Prima Typografiewettbewerb

heimatdesign 5Gestern erhielt ich eine E-Mail der MagazinShopAgentur Heimatdesign mit infor­ma­tionen über einen haus­ei­genen Typografiewettbewerb und der Bitte um Veröffentlichung. »Gesucht wird jeweils eine Schrift für Überschriften (Headline), Vorspann (Lead/Caption) und Fließtext. Die TeilnehmerInnen können sowohl für nur einen dieser Teilbereiche eine Schrift einrei­chen als auch Beiträge zu allen drei Einsatzzwecken einsenden. Beteiligen können sich Profi-GrafikerInnen und StudentInnen entspre­chender Studiengänge; in jedem Fall müssen sie aus Nordrhein-Westfalen kommen.«

Und weiter im Text: »Mit den Gewinnerschriften wird die kommende Ausgabe von Heimatdesign (Juli 2009) komplett gestaltet, die GewinnerInnen werden außerdem mit einem Kurzporträt im Heft vorge­stellt, zusätz­lich winkt ein Buchgutschein für Werke aus dem Verlag Hermann Schmidt im Wert von insge­samt 150 Euro. Der Wettbewerb beginnt im März. Abgabefrist: 02. 05. 2009.«

Die Webseite zum Wettbewerb wird noch etwas deut­li­cher: »Alle Schriften sollten möglichst gut ausge­baut zur Verfügung stehen (inklu­sive Ziffern, Umlaute, Satzzeichen, gängige Sonderzeichen). … Voraussetzung ist, dass Sie die Schrift(en) jeweils selbst entworfen haben, die Nutzungsrechte an der/den Schrift/en besitzen und Ihre Schrift/en im Gewinnfall für die Verwendung in der kommenden Heimatdesign-Ausgabe kostenlos zur Verfügung stellen werden.« (Hervorhebung durch Fontblog).


60 Kommentare

  1. Ivo

    Auch wenn ich Aprilscherze über­haupt nicht mag, hoffe ich doch, dass es sich hierbei um einen handelt. Bitte!

  2. Oliver Adam

    April, April! April? Am 2.? *Grübel*

  3. till1

    die kommen­tare hamse schon vorsichts­halber deaktiviert …

  4. Ivo

    April, April! April? Am 2.? *Grübel*

    Diese Aktion star­tete gestern. Insofern hoffe ich noch immer auf die Auflösung des lustigen Scherzes im Laufe des heutigen Tages.

  5. Mart

    Boah! Hun-Dert-Füff-Zig Euro! Das reicht ja für 150 Kugeln Eis! Wenn ich nix anderes zu tun hätte, würde ich denen jetzt in 10 Min. einen- ach was: drei Fonts hinrotzen, die sich gewa­schen haben.

  6. Jürgen

    Falsch Mart: Du musst Dir für die 150 € Bücher beim Schmidt-Verlag kaufen.

  7. Peter Reichard

    Ja eigent­lich geht es ja noch weiter. Man muss den Gutschein für Hermann-Schmidt-Bücher im Shop von Heimatdesign einlösen.

  8. Jürgen

    Seit wann dauern Aprilscherze 1 Monat: Einsendeschluss ist der 02. 05. 2009.

  9. HD Schellnack

    Das schreck­liche ist ja eher, dass die Jungs von Bande für Gestaltung dann tatsäch­lich ein ganzes Heft mit den even­tuell nicht guten Fonts bauen müssen – da hätte ich ja mal so gar keine Lust drauf, außer der Wettbewerb ist etwas getürkt und man hat eine sichere Schrift in der Hinterhand :-D.
    Heimatdesign sind in Dortmund stets etwas umstritten, aber ich finde unterm Strich machen die gute Sachen und ich finde das Mixkonzept Heft/Shop/Agentur nicht wirk­lich dumm.

  10. HD Schellnack

    Macht Lars ja nicht anders Volcano/Slanted/Magma :-D. Solche Hybriden wird es mehr und mehr geben.

  11. Andreas

    Das schlägt dem Fass den Boden aus. Wieviel Gratis-/Schnorrer-Wettbewerbe wird es eigent­lich noch geben, bis Designer keine bezahlte Arbeit mehr haben? Mir jeden­falls langt es. Ich habe Spaß an meiner Arbeit, doch ich arbeite nicht aus Spaß. Sie bildet immer noch in erster Linie meine finan­zi­elle Lebensgrundlage.
    Die Kommentare wurden bei Haimatdesign schon ausge­schaltet, deshalb Beschwerden und Proteste direkt an die Gesellschafter: k.berthold@heimatdesign.de oder s.grey@heimatdesign.de.

  12. Oliver Adam

    @ Ivo

    Ich hoffe mit ;-)

  13. Karin

    Das ist kein Witz (siehe Ausschreibung), sondern blanke Ausbeutung. Und derar­tige »good work for nothing«-Angebote haben derzeit Konjunktur. Aber hey, was helfen die Witzeleien hier? Darauf muss doch ein direkter Schlagabtausch folgen, statt hier in der stillen Ecke vor sich hinzum­eckern. Sich Schriften von »Profi-Gestaltern« für 150 € Büchergutschein entwerfen zu lassen, ist an Anmaßung und Degradierung nicht zu über­treffen! Dadurch wird jeder Gestalter zum »Sweatshop mit Mec« degra­diert. Jep, Andreas hat völlig recht – bitte Heimatdesign verbal atta­ckieren, bis ihr Server abstürzt:

    Marc Röbbecke, Initiator/Organisation/Marketing
    m.roebbecke@heimatdesign.de

    Kay Berthold, Gesellschafter/Fotodirektion
    k.berthold@heimatdesign.de

    Stefan Grey, Gesellschafter
    s.grey@heimatdesign.de

  14. HD Schellnack

    Ihr vergesst, dass Heimatdesign kein Konzern ist, sondern ein Projekt, bei dem die Leute immer am Rande der Finanzierbarkeit schip­pern, nicht umsonst gab es das Mag ein paar Monate nicht. Ähnlich wie Clownfisch von Christian Hampe und Beate Blaschczock ist auch Heimatdesign ein Mag ohne großes Budget. Da Photos, Illus oder eben auch mal ne indi­vi­du­elle Typo umsonst/billig haben zu wollen, ist schon okay.

    Ich denke, da sie ja auch OHNEHIN jeder­zeit einen bestehenden Font nehmen können, dass es sich um einen Marketing-Gag handelt, der gerade nach hinten losgeht leider.

    VIEL VIEL VIEL schlimmer finde ich, wenn in der Page per Anzeige zum Crowdsourcing-Design des EU-Biologos aufge­rufen wird. Geht gar nicht.

  15. Jürgen

    Das Perfide an diesem Wettbewerb: Er wird von Designern ausge­lobt. Daher verliert HDs Aussage »… ich finde unterm Strich machen die gute Sachen …« für mich jede Glaubwürdigkeit. Welche Gesinnung herrscht bei Heimatdesign, wenn man – unter dem Deckmäntelchen eines Wettbewerbs – auf die Arbeit von Kollegen scheißt?

  16. Peter Reichard

    Ich fände, dass es auch was anderes wäre, wenn man Beiträge für ein Magazin sucht. Oder ein Aufruf, wer kann uns für das Magazin seine Schrift zur Verfügung stellen.

    Aber allein der Begriff Wettbewerb führt in die Irre. Zumal ist es unrea­lis­tisch für einen Textfont, der mögli­cher­weise ja erst gestaltet werden müsste, eine Abgabefrist von 4 Wochen fest­zu­legen. Das zeigt dann für mich, dass man kein Verständnis für die Arbeit an einer Schrift hat.

    @ HD: Das Konzept Shop/Agentur/Magazin hat doch über­haupt niemand krtisiert.

  17. Jürgen

    @ HD: … was ist das denn für ein Argument, kein »großes Budget« zu haben. Wenn ich kein großes Budget für etwas habe, dann mach’ ich’s mit einem kleinen oder ich lass’ es sein. Aber ich verar­sche keine Kolleginnen und Kollegen, indem ich sie kostenlos für mich arbeiten lasse. Wo sind wir denn?

  18. Karin

    Ein Magazin „ohne Budget“ zu machen, entbindet doch nicht von der Verantwortung, wen man wie dafür arbeiten lässt!
    Zu korrekten Arbeitsbedingungen anbei meine Mail an Heimatdesign, eben an alle 3 Gesellschafter losge­schickt. Von Herrn Grey bisher mit „?“ beantwortet:

    Sehr geehrte Herren,

    bitte nehmen Sie ebenso öffent­lich, wie Sie Ihr Wettbewerbs-Angebot publik machen, Stellung dazu, ob es sich dabei um eine April-Scherz handelt. Ich gehe sicher recht in der Annahme, dass Sie als die „Profi-Gestalter“ – die Sie ja explizit zu Ihrem Wettwewerb einladen – nicht mit Bücher-Gutscheinen im Wert von 150 € als Entlohnung nach Hause gehen. Und dabei ebenso die für Leistung ange­mes­senen Preise unserer Branche kennen sowie faire Arbeitsbedingungen zu reflek­tieren wissen.

    Die Bedingungen Ihrer Ausschreibung ist auf dem Niveau von “good work for nothing“ und damit an Anmaßung und Degradierung nicht zu über­treffen. Dadurch wird jeder Gestalter zum “Sweatshop mit MAC�? herab­ge­wür­digt (einen Büchergutschein erhielt ich zuletzt für gute Leistungen im Abitur).

    Schriften werden mit viel Arbeit entwi­ckelt und diese Arbeit sollte adäquat bezahlt werden, sonst handelt es sich um einen klaren Fall von „Ausbeutung“. Ob das mit den ethi­schen Regeln Ihrer Firma zusam­men­geht, sollten Sie drin­gend über­denken. Ich denke nicht, dass die „Finanzkrise“ o.ä. einen Freibrief für „unmo­ra­li­sche Angebote“ bedeutet, die jede Form des nach­hal­tigen und poli­tisch korrekten Arbeitens aushebeln.

  19. Oliver Adam

    Wirklich ein guter Thread! Jürgen hat einfach mal Recht. Punkt. Und Karin hat eine wirk­lich gute E-Mail geschrieben. Im Grunde unfassbar, diese Verar…-Aktion. Im Übrigen auch ohne jedes Verständnis von PR in Web-Zeiten – oder positiv formu­liert: eine feine virale Kampagne, die zeigt, wie etwas in Sekunden böse nach hinten losgeht …

  20. thomas junold

    auf der andere seite, ich sags ja ungern, einen so groß ange­legten test­lauf für eine schrift, findet man eher selten, oder?

    wenn es dann bei der ausgabe bliebe und die schrift dann sofort wieder von der platte verschwindet.

    die font­farm hat in aachen auch eine beta ihrer CAPUT in einem city-mag gehabt.
    da wars aber glaube ich nur ein schnitt und nicht die volle palette.
    auszeich­nungen gehen auch anders, als bold und italic und co!
    ich als leser (nur dieser ausgabe, sorry garbo) und fanboy der »farm« hab mich gefreut, die schrift da zu sehen, weil ich sie noch nicht kannte.

    WENN man den oder die desi­gnerin entspre­chend featured im heft, könnte es fast ein fairer deal sein. also fette doppel­seite und nix kurz­bei­trag. das kann sich eine page erlauben, aber kein kleines city-mag. kultur hin oder her. die meisten haben ja sicher noch mehr in petto, wenn man schon verwert­bare schriften auf dem niveau baut.

    die sache mit dem gut ausge­baut ist auch verständ­lich. immerhin ist niemandem geholfen, wenn sie nur 2x 26 zeichen hat, wie viele freie fonts nunmal haben, wobei ich meine, dass ein schnitt hier mal als mimimum zu sehen ist und der rest über die gestal­tung gelöst werden kann.

    also wenn man den gewin­nern entspre­chend entge­gen­kommen würde …

    150 euro als preis sind aller­dings … das hätte man sich auch kneifen können. :-)

    das stich­wort ist ganz klar »entge­gen­kommen«. und das scheint verbesserungswürdig. :-)

  21. Andreas

    Sehr schön.
    Ich freue mich, dass es nicht zu einer Verniedlichung der Problematik kommt (wie so oft in Foren), sondern dass hier klar Stellung genommen wird. Ausbeutung von (krea­tiven) Ressourcen ist wirk­lich nicht budget-abhängig.
    Ich habe Heimatdesign in einer Mail aufge­for­dert den „Wettbewerb“ in seiner jetzigen Form zurück­zu­ziehen und sich in aller Form für dieses „Versehen“ zu entschuldigen.

  22. HD Schellnack

    Das mit dem viralen Backfire finde ich auch gut. Und da die Heimatdesigner natür­lich vorn und hinten versu­chen, Geld zu machen – Photoagentur gibt’s ja auch noch – verstehe ich den Zorn sicher. Seh ich in dem Fall nicht so arg.

    Die Sweatshop mit Mac-Sache ist, egal wie wir schreien, im hohen Maße die Zukunft. Das fängt ja gerade erst an, Leute. Wie in jedem über­sät­tigten Markt mit freiem Spiel von Angebot und Nachfrage. Das wird noch deut­lich extremer werden – und wir reden ja immer noch auf natio­naler Ebene, also auf der Wiese des nicht mehr lange anhal­tenden grünen Grases… wo dir gerade mal ein Holländer oder Österreicher bei einem Pitch mitmacht. Abwarten, was abgeht, wenn sich DAS ändert :-D

  23. HD Schellnack

    Wobei die Caput ja durchaus ein netter Font ist :-D

  24. Andreas

    Schade.
    Gerade noch geschrieben, dass es einmal nicht zu einer Verniedlichung eines Problems kommt, wird es nun doch zerlabert.
    Irgendwie kann man ja immer alles recht­fer­tigen. Und irgendwie ist die Entwicklung der Gesellschaft doch immer nicht aufzu­halten… – lalala.
    Ich halte es da lieber mit der eindeu­tigen Stellungnahme von Karin und Jürgen.

  25. Stefan Kalscheid

    Niemand wird inner­halb von vier Wochen eine Schrift entwerfen, die für die gedachte Zwecke geeignet ist (von einem einfa­chen Headline/Display-Font viel­leicht mal abge­sehen). Insofern richtet sich dieser „Wettbewerb“ meines Erachtens an Leute, die schon eine eigene Schrift in der Schublade haben und diese noch nicht an den Markt bringen konnten. (Und davon kenne ich ein paar)

    Dafür ist diese Aktion doch im Grunde nicht schlecht. Die eigene Arbeit wird publi­ziert und publik gemacht, man erhält einen Beitrag zu seiner Person und Arbeit und einen kleinen Gutschein.

    Wenn Heimatdesign einfach drei Schriften kaufen würden, müssten sie auch nicht mehr bezahlen.

    Also ich bin auch gegen die zuneh­mende Ausbeutung des grafi­schen Gewerbes aber die Aufregung kann ich in diesem Fall nicht ganz verstehen.

  26. thomas junold

    »Wenn Heimatdesign einfach drei Schriften kaufen würden, müssten sie auch nicht mehr bezahlen.«

    naja …

  27. Jürgen

    Was heißt denn »naja …«? Auf jedem Rechner – egal ob Mac oder PC – befinden sich mindes­tens 100 Systemschriften in vorzüg­li­cher Qualität. Die kosten gar nix, vor allem nicht die Arbeitskraft gutgläu­biger Kollegen.

  28. thomas junold

    jürgen. völlig richtig. müssen wir gar nicht drüber reden.

    aber die ansprüche die gestellt werden in 150 euro reale schrift zu packen, wird schon schwerer oder?

  29. Karin

    Die Ausschreibung wurde übri­gens gerade geän­dert. Plötzlich richtet sie sich explizit und in erster Linie an Nachwuchs-Gestalter! Und nicht mehr „so sehr“ an die im weiteren genannten Profis. Ein Widerspruch? Eher ein weiteres Beispiel für beschö­ni­gende Relativierung. Ganz nach dem Motto: Für ein Kurzporträt und 150 € kann man sich doch kostenlos Schriften von Studenten besorgen – das hat doch Potential für das kleine Budget. Diese Form der Stellungnahme sagt auch sehr viel über den Anspruch von Heimatdesign aus, „korrekt“ zu handeln. Hut ab vor so viel Glaubwürdigkeit.

  30. Karin

    @Stefan Kalscheid: In den Teilnahmebedingungen steht „Meine Schrift(en) dürfen in Ausgabe Nr. 6 des Heimatdesign Magazins kostenlos verwendet werden. Darüber hinaus darf Heimatdesign die Schrift(en) für Werbemittel rund um den Wettbewerb und für Heimatdesign nutzen. (…)“.

    Allein die weiter­füh­rende Nutzung für „Heimatdesign“ – Magazin? Und noch viel mehr: Shop? Agentur? – sollte einen aufmerken lassen, wenn man die Nutzungsrechte für seine eigenen Schriften (ob in der Schublade oder sonstwo) nicht einfach für ein „Extra-Eis für die Kleinen“ verscheuert sehen möchte.

  31. Henning

    Merci, Karin. Auf eben diesen Umstand möchte ich auch hinweisen. Die Teilnahmebedingungen gelten ja für jeden, der mitmacht. Und das bedeutet ganz klar, dass, wenn 10 Leute mitma­chen, Heimat für alle Zeiten 30 unver­öf­fent­lichte Schriften zur Verfügung gestellt bekäme. Eine Einschränkung auf «nur Magazin« und »Nur Ausgabe sowieso« wird ja nicht getroffen. Das wäre alles OK, solange es geheissen hätte: Wer stellt (dem Magazin) eine Schrift (für die Dauer von) kostenlos zur Verfügung. So hingegen ist das nur frech.

  32. Marc Röbbecke

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    der von uns so ausge­ru­fene Wettbewerb hat schon seine Richtigkeit. Heimatdesign ist kein kommer­zi­elles Magazin, sondern Teil eines IdealistInnenprojekts. Es hat zum Ziel, DesignerInnen (mit einem Schwerpunkt auf dem Nachwuchs) aus der Region Ruhrgebiet die Chance zu geben, sichtbar zu werden – für ein breites Publikum, darunter auch poten­zi­elle Auftraggeber. Das geschieht auf mehreren Ebenen, etwa über eine Agentur, die Messen und Workshops orga­ni­siert, über eine Laden, der ohne die bran­chen­üb­li­chen Einzelhandels-Preisaufschläge arbeitet, oder eben dem Magazin. Alle Beteiligten arbeiten daran zu Konditionen, die man allen­falls als symbo­li­sches Honorar bezeichnen kann; über die Anzeigen im Magazin werden in erster Linie Druck und Papier finanziert.

    Der Wettbewerb richtet sich enst­pre­chend an dieje­nigen DesignerInnen, die eine Möglichkeit suchen, ihre Arbeit vorzu­stellen – das kann beispiels­weise auch eine Semesterarbeit sein – und eine Rückmeldung dazu zu bekommen. Der Gedanke dahinter ist ferner, dass die DesignerInnen über eine solche Präsentation Aufmerksamkeit bekommen sollen, die sie z.B. für Grafikagenturen oder Magazine inter­es­sant macht und ihnen damit gute Vermarktungsmöglichkeiten erschließt. Für all dieje­nigen DesignerInnen, für die dieser Ansatz aus diversen Gründen unin­ter­es­sant ist, wären wir selbst­ver­ständ­lich die falsche Adresse.

    Ich hoffe, das erhellt die Zusammenhänge. Keinesfalls wollten wir mit der Ausschreibung die Arbeit von DesignerInnen herab­wür­digen – wir hätten die Hintergründe klarer formu­lieren müssen.

    Und natür­lich werden wir die einge­sandten Schriften nicht zu anderen Zwecken benutzen.
    Viele werden das Magazin und den Werdegang der Idee nicht kennen und gerne verschi­cken wir bei Interesse (natür­lich auf unsere Kosten) ein Belegexemplar.

    Mit den besten Grüßen aus dem Ruhrgebiet,

    Marc Röbbecke

  33. Marc Röbbecke

    Liebe Karin,

    unseren Server bzw. uns mit verbalen Attacken zum Absturz zu bringen ist eine auch recht frag­wür­dige Aufforderung wie ich finde…..

  34. HD Schellnack

    Gute Antwort von Marc. Wie gesagt, Heimatdesign ist in Dortmund nicht ganz unum­stritten – bleibt in einer Statd mit derar­tiger Designerdichte wohl nicht aus. Aber selbst als Aussenstehender ist klar, dass Heimatdesign mit den Ausstellungen, Projekten, Mag und so weiter ne untrm Strich gute Sache ist… das die drei Jungs irgend­wann mal auch Geld verdienen müssen, ist ne klare Sache. Und bei der Schrift – ich meine, Leute im Ernst, es kann hier nicht um Geld gehen. Wer sparen will, nimmt eben die Arial :-D. Und ob bei einem solchen Wettbewerb genial gute Fonts kommen, die man gratis abzockt – iiiii don’t think so. Das ist ne spon­tane Idee, einfach das, was man auf Bildebene und oft auch bei Texten (Jesus, für wieviele Mags hab ich schon gratis getextet, ist das dann auch Abzocke?) hat, auf die Schrift selbst zu ziehen. MUSS ja keiner Mitmachen und ich seh hier einen ganz großen Unterschied zu kommer­zi­ellen Crowdsourcing oder Dingen à la 99 Designers.

    Ist doch wie bei Clownfisch: chris­tian ruft dazu auf, gratis Kunst beizu­steuern und bringt dann einmal im Jahr ein wunder­bares Magazin heraus, das eben auch gratis ist. Das ist Konzept. Und ein gutes. ich sehe einen riesen Unterschied zwischen Sachen, die aus Daffke entstehen und Spaß machen und profes­sio­neller Abzocke.

    Generell aber gut, dass man drüber redet. Nur Folks – bitte nicht wegen ein biss­chen fröh­li­cher Weltwirschaftskrise gleich Verteilungskämpfe führen. :-D

  35. HD Schellnack

    Nebenbei nicht vergessen, wie viele heute kommer­zi­elle Fonts genau so aus Daffke oder für ein Projekt ohne Bezahlung entstanden sind, gelle? Genau, ich guck dich an, Czyk :-D. Und bei Henning warte ich bis heute auf den Release der City… hieß die so? Das Ding aus Frontpage.

  36. Karin

    Lieber Marc,

    das war bild­lich gemeint. Widerstand wird nämlich nur sichtbar, wenn eine kriti­sche Masse entsteht und mehr als eine/r sich zu beschweren traut.

    Wie ich schon oben schrieb, finde ich die Relativierung, das Ganze im Nachhinein als expli­ziten Nachwuchs-Wettbewerb zu verklären, (auch als Lehrende) sehr proble­ma­tisch. Für IdealistInnen sollte stets der Grundsatz gelten: Selber machen – zu welchem Preis auch immer man SELBST dazu bereit ist – oder andere dafür ange­messen entlohnen. Studenten sind nicht Studentenfutter.

    Andere Magazine, die gegen wenig oder gar kein Honorar eine krea­tive Plattform bieten – wie du es oben in eurer Zielsetzung beschreibst – bieten hingegen einen tatsäch­lich großen Raum dafür: Zum Beispiel in Form einer thema­tisch und optisch komplett frei zu gestal­tenden Strecke samt Porträt wie im Magazin VORN. Das sollte die Messlatte sein für eine Argumentation hinsicht­lich des Anspruchs, vermeint­lich unsicht­bare Gestaltung „sichtbar werden zu lassen“. Oder siehe die Arbeit von SLANTED. Hier werden Personen und ihr Werk ausführ­lich darge­stellt – statt sich die Ingredienzien für ein Magazin gegen frag­wür­dige Gutscheine plus Kurzbeschreibung liefern zu lassen. Macht doch besser ein großes, redak­tio­nelles Special zu „Schriftgestalter aus unserer Heimat!“ Das wäre mit oben genannter Zielsetzung deut­lich besser zu vereinbaren.

    Mit den besten Grüßen! Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.

  37. romibello

    ich höre immer kostenlos, symbo­li­sches honorar, freie mitar­beit und idealistenprojekt …

    mal ehrlich:
    verdient ihr denn mit eurer agentur und mit eurem shop nichts um einen rich­tigen preis oder auszu­schreiben oder wenigs­tens eine hand­voll fonts zu kaufen? schriften kosten ja nun auch nicht die welt.

    oder habt ihr es einfach nicht gewusst, das schrift­de­sign arbeit und vorallem zeit kostet? das glaube ich ja noch am ehesten.

  38. Karin

    Kurzer Nachtrag an HD Schellnack: Ja, das wäre die Lösung für Marc. Macht doch ein tolles Magazin aus der Arial und stellt alle jungen und/oder alten Fontdesigner auf großer Strecke vor, mit vielen Abbildungen ihrer Arbeit und guten Interviews! Um Verteilungskämpfe geht es hier gar nicht, ich bin kein Schriftgestalter – sondern darum, was ok ist und was nicht. Ist ja nicht der erste oder letzte Vorstoß dieser Art, siehe dein eigener Verweis auf das EU-Bio-Logo.

  39. Jürgen

    …bitte nicht wegen ein biss­chen fröh­li­cher Weltwirschaftskrise gleich Verteilungskämpfe führen.

    Was für ein zyni­scher Vergleich. Wer ruft denn seit Jahren hier im Blog »Land unter«, »Komme vor lauter Arbeit nicht mehr zum kommen­tieren«, »Kann nicht zur TYPO kommen« und kurz darauf »… zu schlecht bezahlt …«, »Würde gerne Leute einstellen, …«, »Wieder neue Rechner kaufen …«. O-Ton HD Schellnack, wenn auch nicht wirk­lich wört­lich, weil ich zu faul zum Suchen bin … der Tenor ist gemeint.

    Es geht nicht um die Weltwirtschaftskrise, sondern eine Krise, die deut­sche Designer schon seit Jahren lähmt: Sie können sich und ihre Arbeit nicht verkaufen. Schaut Euch doch nur mal das Video mit dem charis­ma­ti­schen polni­schen Designer Jacek Utko, das ich eben gepostet habe. In der Politik würde man einen solch moti­vie­renden Auftritt mit dem eines Barack Obama verglei­chen: Yes we can.

    Die ersten beiden Kommentare zu dem Video spre­chen für sich: Polen ist doch gar nicht reich und was nicht sein kann darf nicht sein. Das sind die Befindlichkeiten der deut­schen Designszene, die mich auf die Palme bringen.

  40. Henning

    Lieber Marc Röbbecke,

    ich machs mal kurz. Es ist egal, was Du/Sie (nicht­er­wünschtes bitte strei­chen) nun »klärend« in Größer und Bold auf der Startseite schreibt. Die Teilnahmebedingungen zählen, und da steht:

    4. Die OrganisatorInnen des Wettbewerbs haben das Recht, die Arbeiten (…) für allge­meine Werbezwecke, Werbeziele des Wettbewerbs und von Heimatdesign zu nutzen – – ohne zusätz­liche Zustimmung der AutorInnen, sowie ohne finan­zi­elle Ansprüche dererseits.

    Und dieses Formular müsste jeder Teilnehmer unter­schreiben. Und das ist – so schwer ist das doch nicht zu verste­hern, oder? – in dieser Form eine kosten­lose Lizenz für alle Einreichungen. Deshalb kann man so nur davon abraten. Was ihr auf der Seite stehen habt ist im Zweifel Jahre später vergessen, keiner hats gesi­chert, nur die Formulare, die gibt es immer noch, mit richtig echten Unterschriften darauf.

    Es wäre ja etwas anderes, wenn ihr lieb gefragt hättet, wer denn Lust hätte seine Schriften für eine Ausgabe zu spon­sorn, die Einreichungen zu sichten und dann mit dem Auserwählten – und nur mit dem – eine genauso eindeu­tige Vereinbarung zu schließen. Aber einen Wettbewerb auszu­loben, bei dem ihr von allen Einreichern ein zeit­lich unbe­grenztes Nutzungsrecht verlangt, das geht zu weit. In gewisser Weise ist aller­dings die völlige Verständnislosigkeit gegen­über der Problematik Eures Vorgehens symptomatisch.

  41. HD Schellnack

    Jürgen, den Vergleich zwischen meiner/unserer Situation und der Sache hier seh ich jetzt nicht so? Die Situation bei node­sign ist seit Jahren der solide Mix aus Überarbeitung, inzwi­schen mit 5 Leuten und doch nie genug Geld. Ich kenne Läden mit über 100 Leuten, denen diese Grundsituation auch vertraut ist – nur in anderer Dimension. Das ändert sich nie. Übrigens merken wir von Wirtschaftskrise (noch) nix, kann natür­lich mit Verspätung ankommen, aber derzeit ist alles gut.

    Aber so zu reagieren, weil jemand Fontdesigner aufruft, so was zu machen – und du weißt, ich bin nicht Captain Crowdsourcing, ja – finde ich nen Tick Hysteria. Ist nur so ein Trend gerade – Brauchen wir ne Kammer, Arbeit kostet Geld… all that Jazz. Den ich ja total teile, aber man darf auch nicht unent­spannt werden. Wenn heute schon Studenten fragen, die Artwork zu einem Projekt beisteuern, wie das entlohnt wird, dann kippen solche Prozesse auch. Gier ist eben scheiße. Ich arbeite auch gratis bei Slanted mit, soweit ich kann, und fühl mich von Lars, Boris und Julia nicht ausge­nutzt, obwohl die Slanted ein semi­kom­mer­zi­elles Projekt ist.

    Ich will aber nicht zuviel vertei­digen, das ist gar nicht meine Rolle, denn Hennings Kritik an den Details teile ich dabei 100%, das Kleingedruckte geht natür­lich vorn und hinten nicht. Das ganze geht nur für die Siegerschrift und nur für ein Heft. Da gibts nicht viel dran zu rütteln.

  42. HD Schellnack

    Und nochmal: Die Sorge, dass mehr und mehr in den Köpfen fest­frässt, das Design dufte gratis sein sollte – auch bei Institutionen, teile ich. Da haben wir alle auch immer fein mit Studentenprojekten vorge­ar­beitet ;-D. Oder Agenturen mit Dooropener-Sachen oder mit machen-wir-gratis, bringt nen award-Jobs. Aber in dieser Fülle und Selbstverständlichkeit wie in den letzten Monaten ist das etwas gruselig :-D.

    Mach man sich nix vor: Es gibt zu viele Designer.

  43. Dan

    Hallo,
    will mich nicht in die Diskussion stürzen, sondern nur schnell auf das Magazin DOTDOTDOT (link) hinweisen, dass seit Ausgabe 11 Radim Peško (link) ein Autorenhonorar (350€ oder so) zahlt und mit jeder neuen Ausgabe einen neuen Schnitt der Schrift MITIM vorstellt, welche (soweit ich weiss) bislang exklusiv für das Magazin benutzt wird. DDD ist auch eine Projekt von „Idealisten“, welches sich haupt­säch­lich durch Anzeigen und Stiftungen finanziert.
    Das ist für mich das beste Beispiel, „günstig“ zu einer Hausschrift zu kommen und zudem Schrift auch als Kommentar nutzen zu können.

  44. Simon Wehr

    Ich sehs wie Henning. Wir alle haben schon mal ehren­amt­lich gear­beitet. Für kein Geld, für schlechtes Geld , aus Spaß an der Sache oder aus Überzeugung, dass ein Projekt gut ist.
    Ich sehe auch nie ein Problem darin, wenn mich jemand um Sponsoring fragt.

    Aber Hey, jemanden fragen ist etwas ganz anderes, als ein Wettbewerb! (Bei dem der Preis einein­halb Bücher von Herrman Schmidt und 15 Minuten Ruhm sind.) Und die Nutzungsrechte in diesem Umfang zu fordern ist … mindes­tens unpro­fes­sio­niell. Es gibt im Übrigen auch kompe­tente Leute, die man zur Gestaltung von Wettbewerben fragen kann. Mindestens einer davon kommen­tiert hier fleißig mit.

    Also verehrter Herr Röbbecke, wenn Sie meinen, dass Nachwuchsarbeit nicht mehr verdient, bitte.
    Wenn Sie gutes Fundraising betreiben wollten: Hausaufgaben machen!

  45. Oliver Adam

    @ HD
    … aber man darf auch nicht unent­spannt werden.

    Ok., aber das gilt dann auch für Dich. Ich habe mich schon sehr geär­gert über Deine/Eure Postings hier voller Gejammere, verbunden mit Kulturpessimismus-Attitüde, Phrasen (»Was irgendwie doch groß­artig zu Politik passt, leider«) und letzt­lich auch über­heb­li­cher Kollegen-Schelte.

    Aus meiner Sicht eine falsche Einstellung zu unserem Beruf. Auf jeden Fall: entspannt ist anders …

  46. HD Schellnack

    Ich jammere nicht und Kulturpessimismus hab ich 200% und auch mit gutem Grund, wie ich finde. Vielleicht sollte ich den Spiegel abbe­stellen und Neon lesen («Hast du zu viele Freunde?») Wenn es sich bei dem Fall – ich lande bei deinem Link wieder hier – um Cottbus handelt, waren da keine Kollegen am Werk.

    Aber nie ärgern über Kommentare von mir, das lohnt sich doch nicht und jetzt krieg ich sofort ein schlechtes Gewissen ;-D

  47. Oliver Adam

    Wenn es sich bei dem Fall – ich lande bei deinem Link wieder hier – um Cottbus handelt, waren da keine Kollegen am Werk.

    Siehe #46

  48. Eva

    Dortmunder Luft könnt ihr diesen Freitag und Samstag auch schon auf unseren Typografiesymposium schnup­pern: 33pt​.de

    Martin Majoor, Von B und C, Rob Meek und Frank Müller, Sven Ehmann von Die Gestalten, Jos Buivenga, Autobahn, Siggi Eggertsson, Typeradio, Falk Haberkorn, Sven Völker und mehr!

    Wir sehen uns!

  49. Susi

    Marc und Posse soll mal beim Arzt gehen.

  50. Steve

    wenn Heimatdesign es wirk­lich mit der Studentenförderung ernst meinen würde, würden die nich nur einen Bericht über die ausge­wählten Schriften machen, sondern Berichte über alle guten einge­reichten Schriften.

  51. Leo

    Es wird wohl immer solche „Wettbewerbe“ geben. In jedwedem Bereich. Und es gibt auch immer Leute die eine vermeint­liche Chance darin wittern (und das Kleingedruckte nicht lesen).

    Wer keinen Bock drauf hat kann es ja einfach mal sein lassen oder? Ich sehe keinen Grund sich persön­lich ange­griffen zu fühlen. Zumal dieje­nigen die hier ihre Meinung kundtun sich in eben­dieser doch ziem­lich ähneln und ich nicht glaube, dass hier irgend­je­mand missio­niert werden kann der sonst sicher vom rechten Weg abge­kommen wäre und seine Seele … Verzeihung, Fonts an den Teufel verkauft hätte.

    HD gehört nichts­des­to­trotz defi­nitiv die Meinung gesagt!! Die Frage ist nur, ob sie dieses lesen und sich dann ihrer im ganzen Leben nie wieder gut zu machenden Fehler gewahr werden. Asche auf ihr Haupt!

    Vermutlich sind die Fonts derer, die sich tatsäch­lich betei­ligen eh … sagen wir mal … hmmm … im Durchschnitt bescheiden und jene die Großartiges beisteuern könnten. tun es eben nicht. Thema erledigt.

    Schönes Wochenende! :-)

  52. Leo

    Jetzt mal was ganz anderes, hier http://​www​.coke​-light​.de/ kann jeder der keinen Bock auf Fonts entwerfen hat für einen wirk­lich ange­mes­senen Preis Manolo aus seiner krea­tiven Dürrezeit heraus­helfen. Wenn das nichts ist … :-D

  53. HD Schellnack

    >Asche auf ihr Haupt!
    Ich bin Nichtraucher, aber danke für das Angebot. Ich fühl mich übri­gens selten ange­griffen und wenn kann ich dann auch gut zurück­beissen – ich weiß auch selbst, wie schnell gerade online Mißverständnisse entstehen (gerade bei meinen pole­mi­schen Posts :-D), alles gut. Ich teile absolut Hennings Meinung, kann mir aber denken, dass da eher Naivität als böser Wille im Spiel ist – finde super, dass Jürgen den Finder in die Wunde legt (mehr und mehr eine Rolle des FB, find ich gut) – und denke, man sollte einem insge­samt posi­tiven und zumin­dest partiell idea­lis­ti­schen Projekt nicht gleich ganz die Eier abbeissen wollen.

    Nur wieso mir jetzt die Meinung gesagt werden muss, versteh ich nicht. Ist nicht meine Ausschreibung, ich bin mit den Heimatdesignern nicht verban­delt, wenn man davon absieht, dass ich ein zwei Leute von der RA kenne, die bei denen ausge­stellt waren, und dass ich insge­samt die Arbeiten der Bande für Gestaltung, die die Heimatdesign machen, nice finde but that’s it. Wimmelt in Dortmund ja von guten Designer – wie etwa der zuletzt in der Novum vorge­stellte Ben Schulz, der die Sachen fürs Versteck gemacht hat, oder die Radau-Leute.

    Nochmal – eine Menge profes­sio­neller Fonts sind so geboren worden, das ist an sich völlig roger, nur die Nutzungsrechte, die da verlangt werden, sind scheiße, klare Sache. Viral Marketing gone wrong und an sich also auch schön.

    Und Leo, ich seh das ja wie du – GUTE Fonts kriegste so wahr­schein­lich nicht. Die Strafe ist dann, tatsäch­lich ein Heft damit machen zu müssen :-D.

    Ich kenn die Heimatdesigner nicht so gut, aber ich kenn die Situation vage genug, um da mal nicht ganz von vorne­herein Abzocke zu vermuten. Die Kehrseite eines Ladens, der wie so viele in unserem Bereich, größer tut als er wirk­lich ist,ist natür­lich, an diesen größeren Standards gemessen zu werden :-D.

    Oh, und Oliver – mich führt 46 wieder zu diesem Thread…

    Evas Hinweis auf die 33pt ist viel konstruk­tiver, das wird sicher super und ich ärgere mich schwarz, nicht da sein zu können (siehe Jürgens Hinweis oben :-D)

  54. Vroni

    Kern-Streitpunkt bei Wettbewerben ist immer wieder das unge­klärte Nutzungsrecht. (Oft wird es einfach nur vergessen bei semi­pro­fes­sio­nellen Initiativen, Kunststück, ist ja auch kompli­ziert, oft wird es aber auch absicht­lich vergessen und man tut unschuldig – alles ist möglich…)

    Warum geht man aber nicht her – anstatt zu meckern – und sagt, WIE man sich denn dann einen fairen Wettbwerb vorstellt. Eine Version für NGOs (Non-profit orga­ni­sa­tions) pidde und eine für kommer­zi­elle. Und gut is.

    Statt hier ein Riesengedöns zu machen, hätte es beiden Seiten gut gestanden, sich einfach auf_eine_Nutzungsrechtsregelung zu einigen, statt alles herbei­zu­kehren: Dortmund, Idealisten, Studenten, Cottbus gar und hin und her. Interessiert mich jeden­falls nada. Das gibt zudem einen saumä­ßigen Ruf IN der Branche und anch außen für die Branche (wird außen nur global als eifer­süch­tiges Gebeiße von Leuten wahr­ge­nommen, die zuviele sind und zuwenig Aufträge haben…), und sonst nix.

  55. Anna

    Mich als Studentin an der FH Dortmund hat dieser Artikel übri­gens nun davon abge­schreckt, beim Heimatdesign-Wettbewerb mitzu­ma­chen! Ich hatte eigent­lich geplant, etwas einzu­rei­chen als ich den Hinweis im Magazin entdeckt habe…

  56. Florian Pfeffer

    … warum soll es eigent­lich ok sein, studenten/nachwuchs „für umme“ ein schrift machen zu lassen (im gegen­satz zu nicht-studenten?). entweder ein entwurf ist gut (dann kostet er geld) oder schlecht (dann braucht ihn keiner).

  57. Vroni

    Florian,
    Es gab durchaus ein „Honorar“, war zwar kein hartes in aurrei­chend barer Münze (wir einigen uns einfach mal drauf, dass 150 Euro schon ein biss­chen hart sind für ein Schriftenentwickeln, das ca. 2-3 Monate dauert). Aber ein weiches Honorar wird eben­falls zusätz­lich oder anstelle immer gern genommen: Die Aussicht, mit den Arbeiten reich, berühmt und sexy zu werden. Was man ja gern bei Studenten macht. Oder auch bei Freelancern, die sich gegen­seitig auf die Füße treten, weil sie zu viele sind.

    Regel Nr. 2: Wenn man einen solchen „Honorar“-Anbieter auf die Füße tritt, reagiert er ziem­lich oft belei­digt und versteht nicht, was man gegen ihn hat. Er hat es doch nur gut gemeint.

    Es gibt so viele solcher Honorar-Anbieter, dass es schon gar nicht mehr arg viel Sinn macht, das zu bloggen. Daher empfehle ich mitt­ler­weile, wenn man die Welt ändern will (und zwar als jour­na­lis­ti­sche Vorgehensweise, deren sich ein Motzblogger genauso beflei­ßigen sollte): Erst anrufen dort, das Gespräch suchen. Sich ein Statement abholen. Auch das Statement Verweigern ist ein Statement, man kann nicht nicht kommu­ni­zieren. Wenn die andere Seite also bockt oder plau­dert, dann kann man wenn man will eine Meldung, eine Nachricht draus machen.

    Aber ein Hype wird es sicher nicht, es gibt einfach zu viele. Und auch zu viele Studenten oder Freie, die darauf eingehen. Es ist eine sehr alte Sitte: Das gab es schon vor 20 Jahren, als es noch kein Web gab. In den Gestaltungsfachrichtungen der FHs hingen regel­mäßig dubiose oder halb­du­biose Angebote, und wenn man den Prof/Verwaltung/Dekanat fragte, warum das da hängen darf, bekam man nicht allzu selten die Antwort, das man froh sein solle, dass da über­haupt was hängt. (Musik dazu: „Oh hängt ihn auf, oh hängt ihn auf, ihn unseren Fürst, den wollen wir verehren…“ aus Der Mundorgel, deut­sches Liedgut)

    Für den Fall, dass sich ein Blogger den Pulitzerpreis deswegen ausmalt.

  58. felix

    haha wohl wahr!

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