John Lasseter ist Royal Designer for Industry

lasseter urkunde

Der US-ameri­ka­ni­scher Trickfilm-Regisseur und -produ­zent John Lasseter (Pixar: »Die Unglaublichen«, »Cars«, »Ratatouille«) wurde von der briti­schen Royal Society for the encou­ra­ge­ment of Arts, Manufactures & Commerce (founded 1754) zum Royal Designer for Industry ernannt. Woher ich das weiß? Seine von Hand gesetzte und im Buchdruck gedruckte Ernennungsurkunde liegt auf meinem Schreibtisch. Erik Spiekermann hat sie gestern hier im FontShop vergessen. Auch er wurde zum Royal Designer gekürt (nach­zu­lesen im Spiekerblog) … die Urkunde für Lasseter hat man ihm gleich mitge­geben, weil er nächste Woche nach San Francisco reist und sie dort dem Pixar-Kreativdirektor über­rei­chen darf.


18 Kommentare

  1. Nick Blume-Zander

    Irre. Toll. Dann bitte mit einer Unterschrift von John Lasseter… ;)

  2. robertmichael

    die urkunde hat man ihm mitge­geben? hahaha! :D
    »hier, ihre ehren­me­daille. herz­li­chen glückwunsch.
    ach …
    sie kommen doch auf der heim­fahrt sicher bei XY vorbei, viel­leicht können sie ihm seine mit in den brief­kasten werfen, er war heute leider verhindert.«

  3. Cappellmeister

    Woran kann man erkennen, dass die Urkunde „per Hand“ gesetzt wurde? An der Liebe zum Detail? An den Ligaturen?

    Wäre für eine Erklärung sehr dankbar! :)

  4. Cappellmeister

    Sollte viel­leicht noch dazu sagen, dass ich unter „per Hand gesetzt“ so etwas wie Bleisatz verstehe …

  5. Jürgen

    Ja, ist es auch. Ich glaube, eine Caslon. Erik hat das mir gegen­über gestern kurz ange­deutet. Vielleicht schreibt er hier noch mal einen Kommentar oder er vertieft das Thema in seinem eigenen Blog (wie angekündigt).

  6. Der Sven

    Mal ganz abge­sehen von der Herstellungsweise: Gefällt euch, wie das Ding gesetzt ist? Lasse mich da gerne korri­gieren, aber ich finde es recht unruhig.

  7. Heinrich

    unruhig? blei­satz hat es an sich – nicht perfekt zu wirken, das muss man auch in der hand halten. es ist haptisch was anderes als ein offset­druck, wenn das papier stimmt, dann merkt man den charme.

  8. Der Sven

    Das glaub ich gerne. Meinte eher den Wechsel zwischen links- und rechts­bündig und zentriertem Satz. Aber viel­leicht macht man das bei Drucksachen dieser Art so …

  9. thomas

    für gewöhn­lich; gewöhn­lich im sinne von tradi­tio­nell; ist der absender recht­bündig sven.

    »gree­tings« ist zwar zentriert zur fläche, ich finde es jedoch schön, dass die einlei­tungs­zeile mit dieser zeile links­bündig ist, das betont das Greetings auch noch einmal.

    das einzige, was mich bissel stört ist die ausrich­tung des »to name des zu ehrenden«.

    wenn ich eine ehrung einer royal irgendwas society bekomme, möchte ich keinen hinge­rotzten digi-druck haben und auch keinen massen-offset. das ist eine EINMALIGE druck­sache, die man im falle von john lasseter und anderen in die hände bekommt, da darf gerne jede menge hände schweiss drinn stecken, sonst bleibt es firlefanz.

    die karte kommt ein wenig hölzern daher und ist nicht hip & stylisch, aber es ist die »Royal Society for the encou­ra­ge­ment of Arts, Manufactures & Commerce (founded 1754)« da darf man das.

  10. Simon Wehr

    Kann mir einer ne Nachhilfestunde im Bleisatz geben, bitte?
    Ich sehe in den Kursiven haufen­weise Unterschneidungen. Sowohl im Wort »John« als auch im Besonderen bei Royal … wie funk­tio­niert denn das bei Bleilettern? Royal mag ja noch eine Ein-Wort-Ligatur sein, aber John? Oder sind die Lettern im kursiven Bleisatz auch schräg? Ansonsten wieß ich nicht, wie man so etwas mit recht­eckigen Kegeln setzen sollte …

  11. Holger

    Die Urkunde ist schön, aber die Unterschriften sind schrecklich!

  12. erik spiekermann

    Ich werde einen scan machen, damit man details sehen kann. Das ding ist leider breiter als a3, also werde ich montieren müssen. Die urkunde steckt in einer großen und sehr aufwändig gemachten rolle und ist deshalb im quer­format gedruckt.
    Ich habe mir die details noch nicht ange­sehen, aber unter­schneiden kann man auch im blei­satz, deshalb heißt das auch „unter­schneiden“. Dann geht man nämlich mit der blei­säge an die schlimmsten lücken und sägt aus dem ersten buch­staben soviel aus, dass der folgende drunter passt. Das macht man nur bei solchen renom­mier­ar­beiten, weil ja dann eine letter kaputt ist bzw nur wieder in der glei­chen kombi­na­tion gesetzt werden kann.

    Das Pixar studio ist in Emeryville, über die brücke von San Francisco. Also keine große reise (wenn ich schon mal da bin), und ein guter anlass, die wahn­sin­nigen trick­filmer dort wieder mal zu besu­chen. Ich habe ein paar freunde dort, die ich vor jahren mal beim MIT in Cambridge kennen­ge­lernt habe. Nur mit solchen über­nerds kann man filme machen wie Toy Story oder Monsters Inc.

  13. Paul

    @10 Simon Wehr
    Kursivschriften sind die hohe Kunst des Schriftschneidens und Schriftgießens, zumin­dest hand­werk­lich. Hier wurde das vor par Wochen einmal erklärt: http://​www​.blog​.druckerey​.de/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​i​d​=35
    Um zu sehen wie fein und rafi­niert solche Typen „geschnitten“ sind muss man sie einmal in echt sehen – hand­werk­lich und sehr oft auch „künst­le­risch“ erste Sahne!

    Unterschneiden kann man im Bleisatz auch, man feilte dazu einzelne Letter ab, was aber nur bei wirk­lich „wich­tigen“ Sachen gemacht wird.

    Kursive oder die engli­sche Schreibschrift die im Blog der Druckerey (Link s. o..) gezeigt wird sind dagegen schon so „konstru­iert“.

  14. Simon Wehr

    Ah, ha!
    Ich DTP-Kind habe zwar auch mal Bleilettern in der Hand gehabt, aber mehr nun eben auch nicht. Vielen Dank für die kleine Typo-Geschichts-Stunde!

  15. Claas

    Bin ich der einzige, der es ein bißchen taktlos findet, eine Urkunde zu veröf­fent­li­chen, bevor sie dem Preisträger über­geben wurde?

  16. Jürgen

    Nee, ich sehe das genauso. Trotzdem hab ich’s gemacht. Investigativer Design-Journalismus. Mit den Konsequenzen muss ich leben und ich über­nehme die volle Verantwortung. Mein Ziel: John Lasseter wird Sprecher der TYPO 2009 und ich entschul­dige mich dann bei ihm persön­lich. Ich bitte Erik, dies bei Übergabe der Urkunde zu verkünden!

  17. erik spiekermann

    Die urkunde wurde letzte woche am donnerstag über­geben. Weil John nicht kommen konnte, hatte sie Malcolm Garrett in vertre­tung entgegen genommen. Als ich anbot, sie mitzu­nehmen und John persön­lich zu über­rei­chen anstatt sie schnöde mit FedEx zu schi­cken, war Malcolm einver­standen und brachte die rolle mit dem papier am montag mit nach Berlin, wo wir uns zur sitzung des FontFont Typeboards trafen.

    So war das.

  18. Nick Blume-Zander

    Deswegen wäre John Lasseter für mich ein Kandidat schon für die TypoBerlin 2008… oder erst 2009. ;)

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