Auf diese Steine können wir bauen …

OK, verstanden: Fontblog nervt nicht. Danke für die vielen Anregungen. Sie helfen mir bei Kurskorrekturen … das Fundament scheint stabil zu sein.

Bleibt eine Behauptung im Raum stehen, von Chrs: … zu viele Apple-Jubelpostings. Ich bin dem mal nach­ge­gangen und konnte das nicht nach­voll­ziehen. Also habe ich gestern eine Belohnung im Wert von drei mal 99 € ausge­setzt für maximal drei Fontblog-Leser, die mir ein Apple-Jubelposting nachweisen.

Das erste Zitat kam von Dave, der über den folgenden Satz im Beitrag FontShuffle 1.3: hoch­auf­ge­löst für iPhone 4 stol­perte: »Wer das Programm auf einem iPhone 4 live erleben darf, wird sich dem Gefühl nicht entziehen können, vor einem Leuchttisch zu sitzen und auf einen Satzfilm zu blicken.« Ähem … das einzige, was ich mir beim noch­ma­ligen Lesen vorwerfen muss: wie emoti­onslos ich unser eigenes Produkt – die App FontShuffle 1.3 – hier anpreise. Von wegen Jubelpost … wenn es mal einer wäre. Darüber hinaus fällt mir keine Lösung ein, wie ich über das neue Feature unserer eigenen App – die bessere Auflösung – emoti­ons­loser hätte schreiben könnten.

Flo sieht im Beitrag »Die Unhandlichkeit des iPads« einen Jubelpost, ist sich aber nicht ganz sicher. Mal abge­sehen davon, das die Überschrift das Gegenteil impli­ziert, verrate ich gerne »den tieferen Sinn« dieses Beitrags. Ich mokiere mich über eine These der Printmedien (in diesem Fall Frankfurter Rundschau), dass nur der gedruckte Journalismus echte Qualität biete. In diesem Beispiel war es umge­dreht: Aus Platzgründen hat ein Schlussredakteur in der Printausgabe einfach einen Satz wegge­stri­chen (der Online jedoch nach­zu­lesen war), und so den Sinn des gedruckten Textes entstellt. Dass es sich um einen Technikartikel handelt liegt schlicht daran, dass mich digi­tale Themen mehr inter­es­sieren als Sport und ich sie bisweilen sogar so gut verstehe, dass ich mir ein Urteil dazu erlaube.

Ganzunten stößt sich an der Illustration im Beitrag Edenspiekermann startet Design-Kolloquium – Moses mit iPad –, denn für ihn sei »keine mögliche Steigerung einer Huldigung denkbar«. Vielleicht hätte ich dazu­schreiben sollen, dass die Illustration nicht von Fontblog ist, sondern ein Zitat aus der Ankündigung von Edenspiekermann … ein Klick auf »Mehr Informationen …« im selben Beitrag hätte dies offen­bart. Im übrigen ist die Steigerung der Realität der Humor, und als solcher will die Abbildung mit Sicherheit verstanden werden.

Bleiben wir beim Humor, den ich hier im Blog auch gerne mit der Kapitelkennzeichnung »Spaß« markiere. So auch beim Beitrag (kostenlos) Telefonieren mit dem iPad. Wenn Phil dort über den (blöd­sin­nigen) Satz stol­pert »Seit ich hier im Fontblog über mein Lieblingsspielzeug schreibe, hat sich die Besucherzahl verdop­pelt und die Trolle haben die Flucht ergriffen.« und dies als Jubelpost inter­pre­tiert, igno­riert er entweder die Vorgeschichte oder das Ironie-Etikett.

Bleibt Robert, der »die Masse der Beiträge zu diversen Obstprodukten« dafür verant­wort­lich macht, dass »manchem Leser eine Gewisse Affinität zum Hersteller Apple« aufge­stoßen sein mag. Er hat 6 Beiträge über das iPad gezählt, die in den vergan­genen 5 Monaten erschienen sind. Darunter befinden sich ausführ­liche Kritiken über miss­lun­gene Applikationen vom SPIEGEL und ZEIT, eine Rezension der iWriter-App und andere Einschätzungen, mit denen sich Designer ausein­an­der­setzen (sollten). Von Jubelposts keine Spur … aber, wie Robert richtig vermutet, geht es gar nicht um Inhalte, sondern manche Fontblog-Leser stört alleine das Erwähnen eines Apple-Produkts. Das wird sich in einem grafi­schen Blog nicht vermeiden lassen.

Fazit: Ich sehe noch keine Veranlassung, einen Belohnung auszu­hän­digen. Einsprüche bitte per Kommentar. Im übrigen erkläre ich die Jagd  – nach 24 Stunden – für beendet. Und jetzt alle wieder an die Arbeit …


26 Kommentare

  1. Dave

    Genau:

    wie emoti­onslos ich unser eigenes Produkt – die App FontShuffle 1.3 – hier anpreise.

    Ich bin halt genau der Meinung, dass das iPhone 4 hier als High-light hervor­ge­hoben wird und nicht die Software!

    Durch die Wörter wie:
    „iPhone 4 live erleben darf
    „dem Gefühl nicht entziehen können“
    vergleich zu einem „Leuchttisch

    entsteht doch die Bewunderung für das iPhone 4!

    Wobei ich noch mal sagen muss: Es ist ja auch ein tolles Display. Und die Bewunderung ist ja auch zurecht ange­messen! Aber dann kann man doch dazu stehen oder?

    Gruß Dave

  2. Niko

    Vielleicht ist das ja ein Jubelposting ;)

    Es war klar: Da wird Großes kommen! Und es kam: Das lang erwar­tete Apple iPhone brach kurz darauf alle Erwartungen in Verkaufszahlen, Lifestyle und Technologie. Ja, man konnte sogar neben all den Killer-Apps tele­fo­nieren. Weiterhin kann man seitdem endlich auch unter­wegs Bilder, Karten und Videos drehen und größer und kleiner ziehen. Über-Awesome (S.Jobs)!
    Gefunden in …https://​www​.font​blog​.de/​m​u​l​t​i​t​o​u​c​h​-​o​der

    Aber für Microsoft wurde doch auch geworben, um nicht immer auf Apple herum zu hacken ;)
    https://​www​.font​blog​.de/​i​c​h​-​h​a​b​-​m​i​r​-​g​e​s​t​e​r​n​-​e​i​n​e​-​n​e​u​e​-​m​a​u​s​-​g​e​k​a​uft

  3. roberto

    ein blick über den (apple-)tellerrand sowie einem ggf. anschlie­ßenden vergleich mit idevices könnte den einen oder anderen apple-jubel­post gerechtfertigten.

  4. Robert

    Mich nervt die Tatsache, dass man gleich als Fanboy dekla­riert wird, sobald man etwas posi­tives über Apple sagt, und sich dann dafür recht­fer­tigen muss.

  5. Dave

    @ Robert:
    Ja das stimmt! Früher musste man für Akzeptanz kämpfen … und jetzt bekommt man (teil­weise) einen auf den Deckel, wenn man Apple toll findet.

  6. Simon Wehr

    Was ist eigent­lich so schlimm daran, ein Apple-Fanboy zu sein? Ich meine, Jürgen steht auch auf die Beatles. Ich finde die Beatles nicht so toll. (Dafür müsste ich mich jetzt recht­fer­tigen, wa?) Na und? Darf man doch! Man kann persön­liche Vorlieben gerne begründen. Aber man sollte man sich (zumal in seinem eigenen Blog) nicht dafür recht­fer­tigen müssen.

  7. thomas junold

    apple ist erfolg­reich und erfolg stinkt in deutsch­land. traurig aber wahr.

  8. ganzunten

    Natürlich weiß ich, wo der Moses her kam. Trotzdem hast du ihn auch hier gepostet. Die Veranstaltung nennt sich denn auch »iPad & Co. – Neue Tafeln, neue Inhalte?« und war/ist sogar nur für Auserwählte zugäng­lich. Sicherlich war mein Kommentar dazu über­spitzt, der Beitrag und auch die Ankündigung hatten aber leider nichts von auch nur einem Hauch Ironie. Ich glaube es kann sich doch jeder selbst ein Bild machen darüber, wie ausge­wogen die Beiträge sind.

    @Robert: niemand wird gleich als Fanboy dekla­riert. Aber die Einseitigkeit und gewisse Kritiklosigkeit kann man nun wirk­lich nicht über­sehen, selbst wenn wir den Autor davon nicht über­zeugen konnten.

    @Autor: Verbieten kann dir ja keiner, über deine Erfahrungen zu berichten. Aber wie schon an anderer Stelle ange­merkt wäre ein privates Blog viel­leicht der goldene Weg, indem du nach Herzenslust über gott­ge­ge­bene Gadgets berichten kannst ohne dass sich gleich der Verdacht der Schleichwerbung einstellt. Und dieser Blog könnte sich doch prima an das Fontblog ando­cken, das ja wie gezeigt wurde, immer noch von vielen gern gelesen und geschätzt wird. Wie von mir auch.

  9. R::bert

    Man sollte nicht vergessen, das Apple und gute Typo durchaus etwas mitein­ander zu tun haben. Wer hat sich gleich noch mal gewei­gert für die Helvetica Lizenzen zu bezahlen und dafür die Arial ins Rennen gebracht? Kleiner Tipp: Apple war es nicht. Will sagen: Sympathie eines Typo-Blogs zu Apple ist, jeden­falls für mich, durchaus nach­voll­ziehbar und nichts verwerfliches.

    Außerdem: Ich empfehle meinen Freunden auch Dinge, von denen ich über­zeugt bin. Einfach deswegen, weil ich Ihnen nega­tive Erfahrungen mit Dingen, die weniger erfreu­lich sind, ersparen möchte.

  10. Marc

    Wie unglaub­lich albern ist denn dieser Beitrag inklu­sive Kommentaren?

    Die Leser wollen hier dem Schreiber erklären wie er seinen Blog zu führen hat?
    Leider geht er darauf auch noch ein. Ich würde hier gern wieder Beiträge lesen, die Informationen enthalten. Ich finde die letzten Beiträge viel schlimmer, als jeden Apple abfeierei.

    Und ja, mich nerven Apple Beiträge auch! Trotzdem kann ich doch dem Blogbetreiber nicht vorschreiben über was und wie er zu schreiben hat?!

  11. ganzunten

    @R::bert: Wunderbar, das du dies ansprichst. Waren es doch die Kommentatoren die auf die mise­rable Typografie der iOS-Geräte hinge­wiesen haben. In den Beiträgen dazu ging es leider nie um Schrift, wohl­weis­lich wie das Urteil ausfallen würde. Dass die von dir ange­spro­chene Firma heut­zu­tage inten­siver in gute Typografie inves­tiert als z. B. Apple, weiß der gemeine Fontblog-Leser leider nicht.

    Und schade ist, dass jede Kritik sofort als persön­li­cher Angriff gewertet wird.

  12. R::bert

    Dass die von dir ange­spro­chene Firma heut­zu­tage inten­siver in gute Typografie inves­tiert als z. B. Apple, weiß der gemeine Fontblog-Leser leider nicht.

    Nee, nee – der aufmerk­same Betrachter nimmt dies sehr wohl­wol­lend zu Kenntnis, keine Bange! Und ich meine auch hier im Blog zumin­dest etwas von der Calibri gelesen zu haben.
    Verstehe aber nicht, was Du mit »persön­li­cher Angriff« meinst.

  13. thomas junold

    arial, segoe … noch was vergessen um die qualität und den willen um gute typo­grafie der redmonder unter beweis zu stellen?

    ganz­unten: wie wäre es, wenn du mal einen gast­ar­tikel schreibst über ein thema, von dem du meinst, dass er rele­vant wäre für die leser. ich bin mir sicher, dass jürgen offen für vieles ist. immer nur maulen ist defintiv der falsche ansatz.

    auch wenn ich mich wieder­hole aus der anonymen ecke heraus zu maulen ist echt …

  14. Dan1el

    @Marc:
    Grundsätzlich stimme ich dir zu, würde deinen Beitrag noch mit dem Satz ergänzen: Unabhängig davon ob man jetzt eine Fa. wie den Fontshop über diesen Blog reprä­sen­tiert, der Name des Eintrag-Verfassers ist zu sehen, und damit für jeden auch ersicht­lich, ob er den Beitrag nun lesen möchte oder nicht, wohl­wis­send ob er den Tenor des Autors nun in Kauf nimmt oder nicht.

    Und

    @ganzunten:
    Auftrennung und Andockung: Sag mal geht’s noch? Sind wir hier in Belgien?
    Spezialisierung ist für Insekten.

    _____________________________________

    Die 99€ übri­gens, nehme Ich gerne an. Verbuchen kann man das unter: Studiumsupport.

  15. ganzunten

    @R::bert: Ich hatte öfter das Gefühl, dass Jürgen Siebert die Kritik zu manchen Artikeln sehr persön­lich auffasste und in eine Abwehrhaltung ging. Kann mich aber auch täuschen…

    @Thomas Junold: Ich möchte mich mit meiner Meinung nicht aufdrängen und versuche stets sach­lich zu bleiben, wenn’s manchmal auch echt schwer fällt.

    @Dan1el: ääh, Belgien? *g

  16. R::bert

    @ ganz­unten
    Betreibst bzw. betreust Du einen Blog? Vielleicht noch neben der alltäg­lich anfal­lenden Arbeit und dem damit verbun­denen Stress. Hast Du Erfahrungen mit kriti­schen Äußerungen gegen Deine Veröffentlichungen? Du machst es gern, kennst aber die Erfahrung für gut gemeintes nega­tive Unterstellungen zu ernten?

  17. Jürgen Siebert

    Ich hatte öfter das Gefühl, dass Jürgen Siebert die Kritik zu manchen Artikeln sehr persön­lich auffasste und in eine Abwehrhaltung ging.

    Wenn Du mit »öfter« unge­fähr ein Mal im Jahr meinst, dann liegst Du richtig :)

  18. anderer tom

    Noch ein Nachtrag zum Thema „Fontblog nervt“.

    Fontblog nervt noch nicht, solange sich die blin­kende und flackernde Werbung in Grenzen hält. Andere Seiten nerven mich dagegen schon, da ich dort nicht mehr in Ruhe lesen kann, ohne dass sich ständig irgendwas bewegt oder flackert. Mich stört so etwas extrem und ich gehe grund­sätz­lich nicht mehr auf Seiten, auf denen animierte Werbebanner über­hand nehmen. Da vergeht mir die Lust am lesen und ich hasse die Seitenbetreiber im stillen, die jeden Sinn für Lesekultur verloren zu haben scheinen wenn sie ihren Lesern so etwas zumuten.

    Beste Grüße
    Tom

  19. thomas junold

    es gibt plug-ins, die das ausblenden. :)

  20. Gerrit van Aaken

    Ich habe schon lange gelernt, die Arroganz-Anschuldigungen in meinem Blog als haltlos und neid­voll zu igno­rieren. My Blog is my Castle: Bleib auf Kurs, Jürgen!

  21. R::bert

    @ thomas junold (#19)
    Wo?

  22. R::bert

    Danke Thomas! (Safari reicht ; )

  23. dntel

    Da muß ich einem der Vorredner irgendwie recht geben: ich finde die Diskussion darüber wie und wie oft Jürgen die Fa. Apple extrem über­flüssig und auch ärgerlich:

    Ein Vielzahl von Grafikern arbeitet nun mal auf dem Mac, inkl. weiterer Werkzeuge von Apple. Manche mit Begeisterung und Euphorie, sowie aus einer Vielzahl von guten Gründen – über Jahre hinweg.
    Abgesehen von einer teil­weise frag­li­chen Firmenpolitik (s. z.B App-Zulassungen iPhone etc.) wünschte ich mir im tägli­chen Leben mehr Produkte, Werkzeuge von solch guter Usabilitiy und gutem Industriedesign!

    Vor ca. 10 Jahren wurde man als Grafiker ausge­lacht, wenn man erwähnte, das man Mac arbei­tete – weil über­haupt nicht zeit­gemäß und nicht PC. Heute darf man das scheinbar auch nicht zu oft erwähnen, weil man sich sonst den Vorwurf des unkri­ti­schen, über­mä­ßigen Lobes (aka Fanboy), der Arroganz gefallen lassen muß.
    Und noch nicht einmal als Blogautor, nicht einmal in Zusammenhang mit Typografie/Schrift und ihrer Anwendung/Usability in elektr. Medien und deren GUI?
    Bei diesen mantra-artigen Vorwürfen gehts wohl eher ums Prinzip als den Inhalte – IMHO.

    Aber das wich­tigste: Fontblog nervt nicht – über­haupt nicht! FB ist klasse, immer wieder frisch, anre­gend, frag­lich, kritsch, infor­mativ und erhei­ternd blah…

    Ich würde mich über weniger Jürgen zugunsten einer größeren Beeinflussung durch die Leser ärgern (damit sind nicht die Gastbeiträge gemeint) – Danke Jürgen!

  24. arno

    Auch konstruk­tive, testi­mo­ni­al­ar­tige Kritik ist eine Art von (Schleich-) Werbung.

    Ich kann auf die Apple- „Berichte“ verzichten und würde mehr sach­be­zo­gene Themen vorziehen.

    Über Hardware von Apple kann ich mich woan­ders auch informieren

  25. R::bert

    Noch etwas, was ich gene­rell nervig finde:
    unbe­ant­wor­tete Fragen in Kommentaren, egal ob von Blog-Betreibern oder anderen Kommentatoren. Wer zur Diskussion einlädt, sollte auch bereit sein, auf entspre­chende Kommentare zu reagieren.

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