Sherlock-Familie feiert den Meisterdetektiv
London, Ende des 19. Jahrunderts. Das viktorianische Zeitalter steht in voller Blüte. Der genialste und exzentrischste aller Detektive löst mit seinem Freund und Partner, Dr. Watson, mysteriöse Kriminalfälle. Der neblig-düsteren und atmosphärisch hoch verdichteten Romanreihe von Sir Arthur Conan Doyle widmet Gert Wiescher nun eine Script-Familie, benannt nach ihrem Helden: Sherlock. Erhält fast 120 Jahre nach seinem fiktiven Tod im Schweizer Reichenbachfall eine eigene Schrift: Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes, hier seine Statue vor der Baker Street in London (Foto: dynamosquito)
Die 10 Fonts der Sherlock-Familie verbreiten in Print- und Web-Layout eine geheimnisumwitterte Stimmung. Gleichzeitig ist die unregelmäßige Script vortrefflich ausgestattet: Die Lettern können beliebig verbunden werden oder einzeln stehen; ein Caps-Schnitt und fünf Alternate-, Ligatur- und Swash-Schnitte erzeugen zusätzlich Spannung. Mit zehn Schnitten geht Gert Wieschers Sherlock-Familie auf Verbrecherjagd Zierlinien schaffen handgeschriebene Atmosphäre und ein Dot-Schnitt sorgt für überzeugende Kleckse aus Tinte oder – wenn gewünscht – Blut. Schließlich huldigt ein Satz mit Finger- und Handabdrücken dem Vorreiter der forensischen Kriminalistik. Im Zeichenumfang der Sherlock: Blutstropfen und Zierbuchstaben Ganz im Sinne des Meisters ist Sherlock mit hoher handwerklicher Präzision gezeichnet und digitalisiert. Die Pro-Version enthält über 800 Glyphen mit erweiterter Sprachunterstützung für europäische Sprachen und darüber hinaus vietnamesisch. Mit zahlreichen OpenType-Features versehen, lassen sich aus Script Pro und Stuff Pro eine große Palette kriminalistischer Effekte erzielen. Sherlock eignet sich für den Einsatz auf Verpackungen, für Poster und Displays, Anzeigen, Web-Banner und versieht eine traditionelle Handschrift aus der „guten alten Zeit“ mit der besonderen Prise Spannung. Darf im Font für den Vorreiter der Forensik nicht fehlen: Fingerabdrücke Pakete
• Sherlock OT | 10 Fonts | € 34,50*
• Sherlock OT Pro | 2 Fonts | € 34,50*
• Sherlock Web | 10 Fonts | € 34,50*
• Sherlock Web Pro | 2 Fonts | € 34,50*
– – – Alle Preise zzgl. MwSt., * einschl. 50 % Einführungsrabatt bis 19. Juni 2014
Münchener Typografie-Sommer: ab 27. Juni
Zwei Konferenzen, ein Typo-Wochenende, sechs Workshops, vier Ausstellungen und ein Sommerfest: die Typographische Gesellschaft München (tgm) und die Agentur Kochan & Partner holen auch diesen Sommer wieder internationale Charaktere, ausgezeichnete Typen und wegweisendes Design nach München.
Die Turn Designkonferenz am 27. Juni 2014 setzt den Startschuss. Internationale Experten und Um-die-Ecke-Denker widmen sich den verschiedenen (Aus-)Richtungen der »Orientierung« und spüren dabei neue Zugänge zu diesem Themengebiet auf: in Gesellschaft und Unternehmen, in der Kommunikation und ihrer Branche, der Kreativwirtschaft, in der Technologie. Spielerisch, nachdenklich und inspirierend beschäftigen sich mit dem Thema »Orientierung« u. a. Ruedi Baur, Gerd Fleischmann, Peter Gorgels, Martina Grabovszky, Simone Heißel, Dennis Hlynsky, Boris Kochan, Michael Lukas, Margret Prietzsch, Hans Albu Sanmiguel, Prof. Kilian Stauss und Martin Summ.
Unter dem Motto »WetterFest« leitet das Kochan & Partner Sommerfest am 18. Juli 2014 ein vielfältiges typografisches Wochenende ein: Wein-, Bier- und Redseligkeit, Essen und Musik sowie die Eröffnung von verschiedenen Ausstellungen sind der Auftakt für zwei Tage Granshan-Konferenz. Am Samstag und Sonntag, den 19. und 20. Juli 2014, kommt die internationale Konferenz aus Bangkok erstmals nach München. Mit Vorträgen, Workshops und der Mitmach-Perfomance »Writing with the Broom« nähert sie sich dem Thema »Design und Identität« aus verschiedenen Perspektiven. Schriftforscher und Typografen aus aller Welt zeigen, wie die Schönheit der Sprache sich durch Schrift entfalten kann: Timothy Donaldson, Edik Ghabuzyan, Prof. Lars Harmsen, Boris Kochan, Santi Lawrachawee, Gerry Leonidas, Bruno Maag, Ben Mitchell, Vaibhav Singh und Adi Stern.
Vier Ausstellungen, Eröffnung jeweils am 18. Juli 2014
- 60. TDC-Show (23. Juli bis 17. August 2014)
- GRANSHAN die Gewinner 2013 (23. Juli bis 17. August 2014)
- From hot-metal to OpenType (23. Juli bis 17. August 2014)
- TypoLyrics: Music meets Type meets Music (18. Juli bis 20. Juli 2014)
Münchener Designsommer, Halle 27 und Rotis’serie, Hirschgartenallee 27, München
Schwarz-rot-goldene Blumen wachsen aus Fanartikel
Das Problem bei vielen WM-Fanartikel: Sie sind aus Kunststoffen gefertigt, die weder recycelt, noch kompostiert werden können. Dies wird zum Problem, wenn Fähnchen im Straßengraben landen oder Girlanden in den Beeten am Rande der Fanmeile.
Chantal Diaz, Sina Faikosch und Tina Schönheit, Studentinnen der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, haben deshalb bei Prof. Barbara Kotte folgende Idee entwickelt: Fan-Artikel aus biologisch abbaubaren Materialien, in denen Blumensamen eingearbeitet sind. Entstanden sind eine Blumenkette, eine Rassel und eine Fahne*, die ein zweites Leben haben, wenn sie irgendwann im Grünen landen. Die Materialien zerfallen innerhalb von 6 Wochen und bilden den Humusboden für die eingearbeiteten Samen. Aus Samen werden Blumen, und die blühen natürlich in: schwarz, rot, gelb. So bunt und nachhaltig kann eine Cradle-to-Cradle-Fankultur sein.
*Gearbeitet wurde mit Schleiernessel, Lyocell (einer Cellulose-Faser), Formteilen aus Palmblatt, Kleber aus Wasser, Maisstärke, Zucker und etwas Glyzerin sowie Farben auf Wasserbasis. Die eingearbeitete Stockrosen- und Kapuzinerkresse-Blumensaat ist aus biologischem, regionalen Anbau. Die Fanartikel sind produktionsreif, einen Vertriebspartner und Produzenten gibt es noch nicht.
Flaggenalphabet: Bunter WM-Free-Font FF Copa
Pünktlich zum Start der FIFA WM Brasilien 2014™: FF Copa downloaden, ein kostenloser Multicolor-Font (.ttf, .woff) von FontFont, der die Flaggen der teilnehmenden Nationen enthält. Moment mal: Ein Font mit mehrfarbigen Bildzeichen? So wie die Emoji auf dem Smartphone oder in Windows 8.1? Yes, the next big thing!
Tatsächlich beschäftigen sich zur Zeit mehrere Entwickler fieberhaft mit dem Thema Farbschriften, darunter Google, Microsoft, Typopixo, Symbolset und auch das Tech-Team von FontFont. Bis zuletzt musste man digitalen Schriftzeichen die Farbigkeit irgendwie von außen zuführen, zum Beispiel über eine Stilvorgabe (CSS), eine OpenType-Programmierung (mit gerasterten Alternativzeichen), oder – wenn’s richtig bunt werden soll –, mittels Multi-Layer-Fonts (Ebenenschriften), wie zum Beispiel bei der Federal von Letterror und jeder Menge FontFonts (vgl: What Can Layer FontFonts Do?). ›Echte‹ Farbschriften dagegen enthalten fix und fertig eingefärbte Pixelgrafiken (wie die Apple Emoji), oder vektorisierte Konturebenen mit integrierten Farbtabellen (Segoe UI Emoji, Windows 8.1).
Die ersten Versuche mit farbigen Schriftzeichen kommen aus Japan, genauer aus der mobilen Kommunikation seiner Bürger. Auf der TYPO 2002 »Information« gab uns Jan Chipchase einen ersten Einblick in die bunte Zukunft der digitalen schriftlichen Mitteilungen. Er führte verschiedene Mobiltelefone vor, auf denen es munter blinkte, darunter auch eines des größten japanischen Mobilfunkbetreibers DoCoMo. Dieses nutzte den mobilen Portaldienstes i-Mode, der www-ähnliche Seiten darstellen konnte und wegen seine Grafik bei Millionen Japanern immer beliebter wurde. Für i-Mode entwickelte der Ingenieur Shigetaka Kurita Ende der 1990er Jahre (teils animierte) Bildzeichen. Und so gilt Kurita heute als der Vater der Emoji.
Der Kommunikationsforscher Jan Chipchase auf der TYPO Berlin 2002 mit einem der ersten i-Mode-Handys, in denen Emoji zu Einsatz kamen (Foto: kassnerfoto.de)
Der heute erstmals vorgestellte Flaggenfont FF Copa wurde im FontShop-Tech-Team entwickelt und versteht sich als Technologie-Demo für eine plattformübergreifende Lösung. Noch hat sich kein Standard für mehrfarbige Fonts durchgesetzt, den wir uns jedoch alle wünschen. Daher ist es im Moment auch nicht möglich, mit FF Copa einen Tweet oder eine Facebook-Nachricht abzusetzen. Aber Mails (siehe Abbildung oben) und mehr …
In der aktuellen Ausführung läuft FF Copa auf dem Mac mit allen Programmen, die auf die System-Textengine zurückgreifen, z. B. Word, TextEdit und auch Mail … wobei natürlich auch der E-Mail-Empfänger den kostenlosen Font installieren muss, um eine Flaggennachricht korrekt zu empfangen. Mit den Programmen, in denen FF Copa funktioniert, lassen sich auch PDFs und Grafiken erstellen. Programm mit eigener Textengine (z. B. Adobe CS) können nichts mit FF Copa anfangen. Leider auch viele Browser nicht, außer Firefox, der den Webfont mit SVG-Glyphen auf allen Plattformen darstellen kann, und Internet Explorer 11 auf Windows 8.1.
Schnappschuss von der Arbeit an der brasilianischen Flagge in Robofont, mit dem Plugin RoboChrome
Um FF Copa zu bauen haben die FontFont-Techniker zunächst das Format der Apple-Farbfonts entschlüsselt. Anschließend hat Jens Kutilek das RoboFont-Plugin RoboChrome geschrieben, das demnächst als OpenSource erscheinen soll. Bei der Entwicklung des Fonts wirkte die FontFont-Praktikantin Inga Plönnigs mit, die das Reinzeichnen der Flaggen und die Programmierung der Farbebenen übernahm.
Das Downloadpaket von FF Copa umfasst einen Web-Font (.woff) und zwei TrueType-Fonts (.ttf-Standard und .ttf-Mac-optimiert), sowie EULAs und die unten abgebildete HTML-Datei.
Der FF Copa-Webfont im Einsatz (Firefox); diese html-Site gehört zum Download-Paket
Zumindest für das Anreichern von Tweets mit Flaggen bietet Twitter eine (proprietäre) Lösung an, die zumindest in den eigenen Clients funktioniert. Während der Fußball-WM hängen die Server des Unternehmens an jeden amtlichen Nationen-Hashtag eine Flagge dran. Das sieht dann so aus:
Unfortunately Twitter’s FIFA WM #hashflags are only visible in desktop browsers: pic.twitter.com/o29ZiIa4sh
— Jürgen Siebert (@Fontblog) 11. Juni 2014
Twitter schaltet zur WM, wie vor 4 Jahren, wieder seine Hashflags ein (Achtung Tippfehler: statt #IRN hatte ich #IRA geschrieben, und deshalb lieferte Twitter auch keine Flagge dazu)
Hier noch eine Großdarstellung der FF Copa-Flaggen, wie sie sich im Font-Verwaltungsprogramm Fontcase (Mac) darstellen:
Und ganz zum Schluss, passend zur FF Copa und zur WM: »Ich habe eine Fahne«, Deichkind feat. Das Bo:
Das HKS Colourmatch Magazin Nº 23 ist da
Mit dem Periodikum »Colourmatch« bewirbt der Offset-Druckfarben-Standard HKS regelmäßig eine kleine Auswahl aus seinem ca. 3000 Farbtöne umfassenden Farbsystem. Die Ausgaben greifen unterschiedliche Themen auf und behandeln diese typografisch. Eingesetzt werden besondere Schriften, meist von kleineren Foundries, die durch den Einsatz von Sonderfarbe besonders zur Geltung kommen. HKS verzichtet seit Einführung des Colourmatch völlig auf herkömmliche, in Prozessfarben gedruckte Produktwerbung und hat mit dem Colourmatch ein sammelwürdiges und inspirierendes Medium geschaffen. Jede Ausgabe ist aufwändig in fünf Sonderfarben gedruckt und kostenlos auf der Website www.hks-farben.de zu abonnieren.
Gestaltet wird das Colourmatch von CLMNZ / Clemens Hartmann aus Karlsruhe – www.clmnz.de. Die vorgestellten Schriften sind dieses Mal Mineral von Benoît Bodhuin und die DIN Breitschrift von Peter Wiegel. Das HKS COLOURMATCH 23 besteht zu 100% aus folgenden Volltonfarben: HKS 5 K-80-00, HKS 7 K-80-00, HKS 92 K-80-10, HKS 91 K-30-50 und HKS 50 K-20-00.
bukowskigutentag 1/14: Datensalat
In Beiträgen und Diskussionen zur digitalen Krise und zum Zerfall unserer Grundrechte werden verschiedene Arten der Datenpreisgabe oft munter durcheinandergewürfelt. Das ist nicht hilfreich, um das Problem zu verstehen, geschweige denn etwas dagegen zu unternehmen. Eine Sortierung tut not, um sich nicht im aktuellen Datensalat zu verirren.
Grundsätzlich kann klar zwischen drei verschiedenen Typen der Datenpreisgabe unterschieden werden:
1. Unwissentlich und unfreiwillig
Die anlasslose Totalüberwachung von Geheimdiensten geschieht ohne Zustimmung und Wissen der Überwachten und ist mit den Grundrechten nicht vereinbar. Seit Snowden weiß man nur, dass jeder jederzeit überwacht werden kann.
Unsere Staaten und Regierungen sind leider nicht fähig oder/und nicht willens, etwas dagegen zu unternehmen. Im Gegenteil werden die Budgets aufgestockt. Diese Überwachung für sich wäre schon ein ausreichend schwerwiegendes Problem. Leider wird es noch komplizierter.
2. Wissentlich, aber unfreiwillig
Man weiß um das digitale Echo, das jeder Schritt in der analogen Welt heute auslöst, kann dem aber nicht entkommen. Zum Beispiel erweist es sich als ein nahezu unmögliches Unterfangen, eine Reise zu unternehmen, die von keinem Unternehmen oder Geheimdienst mitgeschnitten wird. Niemand kann sich Überwachungskameras entziehen und Smartphones sind unsere persönliche Allzweckwanzen.
Diese unfreiwillige Datenpreisgabe wird von Unternehmen monetarisiert und selbstverständlich auch von Diensten mitgeschnitten. Ebenfalls ein schwerwiegendes Problem, aber es kommt noch schlimmer.
3. Wissentlich und freiwillig
Es sind nicht mehr nur die relativ neuen globalen Player wie Amazon oder Google, die ihr Geschäftsmodell auf eine Datenbasis stellen. Im Zuge der totalen Verschmelzung von analoger und digitaler Sphäre entdeckt zunehmend die gute, alte Realwirtschaft die Vorteile des Datengeschäfts.
Aber schon in der alten, analogen Welt erweist sich der vermeintlich private Konsum tatsächlich als sozial relevanter und leider oft asozialer Akt. Wenn ein Mofafahrer die Luft mit unverbranntem Öl und Benzin aus seinem Zweitakter verpestet, schädigt er Gesundheit von Mitmenschen. Bekanntlich ist das völlig legal und die Kollateralschäden des privaten Konsums sind nicht eingepreist. Wären sie es, müsste unser Mofafahrer wohl eintausend Euro pro Kilometer an Schadensersatz bezahlen.
Der Mofafahrer ist natürlich ein plakatives unmittelbares Beispiel für private Vorteilsnahme (hier die günstige Mobilität) zu Lasten der Allgemeinheit (Schädigung anderer). Indirekt schädigt auch jeder Industriefleischverzehrer seine Mitmenschen wie die Umwelt (gefolterte Tiere, Antiobiotika-Resistenzen uvm.).
Dieser Systemfehler, auf dem unser Wirtschaftsmodell spätestens seit dem Beginn der industriellen Revolution basiert, wird heute in Zeiten der digitalen Vollvernetzung mit modernen Mitteln fortgeführt. Den Konsumenten werden immer mehr Angebote unterbreitet und Anreize geliefert, mit Daten zu bezahlen. Sie wissen, dass sie von den Unternehmen überwacht werden, und sie stimmen dem zu. Dieser Daten-Deal findet genau wie die Zweitaktverbrennung nicht im luftleeren Raum statt, sondern hat Auswirkungen auf Mitmenschen und die Gesellschaft. Ein anschauliches Beispiel liefern Versicherungen.
Zahlen Sie bar oder mit Daten?
Nehmen wir Auto- oder Krankenversicherungen, die ihr Geschäftsmodell auf die Datenbasis stellen. Je mehr man über den Kunden weiß, desto präziser kann man die eigenen Leistungen tarifieren. Im ersten Schritt bedeutet das: Kunden, die ihre Autofahrten oder ihren Gesundheitsstatus tracken lassen, erhalten Vergünstigungen. Akzeptiert die Masse der Bevölkerung dieses Modell, werden Versicherungen für alle anderen teurer, die bei Datenverweigerung zu Problemkandidaten werden, weil sie zum Beispiel für die Versicherung teure Lebensgewohnheiten verbergen könnten (riskanter Fahrstil, Zigaretten, Alkohol …). Wenn die einen, die sich tracken lassen, weniger zahlen, zahlen die anderen mehr. Denkbar wäre auch, dass Versicherungen zukünftig gar keine Kunden mehr ohne Tracking akzeptieren. Fazit: Die Summe privater Konsumentscheidungen wirken sich auf alle anderen Konsumenten aus.
“Wer nichts zu verbergen hat, …
Wenn sich der Großteil der Bevölkerung auf den Daten-Deal einlässt, sich die Masse der Menschen also freiwillig überwachen lässt, hat das Auswirkungen auf jeden, der sich dem System entziehen möchte. Wenn alle nach dem Zuckerberg-Prinzip “Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten” handeln, dann verkehrt sich das Prinzip für jeden, der sich dem entziehen will, ins Gegenteil: Wer seine Daten nicht preisgeben möchte, macht sich verdächtig. Sprich: “Wer etwas zu verbergen hat, muss wohl etwas zu befürchten haben.”
Und jetzt?
Wir hätten also die drei verschiedene Varianten der Datenpreisgabe sortiert. Was folgt daraus? Ganz einfach: Dass eine Lösung des Problems in noch weitere Ferne rückt. Nehmen wir das Beispiel Verschlüsselung.
Selbstverständlich sind Initiativen wie “Reset the Net” zu begrüßen. Aber können Sie wirklich etwas bewirken? Wenn man hier mal eine E-Mail verschlüsselt, auf der anderen Seite aber täglich die Daten-Deals mit diversen Unternehmen akzeptiert und von zahlreichen anderen unfreiwillig getrackt wird, ist das ungefähr so wirksam, als würde man mit einem Fingerhut Wasser aus einem sinkenden Boot schippen, während man mit der anderen Hand eimerweise Wasser nachkippt.
Ein weiteres Beispiel für den Versuch zivilen Widerstands wäre die Vermeidung. Die beste Verschlüsselung von Daten erzielt man dann, wenn Daten gar nicht erst entstehen. Das ist beispielsweise bei einer Barzahlung der Fall. Man kann das machen, es bleibt aber ein eher homöopathischer Eingriff und die Nischen für rein analoge Transaktionen schwinden.
Eines von drei Lecks stopfen
Natürlich sind Verschlüsselung und andere Maßnahmen im Einzelfall und bei sensiblen Inhalten sinnvoll. Aber insgesamt gesehen bleibt es immer der Versuch, eines von drei Lecks in einem Boot zu stopfen. Denn der private Widerstand einzelner ändert nichts am Geschäftsmodell unserer Gesellschaft. Wenn alle ihre Daten freiwillig verkaufen dürfen und im Alltag immer öfter unfreiwillig hergeben müssen, dann braucht sich auch niemand mehr Sorgen um Überwachung zu machen. Die Überwachung gibt’s dann gratis und inklusive. Denn auf alles, was Unternehmen an Daten sammeln, können letzten Endes auch die Geheimdienste zugreifen.
Der Daten-Deal beginnt heute gerade erst seine Wirkung zu entfalten, wenn die Realwirtschaft flächendeckend auf das Datengeschäft umsteigt und bald jede Zahnbürste vernetzt sein wird. Mit dem oder einem Internet hat das alles nicht mehr viel zu tun. Es fehlt noch ein aktueller Begriff für unsere schöne, neue Welt.
P.S.: Autoren, die diesen Beitrag geschrieben haben, haben auch diese Beiträge geschrieben.
Höher, Schneller, Weiter: 1. Höher – leichte Scriptfonts
uftig und schwerelos wehen leichte Script-Schriften heran. In Anzeigen, auf Flyern und Karten und im Netz, als Headline oder Schild: Gekonnt unterstützen diese Schriften gestalterische Höhenflüge. Hier kommt unsere Auswahl für die Fontliste »Extra Light Scripts«:
Novia OT von Font Bureau | 2 Fonts | 62 Euro
Handsome Pro Thin OT von ShinnType | 1 Font | 50 Euro
Young Baroque™ von ITC | 1 Font | 26 Euro
Palace Script Std Complete Pack von Monotype | 2 Fonts | 58 Euro
leer
Javelin Light von Red Rooster | 4 Fonts | € 115 Euro
Biscotti OT von Font Bureau | 2 Fonts | 62 Euro
Milonguita Regular OT von Sudtipos | 1 Font | 49 Euro
P22 Allyson Pro von IHOF | 1 Font | 29,95 Euro
P22 Cruz Scripts Pro Set von IHOF | 3 Fonts | 69,95 Euro
P22 Zaner Pro Set von IHOF | 5 Fonts | 99,95 Euro
Royal Classic von Wiescher | 2 Fonts | 66 Euro
Auswahl-Tipps für Scriptfonts: Alternates und Zeichenübersicht
Schwungvolle Anfangs- oder Endbuchstaben sind Alternativ-Buchstaben, die dem Satz mit Scripts zusätzlich Kraft verleihen. Bei OpenType-Schriften können Schwungbuchstaben über OpenType-Features (siehe Übersichtsseite OpenType) aktiviert werden. Schwungbuchstaben werden stets am Anfang oder Ende eines Wortes eingesetzt.
Ganze Wörter oder Sätze sollten nicht aus einem Schwungbuchstaben-Alphabet gesetzt werden. Ein Blick in die Alternate-Buchstaben zeigt sofort, ob die Schrift über separate Buchstaben für den Wortabschluss verfügt. Das können neben Schwungbuschtaben auch einfache Endzeichen ohne Verbindungslinie sein.
Ein Hinweis auf üppige Ausstattung mit Zeichen ist der Zusatz »Pro« beim Schriftnamen. Die Zeichenübersicht (auch Glyphentabelle genannt) kann für jede Schrift im FontShop-Sortiment aufgerufen werden. So zeigen zum Beispiel Übersichtstabellen alle 1139 Zeichen des Zaner Pro Set. Sie finden Glyphentabellen beim Reiter »Muster«, rechts unter den PDF-Übersichten.
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alle Preise vorbehaltlich Preisänderungen, zzgl. MwSt.
Fresh Fonts 15 | 22 Neuerscheinungen der Woche
Neue Schriften veröffentlichen in dieser Woche Typolar aus Helsinki, die französische Font-Kooperative FontYou, FaceType aus Wien und der neue Hersteller Lettersoup aus Berlin.
Folge FontShops Pinnwand „Fresh Fonts“ bei Pinterest.
Schriftmuster aller Neuerscheinungen dieser Woche zeigt unser Pinterest Board „Fresh Fonts“
Unter den Neuerscheinungen dieser Woche: Typolars Ode an den Edding
Übersicht für aktuelle Einführungspreise
Jugo Script von Sudtipos – 30% Rabatt bis 6. Juni, Proba Complete Pack von Mint Type – 80% Rabatt bis 10. Juni • DSari von Latinotype – 75% Rabatt bis 12. Juni • Carmen SW and Pack von Typerepublic – 75% Rabatt bis 15. Juni• Newslab Family von Latinotype – 75% Rabatt • Adorn single weights von Laura Worthtington – 50% Rabatt • Sherlock in OT and Web von Wiescher – 50% Rabatt bis 19. Juni • Abdo Free von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Line von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Title von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Screen von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Logo von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Master von Abdo Fonts – 15% Rabatt • Abdo Egypt von Abdo Fonts – 25% Rabatt • Abdo Joody von Abdo Fonts – 25% Rabatt • Abdo Misr von Abdo Fonts – 25% Rabatt • Abdo Rajab von Abdo Fonts – 35% Rabatt • Abdo Salem von Abdo Fonts – 35% Rabatt • Pinto von FaceType – 50% Rabatt bis 2. Juli • Archille FY von FONTYOU – 75% Rabatt • Booster FY von FONTYOU – 80% Rabatt • Brixton FY von FONTYOU – 70% Rabatt • Gauthier FY von FONTYOU – 50% Rabatt • Saya FY von FONTYOU – 70% Rabatt • Sperling FY von FONTYOU – 40% Rabatt • Suzee FY von FONTYOU – 40% Rabatt • Wes FY von FONTYOU – 40% Rabatt • Zitrone FY von FONTYOU – 50% Rabatt • Gauthier Next FY von FONTYOU – 50% Rabatt bis 5. Juli • Brando von Bold Monday – 30% Rabatt bis 15. August