Fontblog Artikel des Jahres 2009

Weltmarken setzen auf akustisches Branding

Das Audio-Branding-Unternehmen HiProCall (Unterföhring) weist in einer aktu­ellen Pressemitteilung auf den hohen Wiedererkennungswert eines gut gemachten Corporate Sounds hin. Ein Beispiel hierfür sei der Handyhersteller Nokia, dessen akus­ti­sche Markenidentität auf einer Gitarrenmelodie des 1909 verstor­benen spani­schen Gitarristen und Komponisten Francisco de Asís Tarrega y Eixea basiert. Der finni­sche Konzern hat für sein Audio-Logo einen Ausschnitt aus dem »Gran Vals« gewählt (Audio-Link am Ende dieses Beitrags), das unter der Bezeichnung »Nokia Tune« auch als Klingelton einge­setzt wird.

»Wer die Takte 13 bis 17 aus dem Großen Walzer von Francisco Tarrega hört, denkt sofort an den welt­weit größten Handyhersteller«, meint der Corporate-Sound-Experte Karl-Heinz Häuslein, Gründer von HiProCall. Er sieht Nokia als den Vorreiter eines Trends im Audio Branding, den auch Audi, BMW, Deutsche Telekom und Intel erfolg­reich pflegen. Intel setzt sein Sound-Logo derzeit in Werbespots beson­ders geschickt ein, indem es (statt aus dem Off kommend) von Mitarbeiter gesummt wird.

[audio:nokia_gitarre.mp3]

DVD der TYPO 2009 ist erschienen

Seit Montag liefert FontShop die neue TYPO-DVD aus, mit Beiträgen der Space-Konferenz (Mai 2009). Neben den beiden kompletten Präsentationen von Chip Kidd und Joshua Davis (zwei­spra­chig D und E), den besten Szenen von der TYPO-Stage und einem Zusammenschnitt mit Konferenz-Impressionen befindet sich auch das oben einge­bet­tete HQ-Video auf der Silberscheibe: Die austra­li­sche Designstudentin Gemma O’Brian aka Mrs Eaves beim Auftragen ihrer Körperbeschriftung.

typo_dvd_kleinDie Dreharbeiten begannen bereits am Vortrag der Konferenz an verschie­denen Plätzen in Berlin. Während der Registrierung am Donnerstag been­dete sie ihr Werk. Am Samstag begeis­terte Gemma das Publikum mit einer persön­li­chen und aufschluss­rei­chen 45-Minuten-Show im großen Saal des Haus der Kulturen der Welt.

Letzte Woche schrieb sie uns, das sie ihr Studium beendet und parallel dazu viele aufre­gende Projekte reali­siert habe. Und: »I’ve been missing Berlin very much and am conside­ring an extended stay in the latter part of 2010.« Weil wir nicht so lange warten wollen, haben wir sie kurzer­hand zur TYPO Berlin 2010 eingeladen.

Breaking news: Vor wenigen Minuten haben David Carson und Erik Kessels (Kesselskramer, Amsterdam) der TYPO 2010 ihre Zusage gegeben.


Aachen: Afternoon Travel Type Performance

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Im Rahmen eines Workshops unter der Leitung von Prof. Karel Boonzaaijer und Prof. Ilka Helmig beschäf­tigten sich Studierende des Fachbereichs 04 Gestaltung der FH Aachen für eine Woche mit drei­di­men­sio­naler Typografie. Es wurden über 100 Zeichen und Symbole konstru­iert, mit denen die Studierenden im Rahmen des Kulturprojektes KULT.TOUR2009 den Aachener Bahnhof zum Mittelpunkt einer vier­stün­digen Performance machten.

Ziel war es, im Bahnhof, auf Bahnsteigen und in Zügen den Reisealltag durch uner­war­tete visuelle
und akus­ti­sche Signale zu erwei­tern. In Form von typo­gra­fi­schen Performances wurden Wörter und Texte in Spontan-instal­la­tionen insze­niert, die Passantenströme neugierig gemacht und zum Verweilen ange­regt. Video auf YouTube ansehen …


Branchenschriften (3)

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Es gibt Berufszweige, die gerne auf die immer gleiche Schrift zurück­greifen: siehe Branchenschriften und Branchenschriften (2). Zur Lieblingsschrift der Print- und Copyshops hat sich die Comic Sans gemau­sert, wahr­schein­lich, weil sie billiger als eine A4-Kopie ist, nämlich kostenlos. Durchaus passend für die Berufsgruppe Gas-Wasser-Sanitär ist die Bauhaus, deren Buchstaben wie Siphons und Leitungsrohre gebogen sind. Der Klassiker im Antiquitätenmarkt ist die Jugenstilschrift Arnold Boecklin. Dem Fontblog-Leser passant verdanken wir den Hinweis auf die Schrift Bertram für das Bowlingcenter am Rande der Stadt, aber auch Spielzeugläden. Opernhäuser schmü­cken sich, wahr­schein­lich wegen des Schriftnamen, zuneh­mend mit FF Scala. Wer kennt weitere Branchen, denen es an typo­gra­fi­scher Imagination mangelt? Bitte Kommentar mit Bild …


Branchenschriften (2)

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Es gibt Berufszweige, die gerne auf die immer gleiche Schrift zurück­greifen: siehe Branchenschriften. Die Lieblingsschrift der Kosmetikbranche ist seit vielen, vielen Jahren Optima. Durchaus passend zur phar­ma­zeu­ti­schen Industrie ist deren Liebling Rotis Serif und Semi-Serif, zwei Schriften aus der Retorte. Ob Athener Grill, Akropolis oder Restaurant Hellas … eine Lithos an der Hauswand verspricht genau das, was die Küche halten wird. Biomarken und Bioläden erklären die Qualität ihrer Produkte, durchaus ange­messen, am liebsten mit der infor­mellen ITC Officina, aber bitte doch nicht alle. Sehr beliebt bei Imbissbuden mit osteu­ro­päi­schem Einschlag: Algerian. Wer kennt weitere Branchen, denen es an typo­gra­fi­scher Imagination mangelt? Bitte Kommentar mit Bild …


Mrs Eaves in Berlin

Gemma O'Brien war Sprecherin auf der TYPO Berlin 2009. In Berlin verliebte sie sich sofort. Am Vortag der Konferenz drehten wir mit Ihr dieses Video – eine Reminiszenz an die Typografie, Berlin und unsere Veranstaltung!

Danke Gemma! Directed by: www​.dieMedienakademie​.de Editing: Robert Schatton Music: Professor Kliq »505 Flamingo Drive« The making of Fotos gibts hier: www​.flickr​.com


Amnesty-International-Poster von eBoy

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Soeben druck­frisch im eBoy-Shop erschienen: ein Amnesty-International-Poster im Format A0. Für jedes verkaufte Exemplar über­weisen die Wuselbild-Designer 4 Euro an Amnesty International.


Branchenschriften

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Es gibt Berufszweige, die gerne auf die immer gleiche Schrift zurück­greifen – nicht nur in Deutschland. Die Lieblingsschrift der Tannenbaumverkäufer in den vorweih­nacht­lich geschmückten Städten ist sicher­lich Hobo. Ein Klassiker bei den Frisören ist seit Jahren Peignot. Mitte der 90er Jahre entdeckten die Architekten die Rotis als ihre Schrift. Die Schriftenexperten dieser Welt gähnen über die (typo­gra­fi­sche) Einfallslosigkeit Hollywoods – Trajan auf über 50 % aller Plakate. Aufsteiger des Jahrzehnts beim Verpackungsdesign ist Zapfino, vor allem bei süßen Säften und bitteren Schokoladen. Wer kennt weitere Branchen, denen es an typo­gra­fi­schem Einfallsreichtum mangelt? Bitte Kommentar mit Bild …