Es gibt noch Tickets für den TYPO Day Berlin
Vor einem Jahr fand in Berlin der 1. TYPO Day statt. Nach drei ausverkauften TYPO Days in Hamburg, Frankfurt und Köln gastiert er wieder in der Hauptstadt, am 26. Oktober 2012 in der Berlinischen Galerie, mit neuem Programm und noch mehr Referenten. Die jüngsten Entwicklungen im Print-, Web- und App-Design bestimmen die Themen. Wir sprechen über den konsistenten grafischen Unternehmensauftritt auf allen Kanälen, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Screen-Typografie und aktuelle Webfont-Entwicklungen.
Neu dabei: Albert Jan Pool, Schriftentwerfer (u. a. FF DIN) sowie Hochschullehrer an der Hanseatischen Akademie für Marketing und Medien in Hamburg und der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Er wird über die Erkenntnisse aus seiner Mitwirkung an der reformierten DIN 1450 berichten, die beschreibt, wie Schriften leserlich dargestellt werden. Ebenfalls zum ersten Mal spricht Helmut Ness (Fuenfwerken) auf einem TYPO Day … über das neue Corporate Design für eine Landesbank und eine verblüffende Methode, die Ziele von Auftraggeber und Designer harmonisch zu synchronisieren.
Die Plätze für den TYPO Day Berlin sind limitiert, jetzt anmelden um ganz sicher dabei zu sein …
Und das erwartet Sie:
Sieger des Luzerner Plakatfestivals
Mit seinem Plakatmotiv »Tree of Energy« gewann der chinesische Designer Wang Xi den zweiten internationalen Studentenwettbewerb des Luzerner Plakatfestivals Weltformat zum Thema »Morgen«. Wang studiert an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle, Deutschland. Sein Plakat zeigt in Anlehnung an den Baum des Lebens Tier-Silhouetten, die am Masten einer Hochspannungsleitung hängen. Laut Jurymitglied Felix Pfäffli war sich die Jury schnell einig: »Wang Xi erzeugt mit seinem Plakat ein starkes Bild, das die Betrachter in kürzester Zeit zu faszinieren vermag. Ihm gelingt damit genau das, was ein Plakat erreichen soll.« Der Jury gefielen zudem die zwei Deutungsmöglichkeiten: Wer positiv in die Zukunft blickt, sieht die Verbindung vom Menschlichen über die Kabel zu den Tieren. Alles gehört so zusammen und hat Energie. Wer ein düsteres Bild der Zukunft zeichnet, sieht in den Strommasten den Fortschritt der Menschheit, der alles mitreisst, auch die Natur. Wang Xi gewinnt ein Preisgeld von 1500 Franken.
Zusammen mit den 19 Nominierten und 6 weiteren Ausstellungen ist das Plakat des Siegers noch bis 14. Oktober 2012 an der Weltformat 12 in Luzern zu sehen. Der Eintritt zu allen Ausstellungen ist frei.
Neue Foundry: Boutros Type – Arabische Schrift
Die arabische Schrift ist eine der am weitesten verbreiteten Schriften der Welt und blickt auf eine Geschichte von rund eineinhalb Jahrtausenden zurück. Das Bilderverbot im Islam bewirkte, dass die kursive arabische Schrift in kalligrafischen Kunstwerken wie Linien verwendet wurde. Es enstanden Kalligramme, eindrucksvolle Bilder aus Buchstaben. Da in den meisten Ländern der islamischen Welt die Kalligraphie als einzig erlaubte Kunstform galt, entwickelte sie im islamischen Raum auch eine beherrschende Rolle als Schmuckelement in der Architektur.
Seit kurzem bietet FontShop die Schriften der renomierten Foundry Boutros International an und befragten den in London lebenden Gründer Mourad Boutros über arabische Typografie und seine Arbeiten:
about Arabic«. Die Arbeiten von Boutros Fonts finden sich in großen Institutionen auf der ganzen arabischsprachigen Welt.
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- zur Übersicht der Schriften von Boutros International bei FontShop …
- Neu (und Beta): In jeder Schriftenkategorie kann jetzt auch nach Sprachen gesucht werden, zum Beispiel bei Scriptschriften …
- FontShops Dienstleistungen für fremdsprachige Schriften …
TYPO Day Berlin mit dem Meister der Normung
Mit wissenschaftlicher Akribie widmet sich Albert-Jan Pool, Entwerfer der FF DIN-Familie, seit bald 20 Jahren, der Geschichte deutscher Normschriften. Bis heute durchforstet er Museen, Archive und Bibliotheken, um alles über diese Schriftart zu erfahren – ihre Vorläufer, Verwandten, Mischformen und »unehelichen Kinder«. Inzwischen greift selbst das Deutsche Institut für Normung (DIN) in Berlin auf Pools Fachwissen zurück. In den letzten Monaten überarbeitete und ergänzte er mehrfach die »amtliche Schrift« des Deutschen Instituts für Normung (DIN) und wirkte dort am Neuentwurf der Norm für Leserlichkeit mit.
Pool ist ein Perfektionist und Visionär. 1995 gestaltete er die FF DIN-Kernfamilie mit fünf Strichstärken und passenden Kursiven. Zusätzlich erhielt die DIN Alternate-Buchstaben wie das „i“ mit rundem Punkt – Mitte der 1990er typografisches Neuland. Mit der Zeit entstanden eine Condensed-Teilfamilie mit fünf Strichstärken, eine griechische und eine kyrillische Version. Heute ist FF DIN eine Superfamillie mit universellen Fähigkeiten und ein deutscher Font-Bestseller.
Die Form der neuen FF DIN unterscheidet sich von der Ur-Form durch schmalere horizontale Striche und fließendere Kurven. Trotz ihrer einfachen, technischen Anmutung und ihrer sichtbaren Verwandtschaft mit den Schriften auf den deutschen Autobahnschildern breitete FF DIN sich in Büchern und Magazinen aus und erobertete vielfach Poster von kulturellen Einrichtungen. Im großen Fontranking „100 Beste Schriften“ belegt FF DIN Platz 20.
Geboren 1960 in Amsterdam geboren studierte Pool zunächst an der KABK in Den Haag bei Gerrit Noordzij. Anschließend ging er nach Hamburg, wo er für Scangraphic und URW tätig war. Seit 1994 leitet er sein Studio Dutch Design. Neben FF DIN entwarf er die FF OCR-F sowie Hausschriften für Jet/Conoco, C&A oder HEM/Tamoil.
Zusammen mit dem Type-Consultant Stefan Rögener und der Copywriterin Ursula Packhäuser schrieb und gestaltete er ein ebenso nützliches wie provokantes Buch über die Folgen der Schrift für das Markenimage: »Branding with Type« erschien 1995 bei Adobe Press. Pool lehrt heute Schriftgestaltung an der Muthesius Akademie in Kiel. 1999 bis 2005 leitete er mit mehreren Partnern die Designagentur FarbTon Konzept + Design. Seit 2004 widmet sich Pool dem Studium der Geschichte der Schriften nach DIN 1451 und ist bis heute ein bekannter Autor und Redner zu diesem Thema.
2007 wollte er seine Erkenntnisse wissenschaftlich untermauern und begann an seiner Dissertation über die Geschichte konstruierter serifenloser Schriften in Deutschland – unter besonderer Berücksichtigung von DIN 16, 17 und 1451 – zu schreiben. Sein Doktorvater ist Professor Gerard Unger von der Universität Leiden. Als das Museum of Modern Art in New York beschloss, seine Sammlung angewandter Kunst um digitale Schriften zu erweitern, war FF DIN unter den, in einer ersten Runde ausgewählten 23 Fonts, die das MoMA erwarb.
(Portraitfoto: Marc Eckhardt)
TYPO Day Berlin Programm
09:00 Registrierung, Get-together bei Kaffee und Gebäck
09:30 Begrüßung
09:40 Erik Spiekermann: Die Rolle der Schrift in der Markenkommunikation
10:15 Jürgen Siebert: Corporate Typography
Kaffee-Pause
11:30 Indra Kupferschmid: Über Schriftwahl und Kombination
12:15 Tim Ahrens: Neue Medien, neue Font-Techniken
13:00 Zusammenfassung und Diskussion
Pause, mit Büffet und Gesprächen
14:00 Rolf Mehnert: Auftraggeber und Designer – Weitsicht durch Nähe
14:45 Jens Kutilek: Schrift-Design und -Mastering am Beispiel Azuro
Kaffee-Pause
15:45 Andrea Tinnes: Identität und Differenz
16:3o Albert-Jan Pool: Leserlichkeit nach DIN 1450
17:15 Schlusswort und Diskussion
17:30 Ende der Veranstaltung
Jetzt zum TYPO Day Berlin anmelden – bis morgen zum Early-Bird-Preis und 50 Euro sparen …
❤ der Woche: Niels Shoe Meulman »Painter«
Der Berliner Urban-Culture und Graffiti-Verlag From Here to Fame Publishing hat soeben das zweite Buch des Calligraffit-Künstlers Niels Shoe Meulman auf den Markt gebracht: Painter. Das Buch dokumentiert die jüngsten Aktionen von »Shoe«, ausgeführt an Wänden, Zügen, Dächern und anderen Objekten auf der ganzen Welt. Mit Calligraffiti, einer Fusion von Kaligrafie und Graffiti, revolutionierte Shoe die Kunst des öffentlichen Schreibens. 2007 etablierte er sich in diesem Genre mit einer erfolgreichen Einzelausstellung in Amsterdam. Seitdem wurden seine mit NSM signierten Calligraffitis bei verschiedenen internationalen Shows gezeigt. 2010 erschien Calligraffiti – The Graphic Art of Niels Shoe Meulman. Auf der TYPO Berlin 2010 war er einer der beliebtesten Referenten.
Ein Blick ins neue Buch:
Weitere Informationen und Bestellung auf www.fontblog.de … Preis: 21,95 €. Format: 23,4 x 23,4 cm, 144 Seiten, 200 Abbildungen, Englisch.
Die Schrift der Bewegung: Hipster Script
Unter den Schriften-Neuerscheinungen dieser Woche präsentiert Sudtipos, die Schriftenschmiede aus dem argentinischen Buenos Aires, die Hipster Script Pro. Ihr Entwerfer Alejandro Paul beschreibt die Entwurfsphase so: „Hipster Script ist ein weiterer meiner zahlreichen Versuche, die Kluft zwischen manueller und digitaler Schrift zu schließen. In diesem Fall habe ich zum Pinsel gegriffen und den Schriftzug auf Papier zum Ausdruck gebracht und versucht, die Zeichen ebenso fließend in den Computer zu bekommen.“
1851 Glyphen später war es Paul gelungen, kontinuierliche Malerei in den digitalen Raum zu transportieren. „Swashes, Alternativcharakter, Ligaturen – es sind sehr viele und alle versuchen das Zusammenspiel zwischen den extremen Pinselbreiten wie handgemalt im Fluss zu halten.“ beschreibt Paul seine Arbeit an den Ligaturen.
Die kleine Abbildung links zeigt Ligaturvarianten, ein kleiner Ausschnitt des umfangreichen Zeichenvorrats der Hipster Script.
Sogar Ligaturen, die Apostrophe enthalten, können komfortabel als OpenType-Feature eingesetzt werden. Nicht zuletzt die Menge und Art der Ligaturen gewannen der Schrift Auszeichnungen: Hipster Script erhielt bereits das »Judge’s choice Certificate of Excellence« des Type Directors Club New York und wurde für die Biennale Tipos Latinos 2012 nominiert.
Die Hipster Script widmet Paul der argentinischen Hipster-Variante, den jungen Einwohnern von Buenos Aires, die im Sommer durch die verwaiste Metropole streichen.
Über den Entwerfer: Type Designer Alejandro Paul, ist Gründer der Sudtipos-Bibliothek, die sich auf Schreibschriften spezialisiert hat. Wie kein anderer rettet er historische Script-Fonts vor dem Aussterben und haucht ihnen – mit virtuosem Einsatz digitaler Technik – neues Leben ein.
Hipster Script Pro von Sudtipos | 1 Font | 79 Euro (zuzüglich MwSt.). Weitere Neuerscheinungen dieser Woche finden Sie im Pinterest-Board »Fresh Fonts«.
Ale Pauls Hipster Script erhielt vom Type Directors Club New York einen TDC-Award für die besten Schriftentwürfe des Jahres. Unter 173 Einsendungen aus 27 Ländern kürte die Jury Hipster und 12 andere 13 Schriften zu den Besten des Jahres 2012.
Schriftmuster vorn Alejandro Pauls Hipster Script auf der TDC-Site. Seit 1946 prämiert der Type Directors Club die besten Schriften des Jahres.
Jedes Jahr wird eine Jury aus typografischen Schwergewichten einberufen. Mitglieder der Jury in diesesem Jahr waren: Roger Black, Matthew Carter, Paul Shaw, Erik Spiekermann, Vorsitzender war Maxim Zhukov.
Einen Überblick über alle TDC-2102-Gewinner gibt die Pinterest-Liste Winner Type
Headline-Klassik (1): Ab ins Weltall – Eurostile, 1962
Vor 50 Jahren entstand die Schrift der Zukunft. Für Nebiolo in Turin, eine der bekanntesten italienischen Gießereien, entwarf Aldo Novarese die Schriftenfamilie Eurostile, geometrisch und serifenlos. Eurostile ist die Schrift von Mondmissionen, der beginnenden Farbfernsehära, der Computerspiele und Sci-Fi-Abenteuer. Im Mai 1969 flog sie mit der Apollo 10 zum Mond und war die erste Schrift, die den Mond erreichte, an Bord der Kapsel die die Mondlandung der folgenden Apollo-Missionen vorbereitete.
Unter den 100 besten Schriften aller Zeiten belegt Eurostile Platz 33. Anlässlich des 50. Geburtstags der Eurostile Familie erscheint FontShop Aktuell in den Eurostile-Webfonts Eurostile Stencil Black Extended Web (Kopf), Eurostile Bold Oblique Web (Überschriften) und Eurostile Caps Regular Web (Kapitälchen). Alles Gute für die nächsten 50 Jahre, Eurostile!
• URW Eurostile OT Standart | 25 Fonts 199 Euro | 1 Font 29 Euro
• URW Eurostile Volume OT Plus | 19 Fonts 399 Euro | 1 Font 87 Euro
• URW Eurostile Web (.eot & .woff) | 25 Fonts 199 Euro | 1 Font 29 Euro
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Download Preise zuzüglich Mehrwertsteuer
★ der Woche: Leitura, auf alle Subfamilien – 30 %
Wer seine Sachen gerne selbst repariert, schätzt gutes Werkzeug. Sogenannte Universalschrauber oder -schlüssel sind mit Vorsicht zu genießen. Meistens können sie nichts richtig. Einmal zu fest angezogen, geben sie rasch ihren (patentierten) Geist auf. Nicht umsonst bedienen sich Profis fein aufeinander abgestimmter Schlüsselsätze oder Schraubendreher-Sets. Die sind zwar umfangreich und wiegen ihren Teil, dafür gibt es für jede Schraube das genau passende Tool.
Bei der Wahl einer Schrift für bestimmte Aufgaben gelten ähnliche Gesetze. Eine Universalschrift leistet in den Händen von Laien gute Dienste, sie ist leicht zu bedienen, schnelle Erfolgserlebnisse sind garantiert. Doch auch für Typografen gibt es Spezialwerkzeuge, die nicht jeder bedienen sollte. In den Händen von Profis bewirken sie wahre Wunder. Die Leitura-Schriftsippe von Dino dos Santos ist eine solcher Schrift-Werkzeugkasten. Er besteht aus den »Schlüsselsätzen« Leitura (Serif) Complete, Leitura News Complete, Leitung Sans Complete, Leitura Headline Complete, Leitura Display Complete, Leitura Symbols Complete. Der Name »News« für die kräftigere Serifen-Version verrät: Leitura wurde für den Einsatz in Zeitungen, Zeitschriften und den Werksatz entwickelt, der anspruchsvollsten typografischen Baustelle.
Der Entwerfer der Leitura, Dino dos Santos, beschreibt seinen Designansatz so: »Ich wollte eine Handvoll neutraler und belastbarer Schriften entwickeln, mit möglichst wenig Schnickschnack der vom Lesen ablenkt.« So entstand eine Sippe aus 6 Teilfamilien, vorzüglich ausgebaut, einschließlich eines umfassenden Symbol-Zeichensatezes.
Sicherlich ist Leitura nicht die erste gut ausgebaute Schriftsippe für den Editorial-Design-Bereich, man denke nur an die neuere Greta von Peter Bilak (Typotheque). Aber keine bietet einen größeren stilistischen Kontrast, im Rahmen der engen Verwandtschaft der einzelnen Subfamilien. Während bei vielen Serif-Sans-Sippen ziemlich deutlich erkennbar der eine Stil aus dem anderen hergeleitet wurde, scheinen die Leitura-Klassen aus sich heraus entstanden zu sein … ohne »angeklebte« oder »abgeschnittene« Serifen. Es grenzt an Zauberei wie Dos Santos mit klassischen Stilen (Transitional, Didone, Egyptienne) spielt, wie er Schwungbuchstaben und florale Elemente hinzufügt, und trotzdem harmoniert alles miteinander.
Ausführliches 70-seitiges Schriftmuster-PDF laden …
Als Stern der Woche bietet FontShop die Leitura-Teilfamilien bis zum kommenden Montag mit einem Nachlass von 30 % an. Um in den Genuss dieses Angebots zu kommen, einfach beim Bestellen auf www.fontshop.com den Promocode DE_star_2012_40 (gültig vom 02.10.2012 bis 08.10.2012) eingeben. Hier geht es zur Bestellseite…