Ich kam heute bei meinen Einkäufen zufällig an so einer Art netz­werk­fä­higen Straßentoilette vorbei, die sich in Wirklichkeit »Bluetooth enabled-adver­ti­sing carriers der Wall AG« nennt. Frei über­setzt heißt das »Bluetooth-fähiger Werbeaufsteller«, ein Plakat, das dir was aufs Handy senden kann. In Japan gibt es etwas ähnli­ches mit Barcodes, die man per Handy-Kamera einliest, worauf diese einen sofort mit einer Internet-Seite verbindet. Das kostet aber was. Die Station der Wall AG hat mich kostenlos belie­fert, aufgrund einer Kooperation mit Coca Cola. Mit einem schönen Weihnachtsgruß von Coca Cola, dem Erfinder des Weihnachtsmanns. Und ich muss sagen, die pflegen ihr Erbe vorzüg­lich. Das kleine Gif ziert jetzt den Bildschirm meines Handys und immer wenn ich drauf schaue, komme ich in Weihnachtsstimmung. Ehrlich.

Am 27. und 28 April veran­staltet Linotype in Frankfurt zum vierten Mal die Fachkonferenz TypoTechnika für Schriftentwerfer/innen, Font-Entwickler und Software-Ingenieure. Weitere Informationen gibt es hier …

Mein Mitbringsel aus dem Berliner Olympiastadion vom Samstag (Hertha – Eintracht 1:0). Immer wieder versu­chen unbe­darfte Entwerfer, die Sammlung der Otl-Aicher-Piktogramme für die Olympischen Spiele in München (1972) zu erwei­tern. Im vorlie­genden Fall sind die Disziplinen American Football, Pop-Konzert und Showballett (nicht im Bild) herge­leitet worden. Erstens hat der Lizenzinhaber Erco etwas dagegen, und zwei­tens kann man aus einem Sprinter keinen Football-Spieler machen, indem man ihm einfach eine Pille unter die Arme klemmt. Das Geniale an Aichers Sport-Piktogrammen war, aus jeder Sportart eine typi­sche Haltung heraus zu isolieren und diese auf eine Strichzeichnung zu reduzieren.

Gerade einge­troffen: die Ankündigung eines neuen Buches von Alessio Leonardi, in Kooperation mit Jan Middendorp »A Line of Type«. Sein Inhalt ist die 120-jährige Geschichte von Linotype, und dort ist das 112-seitige Werk auch erschienen (Bestellseite).

Damals sprach der Herausgeber des New York Herald zu dem Uhrmacher und Erfinder Ottmar Mergenthaler: »Ottmar, you have cast a line of type!«, die Geburtsstunde einer sensa­tio­nellen Setzmaschine und eines erfolg­rei­chen Unternehmens. Die zitierte »Schriftzeile« war das Produkt von »The Blower«, ein Gerät, das man wie eine Schreibmaschine bedienen konnte und das komplette, verbun­dene Zeilen aus Blei lieferte.
Diese Geschichte und weitere inter­es­sante Stories sind erst­mals in Wort und Bild auf amüsante Art fest­ge­halten. Das Büchlein kostet rund 20 €.

Die US-Tageszeitung Seattle Post Intelligencer veröf­fent­lichte in ihrer Montagsausgabe eine poli­ti­sche Karikatur, deren Pointe typo­gra­fi­sches Wissen voraus­setzt. US-Vizepräsident Richard B. Cheney bespricht mit Präsident George W. Bush die Optionen im Irak-Konflikt: »Nachdem Sie nun mit allen über den Irak gespro­chen haben: Welche Option nehmen wir? Ich persön­lich bevor­zuge Sans-Serif-Schriften, Sir.« An der Schautafel steht nur eine einzige Option, nämlich »Keine Kursänderung«, aller­dings gesetzt in verschie­denen Schriften, davon 6 mal in seri­fen­losen Schriften.
Bei Typophile, wo ich die Karikatur gefunden habe, ist man der Ansicht: »Schon inter­es­sant, dass der Karikaturist voraus­setzt, die Leser wüssten was ›Sans-Serif‹ ist … das wird nur selten der Fall sein.«

… zu einer kleinen Vorlesung: The Future of Design.

Die saug…sten Produkte für 2007 … nicht immer saubillig, aber dafür schwei­negut. Es sind unsere heißesten Präsenttipps zum Jahresende, weil: aus eigenem Hause und deshalb mit Glücks- und Liefergarantie.

»Made with FontFont«, heraus­ge­geben von Jan Middendorp und Erik Spiekermann, gestaltet von SpiekermannPartners, ist das Portrait einer wegwei­senden Schriftbibliothek. Über 100 Mitwirkende haben Texte und Abbildungen gelie­fert, ihre eigenen Erfahrungen mit FontFonts notiert, neue Schriftmuster gebaut und Font-Familien auf Doppelseiten inszeniert.

Hier liegt eine 30-seitige Leseprobe (PDF, 3,5 MB) zum Download bereit.
Hier geht es direkt zur »Made with FontFont«-Bestellung …

Was dem MediaMarkt billig, ist uns nur recht: die saug…sten Produkte für 2007 … nicht immer saubillig, aber dafür schwei­negut. Gleichzeitig sind es unsere heißesten Präsenttipps zum Jahresende, weil: aus eigenem Hause und deshalb mit Glücks- und Liefergarantie.

Über die TYPO müssen wir nicht mehr viele Worte verlieren: Es ist die größte Designkonferenz Europas, mit vorzüg­li­chen Sprechern und tech­nisch perfekten Präsentationen. Als Beweis für diese Behauptung laden wir seit gestern täglich einen Vortrag aus vergan­genen Konferenzen auf die TYPO-Videopodcast-Seite. Das macht niemand anderes, das ist eine Weltpremiere: unge­schnit­tene Präsentationen einer kommer­zi­ellen Konferenz, für umsonst und trotzdem Gold wert.

Zur TYPO 2007 darf ich schon mal ein weiteres Highlight andeuten, die Premiere eines Films, der mit ›Hel‹ anfängt und mit ›vetica‹ endet. Mehr dazu demnächst.

Hier geht es direkt zur TYPO-2007-Anmeldung…