Fontblog Artikel im Juni 2012

Buchmesse-Plakate: Neuseeland in Frankfurt

Unsere Abbildung zeigt die beiden Plakate, die ab September in Frankfurt hängen und das Partnerland der dies­jäh­rigen Buchmesse will­kommen heißen werden. Es sind die beiden besten von insge­samt 80 Entwürfen, mit denen junge Gestalter – Studierende von vier Hochschulen aus dem Rhein-Main-Gebiet – am Wettbewerb der Frankfurter Buchmesse teil­ge­nommen haben. Weitere Siegermotive sind bis zum 1. Juli 2012 in der Ausstellung des Museums für ange­wandte Kunst in Frankfurt zu sehen.

Das Siegermotiv von Denis Schmitt (Hochschule RheinMain, Wiesbaden) vari­iert ein tradi­tio­nelles Maori-Tattoo: statt orna­men­taler Linien findet sich schwarz aufge­pin­selter Text auf Lippen und Kinn. Der täto­wierte Mund betone die Erzähltradition Neuseelands, lobte die Jury in ihrer Begründung. Das Gesicht wirke »offen und ehrlich, gleich­zeitig punkig und subversiv – Eigenschaften, die man sowohl Neuseeland als auch Frankfurt zuordnen kann.«

Das zweite Motiv entwarf Anne Battenfeld (Hochschule Darmstadt), die auf ihrem Plakat einen Mann im Handstand lesen lässt. »Ein klas­si­sches Zitat des Ehrengastes Neuseeland, der von Down-under, vom anderen Ende der Welt kommt«, befand die Jury.


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TYPO Day Frankfurt: Noch wenige Karten

Am kommenden Freitag verlässt die TYPO-Konferenz zum zweiten Mal ihre Heimat Berlin, um einen ganzen Tag in der Main-Metropole zu gastieren. Von 9:00 bis 17:30 Uhr findet am 22. Juni im Museum für Moderne Kunst (MMK, Abbildung oben) der dritte TYPO Day statt … nach Berlin und Hamburg. Das profes­sio­nelle Font-Technik-Tagesseminar wendet sich an Verlage, Designer, Werbeagenturen, Webdesigner und Auftraggeber. Die Referenten: Oliver Reichenstein, Indra Kupferschmid, Holger Schmidhuber, Andrea Tinnes, Ivo Gabrowitsch, Jens Kutilek, Jürgen Siebert (Moderation) und Erik Spiekermann (Video).

Das MMK Frankfurt, 1991 eröffnet, gehört zu den welt­weit bedeu­tendsten Museen für Gegenwartskunst und hat in seiner jungen Historie einen festen Platz in der inter­na­tio­nalen Museumslandschaft einge­nommen. Parallel dazu wurde es zu einem wich­tigen Anlaufpunkt des kultu­rellen und gesell­schaft­li­chen Lebens in Frankfurt. Seine post­mo­derne Architektur (Hans Hollein) hat heute Modellcharakter. Wegen der Dreiecksform wird es auch »Tortenstück« genannt, und genau in dessen Spitze befindet sich der komfor­tabel ausge­stat­tete Vortragssaal für den TYPO Day Frankfurt.

Die Themen der TYPO-Day-Referate sind geprägt von den aktu­ellen Entwicklungen im Print-, Web- und App-Design. Wir spre­chen über die konsis­tente typo­gra­fi­sche Ausstattung aller Kommunikationskanäle eines Unternehmens, über neue Entwicklungen auf dem Gebiet der digi­talen Schriftdarstellung, über die Bedeutung von Typografie in Apps sowie das Zusammenspiel mit Webinhalten, aber auch darüber, wie sich Designer und Auftraggeber besser verstehen, um schnell ein best­mög­li­ches Ergebnis zu erzielen.

TYPO-Day-Spätbucher: noch gibt es ein paar Karten für die auf 100 Plätze limi­tierte Veranstaltung. Weitere Informationen und direkt zur Online-Anmeldung …

Abbildung 3: Unser Überraschungsreferent Oliver Reichenstein (Information Architects) wird in Frankfurt über die Nächte Herausforderung der Web-Designer spre­chen, Responsive Type

Abbildung 4: Prof. Indra Kupferschmid hat Tausende Schriften vergli­chen und syste­ma­ti­siert. Auf dem TYPO Day gibt sie wert­volle Tipps zur Schriftwahl, zur Schrift-Kombination und zu unent­deckten Alternativen (TYPO Day Hamburg)

Abbildung 5: FontShop-Vorstand Jürgen Siebert, ein »alter Frankfurter«, führt in das Thema »Corporate Font« ein und mode­riert den TYPO Day. 

Fotos: MMK (2), Gerhard Kassner (1), Robert Schatton (2)



Hessen Design e.V.: »Woher kommt das Neue?«

Vom 27. Juli bis zum 30. September 2012 präsen­tiert der Verein Hessen Design mit der Ausstellung »Woher kommt das Neue? Kreativität und Einfallsreichtum im Design« ein Projekt, das die verschie­denen Wege und Bedingungen krea­tiven Arbeitens näher beleuchtet. Ausstellung, Vorträge und eine Vielzahl von Workshops beschäf­tigen sich einge­hend mit den krea­tiven Arbeitsweisen, Methoden und Hintergründen. Hierbei spielt nicht nur das finale Objekt, sondern auch der Ideen- und Entwurfsprozess eine wich­tige Rolle. Im Rahmen der Ausstellung wird auch das jüngste Projekt von Stefan Sagmeister vorge­stellt, The Happy Film, in dem der wegwei­sende New Yorker Designer über Meditation, kogni­tive Therapie und Drogen spricht – alles was glück­lich macht.

Vernissage: 27. Juli 2012, ab 19 Uhr
Öffnungszeiten Ausstellung: Freitags 18 – 21 Uhr, Sa und So  12–18 Uhr im Designhaus, Hessen Design e.V., Eugen-Bracht-Weg 6, 64287 Darmstadt.

Hessen Design versteht sich als Kompetenz-, Beratungs- und Vermittlungszentrum für Design in Hessen, um gestal­te­ri­sche Prozesse in ihrer gesamten Bandbreite sichtbar zu machen. Das Leistungsprofil des Vereins gibt Orientierungs- und Entscheidungshilfen für alle design­re­le­vanten Fragen im Kontext von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.


bukowskigutentag 20/12: Let’s do the GEMA-Dance!

anchmal wird es mit der Ironie so über­trieben, dass keiner mehr hinter­her­kommt. Hier zum Beispiel: Hätten Sie als Außenstehender den kleinen Unterschied zwischen den beiden Jungen glei­chen Vornamens bemerkt? Ohne diesen aufklä­renden Tweet keine Chance, darf man annehmen:

Wirklich befremd­lich wurde es neulich eines Abends, als wir einen Film genau 138 mal so schlecht fanden, dass wir ihn schon wieder gut fanden, dass wir ihn schon wieder schlecht fanden und so weiter, bis der Abend gelaufen und wir völlig hinüber waren. Danach lagen wir alle die nächsten Tage mit multi­plen Ironismen darnieder und meinten selbst das schon wieder nicht ernst. Nicht mehr auszuhalten!

Aber jetzt naht Abhilfe, und zwar in Form einer eigens konzi­pierten Ironie-App, die gerade in Programmierung befind­lich ist. Dank dieser App wird man sich solche Exzesse künftig sparen und den Ironisierungsgrad per einfa­chem Tipp aufs Smartphone auf einen Schlag lösen können. Das geht dann so:

Man gibt den gewünschten Begriff ein (Filmtitel, Band, Promi, Künstler o.ä.) und die App berechnet auto­ma­tisch den Ironiefaktor, der in der Einheit »dsw« wieder­ge­geben wird, wobei Anzahl »dsw« für die Anzahl an »dass schon wieder«-Schleifen steht. In Härtefällen, haben erste Tests mit der App ergeben, wird sogar ein Wert in kdsw, also kilo-dsw ausge­wiesen. (Als Testbegriff hatten wir die App mit »Scooter« gefüt­tert, woraufhin uns ein beein­dru­ckender Wert von 1.236 kdsw ange­zeigt wurde.)

Trotzdem hätte ich persön­lich mal Lust auf eine Ironiepause. Umso ärger­li­cher daher, dass in Berlin gerade eine neue und leider schwer ironi­sche Musikbewegung entsteht. Ähnlich wie das höchst alberne Easy Listening der 90er Jahre, nur mit dem Unterschied einer erzwun­genen Ironie; und zwar erzwungen von der GEMA, die derzeit ihre Gebühren für Clubs und Diskotheken angeb­lich so dras­tisch anzieht, dass sich kein Betreiber den Spaß mehr leisten kann. Von Steigerungen um immerhin bis zu 1.400 Prozent ist die Rede.

Die ersten Clubs* in Berlin schalten nun auf die bizarre, gruse­lige, pornöse Mucke um, die lizenz­frei oder sogar völlig gratis zu haben ist, woraus sich unmit­telbar die besagte neue Jugendbewegung entwi­ckelt. Man hört nämlich nicht nur zwangs­i­ro­nisch gemeinte Fahrstuhlmusik und was sonst noch an kosten­loser Beschallung erhält­lich ist, sondern kreiert auch gleich einen eigenen Tanzstil. »Come on ever­y­body, let’s do the GEMA!«, heißt es überall und der neue Stil steht auf dem Sprung, die ganze Welt zu erobern.

Ich persön­lich kann und will aus Altersgründen zwar nicht Teil einer Jugendbewegung sein, aber ich habe den Tanz zuhause selbst auspro­biert (mit beson­derer Betonung auf »ausproBIERt«, hahaha!). Einen Videomitschnitt davon habe ich bereits bei den Vereinten Nationen einge­reicht, die mir inzwi­schen bestä­tigt haben, dass mein GEMA-Dance-Video umge­hend auf den Index der unzu­läs­sigen, ironi­schen Verhör- und Foltermethoden gesetzt wurde, was mich ein klein wenig stolz macht (… is natür­lich ironisch gemeint, jetze).

So weit, so schön. Trotzdem möchte ich noch einmal die Idee einer Ironie-Pause anregen. Ich habe nämlich so eine Ahnung, das selbst diese Idee mit der Ironie-Pause schon wieder ironisch gemeint ist … Jetzt reicht’s aber!

Michael Bukowski

(*mein Wohnzimmer)


New York: 11 Jahre Karlssonwilker Inc.

Karlssonwilker Inc. ist ein wegwei­sendes Designbüro, das im Herzen Manhattans exqui­site Designaufträge reali­siert. Nächste Woche feiern die beiden Gründer Hjalti Karlsson aus Island und Jan Wilker aus Deutschland in der New Yorker ADC-Gallery ihr 11-jähriges Bestehen … mit einer kleinen Konferenz und einer großen Party. TYPO-Berlin-Besucher hatten bereits 2006 (Play) Gelegenheit, die Arbeitsweise des sympa­thi­schen Designduon kennen zu lernen. Wer damals nicht dabei sein konnte und es kommende Woche nicht nach New York schafft, sollte sich das Datum der TYPO London schon mal in den Kalender schreiben: 19. und 20. Oktober 2012 … vor wenigen Minuten haben Karlssonwilker ihre Zusage gegeben, in London zu aufzutreten.


Leipzig: Geld zwischen Gestaltung und Fälschung

Die Frage, ob der Geldschein, den man in der Hand hält, wirk­lich echt ist, hat sich wohl schon jeder einmal gestellt. Seit es Geld gib ist Falschgeld ein Thema, das nie an Bedeutung verloren hat. Aber wie gehen wir heute ganz allge­mein mit Geld um? Was wissen wir eigent­lich über dessen Gestaltung und Herstellung, was animiert Sammler und Künstler, sich mit Papiergeld jenseits des Nennwertes näher zu beschäf­tigen? Diesen und anderen Fragen gehen die 18. Leipziger Typotage nach. Als Referenten einge­laden sind Experten aus der Geldherstellung, Banknotendesigner, Falschgeldsachverständige und Sammler, die facet­ten­reiche Einblicke in die Welt des Geldes gewähren.

Die Typotage stehen in diesem Jahr wieder thema­tisch in Zusammenhang mit einer parallel im Museum statt­fin­denden Sonderausstellung. »Echt oder falsch? Eine Ausstellung um Geld und seine Fälschungen« wird am 12. Oktober 2012, 18 Uhr, eröffnet und bis 7. Dezember 2012 zu sehen sein. Weitere Informationen …