Fontblog Artikel im Dezember 2006

Kidd schenkt uns eine Stunde seines Lebens

Eleganter Split-Screen im neuen TYPO-Videopodcast: Sprecher links, Leinwand rechts

»Ich muss Euch warnen: Ich werde auf der Bühne trinken.« Mit diesen Worten beginnt Chip Kidd seinen Vortrag auf der TYPO 2006. Ausschnitte seiner gran­diosen Präsentation befinden sich auf der TYPO-DVD, die wir vor einer Woche kostenlos verschickt haben. Den gesamten Vortrag findet ihr nun auf der neu gestal­teten TYPO-Videopodcast-Seite (nutzt die super-komfor­ta­blen RSS-Benachrichtigung für zukünf­tige Beiträge).

Ich schließe mich der Warnung Chip Kidds an: »Ich klaue euch eine Stunde eures Lebens, die ihr nie mehr zurück bekommt.« Anders herum könnte man auch sagen: Er schenkt uns eine Stunde seines Lebens, und die können wir nun immer wieder genießen. Ich habe es eben wieder getan, und keine Minute bereut. Das Großartige ist, wir haben ihn als Abschluss des zweiten Tages open-end vortragen lassen, was am Ende nicht eine Stunde sondern 85 Minuten Vortrag ergab. Yeah!
WARNUNG: Wenn ihr heute noch etwas Wichtiges zu arbeiten habt, fangt nicht an zu gucken … ihr werdet garan­tiert nicht aufhören. Ganz sicher! Und noch eine WARNUNG: Ihr wollt garan­tiert zur TYPO 2007 … 


Männermagazin »Benno«: ein Witz, oder?

Ich bin durch eine ganz­sei­tige Anzeige im SPIEGEL auf dieses neue Verlagsbjekt aufmerksam geworden: Benno – Das poli­ti­sche Magazin von Männern. Eine Webseite dazu geht morgen online. Zuerst dachte ich, es handele sich um einen Gegenentwurf zu Emma. Dann vermu­tete ich ein Brudermagazin zur Titanic. Weil Emma jedoch gerade 30 wird und als einzige im Internet auch schon eine Meinung zu Benno hat, vermute ich hinter Benno eine Marketingaktion von Emma. Und damit ›kommt‹ Benno hoffent­lich nur einmal, wie die größen­wahn­sin­nige Tempo-(Männer)-Geburtstagsausgabe. Also ein Fall für den Papierkorb.


Lehmanns Spickzettel für 1 Mio. versteigert

Wir alle haben damals gerät­selt, was wohl auf Jens Lehmanns Spickzettel stand … beim Elfmeterschießen Deutschland—Argentinien. Eben wurde der Zettel im Fernsehen gezeigt (Spendengala »Ein Herz für Kinder«), anläss­lich seiner Versteigerung. Eine Million wurde gezahlt … von wem eigent­lich noch mal … ich glaube, es war ein Energieunternehmen, dass die Reliquie dem Bonner Haus der Geschichte geben möchte.

Der millio­nen­schwere Zettel:


Diese Werbung ist zum Speien

Wer austeilt, muss einste­cken können … und deshalb ziehe ich über diese Werbung vom Leder. Seit Jahren belei­digt der MediaMarkt mich und andere poten­ti­elle Kunden, indem er uns der Blödheit bezich­tigt, wört­lich: »MediaMarkt … ich bin doch nicht blöd«. Nun zieht der Soda Club nach und meint, er könne den Rest der Welt als Deppen bezeichnen. Die obige 1/3-Seite-Anzeige habe ich heute in der Berliner Zeitung gefunden.

Ein Depp ist, wer glaubt, dass mit Soda-Club-Blasen versetztes Leitungswasser ein gleich­wer­tiger Ersatz für Mineralwasser ist. Der Soda Club hat auch keine Lösung für mein Problem, Bier- und Weinkästen in die erste Etage tragen zu müssen. Und weil der Soda Club keine Aufzüge herstellt, soll er gefäl­ligst damit aufhören, alle Menschen zu belei­digen, die tragen müssen und mit dem Tragen ihr Geld verdienen.

Diesen Beitrag widme ich der Umzugsfirma Hapka, die am 30. Juli mit 3 intel­li­genten Trägern meinen Umzug elegant und schnell über die Bühne gebracht hat.


Das Nicht-Design der Universität Köln

Mir geht es besser, ich kann schon wieder schimpfen … ein Redesign hat mich aufge­weckt. Eben lese ich da bei Hoemmerich, dass die Universität Köln auf eine neues Corporate Design hinweist. Ich kenne das alte nicht, aber das neue sieht aus wie … na, ich schätze mal … 50 alte Corporate Design von Einrichtungen, an die ich mich nicht wirk­lich erin­nere, weil ich sie nicht ausein­ander halten konnte.

Das liegt zum einen an der origi­nellen Schriftwahl und -kombi­na­tion (Arial und Frutiger), zum anderen an den dumpfen 80er-Jahre-Farben. Ein Styleguide doku­men­tiert das Trauerspiel in epischer Breite.

Weil ich die Uni Köln noch nie betreten habe, weiß nun nicht beur­teilen, ob die Hochschule diesen visu­eller Auftritt verdient hat. Ich will es eigent­lich auch nicht wissen.


Saftblog ./. Olympia: 1. Rückruderversuch

Michael Schirp, der Pressesprecher Deutscher Olympischer Sportbund, gibt eine  Stellungnahme im marke​ting​-blog​.biz ab, die er als Versuch einer Klärung verkauft. Nebenbei teilt er noch ein biss­chen aus, unter­stellt dem Saftblog (diesem »kleinen Fisch«) bewusstes Vorgehen und Weinerlichkeit. Na ja, mit der 150.000-Euro-Keule in der Hand lässt sich gut reden, so von oben herab.


Jens hat eine Schrift gekauft …

… und schreibt in seinem Blog »Führende Nullen«, wie toll sein Arbeitsleben jetzt ist, mit der FF Unit (zur OpenType-Version bei FontShop). Die Netzallee-Seite …


UDN wird SpiekermannPartners

Wie ich gerade aus erster Hand erfahre, wird aus dem United Designers Network (UDN) ab Januar 2007 das Büro SpiekermannPartners. Auch die Rechtsform ändert sich: von der GmbH zur AG. Mehr Mitarbeiter, mehr Jobs, mehr Kunden … FontShop wünscht einen guten Start in die neue Zukunft. Demnächst mehr unter www​.spie​ker​mann​part​ners​.com