Eine Flut Neues + eine Prise Gill = Arpona Sans

Heute frisch erschienen: Arpona Sans, eine ausdrucks­starke huma­nis­ti­sche Sans-Familie, entworfen von Felix Braden (Floodfonts). Obwohl sie ihren Einfluss nicht verleugnen kann – die Handschrift von Edward Johnston und Eric Gill – erweist sich Arpona schon nach wenigen Zeilen als selbst­tra­gende, zeit­ge­nös­si­sche Serifenlose. Wie ihr seri­fen­be­tontes Gegenstück Arpona (vgl. Fontblog: 3 Ecken = 1 Elfer … und 18 Fonts) ist sie das Ergebnis einer Symbiose verschie­dener Designkonzepte.

Durch das huma­nis­ti­sche Konzept und die Sachlichkeit der klas­si­zis­ti­schen Proportionen verbindet Arpona Sans die Ausstrahlung einer geome­tri­schen Sans mit bester Lesbarkeit. Ihr vorzüg­li­cher Ausbau ebnet Arpona Sans den Weg für viele Einsatzgebiete, wie Editorial Design, Branding, App-Design und Webdesign – ein sympa­thi­scher Alleskönner, der sowohl beim Kleingedruckten als auch am Bildschirm eine gute Figur macht.

Die Familie bietet neun Strichstärken, von Thin bis Black, sowie dazu entwor­fene Kursive. Jeder Schnitt umfasst 588 Glyphen, die alle west-, ost- und mittel­eu­ro­päi­schen Sprachen unter­stützen; mit vier Ziffernsätzen und verschie­densten Währungssymbolen bietet sich Arpona Sans auch fürs Corporate Design an.

„Kurz nachdem ich die Arbeit an meiner Serifenschrift Arpona beendet hatte, beschloss ich, das Konzept als Sans zu testen … und zeich­nete ein paar Skizzen. Das Ergebnis, das mir am besten gefiel, erin­nerte mich entfernt an die Entwürfe Edward Johnstons für die Londoner U-Bahn sowie Eric Gills Interpretation, aus der später Gill Sans entstand.“ erin­nert sich Felix Braden.

Gill Sans war ein einfluss­rei­cher Vorläufer für viele moderne huma­nis­ti­sche Sans und hat glei­cher­maßen das Spektrum der geome­tri­schen Sans stark erwei­tert. Die Familie ist auch heute noch sehr beliebt (und wurde von Monotype im Rahmen der Eric Gill Series ins 21. Jahrhundert über­führt), aber nicht jeder Typografin und jedem Typografen gefallen die skur­rilen Details der Gill Sans, zum Beispiel die kalli­gra­fi­schen Effekte bei a und R, der rechte Winkel bei p und d oder die extreme Dynamik in der Strichstärke.


„Wegen ihrer ausge­prägten Individualität gefiel mir die Idee, auf Basis der Gill-Sans-Grundwerte eine neutrale und zeit­gemäß Interpretation zu entwi­ckeln. Ich entschied mich, die Mischung der Buchstabenkonzepte beizu­be­halten ja sogar noch mehr Komponenten hinzu­zu­fügen, denn seri­fen­lose Schriften sind durch Unregelmäßigkeit am Bildschirm besser lesbar. Dabei habe ich aber über alle Strichstärken hinweg eine strenge Konsistenz beibehalten.“

Steckbrief:

Foundry: Floodfonts
Designer: Felix Braden
Erscheinungsdatum: 9. März 2021
Formate: OTF, WOFF
Schnitte: 18, Thin bis Black (inkl. Italics)
Preis pro Schnitt: 38 € | Familie: 388 €
Arpona ist bis zum 18.April 2021 auf Myfonts mit 60% Rabatt erhältlich

Arpona gibt es auch bei Adobe Fonts und für alle Nutzer der Creative Cloud frei verfügbar

Felix Braden

studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Trier bei Prof. Andreas Hogan und arbei­tete mit Jens Gehlhaar bei Gaga Design. Er ist Mitbegründer von Glashaus Design, Art Director bei MWK Köln und arbeitet als freier Schriftgestalter. Im Jahr 2000 grün­dete er die Foundry Floodfonts und entwarf zahl­reiche kosten­lose Schriften. Seine kommer­zi­ellen Schriften wurden von Monotype (FF Scuba), Fontwerk (Turbine), Fountain (Capri, Sadness, Grimoire), URW+ (Supernormale), Floodfonts (Arpona, Pulpo, Kontiki, Tuna) und Volcanotype (Bikini) veröf­fent­licht und sind über Adobe Fonts, Myfonts und Fontspring erhältlich.


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