Am Freitag zum Font-Intensiv-Seminar
TYPO Day ist zurück in Berlin: diesen Freitag ab 9:00 Uhr in der Berlinischen Galerie, mit aktualisierten und neuen Referaten. Die jüngsten Entwicklungen im Print-, Web- und App-Design bestimmen die Themen. Wir sprechen über den konsistenten grafischen Unternehmensauftritt auf allen Kanälen, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Screen-Typografie und darüber, wie sich Designer und Auftraggeber besser verstehen.
Wieder mit dabei: Erik Spiekermann betrachtet die Rolle der Schrift in der Markenkommunikation
Neu dabei: Albert Jan Pool, Schriftentwerfer (u. a. FF DIN) sowie Hochschullehrer an der Hanseatischen Akademie für Marketing und Medien in Hamburg und der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Er wird über die Erkenntnisse aus seiner Mitwirkung an der reformierten DIN 1450 berichten, die beschreibt, wie Schriften leserlich dargestellt werden. Es gibt noch acht Karten, die auf der TYPO Day Seite bestellt werden können.
Noch 8 Tickets für den TYPO Day Berlin
Ganz kurz, nur damit nachher niemand behaupten kann, man hätte nichts gewusst: Am kommenden Freitag findet in Berlin der 5. TYPO Day statt, und es gibt noch 8 Tickets. Mit dabei: Erik Spiekermann und Jürgen Siebert, die am Samstag noch gemeinsam auf der Bühne der TYPO London standen, von wo sie »neue Erkenntnisse zur internationalen Lage der Schrift« mitbringen. Weitere Sprecherinnen und Sprecher am Freitag: Albert-Jan Pool (Dutch Design/Muthesius Kunsthochschule), Helmut Ness (Fuenfwerken), Prof. Indra Kupferschmid (hbk Saar), Prof. Andrea Tinnes (Burg Giebichenstein, Halle), Jens Kutilek (FontFont) und Tim Ahrens (Typekit/Just Another Foundy).
(Foto: © kassnerfoto.de)
Frisch gemastert: Neue Schriften
Neue Schriften von Foundries aus der ganzen Welt gibt es auch diese Woche. Darunter Veröffentlichungen der Londoner Schmieden Fontsmith und Alias, Canada Type aus Toronto, der niederländischen Newcomer VetteLetters und des US-amerikanische Font-Verlags Neapolitan. Unser Pinterest Board »Fresh-Fonts« verschafft Ihnen einen schnellen Überblick und führt Sie mit einem Mausklick zur gewünschten Schrift bei fontshop.com.
Wie war eigentlich die TYPO London? [Update]
Na, super! Doch wenn ich das als Veranstalter schreibe, ist das wenig glaubwürdig. Zum Glück bin ich nicht alleine, denn heute ist jeder Konferenzbesucher auch Konferenzkritiker … Social-Media sei Dank. Und deshalb sollen auf dieser Seite andere schreiben und die Bilder sprechen.
Unabhängige Berichte über die TYPO London 2012:
- “Typo London 2012” Storify-Tagebuch von Elena Veguillas
- Typographic Bike Tour (mit Erik Spiekermann und Phil Baines), GPS-Daten, aufgezeichnet von Amen G.
- Computer Arts: TYPO London 2012 highlights (Robert Mead-Green)
- Eye magazine: The Bloomsbury set – De Bondt, Boom, Burrill, Butterick, Garland, Kubel, Scher and many more make Typo London 2012 a highly ‘Social’ affair. No question about it. (Sarah Snaith)
- Monocle Radio Design Show “Section D”, Audio-Podcast (60 min, Hugo Macdonald)
- Good Design: TYPO London Part One, Highlights (Joe Maduma)
- FormFiftyFive: Small on drama, big on content: Sarah De Bondt (Emma Laura Jones)
- Salford Type Foundry: Sneeky peek at TYPO London (Video; Tim Isherwood)
- FormFiftyFive: TYPO London – Vaughan Oliver (Emma Laura Jones)
- FormFiftyFive: TYPO London – Erik Kessels (Emma Laura Jones)
- GraphicDesign?: TYPO London (Caroline Roberts)
- Good Design: TYPO London Part Two, Interviews (Joe Maduma)
- The Guardian: Story pieces: experiments in crowd-sourced design (Mark McCormick & Mariana Santos)
- Matthew Butterick: Rebuilding the Typographic Society (lecture transcript by M. B.)
- Matt Harris: TYPO London 2012 (blog entry)
- Boon Chew: TYPO London 2012 sketchnotes (flickr album)
- GraphicDesign&: “Socialising”, Survey Results (by Nikandre Kopcke)
- Tobis & Tobias: A Different Kind of Excellence (blog entry)
Blick in den großen Saal der TYPO London 2012: rund 380 von 850 Besuchern waren permanent im Netz der Veranstaltung, um der Außenwelt lehrreiche Zitate und Bilder zu liefern (Fotos: kassnerfoto.de)
- Twitter-Kommentare zum 1. Tag der TYPO London 2012 …
- Twitter-Kommentare zum 2. Tag der TYPO London 2012 …
- Twitter-Kommentare 1 Tag nach der TYPO London 2012 …
Stimmen vor der TYPO London 2012:
- The Guardian, Datablog: “Typo London 2012: watch the design conference live with our video stream”
- Computer Arts, Blog: “The second ever Typo London event kicks off this Friday (19 October) and it looks like it’s going to be a doozy.”
- Creative Review, CR-Blog: “Typo London returns”
Die Stühle reichten nicht beim Vortrag von Rick Banks von Face37 (Foto: jasonjwen@gmail.com)
Mehr Fotos von der TYPO London 2012 aus dem Flickr-Gruppen-Pool …
Tim Beard von Bibliothèque spricht im großen Saal über »Design als eine soziale Rundfahrt« (Foto: kassnerfoto.de)
Unsere eigenen Kanäle:
- Vortragsvideo 1: Anthony Burrill: Working Hard and Being Nice to People
- Vortragsvideo 2: Paula Scher: Breakthroughs, Successes and Failures
- Vortragsvideo 3: Ken Garland: Word and Image
- Vortragsvideo 4: Irma Boom: Manifesto for the Book
- TYPO London Blog, Tag 1 …
- TYPO London Blog, Tag 2 …
- TYPO London Blog, alle Vorträge …
Ken Garland begann seinen Vortrag mit einem Gang durchs Publikum (Foto: kassnerfoto.de)
Neue Freunde treffen und das Gespräch unter Kollegen sind bei einer TYPO-Konferenz mindestens so wichtig wie die Vorträge (Foto: kassnerfoto.de)
★ der Woche: Nudista, Kulturista, Idealista … − 32 %
Nudista, Kulturista und Idealista sind drei aufeinander abgestimmte Schriftfamilien, entworfen von Tomáš Brousil, die zusammen eine sog. Schriftsippe oder Superfamilie bilden, also drei Stilrichtungen abdecken. Im aktuellen Fall sind das Serif, Slab und Display. Alle Subfamilien weisen die gleiche Architektur auf, gleiche Proportionen und den gleichen Strichstärken-Ausbau. In der Praxis erweisen sich solche Sippen als überaus nützlich, um anspruchsvolle typografische Aufgaben zu lösen. Profis stimmen mit der reichhaltigen Schnittauswahl Texte und Texthierarchien bis in feinste Nuancen ab, Laien profitieren von der Kombinierbarkeit unterschiedlicher Stile, die automatisch zueinander passen. Mit Nudista, Kulturista und Idealista kann man praktisch nichts falsch machen.
Die serifenlose Nudista (Abbildung oben) trägt ihren Namen nicht zu Unrecht: weniger Schrift geht kaum. Ähnlich der reduzierten Normschriften besticht sie durch klare, nüchterne Buchstabenformen, wobei allenfalls der Kleinbuchstabe a mit seinem Bäuchlein aus der Rolle fällt. Dies wiederum verleiht der Schrift ein hohes Maß an Unverwechselbarkeit, denn immerhin ist dieser Buchstabe in den meisten europäischen Sprachen mit bis zu 12 % Häufigkeit dominierend. Auch die kursiven Schnitte von Nudista verlassen den Pfad der Statik und weisen eine hohe Persönlichkeit auf. Solche formalen Feinheiten, wie auch der gute Ausbau der Schrift mit Fremdsprachenzeichen und Pfeilen, machen sie zum typografischen Feinwerkzeug – nicht nur für Ingenieure. Mehr Schriftmuster und Beispiele in diesem Nudista-PDF …
Die serifenbetonte Kulturista ist sicherlich auch für Mengentexte geeignet, aber ihre Stärken spielt sie im Editorial -, im Packaging- und im Corporate-Design aus. Mit 5 Strichstärken von Thin bis Bold bietet sie eine ausgezeichnete Bandbreite für jede Text-Tonalität. Das Zusammenspiel mit Nudista erweist sich – wegen des gleichen Aufbaus der Familien, bis hin zum Zeichenvorrat – als nahtlos. Das Umgestalten bestehender Layouts bzw. das Durchspielen verschiedener Satzvarianten wird so zum Kinderspiel. Weitere Informationen und Schriftmuster im Kulturista-PDF …
Die perfekte Ergänzung für die auf Lesbarkeit getrimmten Nudista und Kulturista ist die extrovertierte Idealista. Ihr Entwerfer hat sie selbst für diverse Aufgaben erfolgreich eingesetzt, zum Beispiel in »leckeren Magazin-Titeln, Logotypen, Markenzeichen oder auf Propagandaplakaten« (Tomáš Brousil). Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Botschaften über Labels, Banderolen, Aufklebern oder Etiketten ins Auge springen müssen. Da sie aus den leserlichen Schwesterschriften hergeleitet ist, weist Idealista eine gewisse Wärme auf, die andere Techno-Schriften, die von Grund auf mit Lineal und Zirkel konstruiert wurden, vermissen lassen. Zum Idealista-PDF …
Als Stern der Woche bietet FontShop die drei Schriftfamilien Nudista, Kulturista und Idealista bis zum 22. Oktober für je 149,– statt 219,– € an. Um in den Genuss des 32-%-Rabatts zu kommen, einfach den Promocode DE_star_2012_42 beim Bezahlen auf www.fontshop.com eingeben …
bukowskigutentag 24/12: Lidl und das liebe Klickvieh
Kürzlich behauptete ich hier mit großer Geste, dass sich die klassische Werbung in Zeiten von Social-Media noch ganz schön umgucken wird. Ein schönes Beispiel liefert 1&1: Die Werbung des Unternehmens verspricht blühende Servicelandschaften, während auf der Facebook-Seite öffentlich dreckige Wäsche gewaschen wird; aber so richtig dreckige. Im Gegensatz zu früher kann sich also jeder persönlich davon überzeugen, wie wenig fundiert das große Serviceversprechen ist. Ergo: Die Werbung wird so plump nicht mehr agieren können. Dachte ich.
Heute möchte ich mich für eine Medaille im Zurückrudern bewerben, die ich mir dank der folgenden souveränen 180-Grad-Kehrtwende zu verdienen meine. Anlass dafür war ein kurzer Besuch auf der Facebook-Seite von Lidl. Dabei zog ich mir zwar eine spontane Großhirn-Nekrose zu, die ich zum Glück mit einer mehrliterigen Bierinfusion therapieren konnte, aber ich machte eine unerwartete Entdeckung: Bei Lidl findet sich eine ganz erstaunliche Social-Media-Strategie – nämlich keine Social-Media-Strategie, sondern schlicht und ergreifend Werbung.
Tatsächlich postet Lidl nichts anderes als klassische Schweinebauchanzeigen. Man kippt völlig unkaschiert tumbe Reklame in die Timeline und erntet dafür immense Mengen an Resonanz in Form von Likes, Kommentaren und geteilten Inhalten. Im ersten Moment dachte ich: Ich glaub, mein Hamster bohnert. Plumper geht’s ja gar nicht. Aber der Scheiß funktioniert, wenn man Erfolg in Klickraten misst. Da zerbricht man sich täglich den Kopf über die Frage, wie man in sozialen Netzen kommuniziert, und dann … so einfach, ey! Und da geht sogar noch mehr:
Die Leute von der Lidl-Kommunikation haben nämlich noch ein paar ganz andere Tricks auf Lager. Zum Beispiel passen sie sich dem orthografischen und stilistischen Niveau des alleseits gefürchteten Internet-Kommentars an und verzichten auf die Einhaltung lästiger Rechtschreib-Konventionen (siehe obigen Screenshot): Lassen Sie mich das mal in Internet-Kommentar-Deutsch kommentieren: »Wenn die Absich is dann, wehren die voll kluk ! :-D« Denn wenn man einfach so schreibt wie das Publikum, fühlt sich dieses entsprechend bekuschelt, so wohl das Kalkül, das offensichtlich voll aufgeht, wie auch die Nominierung der Lidl-Seite für einen „beste deutsche Markenseite auf Facebook“-Preis zeigt.
Nun denn … in meinen Grundfesten erschüttert neige ich mein Haupt in Demut vor der Realität. Wenn Sie dagegen noch ein bisschen Spaß haben wollen, schmökern Sie doch mal ein bisschen in der Lidl-Chronik. So schön!
Noch schöner stelle ich mir den Alltag in der Kommunikationsabteilung von Lidl vor. Man darf annehmen, dass dieser Alltag überwiegend unter dem Tisch stattfindet, unter dem die Redakteure vor Lachen ihren Tag verbringen. Deswegen zum Schluss meine Bitte: Falls hier ein personalverantwortlicher Lidl-Mitarbeiter mitliest, möchte ich mich hiermit offiziell als »Jessica« bei Euch bewerben. Und alle Anderen: Drückt mir bitte die Daumen, Ihr Lieben!
BDG-Honorar- und Gehaltsreport 2012 gestartet
Der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner will es erneut wissen. Nach dem großen Gehaltsreport 2010 startet der Verband eine neue Umfrage. Dieses Mal sind nicht nur die angestellten Kollegen und Kolleginnen gefragt. Dieses Mal will der Verband auch von den selbständigen Kommunikationsdesignern und -designerinnen wissen, wie sie arbeiten und wie sie leben. Stehen Gehalt und Einkommen in einem angemessenen Verhältnis zur geleisteten Arbeit? Werden Überstunden angerechnet? Reicht das Monatseinkommen für eine Familienplanung?
Teilnehmen können alle angestellten oder selbstständigen Designer und Designerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen beansprucht rund 10 Minuten. Die Teilnahme ist anonym und die erhobenen Daten werden nicht an Dritte weiter gegeben. Die Umfragesoftware speichert lediglich temporär die IP-Adressen der Teilnehmer, um Doppelantworten zu verhindern.
Die Umfrage ist vom 8. Oktober 2012 bis 16. November 2012 online. Auch Fontblog hofft auf rege Teilnahme und ist gespannt auf die Ergebnisse. Die Ergebnisse der Umfrage werden Anfang 2013 präsentiert. Die mit dieser Umfrage gewonnenen Zahlen leisten einen wichtigen Baustein zur Diskussion über die Situation der Kreativwirtschaft und helfen dabei, die Interessen der Kommunikationsdesigner besser gegenüber der Politik zu vertreten.
Effekt-Fonts: Beleuchten mit Diodenschriften
iodenfonts bringen Lichteffekte in die Gestaltung. Auf Postern, in Flyern, auf Postkarten und Displays – sogar in Leitsystemen können mit Diodenmatrizen erstaunliche Beleuchtungs-Situationen inszeniert werden. Dioden sind modern, ökologisch und immer Blickfänger. LEDs schalten statt Standardschriften zu verwenden, kann einem Entwurf das Leben einhauchen, das seinen Erfolg ausmacht. Das große Angebot an Punkt- , Pixel- und LED- tauglichen Matrizen-Schriften haben wir in gleich drei Listen zusammengefasst:
Hier interessante Vertreter ihrer Gattung:
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