Fontblog Artikel im September 2009

Mein Buch der Woche: Juxtapoz Poster Art

juxtapoz_2Das Juxtapoz Art & Culture Magazine (ausge­spro­chen Jucks-tah-pozz) wurde 1994 von einer Künstler- und Grafiker-Gruppe gegründet, darunter Robert Williams, C.R. Stecyk und Greg Escalante, um urbane zeit­ge­nös­si­sche Kunst zu defi­nieren und zu fördern. Es kommt bei High Speed Productions in San Franzisko heraus, wo auch das Skateboard-Magazin Thrasher erscheint. Juxtapoz entwi­ckelte sich in den letzten Jahren zum US-Kunstmagazin mit der höchsten Auflage.

Die Zeitschrift spie­gelt vor allem Williams’ Designauffassung wider, eine Kombination aus kali­for­ni­schem »Big Daddy« Ed-Roth-Pop-Surrealismus und jener figu­ra­tiven hand­werk­li­chen Präzision, das viel mehr bei Illustratoren als bei bild­ne­ri­schen Künstlern anzu­treffen ist. Viele berühmte Illustratoren und Maler erlangten durch Juxtapoz erst­mals über­re­gio­nale Bekanntheit, darunter Lori Earley, Mark Ryden und Jason Munn.

Das Buch Juxtapoz Poster Art ist bereits das dritte, das von der Redaktion des kali­for­ni­schen Magazins auf den Weg gebracht wird. Dieses hat sich auf die Kunst und den Einfluss des Siebdrucks spezia­li­siert. Manche denken viel­leicht: Welche Bedeutung hat denn der Siebdruck über­haupt noch? Tatsächlich hat diese Drucktechnik in den vergan­genen 10 Jahren enorm an Popularität gewonnen, Juxtapoz behauptet sogar: Es wurden noch nie so viel im und für den Siebdruck gestaltet wie zur Zeit. Man denke nur an das Hope-Plakat aus Barack Obamas Wahlkampf.

Auf über 200 Seiten werden – groß­zügig und in bester Druckqualität – die aktu­ellen Arbeiten wegwei­sender Künstler vorge­stellt, darunter Aesthetic Apparatus, Ben Woodward, Bill McRight, Burlesque of North America, Emek, Invisible Creature, Jeff Kleinsmith, Jesse LeDoux, Little Friends of Printmaking, Paul Insect, Roxky Grimes, Seripop, Shepard Fairy und Steven Harrington. Das Buch kostet nur 29,90 € und ist bei FontShop auf Lager. Zur Bestellseite mit mehr Informationen und Abbildungen …


Das neue WEAVE verwebt Designdisziplinen

wave_coverWEAVE ist eine neue, zwei­mo­nat­liche Fachzeitschrift für Designer, Konzeptioner, Auftraggeber und Developer inter­ak­tiver Medien aus dem PAGE-Verlag. Das Magazin vereint die Bereiche Interactive Design, Konzeption und Development, bis jetzt einzig­artig in Deutschland. Die Startausgabe liegt jetzt am Kiosk (14,95 €). Ein kosten­loses Kennenlern-Exemplar kann unter www​.weave​.de bestellt werden.

Im Vordergrund stehen Berichte aus der Praxis. Die Redaktion wirft einen Blick hinter die Kulissen und erläu­tert anhand konkreter Projekte, worauf es bei der Entwicklung von inter­ak­tiven Kampagnen, Rich Internet Applications und Mobile Media konzep­tio­nell als auch tech­nisch ankommt. Neben den entschei­denden Trends und Tools bietet WEAVE zudem wert­volle Tutorials rund um Ajax, Flash, PHP, Silverlight und mehr.

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Einige Themen aus der 132-seitigen Startausgabe: Wie ging die Agentur Hi-ReS! und Syzygy beim Relaunch der Jägermeister-Site vor? Oder wie nutzt das Xing-Team die agile Methode Scrum, um die Produktentwicklung effi­zient voran­zu­treiben? Außerdem zeigen Experten, wie sie die iPhone-App und die Social-Media-Kampagne für adidas entwickelten.

Gabriele Günder, Publisherin der WEAVE und deren Schwesterzeitung PAGE, zum Launch: »Es ist Zeit für ein Magazin, das sich der Konzeption und Realisation der digi­talen Medien aus ganz­heit­li­cher Sicht widmet und dafür die Stärken des Printmediums nutzt. Die Entwicklung von Rich Internet Applications, inter­ak­tiven Kampagnen und Mobile Media ist zu komplex, als dass sie nicht umfas­sendes Know-how erfor­derte. So ist uns der Name WEAVE (weave wie ›verweben‹ und ›erfinden‹) denn auch Programm und Anliegen zugleich. Wir wollen die Brücke zwischen Auftraggebern, Designern und Programmierern schlagen.«

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Ich hab’ mir gestern eine neue Maus gekauft …

Microsoft Wireless Mobile Mouse 6000

… und kann sie weiter empfehlen. Sie heißt Wireless Mobile Mouse 6000 und kommt von Microsoft – wie alle meine Mäuse seit 8 Jahren. Denn (ganz im Gegensatz zu Software von Microsoft) … Ich bin ein über­zeugter Fan von Microsoft-Hardware. Sie kostet 39 € und basiert auf der BlueTrack-Technologie, das heißt, sie verträgt sich mit jeder Oberfläche außer Glas. Die Übertragung der Bewegung erfolgt zuver­lässig durch die Luft an einen Nano-Transceiver, der beim Reisen entweder im Rechner stecken bleibt (Mitte) oder in der Maus verstaut werden kann (rechts). Die Batterie soll 10 Monate halten.

Bedienelemente: linke/rechte Maustaste, Scrollrad mit 3. Maustaste (senk­recht) und hori­zon­taler Steuerung (Wippe links/rechts), 4. und 5. Maustaste an der Seite.

Einziger Nachteil: Die Intellipoint-Treibersoftware wird erst Ende diesen Monats voll-Snow-Leopard-kompa­tibel, was jedoch im Moment nur das hori­zon­tale Scrollen einschränkt.


Das Beste an Schneeleo … (3)

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… ist die 64-Bit-Architektur. Doch den 64-Bit-Kernel und die -Erweiterungen muss man einschalten, von selbst kommen die nicht!

Eines der Highlights von Mac OS X v 10.6 Snow Leopard ist die erwei­terte 64-Bit-Unterstützung im Betriebssystemkernel. Und da nun alle Systemprogramme, einschließ­lich Finder, Mail, Safari, iCal und iChat mit 64-Bit-Code gebaut sind, schließt Apple einen Prozess ab, der bereits 2003 mit Mac OS X v 10.3 (Panther) begann.

Leider kommen auch die Benutzer neuerer Macs mit 64-Bit-Architektur nicht auto­ma­tisch in den Genuss der flotten Technik. Um sie einzu­schalten, müsst Ihr Euren Rechner neu starten und die Tasten 6 und 4 gedrückt halten. Ob Euer Rechner das auch kann, verrät die Wer-kriegt-was-Hardwareliste auf dieser Seite von Stephen Foskett (2. Spalte, »Capable«).


PdW 37: -20 % auf die moderne Bryant-Familie

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Der in den USA sehr beliebte Mid-Century-Modernismus verehrt das Design und die Architektur eines Zeitraums von unge­fähr 1933 bis 1965. Die Formensprache ist geprägt von orga­ni­scher Struktur und weniger vom rechten Winkel, wie bei Bauhaus oder International Style. Auch unser FontShop-Freund Stephen Coles liebt diese Epoche, was er mit seiner Webseite The Mid-Century Modernist beweist, die wunder­schöne Möbel feiert.

Wenn es eine Schrift gibt, die ausge­zeichnet zu dieser Stilrichtung passt, dann ist es die lässige Bryant von Eric Olson. Wie sie wirkt und mit welchem Charme sie ihren Stil entfaltet kann man ganz gut auf der Webseite der Londoner Möbelgalerie Midcentury-Modern bewun­dern, deren Corporate Design auf Bryant setzt. Hier habe ich auch die 3 oben abge­bil­deten Flyer gefunden.

Bryant 2 and Bryant 2 Pro sind die komplett neu gezeich­neten und über­ar­bei­teten Versionen der Original-Bryant-Serie, die 2002 erschien. Ursprünglich war es nur eine vier­schnit­tige Familie, inspi­riert vom beliebten 60er Jahre Beschriftungssystem Wrico, das für Maler und Amateur-Beschilderer ange­boten wurde. Die neue Bryant 2 hat sich zu einem univer­sellen typo­gra­fi­schen System entwi­ckelt, das von der Plakatgestaltung über Leitsysteme bis hin zum Corporate Design einge­setzt werden kann. Und endlich gibt es auch eine Kursive dazu.

Als Produkt der Woche bietet FontShop den Bryant-»Grundbausatz« an, die OpenType-Familie Bryant 2 OT, bestehend aus 8 Fonts mit 4 Strichstärken, für 79 € statt 99 €. Auch hier gilt wieder: Rabatt erst im Warenkorb sichtbar, und eben­falls zu beachten ist, dass es sich um einen Einzelplatz-Lizenz handelt.

Zur vertie­fenden Information noch zwei Links:
Bryant 2 OT Schriftmusterübersicht
, PDF (inkl. Zeichenvorrat) und 
Bryant 2 Pro OT Schriftmusterübersicht
, PDF (inkl. Zeichenvorrat)

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Alles über den rechtlichen Schutz von Schriften

rechtsauslegung

Der Rechtsschutz von Schriftzeichen ist nicht in zwei Sätzen erklärt, weil er vier Aspekte betrifft:
• den Schutz des Erscheinungsbildes einer Schrift
• den Schutz von Software (»Font«), die eine Schrift definiert
• Markenschutz
• den Schutz typo­gra­fisch gesetzter Texte (z. B. Noten)

Die Rechtswissenschaftlerin Anja Assion hat zwei große Interessen: Zum einen das Urheberrecht, zum anderen Kunst und Kultur in allen Spielarten. Und deswegen hat sie heute auf Telemedicus einen umfang­rei­chen Beitrag veröf­fent­licht, der keine Frage zum Thema Schriften und ihr recht­li­cher Schutz mehr offen lassen dürfte:

Schriften – Wie sind sie recht­lich geschützt? Viel Spaß beim Lesen. (Abbildung: Image Source @ ZOOM)


Nachtrag Kaffeesatz: Baum der Erkenntnis

Für die Freunde typo­gra­fi­scher Illustrationen reiche ich eine Zeichnung von Alexander Roth (FSI) nach, die eigens für Fontblog über­ar­beitet wurde. So sehen die Herausgeber FontFont und der Designer Yanone die Entwicklung der wunder­baren Kaffeesatz zur ebenso wunder­baren und nütz­li­cheren FF Kava (hoch­auf­ge­löste Grafik auf flickr):

Kaffeesatz und FF Kava Baum der Erkenntnis


Designkalkulator iFee für iPhone/iPod Touch

iFee_IconiFee ist eine einfache, über­sicht­liche iPhone-Applikation für Designer und Kreative, die spontan ein Angebot unter­breiten müssen oder einen Überblick über die markt­üb­li­chen Honorare benö­tigen. Aber auch beim Schreiben von Angeboten ist das Programm eine Orientierungshilfe.

Doch nicht nur die Kreativen profi­tieren von der Datenbank: Auftraggeber können sich ein besseren Überblick über ihr Budget machen und sicher einschätzen, was sie ausgeben sollten.

iFee_screens

Die Funktionen:

• Einfache Übersicht aller übli­chen Projekte und Vergütungen
• Umfasst ca. 200 unter­schied­liche Designleistungen
• Keine Internetverbindung notwendig
• Schlankes Programm und über­sicht­lich im Design
• Einfache Usability ohne Schnickschnack
• Eigener Stundensatz unter Einstellungen
• Währungssymbol einstellbar
• Vorschläge schon beim schreiben
• Schwierigkeitsgrad, Nutzungsart, Nutzungsgebiet, Nutzungsdauer und Nutzungsumfang indi­vi­duell einstellbar

iFee gibt es im Moment zum Kennenlernpreis von 2,39 €. Dieser Preis gilt nur für ein kurze Zeit.