige Institut als Forschungsgesellschaft bestimmt die Inhalte und Ziele. Ein wissenschaftlicher Beirat wird die Forschungsarbeit des Instituts kritisch begleiten.
Das neue Institut soll als An-Institut der Humboldt-Universität gegründet und in den Räumen der dortigen Juristischen Fakultät untergebracht werden. Die offizielle Eröffnung des Instituts für Internet und Gesellschaft ist für Ende Oktober 2011 geplant. Zum Start der Forschungsarbeit werden die Gründungspartner zu einem internationalen Symposium nach Berlin einladen.