Neues Logo: Qantas-Känguru wird dynamischer
Das heute veröffentlichte neue Logo der australischen Fluggesellschaft Qantas sorgt bereits für Wirbel. Hulsbosch Communications, eine der führenden Design-Agenturen des Landes, arbeitete 18 Monate am neuen Corporate Design der Fluglinie. Maßgeblich für die Überarbeitung des seit 1944 verwendeten Känguruh-Symbols waren weniger anatomische Gegebenheiten als ein technisches Briefing: es soll auf dem Heck des neuen Riesen-Airbus 380 ein gutes Bild machen … so wünschte sich das jedenfalls der Qantas-Boss John Borghetti laut Pressemitteilung.
Unglücklicherweise ist das australische Wappentier nun kaum noch zu erkennen. John Ford, Gründer und Geschäftsführer der Marken-Agentur The One Centre in Sydney: »Darf ich das sagen: Es ähnelt eher einem Pterosaurier als einem fliegenden Känguruh (Quelle)«. Weil den Designern aufgrund des schmaleren Airbus-Heckleitwerks weniger Platz zur Verfügung stand, mussten sie den Schwanz des Känguruhs kappen und die Betonung auf die Vertikale legen.
Ebenfalls neu im Qantas-Corporate-Design: ein dunkleres Rot und eine dynamischere Schrift im Stil einer FF Cocon Italic (sie löst die Antique Olive ab). Abbildungen: Qantas (2), Hulsbosch (1)
21 Kommentare
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stefano picco
also als „gesamtwerk“ finde ich es ganz ansprechend und stylisch, doch inhaltlich ist es wirklich ein wenig kritisch. ich behaupte mal, wenn man nicht wüßte das es ein känguru sein sollte, würde man nicht mal ein tier mehr dort erkennen; erinnert mich irgendwie an indischen schnörkel ^^
microboy
ich finde das neue logo eigentlich deutlicher und sauberer als das alte. nur die 18 monate kann ich nicht ganz nachvollziehen … ;)
robertmichael
ist ja auch ganz logisch das die australier mit einem flugsaurier werben. 8-) oh man, wenn ich wollte könnte ich in jedes logo etwas anderes reininterpreTIEREN. bis auf den komischen buckel ist das tierchen doch gelungen, nur den schriftzug finde ich etwas zu kurisv. die schräglage der antique olive passte besser zum dreieck.
Hotte
Naja, dass eine konkurrierende Markenagentur das neue Logo kritsiert, liegt doch wohl in der Natur der Sache. Das alte Logo sieht mindestens genauso nach „Pterosaurier“ aus, wie das neue.
Ich finde die Umsetzung jedenfalls sehr gelungen, modern und im Sprung des neuen Känguruh steckt viel mehr Dynamik.
Frank Zollstock
Das alte Orange-Rot passt weit besser zu Australien als das neue bläulichere Rot. Das neue Känguru wirkt unausgewogen, irgendwie nicht zu ende gedacht. Fazit es es ginge besser…
Thomas G.
Ich halte die Abstaktion auch für gelungen. Erkannte man im alten Logo ein Känguru, sollte das auch beim neuen Logo kein Problem darstellen.
Das Qantas-Logo ist zweifelsohne eines der bekanntesten Logos überhaupt. Es grundlegend zu ändern kam daher nicht in Betracht. Ohne einen direkten Vergleich fiele der Unterschied zum neuen Logo wohl kaum auf und doch wirkt das Känguru jetzt wesentlich aktiver und ausgewogener.
Thomas G.
PS: Für fast übertrieben rund halte ich die im Signet verwendete Schrift!
Jürgen
Ein Wort zu den 18 Monaten. Es steht uns nicht zu, diesen Zeitraum zu kritisieren, so lange wir nicht das Auftragsvolumen und die Abläufe kennen. Ich erinnere mich an unseren liebsten Corporate-Font-Auftrag hier bei FontShop, da ging es um eine exklusive Hausschrift mit 4 Schnitten … das dauerte auch rund 18 Monate. Die Abstimmungsprozesse bei einem (Groß-)kunden sorgen für diese Zeiträume, gerade wenn er international aufgestellt ist.
Im Falle von Qantas wollen ganz viele Departments einbezogen sein: Marketing, Werbeabteilung, CI, die Schildermacher, KFZ-Fuhrpark-Beschrifter, Drucker von Tickets, Gepäckschleifchen, Formularen und weiß der Dotter. Da halte ich 18 Monate für sehr zügig … und die geschätzten 100 Mio. Dollar für sehr realistisch.
Stephan
Die Stilisierung versucht ganz klar mehr weiße Fläche einzunehmen. Ich finde sie ist ein wenig zu glattgebügelt. Dann erscheint mir aber der Fuß des Tieres im Verhältnis zum Körper etwas zu klobig. Das Kanguru sieht aus als hätte es in seiner Mopsigkeit etwas Bewegung nötig ;) Ein Bumerang als Logo hätte es auch getan. Die kommen sogar wieder zurück.
Frank Zollstock
So sieht übrigens die Silhouette eines echten springenden Känguruhs aus.
Jürgen
So sieht übrigens die Silhouette eines echten fliegenden Kranichs aus.
Und so das Lufthansa-Logo:
microboy
@ jürgen
das solche abstimmungen ihre zeit brauchen verstehe ich nur zu gut -deshalb auch der smilie hinter meinem beitrag. andererseits bezweifle ich, dass die von dir genannten instanzen mit einbezogen wurden. zumal es um ein redesign ging und nicht um einen neuen entwurf. mit einem schriftsystem würde ich sowas ungern vergleichen …
microboy
die typo am logo find ich auch etwas zu kursiv – auf dem flieger schaut sie dagegen ziemlich schnittig aus!
robertmichael
ich bin gespannt wie es in real aussieht, werde in ca. 4 wochen mit quantas fliegen.
Marc
Ich denke hier haben wir wieder einmal das alte Figur vs. Grund Problem. Die negativen Formen sind alle viel fließender und stromlinienförmiger als bei der alten Bildmarke, dafür wird die Kängeruh-Erkennbarkeit vernachläßigt und stärker abstrahiert. Leider werden aber die schönen abstrakten Schwünge in der Bildmarke auf dem Geschäftspapier völlig negiert und lösen sich in einem dicken grauen Balken auf, der nicht mehr abhebt, sondern recht starr daher kommt. Die Drucksachen wirken auf mich recht unbedacht gegenüber der Fliegerlackierung. Ich würde abschließend sagen guter Ansatz, aber nicht konsequent umgesetzt. Die neue Wortmarke ist mir auch zu kursiv und die Binnenformen beim A und S nicht ausgewogen.
Markus
Freut mich, dass die Kollegen hier Großteils den Eindruck teilen, denn auch ich spontan hatte: Das Re-Design ist durchaus gelungen. Abstraktion ist bei einem Logo doch etwas ganz normales. Wer in diesem Logo eher einen Saurier als ein Känguru sieht sollte jedoch einmal sein Assoziationsvermögen testen oder nicht immer das Haar in der Suppe suchen. Wobei: Neid scheint in der Branche bekanntlich ja nichts neues zu sein.
Der Schwanz vermittelt geht jetzt über den Rand hinaus – und somit über den Horizont. Das kommt vor allem auf der Heckflosse des Flugzeuges sehr gut. Diese Lösung ist jedenfalls viel besser, als dieser fast an die Wand geklatschte Schwanz von vorher. Solche nicht Fisch und nicht Fleisch Abstände sollten doch eher vermieden werden.
Mein Fazit: Gelungene Arbeit.
Andreas
Ich finde vor allem die Betonung des „Sprung“-Gelenks gut. Dadurch wird die Figur sehr kraftvoll (an der Stelle „entsteht“ ja der Känguruh-Sprung) und wirkt somit eher wie die Visualisierung des Känguruh-Sprungs denn wie eine Känguruh-Silhouette. Was natürlich extrem passend für eine Fluglinie ist. Ich finds also auch sehr gelungen.
@ robertmichael: Ob die in vier Wochen wohl schon soweit sind, alle Maschinen umlackiert zu haben?
robertmichael
ansonsten flieg ich nicht mit. ;)
Frank Zollstock
@Jürgen – Der Lufthansa-Kranichs sieht von den Proportionen her aber wesentlich besser aus als das Quantas-Känguru-Etwas.
Bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich weiß schon was Abstraktion ist und ich bestehe auch nicht auf einer naturalistischen Darstellung, jedoch finde ich ist diese Abstraktion einfach nicht besonders gelungen.
Nur z.B. die Unterschenkel sind in der Natur ca. halb so lang wie die Oberschenkel, beim neuen Quantas-Logo ist der Unterschenkel ca. 3x so lang wie der Oberschenkel… das kann meiner Meinung nach vom Gefühl nicht mehr richtig funktionieren. Bei mir drängt sich daher die Assoziation eines großen Fußes mit Flügel und ohne eigentlichen Körper auf.
Andi M
welchen farbcode hat das ROT?
Lisa
Glückwunsch! Dieses Logo ist einfach klar, sachlich und leicht zu erfassen. Wenn man USB Sticks herstellt, dann kennt man die Problematik mit den Farbflächen. Das neue Logo hat klere Flächen und Eintleungen. Der Schwanz des Kängurus ist jetzt offen und schließt sich erst außerhalb der roten Fläche. Dynamisch, klar und schöne Anordnung. Bei Werbeartikeln ist es wie bei Zollstöcken. Man muss eine klare Linie finden und diese durchziehen. http://www.usb-archiv.de