Fontblog Artikel im Oktober 2012

Am Freitag zum Font-Intensiv-Seminar

TYPO Day ist zurück in Berlin: diesen Freitag ab 9:00 Uhr in der Berlinischen Galerie, mit aktua­li­sierten und neuen Referaten. Die jüngsten Entwicklungen im Print-, Web- und App-Design bestimmen die Themen. Wir spre­chen über den konsis­tenten grafi­schen Unternehmensauftritt auf allen Kanälen, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Screen-Typografie und darüber, wie sich Designer und Auftraggeber besser verstehen.

Wieder mit dabei: Erik Spiekermann betrachtet die Rolle der Schrift in der Markenkommunikation

Neu dabei: Albert Jan Pool, Schriftentwerfer (u. a. FF DIN) sowie Hochschullehrer an der Hanseatischen Akademie für Marketing und Medien in Hamburg und der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Er wird über die Erkenntnisse aus seiner Mitwirkung an der refor­mierten DIN 1450 berichten, die beschreibt, wie Schriften leser­lich darge­stellt werden. Es gibt noch acht Karten, die auf der TYPO Day Seite bestellt werden können. 


Noch 8 Tickets für den TYPO Day Berlin

Ganz kurz, nur damit nachher niemand behaupten kann, man hätte nichts gewusst: Am kommenden Freitag findet in Berlin der 5. TYPO Day statt, und es gibt noch 8 Tickets. Mit dabei: Erik Spiekermann und Jürgen Siebert, die am Samstag noch gemeinsam auf der Bühne der TYPO London standen, von wo sie »neue Erkenntnisse zur inter­na­tio­nalen Lage der Schrift« mitbringen. Weitere Sprecherinnen und Sprecher am Freitag: Albert-Jan Pool (Dutch Design/Muthesius Kunsthochschule), Helmut Ness (Fuenfwerken), Prof. Indra Kupferschmid (hbk Saar), Prof. Andrea Tinnes (Burg Giebichenstein, Halle), Jens Kutilek (FontFont) und Tim Ahrens (Typekit/Just Another Foundy).

 

(Foto: © kass​ner​foto​.de)


Frisch gemastert: Neue Schriften

Neue Schriften von Foundries aus der ganzen Welt gibt es auch diese Woche. Darunter Veröffentlichungen der Londoner Schmieden Fontsmith und Alias, Canada Type aus Toronto, der nieder­län­di­schen Newcomer VetteLetters und des US-ameri­ka­ni­sche Font-Verlags Neapolitan. Unser Pinterest Board »Fresh-Fonts« verschafft Ihnen einen schnellen Überblick und führt Sie mit einem Mausklick zur gewünschten Schrift bei font​shop​.com.

FontShop: Fresh-Fonts-Pinterest


Wie war eigentlich die TYPO London? [Update]

Na, super! Doch wenn ich das als Veranstalter schreibe, ist das wenig glaub­würdig. Zum Glück bin ich nicht alleine, denn heute ist jeder Konferenzbesu­cher auch Konferenzkritiker … Social-Media sei Dank. Und deshalb sollen auf dieser Seite andere schreiben und die Bilder sprechen.

Unabhängige Berichte über die TYPO London 2012:

Blick in den großen Saal der TYPO London 2012: rund 380 von 850 Besuchern waren perma­nent im Netz der Veranstaltung, um der Außenwelt lehr­reiche Zitate und Bilder zu liefern (Fotos: kass​ner​foto​.de)

Stimmen vor der TYPO London 2012:

  • The Guardian, Datablog: “Typo London 2012: watch the design confe­rence live with our video stream”
  • Computer Arts, Blog: “The second ever Typo London event kicks off this Friday (19 October) and it looks like it’s going to be a doozy.”
  • Creative Review, CR-Blog: “Typo London returns”

Die Stühle reichten nicht beim Vortrag von Rick Banks von Face37 (Foto: jasonjwen@gmail.com)

Mehr Fotos von der TYPO London 2012 aus dem Flickr-Gruppen-Pool …

Tim Beard von Bibliothèque spricht im großen Saal über »Design als eine soziale Rundfahrt« (Foto: kass​ner​foto​.de)

Unsere eigenen Kanäle:

Ken Garland begann seinen Vortrag mit einem Gang durchs Publikum (Foto: kass​ner​foto​.de)

Neue Freunde treffen und das Gespräch unter Kollegen sind bei einer TYPO-Konferenz mindes­tens so wichtig wie die Vorträge (Foto: kass​ner​foto​.de)


★ der Woche: Nudista, Kulturista, Idealista … − 32 %

Nudista, Kulturista und Idealista sind drei aufein­ander abge­stimmte Schriftfamilien, entworfen von Tomáš Brousil, die zusammen eine sog. Schriftsippe oder Superfamilie bilden, also drei Stilrichtungen abde­cken. Im aktu­ellen Fall sind das Serif, Slab und Display. Alle Subfamilien weisen die gleiche Architektur auf, gleiche Proportionen und den glei­chen Strichstärken-Ausbau. In der Praxis erweisen sich solche Sippen als überaus nütz­lich, um anspruchs­volle typo­gra­fi­sche Aufgaben zu lösen. Profis stimmen mit der reich­hal­tigen Schnittauswahl Texte und Texthierarchien bis in feinste Nuancen ab, Laien profi­tieren von der Kombinierbarkeit unter­schied­li­cher Stile, die auto­ma­tisch zuein­ander passen. Mit Nudista, Kulturista und Idealista kann man prak­tisch nichts falsch machen.

Die seri­fen­lose Nudista (Abbildung oben) trägt ihren Namen nicht zu Unrecht: weniger Schrift geht kaum. Ähnlich der redu­zierten Normschriften besticht sie durch klare, nüch­terne Buchstabenformen, wobei allen­falls der Kleinbuchstabe a mit seinem Bäuchlein aus der Rolle fällt. Dies wiederum verleiht der Schrift ein hohes Maß an Unverwechselbarkeit, denn immerhin ist dieser Buchstabe in den meisten euro­päi­schen Sprachen mit bis zu 12 % Häufigkeit domi­nie­rend. Auch die kursiven Schnitte von Nudista verlassen den Pfad der Statik und weisen eine hohe Persönlichkeit auf. Solche formalen Feinheiten, wie auch der gute Ausbau der Schrift mit Fremdsprachenzeichen und Pfeilen, machen sie zum typo­gra­fi­schen Feinwerkzeug – nicht nur für Ingenieure. Mehr Schriftmuster und Beispiele in diesem Nudista-PDF …

Die seri­fen­be­tonte Kulturista ist sicher­lich auch für Mengentexte geeignet, aber ihre Stärken spielt sie im Editorial -, im Packaging- und im Corporate-Design aus. Mit 5 Strichstärken von Thin bis Bold bietet sie eine ausge­zeich­nete Bandbreite für jede Text-Tonalität. Das Zusammenspiel mit Nudista erweist sich – wegen des glei­chen Aufbaus der Familien, bis hin zum Zeichenvorrat – als nahtlos. Das Umgestalten bestehender Layouts bzw. das Durchspielen verschie­dener Satzvarianten wird so zum Kinderspiel. Weitere Informationen und Schriftmuster im Kulturista-PDF …

Die perfekte Ergänzung für die auf Lesbarkeit getrimmten Nudista und Kulturista ist die extro­ver­tierte Idealista. Ihr Entwerfer hat sie selbst für diverse Aufgaben erfolg­reich einge­setzt, zum Beispiel in »leckeren Magazin-Titeln, Logotypen, Markenzeichen oder auf Propagandaplakaten« (Tomáš Brousil). Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Botschaften über Labels, Banderolen, Aufklebern oder Etiketten ins Auge springen müssen. Da sie aus den leser­li­chen Schwesterschriften herge­leitet ist, weist Idealista eine gewisse Wärme auf, die andere Techno-Schriften, die von Grund auf mit Lineal und Zirkel konstru­iert wurden, vermissen lassen. Zum Idealista-PDF …

Als Stern der Woche bietet FontShop die drei Schriftfamilien Nudista, Kulturista und Idealista bis zum 22. Oktober für je 149,– statt 219,– € an. Um in den Genuss des 32-%-Rabatts zu kommen, einfach den Promocode DE_star_2012_42 beim Bezahlen auf www​.font​shop​.com eingeben …


bukowskigutentag 24/12: Lidl und das liebe Klickvieh

Kürzlich behaup­tete ich hier mit großer Geste, dass sich die klas­si­sche Werbung in Zeiten von Social-Media noch ganz schön umgu­cken wird. Ein schönes Beispiel liefert 1&1: Die Werbung des Unternehmens verspricht blühende Servicelandschaften, während auf der Facebook-Seite öffent­lich dreckige Wäsche gewa­schen wird; aber so richtig dreckige. Im Gegensatz zu früher kann sich also jeder persön­lich davon über­zeugen, wie wenig fundiert das große Serviceversprechen ist. Ergo: Die Werbung wird so plump nicht mehr agieren können. Dachte ich.

Heute möchte ich mich für eine Medaille im Zurückrudern bewerben, die ich mir dank der folgenden souve­ränen 180-Grad-Kehrtwende zu verdienen meine. Anlass dafür war ein kurzer Besuch auf der Facebook-Seite von Lidl. Dabei zog ich mir zwar eine spon­tane Großhirn-Nekrose zu, die ich zum Glück mit einer mehr­li­te­rigen Bierinfusion thera­pieren konnte, aber ich machte eine uner­war­tete Entdeckung: Bei Lidl findet sich eine ganz erstaun­liche Social-Media-Strategie – nämlich keine Social-Media-Strategie, sondern schlicht und ergrei­fend Werbung.

Tatsächlich postet Lidl nichts anderes als klas­si­sche Schweinebauchanzeigen. Man kippt völlig unka­schiert tumbe Reklame in die Timeline und erntet dafür immense Mengen an Resonanz in Form von Likes, Kommentaren und geteilten Inhalten. Im ersten Moment dachte ich: Ich glaub, mein Hamster bohnert. Plumper geht’s ja gar nicht. Aber der Scheiß funk­tio­niert, wenn man Erfolg in Klickraten misst. Da zerbricht man sich täglich den Kopf über die Frage, wie man in sozialen Netzen kommu­ni­ziert, und dann … so einfach, ey! Und da geht sogar noch mehr:

Die Leute von der Lidl-Kommunikation haben nämlich noch ein paar ganz andere Tricks auf Lager. Zum Beispiel passen sie sich dem ortho­gra­fi­schen und stilis­ti­schen Niveau des alle­seits gefürch­teten Internet-Kommentars an und verzichten auf die Einhaltung lästiger Rechtschreib-Konventionen (siehe obigen Screenshot): Lassen Sie mich das mal in Internet-Kommentar-Deutsch kommen­tieren: »Wenn die Absich is dann, wehren die voll kluk ! :-D« Denn wenn man einfach so schreibt wie das Publikum, fühlt sich dieses entspre­chend beku­schelt, so wohl das Kalkül, das offen­sicht­lich voll aufgeht, wie auch die Nominierung der Lidl-Seite für einen „beste deut­sche Markenseite auf Facebook“-Preis zeigt.

Nun denn … in meinen Grundfesten erschüt­tert neige ich mein Haupt in Demut vor der Realität. Wenn Sie dagegen noch ein biss­chen Spaß haben wollen, schmö­kern Sie doch mal ein biss­chen in der Lidl-Chronik. So schön!

Noch schöner stelle ich mir den Alltag in der Kommunikationsabteilung von Lidl vor. Man darf annehmen, dass dieser Alltag über­wie­gend unter dem Tisch statt­findet, unter dem die Redakteure vor Lachen ihren Tag verbringen. Deswegen zum Schluss meine Bitte: Falls hier ein perso­nal­ver­ant­wort­li­cher Lidl-Mitarbeiter mitliest, möchte ich mich hiermit offi­ziell als »Jessica« bei Euch bewerben. Und alle Anderen: Drückt mir bitte die Daumen, Ihr Lieben!

Michael Bukowski


BDG-Honorar- und Gehaltsreport 2012 gestartet

Der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner will es erneut wissen. Nach dem großen Gehaltsreport 2010 startet der Verband eine neue Umfrage. Dieses Mal sind nicht nur die ange­stellten Kollegen und Kolleginnen gefragt. Dieses Mal will der Verband auch von den selb­stän­digen Kommunikationsdesignern und -desi­gne­rinnen wissen, wie sie arbeiten und wie sie leben. Stehen Gehalt und Einkommen in einem ange­mes­senen Verhältnis zur geleis­teten Arbeit? Werden Überstunden ange­rechnet? Reicht das Monatseinkommen für eine Familienplanung?

Teilnehmen können alle ange­stellten oder selbst­stän­digen Designer und Designerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen bean­sprucht rund 10 Minuten. Die Teilnahme ist anonym und die erho­benen Daten werden nicht an Dritte weiter gegeben. Die Umfragesoftware spei­chert ledig­lich temporär die IP-Adressen der Teilnehmer, um Doppelantworten zu verhindern.

Die Umfrage ist vom 8. Oktober 2012 bis 16. November 2012 online. Auch Fontblog hofft auf rege Teilnahme und ist gespannt auf die Ergebnisse. Die Ergebnisse der Umfrage werden Anfang 2013 präsen­tiert. Die mit dieser Umfrage gewon­nenen Zahlen leisten einen wich­tigen Baustein zur Diskussion über die Situation der Kreativwirtschaft und helfen dabei, die Interessen der Kommunikationsdesigner besser gegen­über der Politik zu vertreten.


Effekt-Fonts: Beleuchten mit Diodenschriften

FontShop_Dotted Weekend 1ioden­fonts bringen Lichteffekte in die Gestaltung. Auf Postern, in Flyern, auf Postkarten und Displays – sogar in Leitsystemen können mit Diodenmatrizen erstaun­liche Beleuchtungs-Situationen insze­niert werden. Dioden sind modern, ökolo­gisch und immer Blickfänger. LEDs schalten statt Standardschriften zu verwenden, kann einem Entwurf das Leben einhau­chen, das seinen Erfolg ausmacht. Das große Angebot an Punkt- , Pixel- und LED- taug­li­chen Matrizen-Schriften haben wir in gleich drei Listen zusammengefasst:

 

Hier inter­es­sante Vertreter ihrer Gattung:

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Checkout von Club-21 | 5 Fonts | 175 Euro

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