Der Buchpfeil, Teil 2 [wird stündlich ergänzt]
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und seine Wirtschaftstöchter stellen heute auf der Leipziger Buchmesse ihre neue Strategie vor, um den dynamischen Veränderungsprozess im Buchhandel weiterhin erfolgreich zu begleiten. Es wird um das Zusammenwachsen der Gruppe gehen, das »Prinzip Buch« und ein neues visuelles Erscheinungsbild. Letzteres warf bereits seine Schatten voraus. Vergangenen Freitag sickerte das neue Logo durch, das im Fontblog kontrovers diskutiert wurde: Ein Pfeil für die Buchkunst. Entwickelt wurde das neue Corporate Design von der Berliner Agentur MetaDesign, in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Marketing, Kommunikation, Entwicklung Mitgliedschaften. »Das Ziel war, die emotionale Kraft der drei Unternehmen im Design sichtbar zu machen.«
Gestern erreichte mich eine repräsentative Infomappe mit Imagebroschüre, Flyern, Aufkleber, Schreiblock, Kugelschreiber und einer Reversnadel (siehe oben). Die Sammlung macht einen hochwertigen Eindruck und erfreut mit vielen dezenten Produktionsraffinessen. Die gestalterische Qualität ist hoch – von der Fotografie bis hin zur Typografie. Ob sie die Gnade der strengen Buchliebhaber findet, werden die nächsten Stunden in Leipzig und die Kommentare hier im Blog zeigen. Fontblog bleibt am Ball.
[Ergänzung 1:] Die neue gestaltete Website des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
[Ergänzung 2:] Animation zum Imagewandel des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
[Ergänzung 3:] Pressemitteilung zur Neuausrichtung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
Ein Gedanke, eine Zukunft, ein Logo: Die Börsenvereinsgruppe wächst zusammen
Sichtbar wird diese Entwicklung in der neuen gemeinsamen Bildmarke. Aus der klassischen Buchform wird ein Symbol für das Prinzip Buch. Es abstrahiert und visualisiert, dass Inhalte in vielen Erscheinungsformen angeboten werden – als Print-Bücher, E-Books, Hörbücher oder für mobile Endgeräte. Das neue Corporate Design bildet damit ein Dach – für die Börsenvereinsgruppe und die moderne Buchbranche.
„Erstmals tritt die Börsenvereinsgruppe unter einem visuellen Dach auf und dokumentiert damit ihre gemeinsamen Werte. Börsenverein, Ausstellungs- und Messe GmbH und MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH sind Wegweiser der Buchbranche – dieses Selbstverständnis verkörpert die neue gemeinsame Bildmarke und drückt damit sowohl Tradition als auch Zukunft in einem prägnanten Zeichen aus. In einer Branche, die mittlerweile maßgeblich auch von digitalen Inhalten lebt, bezieht das neue Logo damit unabhängig vom reinen Medium Position“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „In dem neuen Erscheinungsbild wird der Wandel der Buchbranche sichtbar. Ich freue mich, dass der Bundesverband und die Landesverbände des Börsenvereins das neue CD gemeinsam umsetzen“, sagt Andreas Auth, Sprecher der Landesverbände im Börsenverein.
„Die Frankfurter Buchmesse ist der Dreh- und Angelpunkt der globalen Buch- und Medienbranche: Sie ist der wichtigste Handelsplatz für das internationale Lizenzgeschäft und Gradmesser für die digitalen Entwicklungen in der Branche. Der gemeinsame Auftritt der Börsenvereinsgruppe zeigt: Mit gebündelten Kräften setzen sich der Börsenverein, die MVB und die Ausstellungs- und Messe GmbH für die Vitalität und Zukunftsfähigkeit der Buchbranche ein“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.
„Der Buchmarkt ist geprägt von Innovationen und wird immer komplexer. Die MVB bietet mit ihren Angeboten den Unternehmen der Buchbranche Orientierung und das Rüstzeug, sich zukunftsfähig aufzustellen. In der Börsenvereinsgruppe hat jeder seinen eigenen Focus. Mit dem neuen Auftritt wird jetzt auch visuell deutlich, dass wir dabei gemeinsam und als starkes Team auftreten“, sagt Ronald Schild, Geschäftsführer der MVB.
Startschuss für das neue Gruppen-CD ist die Leipziger Buchmesse. Sichtbar wird es unter anderem im Internetauftritt des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der im Zuge dieser Umstellung überarbeitet und modernisiert wurde: www.boersenverein.de.
Entwickelt wurde das neue Corporate Design von der Branding Agentur MetaDesign in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Marketing, Kommunikation, Entwicklung Mitgliedschaften. Das Ziel war, die emotionale Kraft der drei Unternehmen im Design sichtbar zu machen.
14 Kommentare
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Yanone
Damit man kapiert, dass das neue Logo ein Buch sein soll, kopiert man da am Besten immer nur Fotos rein, die auch Bücher zeigen.
Carla
woah … das Logo, das Design: laaaaame! Irgendwo zwischen Volkhochschule und Versicherung. Und die Typo ist auch null aussagekräftig.
Einzig die Reversnadel sieht ganz nett aus durch die Haptik…wie ein kleines Schmuckstück!
Vroni
Für mich ist das der Hausdachverband der Ziegelbranche.
Dafür ist es dann ganz nett.
Mischa K.
Schon etwas Sparkassen-Style, wa?
christoph
das logo ist ok, aber das cd piefig und altbacken.
Sharif
Sieht eigentlich keiner hier wie schrecklich die Headline ausgeglichen ist?
Ist das nicht die FF Fago? Sieht ja fürchterlich aus. Ich meine mich zu erinnern: Eine Computerfachzeitschrift hatte doch mal die selbe Hausschrift mit den gleichen Problemen.
Das Zeichen stellt ein zur Seite gelegtes Buch dar. Da war das alte schon einladender.
Harald Welt
Ah, wieder nix neues für die SPD, DGB, IG Metall etc. (gähn)
upps! – Achso Börsenverein.
Bin sehr irritiert.
CB
Erstaunlich, wie sich die Sehgewohnheiten ändern. Vor zwanzig Jahren wäre das Signet bestimmt wegen seiner strengen Reduktion gelobt worden, heute wirkt es etwas flügellahm. Offensichtlich sind Schattierungen, Tiefe und Reliefs die jetzt gültige Form beim Reduzieren.
@ Sharif,
hab ich auch schon oft gedacht bei der Fago. Scheint immer noch nicht behoben zu sein. Ich habs irgendwann aufgegeben, das von Hand zu korrigieren und nehme ganz gerne die FF Unit stattdessen. :)
R::bert
Marke: Anmutung, Reduktion, Gestaltung finde ich in Ordnung. Inhaltlich erscheint sie mir aber eher fehlplatziert. Die Nähe zur Sparkasse ist wirklich nicht zu leugnen. Für einen solche Verein hätte ich mir mehr intellektuelle Tiefe im CD gewünscht. Das ist alles so glatt und flach. In meinen Augen am Thema vorbei gestaltet.
Web: Bzgl. Farbanteilen fällt der Webauftritt total raus. Bedauerlicherweise entfernt er sich somit erheblich vom Rest des Erscheinungsbildes. Auch hier fehlen mir ein paar intelligente Features, die den Auftritt etwas beleben. Erfreulich ist der Einsatz von Webfonts, wobei der Safari dabei leider nicht berücksichtigt wurde.
Animation: Den Ansatz mit Buchstaben zu spielen, finde ich nachvollziehbar. Jedoch erscheinen mir auch hier einige Überblendungen zu flach und unmotiviert. Kreativität wo warst Du?
Fazit: Spannendes Thema handwerklich gut aber inhaltlich eher oberflächlich inszeniert.
R::bert
PS.: Dennoch halte auch ich den Schritt einer CD-Überarbeitung für richtig und überfällig, schon allein wenn man sich das alte Logo-Wirrwarr (mehr unter Designtagebuch) ansieht.
Bei aller Kritik an Oberfläche, Austauschbarkeit etc. bleibt natürlich die Frage, ob das Budget bzw. der Kunde überhaupt mehr zugelassen hätte. Aber das hatten wir ja schon …
@ Alexander Vieß
Und warum ist die Buchmesse cyan/rot und der Buchpreis grau/grün?
Stephan
@R::bert
Es ist wohl der kleinste gemeinsame Nenner, auf welchen sich Gestalter und Auftraggeber geeinigt haben. Da kann nicht viel bei übrig bleiben. Wenn man ’ne Weile auf das neue Zeichen starrt wirkt es räumlich und mutiert zur Kiste, bei der die Unterseite in den Hintergrund übergeht.
Es ist natürlich auch ein Pfeil aber keineswegs ein stilisiertes Buch. Eher eine Klappkarte.Egal wieviele Bücher ich aufgeschlagen hinlege. Die äußere Form ähnelt nicht im geringsten diesem Zeichen.
Roland
Ich sehe nur einen Buchrücken. Offenbar ist auch hier der Schein wichtiger als der Inhalt – von daher nur konsequent für einen Lobby-Verein.
BigWhoop
Die deskritive Verknüpfung von Börse + Buch = Pfeil + Buch finde ich gelungen. Auch dass das Zeichen selbst emotionale Momente transportiert in einem ansonsten ordentlichen Umfeld der Marke. Das ein Verein wie der Börsenverein mit seinem Erscheinungsbild in der Prägnanz eher reduzierter ist als eine Konsumentenmarke wie „Kuschelweich“ wird ja wohl einleuchten. Zeitgeistige SchnickSchnack-Dekoration und Klischeeisierung hin zur maximalen Belanglosigkeit war sicher ebenfalls nicht gewünscht.
Ink
Das war auch mein Gedanke. Trotzdem, die Reduktion ist formalästhetisch zwar sehr reizvoll, aber inhaltlich und konzeptionell bewegt es sich in meinen Augen zwischen „befriedigend“ und „ausreichend“.