Fontblog Artikel im Oktober 2012

Buchsatz-Klassiker (2): Garamond und Glaubensfragen

Paris, Anfang des 16. Jahrhunderts. Franz der I. regierte Frankreich seit 1515. Eng verwob er Staat mit Kirche, besetzte hohe Kirchenämter mit adligen Vertrauten. Um 1520 begannen die Franzosen die Thesen Luthers zu disku­tieren. Luther forderte, allein die heilige Schrift zum Maßstab des Glaubens zu machen und Staat und Kirche zu trennen. Zunächst wurden Luthers Thesen vom Königshaus positiv aufge­nommen. Die hoch­ge­bil­dete Schwester des Königs, Marguerite von Navarra, förderte protes­tan­ti­sche Gelehrte und Literaten. Sie selbst veröf­fent­lichte Werke im Geiste des Humanismus und der Reformation.

Die Pariser Druckereien produ­zierten Drucksachen wie nie zuvor: Darunter der Drucker Antoine Augereau, der die Meinung vertrat: Neue Ansichten brau­chen neue Schriften. Claude Garamond, sein Lehrling, der schon mehr­fach sein Talent als Stempelschneider unter Beweis gestellt hatte, nahm diese Herausforderung nach wenigen Berufsjahren an.

Wikipedia: Garamond Bleiletter fi-Ligatur

Bleibuchstabe für die si-Ligatur (mit langem s): Geschnitten in 12 Punkt trat vor fast 500 Jahren die Garamond von Paris aus ihren Siegeszug durch die Druckereien der Welt an (Bild: Wikipedia-France) 

1530 schnitt Garamond eine eigene 12-Punkt-Cicero-Type, die große Bewunderung auslöste. Während der Reformationskriege, die bis Mitte des 17 Jahrhunderts in Europa tobten, findet Garamonds Schrift rasende Verbreitung. Fast hundert Jahre nach ihrer Entstehung, um 1620, wird sie unter seinem Familiennamen Garamond von dem Schweizer Jean Jannon nach­ge­schnitten und gelangte zu Weltruhm.

Garamond: Suetonius_Lives_of_the_Twelve_Caesars_1540

Gesetzt in Garamond 1540: »Das Leben des Augustus« (Vie d’Auguste) des römi­sche Gelehrten Sueton (Bild: Wikipedia-France) 

Antoine Augereau sollte seinen Einsatz für refor­ma­to­ri­sche Publikationen, die er im Auftrag Maguerite von Navarras gedruckt hatte mit dem Leben bezahlen. Am Weihnachtstag des Jahres 1534 wurde er auf Anordnung der Theologen der Sorbonne als Opfer der Gegenreformation auf einem Scheiterhaufen aus seinen Büchern verbrannt. Unbeirrbar grün­dete Claude Garamond nach dem Tod Augereaus seine eigene Werkstatt. Hier perfek­tio­nierte er seine Antiqua-Lettern. Auf Anregung des Rektors der Sorbonne, Jean de Gagny, entwarf er einen kursiven Schnitt zu seiner Cicero von 1530 – später Garamond. Dieser kursive Schnitt gilt unter vielen Schriftgestaltern bis heute als der Inbegriff ästhe­ti­scher Vollkommenheit.

Jeder bedeu­tende Schriftenanbieter hat heute seine Version der Garamond heraus­ge­geben. Namhafte Typographen haben sie inter­pre­tiert, darunter: Günter Gerhard LangeRobert Slimbach, Jan TschicholdJean-François Porchez oder Ed Benguiat. Alle Garamonds verbindet seit fast 500 Jahren ihre hervor­ra­gende Eignung für den Satz von Büchern und Periodika. FontShops Angebot umfasst aktuell 828 Garamond-Fonts und -Pakete: Hier eine Übersicht des weit verzweigten Garamond-Genres. Im Schriftenranking 100 beste Schriften belegt Garamond Platz 2.


❤ der Woche: Davon geht die Welt nicht unter …

Selbstverständlich geht die Welt nicht unter, wenn man dieses Buch nicht hat. Sie geht aber auch nicht unter, wenn man Physiker, Wahrsager, Prediger oder eine Maya-Gottheit ist, und eine solche Behauptung in die Welt setzt. Jedenfalls hat’s 340 Mal nicht funk­tio­niert … belegt die Autorin Kerstin Schimandl in ihrem Buch »Les fins du monde« (Weltuntergänge), das soeben beim Verlag Hermann Schmidt Mainz erschienen ist. Und deshalb braucht man doch dieses Buch, der Sache zum Trotz.

Prophezeiungen vom nahen oder fernen Weltuntergängen sind so alt wie die Geschichte der Menschheit. Ob die Apokalypse in Form von Wirtschaftskrisen droht, als runder Geburtstag oder als vor uns liegende Prüfung – dieses Buch beweist: Den größten Teil der Vorhersagen haben wir bereits über­lebt. Statistisch stehen die Chancen also gut, dass die Welt sich weiter dreht.

Es hat nur die Größe eines Reclam-Heftchens, ist aber so dick wie eine Bibel. Wunderbar ausge­stattet, mit offener Bindung, die niemals bricht, faden­ge­heftet, gesetzt in FF Scala und FF Super Grotesk. Es kostet nur 25 € und ist natür­lich auch bei FontShop zu beziehen … 

Verlosung: Ich möchte gerne mein Rezensionsexemplar von »Les fins du Monde« an eine Fontblog-Leserin oder einen -Leser weiter­geben … ganz einfach weil das Thema so ergiebig ist. Um an der Verlosung teil­zu­nehmen, schreibt mir einfach kurz in einem Kommentar, auf welche Art ihr schon mal einen ganz privaten Weltuntergang erlebt habt. Bis morgen, 12:00 Uhr. Danke.


Neu entdeckt: die Bauhaus-Künstlerin Lou Scheper-Berkenkamp

Das Bauhaus-Archiv (Museum für Gestaltung) widmet ab heute eine Sonderausstellung dem unge­wöhn­li­chen Lebenswerk der bisher kaum bekannten Bauhäuslerin Lou Scheper-Berkenkamp  (1901 – 1976). Unter dem Titel »Phantastiken« sind rund 150 Arbeiten aus dem facet­ten­reiche grafi­sche Werk der Schülerin von Johannes Itten, Lyonel Feininger und Paul Klee bis zum 14. Januar 2013 im Berlin zu sehen.

Lou Scheper-Berkenkamps Oeuvre umfasst neben Malerei und Zeichnung auch Kinderbücher, lite­ra­ri­sche Texte, Entwürfe für Oskar Schlemmers Bauhaus-Bühne und Farbgestaltungen von Innenräumen wie zum Beispiel in der Berliner Philharmonie von Hans Scharoun. Ihre freien künst­le­ri­schen Arbeiten bewegen sich zwischen Phantasie und Wirklichkeit, Ironie und Melancholie. Der intel­li­gente Wortwitz Lou Scheper-Berkenkamps zeigt sich beson­ders in ihren bunten »Bilderbriefen«, die als ideen­sprü­hende Miniaturen aus Text und Bild ihre Freunde faszi­nierten und in der Ausstellung einen Eindruck von der Persönlichkeit der Künstlerin geben.

Eine Auswahl von rund 150 Arbeiten auf Papier, eine digi­tale Präsentation einzelner Beispiele ihrer Farbgestaltungen sowie eine Hörstation vermit­teln einen diffe­ren­zierten Eindruck von dem weit umfas­sen­deren Lebenswerk von Lou Scheper-Berkenkamp, die mit dem Bauhauslehrer und Farbgestalter Hinnerk Scheper (1897 – 1957) verhei­ratet war.

»Lou Scheper-Berkenkamp entwi­ckelte eine sehr indi­vi­du­elle künst­le­ri­sche Formsprache und schuf ein enorm facet­ten­rei­ches Werk. Die Künstlerin vertrat die Auffassung, dass nicht alle Gestaltung funk­tio­nell zu sein hat. Deswegen entspre­chen ihre freien Arbeiten nicht unbe­dingt dem heutigen Stereotyp vom Bauhaus als Architektur- und Gestaltungsschule. In ihren Farbgestaltungen hingegen mani­fes­tiert sich deut­lich die Bauhaus-Idee der Vereinigung der Künste im archi­tek­to­ni­schen Bau«, erläu­tert die Direktorin des Bauhaus-Archiv Dr. Annemarie Jaeggi bei der Eröffnung gegen­über der Presse.


FontBook-Feinklassifizierung jetzt auch im Web

Seit vielen Jahren verwenden Schriftanwender welt­weit die FontBook-Klassifizierung zur groben Orientierung in der Welt der Schriftstile: Sans, Serif, Slab, Script, Display, Blackletter, Pi & Symbols, Non-Latin … Mit dem rapiden Wachstum des Angebots digi­ta­li­sierter Schriften im letzten Jahrzehnt lieferte diese Gliederung zu viele Ergebnisse, um eine passende Schrift zu finden. Die letzte Auflage des gedruckten FontBooks aus dem Jahr 2006 (siehe auch: Das neue FontBook, Fontblog, 16.8.2006) war eigent­lich nur noch für Experten benutzbar, die mit geübtem Auge aus 314 Seiten Sans-Schriften oder 258 Seiten Sans-Schriften passende Alternativen für einen Job heraus­fil­tern konnten.

Die 2008 erschie­nene iPhone-App FontShuffle* (siehe auch Premiere im App-Store, Fontblog, 5.12.2008) führte erst­mals eine weitere Filter-Ebene inner­halb der Klassen ein, die Schrift-Ordnung. In den Ebenen 1 (Klasse) und 2 (Ordnung) standen je sechs Optionen zur Verfügung, in der dritten Ebene (Shuffle) waren es zwölf Ergebnisse, was bei der Vorstellung der App 6 x 6 x 12 = 432 abfrag­bare Schriftfamilien und -muster ergab.

Für die im vergan­genen Sommer erschie­nene FontBook-App fürs iPad (siehe auch Das FontBook als iPad-App, Fontblog, 21.7.2011) haben wir die Klassifizierung erneut über­ar­beitet, unter Mitwirkung von Prof. Indra Kupferschmid: 7 Klassen, 5 Subklassen. Insgesamt ergeben sich durch die neue Katalogisierung 7 x 5 = 35 Schriftstilgruppen für die visu­elle Recherche, wobei eine Schriftfamilie immer nur in einer Klasse auftaucht. Diese Klassifizierung wurde am Wochenende auf www​.font​shop​.com imple­men­tiert. Nun ist es endlich auch im Internet möglich, die Welt der Schriften nach klas­si­schen Stilkriterien zu filtern.

Die obige Abbildung zeigt den Ausschnitt einer solchen Filterung. Gesucht war die Gruppe der Venezianischen-Renaissance-Antiqua-Schriften, die sich nun auf font​shop​.com mit zwei Mausklicks isolieren lässt. Gerade in dieser Gruppe ist das Suchergebnis immer noch umfang­reich, doch nach zwei Filterläufen kann man sich voll und ganz auf die Unterschiede inner­halb einer homogen ausge­siebten Klasse konzen­trieren – ohne Störungen durch andere Stile.
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* Weiterentwicklung im Februar 2011 einge­stellt und mit dem Erscheinen der FontBookApp im Juli 2011 vom Markt genommen


bukowskigutentag 25/12: Neue Kampagne!

Die Lektüre für Nichtleser startet aktuell mit einer neuen Anzeigen-Kampagne durch. Hier eines der laufenden Motive:

Sie meinen, hier eine Werbung für Rolex zu sehen und nicht für Lektüre für Nichtleser? Dann schauen Sie mal am Sonntag, dem 28.10., ab 18 Uhr bei viva​.tv/​l​ive im Livestream vorbei. Nichtlesen-Marketingleiter Michael Bukowski wird dort das Konzept der neuen Kampagne vorstellen. Viel Spaß!

Michael Bukowski

 


Buchsatz-Klassiker (1): Bembo, Pionier der Lesbarkeit

Große Textschriften vereinen Funktion mit Schönheit. Zu Bleisatz-Zeiten nannten Drucker den manu­ellen Satz eines fort­lau­fenden Textes Brotschrift. Sie verdienten mit diesen Schriften ihren Lebensunterhalt. Heute werden große Textmengen für Bücher oder Periodika als Fließtext, Mengensatz oder auch Werksatz bezeichnet (Quelle: Typo WikiWikipedia). Die wich­tigste Aufgabe einer Textschrift liegt in der Lesbarkeit. Große Textmengen müssen so trans­por­tiert werden, dass das Auge des Lesers dem Inhalt folgen kann, ohne zu ermüden. Einer Textschrift muss es gelingen, dem Leser das Erfassen der Information zu erleich­tern und typo­gra­fisch dafür zu sorgen, den Inhalt veständ­lich zu machen. Sie verfügt über eine stäm­mige und unauf­dring­liche Grundform, die sie perfekt für alle Anforderungen des Mengensatzes rüstet.

FontShop: egenolff-berner-web

Garamond, Mutter vieler Buchschriften. Master-Vorlage ist das Egenolff-Berner-Schriftmuster aus dem Jahre 1592 (Quelle: 100 Beste Schriften aller Zeiten)

Klassiker unter den Textschriften, und bis heute populär, sind Garamond (1530), Adrian Frutigers Univers (1954) und Frutiger (1977)Bodoni (1790) oder auch Times (1931), die eigens für die »London Times« entstand. Unter die ersten 10 der besten Schriften aller Zeiten gelangten ausschließ­lich Textschriften und zeigen, welche Bedeutung Brotschriften auch heute zuge­messen wird. Zu Recht. Der unauf­dring­liche Transport großer Texte verlangt den Formen der Zeichen und den Abständen zwischen ihnen viel ab.

Wikipedia: Bembo -Aetna Originaltext

Ein Lese-Pionier ist die Bembo. Als Ende des 15. Jahrhunderts die Lehren der Antike wieder entdeckt und neu veröf­fent­licht wurden, ahmten die Setzer zunächst die Handschrift grie­chi­scher Gelehrter mit ihren verschlun­genen Linien nach. Diese Schriften – obwohl sehr beliebt beim gelehrten Publikum – waren nicht lese­freund­lich und erschwerten den Setzern die Arbeit.

← Vor mehr als 500 Jahren verhalf Bembo den Schriften der klas­si­chen Antike zum Comeback in der Rennaissance, Abbildung: Original-Bembo mit ausge­prägten Oberlängen aus »De Aetna«, Wikipeadia

Der Venezianer Francesco Griffo schnitt Bembo für den Druck der Abhandlung »De Aetna« des jungen Humanisten und späteren Kardinals Pietro Bembo. Das Werk erschien im Februar 1496 in der Druckerei von Aldo Manuzio und fand nicht zuletzt wegen seiner Lesbarkeit rasende Verbreitung. Der kursive Schnitt geht auf ein Musterbuch des italie­ni­schen Schreibkünstlers Giovanni Tagliente von 1524 zurück. Unter Druckern erfreut sich der Kursivschnitt durch seine platz­spa­renden Eigenschaften bis heute großer Beliebtheit.

Aus der Original-Vorlage entstand 1929 die bis heute verwen­dete Bembo von Monotype. Die ursprüng­li­chen Buchdruck-Versionen besaßen, wie das Original, ausge­prägte Oberlängen bei den Buchstaben »b«, »d«, »f«, »k« und »l«. Bei den zeit­ge­mäßen Varianten wurden sie auf Versalhöhe gekürzt. Das bis heute unver­än­dertes Erkennungsmerkmal ist der zier­liche Auslauf des »e«.

Bembo Pro Roman in 48 pt | Bembo Pro Volume mit 8 Fonts: 252 Euro  (Einzelschnitt: 35 Euro)

FontShop: Bembo Italic

Bembo Pro Italic in 48 pt | Bembo Pro Volume mit 8 Fonts: 252 Euro  (Einzelschnitt: 35 Euro)

Als frühe Renaissance-Antiqua legte Bembo den getal­te­ri­schen Grundstein für die inzwi­schen bekann­tere Garamond, die dreißig Jahre nach der Enstehung von Bembo den Buchsatz weiter revo­lu­tio­nierte. Unsere Font-Liste, mit heraus­ra­genden Schriften für den Buchsatz, die wir jedes Jahr während der Frankfurter Buchmesse aktua­li­sieren, enthält stets die Bembo Familie, die für uns bis heute zu den heraus­ra­genden Buchschriften gehört.

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Hilfreiche Links und Quellen:

Lesetypografie: Spitzenleistungen der Buchgestaltung aus mehreren Jahrhunderten, Regeln und Lektionen der Lesetypographie, zum Standartwerk verdichtet von Hans Peter Willberg und Friedrich Forssman. Fünfte, komplett über­ar­bei­tete und erwei­terte Auflage. 39,80 Euro

Die 100 besten Schriften aller Zeiten, Bembo

Wikipedia, die Entstehung der Bembo-Familie

 


6. Forum Mediendesign in Köln

Am Samstag, den 3. November 2012, findet  im Museum Ludwig in Köln das 6. Forum Mediendesign statt, veran­staltet von der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Unter dem Motto »Designhelden« treffen sich renom­mierte Designer und Gestalter, der Eintritt ist frei. Veranstalter ist der Studiengang Mediendesign der RFH.

Aus der Pressemitteilung: »Gute Designer sind Helden des Alltags. Ihre Heldentaten begegnen uns Tag für Tag als mega­große Kampagnen oder kaum wahr­nehm­bare Schrift-Details. Dabei kämpfen Designhelden für neue Ideen, neue Umsetzungen und neue Medien und gegen schlechten Geschmack, die Angst vor Neuem und die Frau des Kunden, die im Hintergrund die Fäden zieht. Die Ergebnisse dieser leiden­schaft­lich geführten Kämpfe werden häufig selbst zu Helden: das kann beispiels­weise eine Zeitschrift, eine Website oder eine Marke sein – oftmals mit Kultcharakter.

Einblicke in ihre Arbeit, garniert mit kommu­ni­ka­tiven Heldentaten, die es sonst nicht oder nur selten in diesem Spektrum zu sehen gibt, gewähren die Designer Wolfgang Beinert (Berlin), Johannes Erler (Chef-Gestalter der Zeitschrift Stern), Mario Lombardo (Berlin), Johannes Plass (Mutabor Design, Hamburg), Henning Skibbe (Hamburg), Dirk Uhlenbrock (Essen), sowie Robin Preston (Fotograf, London). Außerdem spricht Thomas Rempen, Branchen- und Werbelegende und Initiator der aufse­hen­er­re­genden Gehry-Bauten im Düsseldorfer Medienhafen.«

Während des Forums werden im Foyer durch­gängig studen­ti­sche Arbeiten vorge­stellt. Weitere Informationen …


★ der Woche: FF Sheriff Pro, statt 59,– nur 40,– €

Als die kleine FF-Sheriff-Schriftfamilie von Peter Verheul 1996 herauskam, wurde sie sofort zum Bestseller, denn ihre kantige Konstruktion – kombi­niert mit klas­si­schen Proportionen – war einmalig in der dama­ligen Schriftenwelt. Die ersten Zeichnungen für die Schrift fertigte Verheul bereits 1990 an. »Ich wollte ein ökono­mi­sches Arbeitstier mit geringem Kontrast entwerfen. Zu jener Zeit waren die meisten PostScript-Schriften ziem­lich zart digi­ta­li­siert, mit großem Strichstärkenkontrast. Als Vorlage dienten Fotosatz-Schriften, die Anfang der 90er Jahre hastig digi­ta­li­siert wurden.« Seine Sheriff sollte sich diesem Trend entge­gen­stellen, was Verheul und FontFont auch gelang.

Der Konstruktionsansatz war eine große Herausforderung für Peter Verheul und ist inspi­riert von der Gestaltungsweise seines Kollegen Gerard Unger. »Beim Lesen erin­nert die Sheriff dann aber eher an Eric Gills Joanna, wobei sie letzt­lich doch eine eigene Ästhetik aufweist.« sagt Verheul. Noch heute sei Sheriff eine der platz­spa­rendsten Fonts auf dem Markt, deren Lesbarkeit jedoch nie darunter leide.

Der kursive Schnitt von Sheriff, den Peter Verheul nicht Italic sonder Italian nannte, ist außer­ge­wöhn­lich, »im Prinzip eine schräg gestellte Roman mit Querverweisen zur kursiven Konstruktion.«

Als Stern der Woche bietet FontShop die 4-schnit­tige OpenType-Familie FF Sheriff Pro bis zum kommenden Dienstag für nur 40,– statt 59,– € an (zzgl. MwSt). Um in den Genuss dieses Rabattes zu kommen, einfach beim Bestellen auf www​.font​shop​.com den Promocode DE_star_2012_43 (gültig vom 24.10.2012 bis 30.10.2012) verwenden …

Alle Abbildungen aus dem Jahresbericht des hollän­di­schen Buchverbandes CPNB, entworfen von Studio Jaap van der Zwan.