Fontblog Artikel im Februar 2008

Gelvetica, Tomatica und Heldentica

Das Designbüro Autobahn in Utrecht verschenkt drei Quetschschriften: Gelvetica, Tomatica und Heldentica entstanden durch das Schreiben mit Haargel, Ketchup und Streifen-Zahncreme auf eine glatte Oberfläche. Auf dieser Seite ist die Herstellung der Schriften doku­men­tiert. Ganz oben lassen sich 3 Poster und die 3 Fonts (for free) down­loaden. (Via)


Neuer typogra�?scher Fachbegriff: Keming

Keming, das; -s, -s [engl. keming] (Typografie): das Ergebnis mangel­haften Kernings (= Unterschneidung): Was ist das denn für ein K.; schlechtes K.; der Font hat K.

(Danke)


Alle Kreativwettbewerbe 2008 auf einen Blick

Das gibt es bei der W&V. Auch als PDF down­loadbar (3 S., 120 K).


Die bestgestalteten Zeitungen der Welt

SND Winner 2008

Zum 29. Mal zeich­nete die Society for News Design (SND) die am besten gestal­teten Printnachrichten und Zeitungen aus (The Best of Newspaper Design™ Creative Competition; Fontblog berich­tete 2007 und 2006). An dem Wettbewerb betei­ligten sich 373 Zeitungen, die fast 15.000 Beiträge einreichten. Aus diesen ermit­telte die SND 1,162 lobens­werte Beiträge. Wie letztes Jahr wurden 4 Zeitungen als die »World’s Best-Designed Newspapers« ausgezeichnet:

Akzia, Moskau, zwei­wö­chent­lich, Auflage 200.000
Expresso, Paco de Arcos, Portugal, wöchent­lich, Auflage 140.000
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Frankfurt, wöchent­lich, Auflage 320.000
The Guardian, London, täglich, Auflage 355.750

Die Frankfurter und The Guardian werden zum wieder­holten Mal ausge­zeichnet, was durchaus im Sinne der Veranstalter ist: »Ausdauer ist ein wich­tiges Kriterium bei der Beurteilung der 373 Teilnehmer.« betont die Jury. In 18 Kategorien vergab sie 8 Goldmedaillen, 28 mal Silber, 4 beson­dere Erwähnungen und 1122 Auszeichnungen. Die meisten Preise angelte sich die Los Angeles Times, nämlich 109 über alle Kategorien. Von den 193 Zeitungen aus 33 Ländern die prämiert wurden, gingen 707 Auszeichnungen in die USA, gefolgt von Kanada (92), Mexiko (65), Türkei (43), Spanien (42), Argentinien/El Salvador (23), je 21 nach Brasilien, Schweden und Deutschland sowie 20 nach Dänemark. Weitere ausge­zeich­nete deut­sche Zeitungen: Berliner Morgenpost, Financial Times Deutschland, Welt, Welt am Sonntag und die ZEIT.


Kunst- und Design-Utopien in Zürich

Kunst und Design stehen seit Jahrzehnten in einer kriti­schen Wechselbeziehung. Eine Ausstellung im Züricher Museum für Gestaltung konfron­tiert die Besucher mit 10 zeit­ge­nös­si­schen Arbeiten »am Rande der Realität« von Designern und Künstlern, darunter Jurgen Bey (NL), Martí Guixé (E), Tobias Rehberger (D) und Superflex (DK). Das Kunstmagazin Art ist weniger begeis­tert von Wouldn’t it be nice… – 10 Utopien in Kunst und Design: »Keine große Geste, kein kühner Entwurf. … Alles drei mal um die Ecke gedacht, und am Ende landet man bei den kleinen Fluchten.« Vielleicht bietet das Begleitprogramm mehr. Neben einer Performance des Designer Martino Gamper (er baut neue Möbel aus Sperrmüll) erwartet Designinteressierte zwei Gesprächsrunden, unter anderem mit der Trendforscherin Joan Billing, Stephan Hürlemann (Wettstein AG), dem Architekten Daniel Niggli und dem Designer Jörg Boner. (Abbildung: Martino Gamper, Gallery Furniture, 2007 © Francis Ware und Museum für Gestaltung, Zürich)


Der Blaue Engel feiert 30. Geburtstag

Der Blaue Engel ist das älteste und bekann­teste Umweltzeichen in Deutschland. Das Gütesiegel für umwelt­freund­liche Produkte wurde 1978 entwi­ckelt. Erster Träger der Auszeichnung wurde im Juni 1979 eine umwelt­freund­liche Spraydose. Heute tragen rund 10.000 Produkte von rund 950 Unternehmen und Dienstleistern den Blauen Engel. Vergeben wird die Plakette vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung, die Kriterien regelt das Umweltbundesamt.

Das blaue Siegel mit einem stili­sierten Engel in einem Kranz ist vom UN-Symbol für Umwelt abge­leitet. Rund 80 Prozent der deut­schen Bevölkerung kennen nach Angaben des Umweltbundesamts das Logo und verbinden es mit umwelt­freund­li­chen Produkten.


ZEIT: »Obama online, Ole offline«

Im US-Wahlkampf spielen das Internet, Blogs, Twitter und Facebook bei allen Kandidaten eine zentrale Rolle. Deutsche Politiker bevor­zugen immer noch Plakatwände. So auch in Hamburg. Natürlich haben die Oberbürgermeisterkandidaten Ole von Beust und Michael Naumann eine Webseite, doch die sehen aus wie altmo­di­sche Wahlkampf-Broschüren … von Interaktivität keine Spur. Der direkte Online-Austausch mit dem Wähler scheint uner­wünscht. Die ZEIT beschäf­tigt sich mit dem Thema …


Klingelton-Star auf Platz 1 der Charts

Ich schreib’ das jetzt nur, weil er hier öfter kommen­tiert … und weil man das bei Günter Jauch wissen muss: Schnuffel, der singende Hase aus dem Hause Jamba, hat heute mit seinem »Kuschel-Song« Platz 1 der deut­schen Single-Charts erobert (laut Media Control). Laut​.de schreibt zum Hitparadenerfolg: »Der Song (Musik & Text: Jamba) ist ein billiger Großraumdissen-Stampfer mit einem Text, den man sonst eher von Einschlaf-CDs für Kleinkinder kennt. Doch das ist okay, denn Jamba ist ein Unternehmen, das aus Scheiße Geld macht. Und legitim ist es, weil Leute die Scheiße kaufen.« Schlimm, schlimm … mir steckt Schnappi noch in den Knochen.