Jetzt aber: Besser kommentieren im Fontblog
Ivo und Jochen haben geschraubt, Öl gewechelt und gelötet: Jetzt sollte das Einbetten von Bildern in Fontblog-Kommentaren funktionieren. Die richtige Code-Zeile steht auf der Info-Seite, ganz unten. Um diese Funktion gleich einem Massentest zu unterziehen, bitte ich um das Hochladen eines Screenshot-Ausschnitts (444 Pixel breit) Eurer aktuellen Beschäftigung. Ich mache den Anfang …
… und stelle gerade fest, dass manchma die Vorschau nicht funktioniert … nach dem Veröffentlichen das Bild aber doch da ist.
Neues PayPal-Logo in 7 Schritten
Nein, das hier ist nicht das neue Logo des Online-Bezahldienstes PayPal (schön wär’s). Es ist Schritt 4 einer nicht ganz ernst gemeinten Metamorphose, mit der sich Brand New über das lächerliche Redesign des PayPal-Logos lustig macht. Wahrscheinlich ist für die Verschlimmbesserung auch noch richtig viel Kohle geflossen.
Jenapharm: neues Motto, neues Logo
Weil Fontblog viele Leser in Weimar und Umgebung hat, möchte ich kurz auf das neue Jenapharm-Logo eingehen. Gestern wurden die Jenapharm-Mitarbeiter über die neue Strategie ihres Unternehmens informiert. Die Thüringische Landeszeitung resümiert das Ereignis auf ihr Art: »Neues Logo, neues Motto – und 30 Arbeitsplätze weniger in Jena.«
Ein frisches Corporate Design und ein neuer Claim sollen die Neuausrichtung unterstreichen. Statt »Kompetenz schafft Vertrauen« heißt es nun »Friede, Freude, Eier …«, nee, Quatsch: »Liebe – Leben – Gesundheit«. Die Jenapharm GmbH will als erstes Pharmaunternehmen in Deutschland Komplettanbieter in Sachen Frauengesundheit werden. Motto (Originalton): »Egal, in welcher Phase ›frau‹ sich befindet, wir sind für sie da.«
Zur Gestaltung. Das zuletzt verwendete Logo (1) hatte den Charme einer DDR-Schauwerbegestaltung, auf Tuben und Pillenröhrchen wirkte es sicherlich kompetent und strahlte Vertrauen aus. Das neue Logo (2) soll nicht Medizin, sondern Lifestyle signalisieren: schmale Schrift (Schlankheit), rundes Signet (Weiblichkeit), das Farbklima geliehen bei Prinzessin Lillifee. Warum das Logo so aussieht, wie es aussieht, das verrät die Begrüßungsanimation auf der neuen Jenapharm-Seite. Sie beginnt mit einer Grafik (3), die ich zunächst für das neue Logo hielt … hey, das wäre doch mal eine mutige Lösung. Doch dann nimmt das Unglück seinen Lauf: die drei transparenten Farbflächen verwandeln sich in abnehmende Monde, die sich zu einem Ring vereinen (Total lässt grüßen). Das zuvor angenehm lesbare Motto verhungert unter dem übermächtigen Firmennamen. Könnte es sein, dass die Animation den Zerfallsprozess von der Ursprungsidee bis zum Endergebnis darstellt?
Plädoyer für die Original-Futura
Die Futura kam eigentlich nie in der Form auf den Markt, wie ihr Entwerfer Paul Renner das vorgesehen hatte, nachzulesen auf 100besteschriften.de, Beitrag Futura. Vor etwas mehr als einem Jahr brachte Elsner + Flake eine OpenType-Futura auf den Markt, die in der ursprünglichen Ausstattung digitalisiert wurde, also mit den Alternativformen für die Buchstaben a, g, r, m und n.
Der Editorial-Designer und TYPO-Sprecher Horst Moser, ein glühender Renner-Fan und -Archivar (siehe Fontblog: Sensationeller Fund, Independent Die Avantgarde der Buchstaben PDF), hat mir ein Schriftmuster geschickt, das seine interne Mitteilungen für die Mitarbeiter schmückt. Das »Independent News«-Cover – eine tolle Einrichtung, jede Woche Lesefutter über Kunden, Trends und neue Jobs – belegt überzeugen, dass die Zeit reif ist für Renners Original-Futura.
Das »beste Logo Europas«
Der nicht ganz repräsentative Wettbewerb Eulda (The European Logo Design Annual) ist entschieden (Fontblog berichtete vor einem Jahr über Eulda 06). Der Logo-Wettbewerb bildet die Basis für ein Jahrbuch, das von den Grafikorganisationen Icograda, AIGA, PDA, BEDA, ADCE und mehr als 65 weiteren Designverbänden in Europa unterstützt wird. Der Gewinner der Auszeichnungen »Best of Europe« (Abbildung oben) und die Sieger der »Best of Nation« (Abbildung unten, Auswahl) wurden gerade online veröffentlicht unter Eulda 07. Die Veranstalter geben gleichzeitig bekannt, dass im kommenden Jahr Wolda herauskommen wird, das Worldwide Logo Design Annual. Mehr hierzu auf www.wolda.org.
(Abbildungen: Eulda)
Offener Brief an Getty Images
Als Antwort auf die von Getty Images beschlossene Preisreduzierung für online veröffentlichte Agenturfotos, haben die American Society of Media Photographers (ASMP) sowie 5 weitere Verbände einen offenen Brief an Jonathan Klein verfasst, Vorstandsvorsitzender von Getty Images. Sie fordern die weltweit operierende Bildagentur auf, die lizenzpflichtigen Bilder der von ihnen vertretenen 12.000 Fotografen nicht zum Dumpingpreis von 49 Dollar abzugeben. Die Berufsverbände befürchten, dass die Flat-Rate-Preispolitik die Grenzen zu den lizenzfreien Bildern (royalty free) durchbreche und der Anfang vom Ende der individuellen Lizenzierung (royalty rich) sein werde. Der gesamte offene Brief (E) …
Ikea-Werbeshow statt Katalog
Als Verbraucher wie auch Marken-Beobachter ist man immer wieder erstaunt darüber, welche Werbetrümpfe Ikea aus dem Hut zaubert. Nun veranstaltet das schwedische Möbelhaus auf seiner deutschen Internetseite eine Art TV-Neuheiten-Show … für alle, die keine Lust auf Katalogblättern haben. Mit viel Witz führen drei Moderatoren durch eine 75-minütigen Werbesendung, die süchtig machen kann. Daher: Nicht am Arbeitsplatz ansehen.
Frühere Ruhrkohle AG heißt jetzt Evonik
Mit der Frage »Wer macht denn so was?« feuerte die Essener RAG Beteiligungs-AG mit einer Teaser-Kampagne zwei Wochen lang die Neugier im Land an. Nun ist es heraus: die ehemaligen Ruhrkohle hat sich den Kunstnamen Evonik Industries zugelegt und möchte damit ein neues Kapitel in ihrer Geschichte einläuten. »Jetzt treten wir als neue Kraft an«, verkündete Konzernchef Werner Müller heute auf der Hauptverwaltung in Essen. Müller enthüllte auch das neue Evonik-Logo auf lilafarbenem Hintergrund. Ab Freitag werden die Spieler von Borussia Dortmund mit dem Namen Evonik auf ihren Trikots auflaufen … zuletzt stand nur ein Ausrufezeichen auf der Brust der Spieler.
Evonik ist die Erfindung des Frankfurter Namenserfinders Manfred Gotta. Er schuf auch die Namen Twingo für Renault, Vectra für Opel, Cayenne für Porsche und Smart für Daimler-Chrysler. Auch der Name des elektronischen Handelssystems der Deutschen Börse, Xetra, stammt von ihm. Gotta wollte eigentlich alle neuen Produkte der Börse mit einem X anfangen lassen, womit er sich nicht durchsetzen konnte.
Markenexperten kritisieren die Welle der Kunstnamen, mit denen jeder Bezug zur Geschichte und gerade zur Einzigartigkeit von Unternehmen verloren geht. Namen wie Evotec, Evonik, Emvelco oder Encana seien völlig austauschbar. Jüngste Beispiele, wie Arcandor für Karstadt-Quelle, hätten sich bisher gar nicht durchgesetzt. (Abbildungen: www.evonik.de)