✪ Historische Alphaspiele für 29,00 15,00 €
Unser Stern dieser Woche: Die längst verschollen geglaubten Geduldspiele Alpha Corde und Alpha Pixel aus der legendären ShopShop-Geschenkserie von 1993, exklusiv entwickelt und hergestellt von Factor Design & FontShop. Achtung, nur 5 Paare verfügbar, first come, first go. Zum letzten Mal!
Damals habe ich Alpha Pixel (Abbildung oben) so beschrieben: »Das Beruhigungsspiel für fingerfertige Ja-Nein-Sager: klassisch digital, rausch- und geräuschfrei. Auf einer 7 x 5 Matrix aus Holz legen Sie Buchstaben-Bitmaps aus Damesteinen. Durch Umdrehen wird aus einem 0-Stein ein 1-Stein, aus einem Nichts ein Pixel. Vorbild sind die Fonts der aussterbenden Nadeldrucker.«
Zu Alpha Corde fiel mir dieser launige Text ein: »Das erste typografische Fadenspiel. Wer die Kordel schnurstracks durch die Fugen der Holzplatte zieht, so dass sich die Buchstaben A bis Z ergeben, hat typografisch was auf dem Kerbholz. Für Einsteiger gibt es ein Schriftmuster mit 26 Linien-Buchstaben. Geeignet für Schlitzbuben und -mädchen aller Altersgruppen.«
Diese Woche, beide Spiele zusammen für die Hälfte, genauer: für nur 15 € statt 29 € (versandkostenfrei). Hier geht es zur Bestellung …
Stell die vor es ist TYPO …
… und alle gehen nach New York.
Oder London, Wien oder Amsterdam. Keine Sorge … ich berichte hier nur über ein Designexperiment.
Vor kurzem fragte die Dozentin Lu Pfeiffer von der Lazi-Akademie in Esslingen bei FontShop an, ob sie mit Studenten nicht mal das Corporate Design einer TYPO-Konferenz in einem Workshop entwickeln könnte. Nach kurzem hin und her dachten wir uns das folgendes (fiktives) Szenario aus: Die TYPO 2011 findet nicht in Berlin, sondern in einer anderen Design-Metropole statt – gestaltet ein Logo, ein Plakat, ein Zeitschriftencover, eine Ankündigung und anderes.
Seit dem Wochenende hängen 32 Corporate Designs für eine erfundene TYPO-2011-Konferenz im Erdgeschoss des Stuttgarter Haus der Wirtschaft. Zu sehen ist beispielsweise die Tüte einer großen Fast-Food-Kette mit Pommes aus stilisierten Wolkenkratzern und der Freiheitsstatue. Wien als Austragungsort präsentiert sich dagegen in Schwarzweiß mit vielen Schnörkeln, London mit dem Profil der Queen und New York mit einem grünen Big Apple aus Buchstaben. Während fast alle Arbeiten am Computer entstanden, griff der Gestalter des Dubai-Plakates zu Papier, Schere und Klebstoff.
Die drei Besten wurden von Kurt Weidemann und vom Chefredakteur der Zeitschrift Form, Gerrit Terstiege, vor Ausstellungsbeginn prämiert (weitere Jury-Mitglieder: Prof. Winfried Scheuer, Daniel Fritz und Maik Stapelberg). Lu Pfeiffer betonte gegenüber den Gästen den Einfluss des Grafikdesigns auf die Sichtweise einer Veranstaltung: »Wir sind durch die verschiedensten Bereiche gegangen, vom Flyer über die Verpackung bis hin zum Messebau.«
Die beiden 1. Plätze belegten:
Anke Wirtz (Typo London) und Sabine Dörr (Typo Wien). Platz 3 ging an Alina Wandolleck (Typo Amsterdam; Grundformen). Lobende Erwähnungen: Nina Boos (Typo New York, Abb. oben), Norman Greiner (Typo Dubai), Mailyn Girschick (Typo Tokio) und Benjamin Schmitt (Typo Amsterdam; Tastatur).
ADC 2010: die Gewinner, Jahrbuch
Acht goldene, 56 silberne und 123 bronzene Nägel sind die Bilanz des diesjährigen ADC-Festivals (PDF, 81 S.) in Frankfurt am Main. Hinzu kommen 242 lobende Erwähnungen (»Auszeichung«), was eine Gesamtzahl von 429 Preise ergibt. Das ist ein Preis weniger als 2009, trotz der neuen Kategorien »Generic Craft«, mit der die handwerkliche Seite der Werbung betont werden sollte. »Im Vorfeld war vermutet worden, dass sich die Nägel aus diesem Grunde häufen würden – dagegen stemmt sich jedoch die Jury, die von Jurypräsident Norbert Herold die Anweisung erhielt, streng zu bewerten.« resümiert W&V. Einen Grand Prix gab es übrigens in diesem Jahr nicht.
Für uns Grafik- und Typografie-Freunde sind die folgenden Gewinner erwähnenswert. Der Ausstellungskatalog Alphabet Innsbruck von Andreas Uebele (erschienen beim Vertag Hermann Schmidt Mainz), der Anekdoten über Orte und Bauwerke typografisch inszeniert, erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie »Literatur-Kataloge«. Bei den ausgezeichneten Büchern gab es zwei Silberne Nägel, einen für das IKEA-Buch »BILLY – 30 Jahre alt, 30 Jahre jung« (erschienen bei Zweitausendeins) und für »Generative Gestaltung: Entwerfen – Programmieren – Visualisieren« (erschienen beim Verlag Hermann Schmidt Mainz). Die Macher des Buches – Julia Laub und Hartmut Bohnacker – werden am 1. Tag der TYPO Berlin (kommenden Donnerstag, 15:00) dieses spannende Thema vorstellen. Im Bereich Corporate Design gingen Silberne Nägel an DDB Berlin (»Kranke Kasse«), Moodley Brand Identity (»Verdarium – Raum für Gärten«) und Factor Design (Staatsschauspiel Dresden); Bronze teilten sich Mutabor und MetaDesign (Audi).
Wer sich nun fragt ›Was muss man leisten, um einen Goldenen Nagel zu gewinnen?‹, werfe einen Blick auf das neben stehende Foto. In der Kategorie »Design – Grafische Einzelarbeiten« ging ein Goldener Nagel an Jung von Matt. Um die Stärke des zu bewerbenden Raumsprays AmbiPur zu demonstrieren, visualisierten die Hamburger die Wirkung des Raumsprays zusätzlich mit einer Papierinstallation. Diese entfaltet sich, sobald man die (Toiletten-)Tür hinter sich schließt – ganz wie der Duft selbst. In Kooperation mit einer Künstlerin entwickelten die Werber ein Layout und wählten Materialien aus. So entstand das Supersize-Pop-Up aus atemberaubenden, handgemachten Lampions und Papierblumen.
In der gleichen Kategorie erhielt übrigens die hier im Fontblog bereits vorgestellte Animation »Black Ribbon« (Kreation: BBDO Düsseldorf) einen Bronzenene Nagel; eine Auszeichnung gab es für das Packaging der Klaus Voormann Collector’s Box »A Sideman’s Journey« (Kreation: Eat, Sleep + Design); der 5. Beatle Klaus Voormann war Keynote-Sprecher der TYPO 2007 Music.
Im Bereich Editorial Design ist hervorzuheben: Auszeichnung für die Titelseite des Slanted-Magazins »Geometrics. Porn.«, entworfen von Magma. In der Kategorie Magazin Jahrgang erntete Slanted für die Hefte #7, #8 und #9 sogar einen Bronzenen Nagel – ohne weitere Konkurrenz. Auch der Slanted-Blog wurde ausgezeichnet, war allerdings chancenlos gegen Kai Diekmanns 100-Tage-Experiment (fontblog berichtete: Seit heute bloggt BILD-Chef Kai Diekmann zurück): Bronze-Nagel.
Vier Nägel, mehr als jede andere Tageszeitung, holte sich die Berliner Morgenpost, plus zwei Auszeichnungen. Zwei Nägel in Silber und Bronze gab es in der Kategorie »Editorial – Titel Zeitung« für BIZ-Ausgaben zum Mauerfalljubiläum (siehe Abbildung) und zum Tod von Michael Jackson. Beide Ausgaben wurden auch in der Kategorie »Editorial – Einzelausgabe Zeitung« mit Nägeln prämiert. Außerdem erhielten die Morgenpost-Titelseite »Revolution für die Freiheit« vom 9. November 2009 sowie die Grafik zu 20 Jahren Mauerfall Auszeichnungen.
Schließlich alle Preisträger der Kategorie »Typografie«: Agentur Zwölf (Silber für William Fitzsimmons »The Sparrow And The Crow Tour«), Jung von Matt (Bronze für die MTV-Kampagne »OMG!«), Strichpunkt (Auszeichnung für Ruhrtriennale Serie »Stückplakate«), Serviceplan (Auszeichnung für Lead Academy »ProContra«) und Herburg Weiland (Auszeichnung für David Foster Wallace »Unendlicher Spaß«).
Nach dem Wettbewerb ist… vor dem ADC Jahrbuch! Im August erscheint die Kreativbibel 2010 mit allen Gewinnern und ausgezeichneten Arbeiten des diesjährigen ADC Wettbewerbs – bei Avedition. Gestaltet wird das ADC Jahrbuch in diesem Jahr von Magma Design, Karlsruhe.
Neue Vergütungsregeln bei designenlassen.de
Vergangene Woche hat die Crowdsourcing-Plattform designenlassen.de, nach langer Entwicklungszeit, wesentliche Änderungen eingeführt, unter anderem Vorkasse-Projekte, einen Nutzungsvertrag und neue Vergütungsregeln. Geschäftsführer Michael Kubens, der nächste Woche auf der TYPO-Berlin-Konferenz am TYPO-Panel Quo vadis Designprofession teilnehmen wird, gegenüber Fontblog: »Sie hatten im letzten Jahr einen offenen Brief an unser Unternehmen designenlassen.de ins Fontblog aufgenommen, der Beitrag wurde intensiv kommentiert. Für uns war diese Diskussion nicht neu und wir haben uns dieser gerne gestellt. Als Ergebnis führen wir einige Neuerungen auf unserer Plattform ein.«
Bis zuletzt war das Business auf designenlassen.de so geregelt:
- Es gab keine Vorkasse-Option, das heißt die Zahlungsabwicklung und die Übergabe der Feindaten zwischen Auftraggeber und Gewinner-Designer wurden generell nach Projektende zwischen beiden Parteien geregelt. Die Plattform war daran nicht beteiligt.
- Alle Projekte liefen nach dem »the winner takes it all«-Prinzip ab, 100 % des Preisgeldes gingen an den Gewinner-Designer.
- Die Nutzungsrechte wurden auf Basis unserer AGB übertragen, es gab keinen expliziten Nutzungsvertrag den man sich ausdrucken konnte.
Die jetzt eingeführten Neuerungen betreffen die Vorkasse-Option, die Aufteilung des Preisgeldes und den Nutzungsvertrag:
- Bei Vorkasse wird das Preisgeld bei der Einstellung des Projektes an designenlassen.de bezahlt. Wenn ein Gewinner bestimmt wird werden die Daten über die Plattform übergeben. Sobald der Auftraggeber den Eingang der Daten bestätigt hat wird das Preisgeld auf den Designer-Account übertragen und kann ausgezahlt werden. Hierfür wird bei Auszahlung eine Handling-Gebühr von 10% erhoben.
- Bei Vorkasse-Projekten werden nur 75% an den Gewinner und 25% an diejenigen Designer ausgeschüttet, die eine gute Bewertung Ihres Designs erhalten haben. Dadurch wollen wir die Plattform gerechter machen, denn ein Großteil der Projekte wird öffentlich durchgeführt und oft ist ein gutes Gewinnerdesign das Ergebnis eines erfolgreichen Projektverlaufs bei dem mehrere Designer gute Ergebnisse beigesteuert haben.
- Es gibt jetzt einen separaten Nutzungsvertrag zwischen Auftraggeber und Gewinner-Designer
Vorkasse ist derzeit eine Option. Es gibt nach wie vor die klassischen Projekte ohne Vorkasse. Ziel sei es, so Michael Kubens, irgendwann alle Projekte so abzuwickeln. Auch eine Garantie-Option werde es bald geben, dann verpflichtet sich der Auftraggeber zur Auszahlung des Preisgeldes. Derzeit besteht immer die Möglichkeit auch keinen Gewinner zu bestimmen und das Preisgeld nicht auszuzahlen.
Alle Änderungen im Detail sowie die ersten Kommentare dazu im Blog von designenlassen.de …
App-Entwickler für ein Schriftspiel gesucht
Thorsten aus Berlin hat sich an Fontblog gewendet, weil er einen App-Entwickler sucht, mit dem er ein Spiel zum Schreibschrift-Üben realisieren möchte: »Ich würde mich freuen, wenn mein Sohn und ich neben Doodle Jumps ein neues Game spielen können und dabei unsere Handschrift trainieren.«
Hier seine Beschreibung der Spielidee: »Auf dem Monitor eines iPhones soll mit dem Finger ein Objekt (z. B. ein Fahrzeug) auf einer (Renn-)Strecke aus Schreibschriftbuchstaben gehalten werden, die sich von rechts nach links über den Querformat-Screen bewegt. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit der Komplexität der Schriftbahn, ihrer Verkleinerung und der Geschwindigkeit. Beim Anstoßen an den Rand der Bahn, bzw. beim Verlassen/entfernen von der vorgegebenen Linie sinkt je nach Grad der Abweichung die Geschwindigkeit.
Diese Schwierigkeitsgrade können am Anfang gewählt werden: Option 1 sind graphomotorische Übungen (Zickzack- und Wellen-Linien, Reihen einfacher Buchstaben), Option 2 sind vorgegebene Texte steigender Schwierigkeit (›The quick brown fox jumps over a lazy dog‹ o. ä.), bei Option 3 kann der Text eingegeben werden und Option 4 sind kalligrafische Zeichen.
Spaßfaktoren: Geschwindigkeit als Herausforderung, Sound, parallel fliegende Objekte durch berühren, durchstreichen, ankreuzen oder umkreisen einfangen (z. B. Tintenkleckse löschen, Kritzel wegradieren, ablenkende Gedanken/böse Blicke abwehren)? Alle X Buchstaben, Worte, Sätze eine Belohnung?
Ziele: Innerhalb des Spiels = Punktzahl. Über das Spiel hinaus = Spaß an den Hand- und Fingerbewegungen/-Schwüngen und ihren Spuren.«
Sendet mir bei Interesse bitte eine Mail (jsiebert-ät-fontshop.de), die ich an Thorsten weiterleite.
Wikipedia: 635.000 User testen Redesign [Update]
Wie die Wikimedia-Foundation am gestrigen Donnerstag in ihrem Blog mitteilte, wird die englischsprachige Ausgabe der Online-Enzyklopädie ab jetzt im neuen Design angeboten. Die Änderungen betreffen sowohl die Benutzerführung, als auch das Globus-Logo, den Namenszug sowie die Unterzeile in den jeweiligen Landessprachen; der markante Großbuchstabe W mit den gekreuzten Diagonalen bleibt dagegen erhalten. Alle Neuerungen sind auf einer ausführlichen Frage-und-Antwort-Seite (engl.) erläutert: What’s new, questions and answers. Die deutschen Wikipedia-Seiten erscheinen noch im alten Gewand.
Laut Wikimedia haben in den vergangenen Wochen 635.000 Betatester die neue Skin »Vector« unter die Lupe genommen, um die Aktualisierungen und Verbesserung der englischsprachigen Wikipedia-Ausgabe reibungslos einzuführen. Die Navigation, sowohl zum Lesen als auch zum Bearbeiten von Einträgen, wurde verlegt und überarbeitet. Unter andrem sei den Tabs jetzt unmissverständlich zu entnehmen, ob man eine Seite bearbeite oder nur darin lese. Die Suchleiste befindet sich nicht mehr am linken Rand sondern oben rechts. Die Vorschläge, die bei einer Sucheingabe angezeigt werden, seien nach dem Relaunch treffsicherer.
Neben der Benutzeroberfläche wurde auch am Logo der Online-Enzyklopädie gemeinsam gefeilt. Der Name »Wikipedia« und die Unterzeile (The Free Encyclopedia) sind aus Linux Libertine gesetzt, eine freie verfügbare Antiqua aus dem Libertine-Open-Fonts-Projekt. Die Schrift bietet über 2000 Zeichen in Unicode-Kodierung, einschließlich Griechisch, Kyrillisch und Hebräisch, womit sie die meisten Sprachräume abdeckt, für die es Wikipedia-Sites gibt. Allein das versale W wurde – exklusiv für Wikipedia – nur leicht angetastet: Die gekreuzten Diagonalen (ursprünglich entstanden aus zwei zusammen geschobenen V der Schrift Hoefler) blieben erhalten, Serifen und Metrik wurden der Libertine angepasst.
Das Erdkugelpuzzle wirkt – im Verhältnis zu den beiden Textzeilen – leichter und dezenter. Es enthält kein Schwarz mehr sondern ist in Grau aufgebaut, mit weniger Elementen als zuvor. Die Perspektive der aufprojizierten dunkelgrauen Schriftzeichen aus dem Wikipedia-Sprachenreich wurde korrigiert: Sie liegen nun unverzerrt auf der Globusoberfläche.
In den kommenden Tagen wird Wikimedia mit Interesse beobachten, wie die Internetgemeinde auf die Erneuerungen reagiert. Dass das neue Design zunächst nur für die englischsprachige Version verwendet wird, liegt an der hohen Akzeptanz beim Testen dieser Sprachversion. 83 % der Tester haben nicht zum alten Design zurück gewechselt. Bei der deutschsprachigen Version waren es 70 %, in Polen und Japan rund 60 %. Eingeloggte Nutzer können in den Einstellungen zwischen neun verschiedenen Skins wählen, darunter das alte Standard-Design »Monobook«. Auf der deutschen Wikipedia gibt es die Option »Beta ausprobieren«, um ebenfalls in den Genuss des neuen Designs zu kommen.
[Update: 17. Mai 2010] Inzwischen hat Wikipedia ausführliche Informationen zur Konstruktion und zur Überarbeitung des Logos veröffentlicht: “The actual 3D construction of the new mark was carried out by a San Francisco bay area professional 3D animator, art director, and graphic designer, Philip Metschan. Through his career Philip has worked for Industrial Light and Magic and Pixar, and currently he’s also a visualization and concept artist for the DIRECT program.”
Zu den Buchstaben auf dem Globus heißt es: “Each puzzle piece will be coded with a unique character. Current prevailing thought is that prominent pieces are more active Wikipedias (with a slight bias against the numerous scripts of the Indian subcontinent to prevent overwhelming from one specific area). Less prominent pieces will be smaller Wikipedias with the remainder of existing pieces for possible future Wikipedia character sets and letters in existing character sets representing Wikipedias that use different letters like Latin „U“, „V“ and Cyrillic „У“. „Missing“ pieces on the top of the globe may consist of characters for fantasy and archaic languages which will unlikely ever have active projects, like Klingon lettering and Hieroglyphics.”
Marketing-Gewäsch, Unwort »proaktiv«
Am Mittwoch bekam ich Werbepost von Spot-Media, ein Unternehmen, das über sich selbst sagt: »Die spot-media AG ist eine transaktions- und maintenance-orientierte Online- Agentur mit Schwerpunkt im Bereich E-Commerce.« Aua. Auf der gleichen Linie das beiliegende Werbegeschenk: Kühlschrankmagnete mit den Ekelwörten des Marketing 2.0, darunter die unagefochtene Nummer 1 meiner Schwarzen Liste jener Wörter, die ich freiwillig nie in den Mund nehmen werde: proaktiv. Nur Labor-Milchprodukte aus dem Hause Unilever-Becel dürfen diese Vokabel im Kleingedruckten mit sich führen.
Beef 1/2010: Warum Kreative Konflikte suchen
Pünktlich zum Start des Art-Directors-Club-Festivals in Frankfurt erscheint die neue Beef, das Kreativmagazin von Horizont und des Art Directors Club für Deutschland. Bereits seit Mittwoch tagen 341 Jurymitglieder, um die Einsendungen des 46. ADC-Wettbewerbs zu bewerten. Nach den zwei Jurytagen wartet der ADC-Gipfel 2010 mit einem Kongressprogramm, der weltweit größten Kreativschau und den Junior Days auf. Wer die begehrten Nägel gewonnen hat, wird Samstag auf der Preisverleihung bekannt gegeben.
Bei der aktuellen Beef ist der Name Programm: Beef steht im Hip-Hop-Jargon für Streit. Die Vorzüge einer gesunden Streitkultur thematisiert das Werber-Magazin ADC und Horizont. Bevor es in der Mainmetropole unter dem Motto Clash of Creative Cultures richtig zur Sache geht, haben einige Top-Referenten wie Modedesigner Paul Smith, Blogger Sascha Lobo, Industriedesigner Dieter Rams und der TYPO-Eröffnungssprecher Peter Kruse bereits für beef den kreativen Schlagabtausch geprobt. Außerdem erklärt Rapper Sido, weshalb Streit für ihn eine einfache Art ist, sein Leben interessanter zu machen.
Fast unbemerkt feiert Beef einen kleinen Abschied – typografisch gesehen: Den zuvor eingesetzten Avant Garde und Lubalin folgt nun die Futura, »die Schrift, die Vilim Vasata für das erste ADC Jahrbuch 1965 eingesetzt hat« schreibt mir Beef-Art-Director Andreas Liedtke in einer netten E-Mail.
Beef 1/2010 kann unter www.beef-magazin.de bestellt werden (19 €) und liegt während des ADC Festivals 2010 in der Messe Frankfurt aus.