Fontblog Artikel im April 2011

✪ der Woche: Sichere Farbe plus Sonne umsonst

Auch der Stern dieser Woche ist ein wahrer Knüller: das kilo­schwere Farbreferenz-Ringbuch DCS Book CMYK Professional für 179 € statt 199 € plus die Tageslicht-Leuchte GrafiLite kostenlos dazu! Details folgen sofort …

Das von Gutachtern und Verbänden aner­kannte Farbreferenzbuch DCS Book zeigt CMYK-Farben absolut exakt im Druckergebnis. Die 5%-Abstufungen bis zu den Halbtönen geben detail­liert Farbnuancen wieder, die es jedem Designer ermög­li­chen, auch noch so feine, am Bildschirm nicht auszu­ma­chende Farbunterschiede zu ermit­teln. Das Tafelwerk versetzt anspruchs­volle Grafiker in die Lage, die Farben ihrer Illustrationen oder Scans noch genauer zu kontrol­lieren und so die Druckergebnisse entschei­dend zu verbes­sern. Die 256 Farbtafeln im Ringbuch (plus Schuber) bieten insge­samt 65.536 Farbreferenzen, gedruckt auf matt­ge­stri­chenem Bilderdruckpapier. Mehr zur Ausstattung des Werkes:

  • stabiler Ringordner mit 6-fach-Mechanik im Lichtschutzschuber
  • Umfassendes Vorwort zu Farbe, Farbwiedergabe und Druck
  • Ausführliche Gebrauchsanweisung
  • Farb- und Graustufenbilder abge­bildet in 10 Rasterweiten
  • Graustufen- (K) und Farbstufenmuster (C, M, Y, K) in 10%-Schritten und in 10 Rasterweiten

Die GrafiLite-Leuchte ist eine nütz­liche Normlichtquelle für jeden Design- und Foto-Arbeitsplat. Unter ihrem Schirm haben Farb- und Bildverarbeiter den Vorteil des Tageslichts zu jeder Tag- und Nachtzeit. GrafiLite basiert auf der OTT-Lite-Technologie, benannt nach dem Vater der Vollspektrum-Beleuchtung John Nash Ott. Der Kameramann entwi­ckelte eine erste Leuchte mit dieser Technik während der Dreharbeiten für die Walt-Disney-Serie »Die Geheimnisse des Lebens«. Sein Verfahren nutzt eine spezi­elle Mischung von seltenen Phosphoren um eine Beleuchtung zu reali­sieren, die wie Tageslicht empfunden wird. Erst dadurch wurde es möglich, Leuchten mit hoher Lichtqualität ohne extreme Wärmeentwicklung, Blendeffekt oder Farbverfälschungen zu bauen. Die Vorteile der GrafiLite in Stichworten:

  • Künstliches Tageslicht zur sicheren Beurteilung von Farben
  • tragbar und platzsparend
  • neutral­graues Lampendesign einschließ­lich Unterlage
  • Optimale 2000 Lux Lichtstärke
  • Stromsparende Tageslichtröhre

Als Stern der Woche bietet FontShop das DCS-Ringbuch plus GrafiLite bis zum kommenden Montag für nur 179 € an (zzgl. MwSt. und Versand). Hier geht es zur Bestellseite …


eBoy haben Venedig verewigt

Regelmäßige Fontblog-Leser wissen, dass ich ein Riesenfan der Stadtporträts von eBoy bin. Nun haben sie Venedig als Poster heraus­ge­geben. Im eBoy-Blog heißt es dazu: “This is a major update, it features many small new details and a complete remake of the attacking robot. Get the poster at our two shops: World & USA/Canada.” Kaufen (20 € plus 6 € Versand), oder selbst drucken – ein Klick auf das Bild oben liefert die Originalgröße (kommt aber teurer, wenn man ehrlich rechnet).


✪ Erinnerung: Die schöne Roletta nur noch heute

Nicht vergessen: Unser Stern der Woche endet heute Abend. Die wunder­bare PTL Roletta gibt es bei FontShop zum Einführungspreis. Alles über die Schrift – inklu­sive lobender Kommentare führender Schriftexperten – in meinem Beitrag von letzter Woche: der Woche: PTL Roletta, -40% zur Einführung


Viel Neues bei FontFont … (2)

Wo andere Firmen publi­zis­tisch gerne mal weit ausholen – beim Redesign ihres Logos – behan­delt unsere Schwesterfirma FSI FontShop International diese Maßnahme ziem­lich gelassen. Dabei tastete sie mit dem FontFont-Logo nicht nur ein Werk des großen Neville Brody an, gleich­zeitig verab­schiedet sich FSI von der fast 20 Jahre domi­nie­renden Hausfarbe Gelb … Warum machen die das? »Alles nur für FontShop.« antwortet Ivo Gabrowitsch auf diese Frage, denn die Marken FontFont und FontShop sind zwar ein Herz und eine Seele, sollen aber besser unter­scheidbar werden. Schließlich werden FontFonts welt­weit nicht nur von FontShop ange­boten, sondern zum Beispiel auch von Phil’s Fonts, Faces oder von Typekit..

Die neue Ein-Farben-Strategie ist nur einer von vielen Ziegelsteinen, die von Erik Spiekermann und seinem Büro für den Relaunch der Website www​.font​font​.com gebrannt wurden. Fast ein Jahr arbei­teten EdenSpiekermann und FSI an dem neuen FontFont-Shop, wobei das Design, also die sicht­bare Veränderung, zwar komplett neu entwi­ckelt wurde, aber trotzdem nur die berühmte Spitze des Eisbergs darstellt. Unter der Oberfläche der FontFont-Bibliothek hat sich viel mehr getan, was auf den ersten Blick gar nicht auffällt. Und deshalb fange ich damit mal an.

Adios PostScript-Fonts. Mit der neuen Website verab­schiedet sich FSI von jenem Font-Format, mit dem die Library einst groß wurde, PostScript-Type-1. Bereits seit über wzei Jahren werden keine FontFont-Neuheiten mehr in dem auslau­fenden Format produ­ziert (siehe auch Fontblog-Beitrag vom Februar 2007 Das Ende der PostScript-Type-1-Schriften). Inzwischen verwei­gern die ersten Programme und Betriebssysteme die Unterstützung für Type-1. Das weitaus mäch­ti­gere OpenType CFF wird dagegen von vielen Betriebssystemen unter­stützt (Mac OS X, Windows 2000, Windows XP und Windows Vista) und Fonts in diesem Format lassen sich sogar platt­form­über­grei­fend nutzen.

Neues Preissystem. Mit Release 55 wurde ein neues, faires Preissystem einge­führt, das weniger üppig ausge­baute Schriften (ohne Kapitälchen und/oder Fremdsprachen) preis­werter macht. Auf dem Gebiet der Offc-Fonts und der Web-Fonts gehören Small Caps jetzt zum Lieferumfang, so dass es zumin­dest bei der Lizenzierung dieser Schriften keinen Grund mehr gibt, das der seit Jahrhunderten gepflegte typo­gra­fi­sche Stil heute in Vergessenheit gerät.

FontFont-Produktmanager Ivo Gabrowitsch am vergan­genen Montag bei der internen Präsentation der neuen fontfont.com-Site

Neue Gruppierungen. Viele Schriftpakete, die histo­risch gewachsen waren, wurden benut­zungs­ori­en­tiert umge­packt. So gibt es in der FontFont-Bibliothek keine reinen Italic-Pakete mehr, und Riesenfamilien wurden in nütz­liche (und damit preis­wer­tere) Teilfamilien zerlegt.

Das neue www​.font​font​.com. Zu Beginn der Überarbeitung wurde die drei wich­tigsten Ziele des Relaunchs defi­niert: einfache Bedienung, Klarheit und Tempo. Im Fokus der Website stehen zunächst die nütz­lichsten Schriftfamilien. Produktinformationen, Formate und andere tech­ni­sche Daten erscheinen erst dann, wenn ein Besucher eine für ihn inter­es­sante Schrift gefunden hat. Der neue Schwerpunkt offen­bart sich unmit­telbar beim Betreten der Website, im Font-Browser (Abb. unten). In Windeseile bauen sich hier Minimalschriftmuster auf, basie­rend auf den aussa­ge­kräf­tigen drei Buchstaben »Rag«, die aber auch geän­dert werden können. Neue Schriften sind mit einem gelben Sternchen gekenn­zeichnet, darunter der Schriftname … fertig! Ebenfalls prak­tisch: Das zugrun­de­lie­gende Raster passt sich dem Browserfenster an, so dass die zur Verfügung stehende Fläche immer optimal genutzt wird.

Die Einstellmöglichkeiten im Browser: weißer Text/schwarzer Hintergrund (und umge­kehrt), 3 Schriftgrößen, Sortierung

Wer den Filter am Kopf der Website aufklappt, kann die Menge der darge­stellten Schriftfamilien ganz schnell zusam­men­dampfen, entweder durch eine Stilvorgabe (z. B. Sans, Script), oder durch eines von 13 Anwendungsgebieten, darunter Werbung & Packaging, Buchtexte, Logo & Branding, Festliches und so weiter. Ein weiteres Klappmenü steuert die Reihenfolge der gefun­denen Schriften, die sich nicht nur alpha­be­tisch sortieren lassen, sondern auch nach Größe, Aktualität, Sprachausbau oder Menge der OpenType-Features.

Die Einstellmöglichkeiten im Finder: Bandbreiten für Strichstärke und Zeichenbreite, Anwendungsgebiet, Font-Formate, Designer, Sprachen und manches mehr

Eine Alternative zum Browser ist der Font-Finder, für all jene User, die genau wissen, was sie wollen (Abbildung oben). Er bietet so raffi­nierte Einstellmöglichkeiten wie Strichstärke und Buchstabenbreite, aber nicht punk­tuell sondern per Bandbreiten-Regler. Die Musterwörter sind beliebig verän­derbar, oder man wählt aus dem reich­hal­tigen Ausklappmenü, das auch Fremdsprachentexte anbietet für FontFonts, die kyril­li­sche oder grie­chi­sche Zeichen enthalten.

Die dritte große Sektion auf www​.font​font​.com ist auch die bunteste, die Designer-Seite, mit den Portraits und Biografien von 161 FontFont-Designern. Auf der News-Seite findet man ausführ­liche Informationen über neue FontFonts und Hausmitteilungen.

Neugierig geworden? Selber anschauen: www​.font​font​.com!


Die neue FontFont-Website

Wo andere Firmen publi­zis­tisch gerne mal weit ausholen – beim Redesign ihres Logos – behan­delt unsere Schwesterfirma FSI FontShop International diese Maßnahme ziem­lich gelassen. Dabei tastete sie mit dem FontFont-Logo nicht nur ein Werk des großen Neville Brody an, gleich­zeitig verab­schiedet sich FSI von der fast 20 Jahre domi­nie­renden Hausfarbe Gelb … Warum machen die das? »Alles nur für FontShop.« antwortet Ivo Gabrowitsch auf diese Frage, denn die Marken FontFont und FontShop sind zwar ein Herz und eine Seele, sollen aber besser unter­scheidbar werden. Schließlich werden FontFonts welt­weit nicht nur von FontShop ange­boten, sondern zum Beispiel auch von Phil’s Fonts, Faces oder von Typekit..

Die neue Ein-Farben-Strategie ist nur einer von vielen Ziegelsteinen, die von Erik Spiekermann und seinem Büro für den Relaunch der Website www​.font​font​.com gebrannt wurden. Fast ein Jahr arbei­teten EdenSpiekermann und FSI an dem neuen FontFont-Shop, wobei das Design, also die sicht­bare Veränderung, zwar komplett neu entwi­ckelt wurde, aber trotzdem nur die berühmte Spitze des Eisbergs darstellt. Unter der Oberfläche der FontFont-Bibliothek hat sich viel mehr getan, was auf den ersten Blick gar nicht auffällt. Und deshalb fange ich damit mal an.

Adios PostScript-Fonts. Mit der neuen Website verab­schiedet sich FSI von jenem Font-Format, mit dem die Library einst groß wurde, PostScript-Type-1. Bereits seit über zwei Jahren werden keine FontFont-Neuheiten mehr in dem auslau­fenden Format produ­ziert (siehe auch Fontblog-Beitrag vom Februar 2007 Das Ende der PostScript-Type-1-Schriften). Inzwischen verwei­gern die ersten Programme und Betriebssysteme die Unterstützung für Type-1. Das weitaus mäch­ti­gere OpenType CFF wird dagegen von vielen Betriebssystemen unter­stützt (Mac OS X, Windows 2000, Windows XP und Windows Vista) und Fonts in diesem Format lassen sich sogar platt­form­über­grei­fend nutzen.

Neues Preissystem. Mit Release 55 wurde ein neues, faires Preissystem einge­führt, das weniger üppig ausge­baute Schriften (ohne Kapitälchen und/oder Fremdsprachen) preis­werter macht. Auf dem Gebiet der Offc-Fonts und der Web-Fonts gehören Small Caps jetzt zum Lieferumfang, so dass es zumin­dest bei der Lizenzierung dieser Schriften keinen Grund mehr gibt, das der seit Jahrhunderten gepflegte typo­gra­fi­sche Stil heute in Vergessenheit gerät.

FontFont-Produktmanager Ivo Gabrowitsch am vergan­genen Montag bei der internen Präsentation der neuen fontfont.com-Site

Neue Gruppierungen. Viele Schriftpakete, die histo­risch gewachsen waren, wurden benut­zungs­ori­en­tiert umge­packt. So gibt es in der FontFont-Bibliothek keine reinen Italic-Pakete mehr, und Riesenfamilien wurden in nütz­liche (und damit preis­wer­tere) Teilfamilien zerlegt.

Das neue www​.font​font​.com. Zu Beginn der Überarbeitung wurde die drei wich­tigsten Ziele des Relaunchs defi­niert: einfache Bedienung, Klarheit und Tempo. Im Fokus der Website stehen zunächst die nütz­lichsten Schriftfamilien. Produktinformationen, Formate und andere tech­ni­sche Daten erscheinen erst dann, wenn ein Besucher eine für ihn inter­es­sante Schrift gefunden hat. Der neue Schwerpunkt offen­bart sich unmit­telbar beim Betreten der Website, im Font-Browser (Abb. unten). In Windeseile bauen sich hier Minimalschriftmuster auf, basie­rend auf den aussa­ge­kräf­tigen drei Buchstaben »Rag«, die aber auch geän­dert werden können. Neue Schriften sind mit einem gelben Sternchen gekenn­zeichnet, darunter der Schriftname … fertig! Ebenfalls prak­tisch: Das zugrun­de­lie­gende Raster passt sich dem Browserfenster an, so dass die zur Verfügung stehende Fläche immer optimal genutzt wird.

Die Einstellmöglichkeiten im Browser: weißer Text/schwarzer Hintergrund (und umge­kehrt), 3 Schriftgrößen, Sortierung

Wer den Filter am Kopf der Website aufklappt, kann die Menge der darge­stellten Schriftfamilien ganz schnell zusam­men­dampfen, entweder durch eine Stilvorgabe (z. B. Sans, Script), oder durch eines von 13 Anwendungsgebieten, darunter Werbung & Packaging, Buchtexte, Logo & Branding, Festliches und so weiter. Ein weiteres Klappmenü steuert die Reihenfolge der gefun­denen Schriften, die sich nicht nur alpha­be­tisch sortieren lassen, sondern auch nach Größe, Aktualität, Sprachausbau oder Menge der OpenType-Features.

Die Einstellmöglichkeiten im Finder: Bandbreiten für Strichstärke und Zeichenbreite, Anwendungsgebiet, Font-Formate, Designer, Sprachen und manches mehr

Eine Alternative zum Browser ist der Font-Finder, für all jene User, die genau wissen, was sie wollen (Abbildung oben). Er bietet so raffi­nierte Einstellmöglichkeiten wie Strichstärke und Buchstabenbreite, aber nicht punk­tuell sondern per Bandbreiten-Regler. Die Musterwörter sind beliebig verän­derbar, oder man wählt aus dem reich­hal­tigen Ausklappmenü, das auch Fremdsprachentexte anbietet für FontFonts, die kyril­li­sche oder grie­chi­sche Zeichen enthalten.

Die dritte große Sektion auf www​.font​font​.com ist auch die bunteste, die Designer-Seite, mit den Portraits und Biografien von 161 FontFont-Designern. Auf der News-Seite findet man ausführ­liche Informationen über neue FontFonts und Hausmitteilungen.

Neugierig geworden? Selber anschauen: www​.font​font​.com!


Der neue Titelkopf der taz

Seit gestern prangt ein neues Logo auf der Titelseite der taz. Sie heißt jetzt nicht mehr nur »die tages­zei­tung«, sondern »taz.die tages­zei­tung«. »Die Titelkopfveränderung ist ein großer Schritt für uns gewesen« heißt es im haus­ei­genen Blog. In den vergan­genen Jahren habe die taz unzäh­lige Logos entwi­ckelt: für die Stiftung, den Shop, Kaffee, Genossenschaft, viel­fäl­tige redak­tio­nelle Produkte, Reisen und vieles mehr. Dabei sei die visu­elle Markenarchitektur eher gewu­chert als gewachsen. Deshalb sei derMoment gekommen, die Marken zu sortieren und ihre Verwandtschaft auch visuell herzustellen.

Weiter schreibt Nina Schoenlan im taz-Blog: »Zu jedem Logo hier im Haus gehören Menschen, die dieses Logo gemacht haben, das Projekt hinter dem Logo mit Leben erfüllt haben und zum Strahlen brachten. Deswegen haben wir keine Logos entfernt. Alles wird über einen Punkt mit der taz verbunden. Wir haben mit der Agentur Metadesign Bildmarken inte­griert, die ›taz‹ konse­quenter plat­ziert und verbin­dende Elemente ausgearbeitet.«


Nichtlesen 20: Haare, Haare …

ir erin­nern uns: Seit drei Wochen war Herr Grabowski unan­sprechbar. Gestern Abend hat er sich endlich bei uns gemeldet. Wir haben die Gelegenheit umge­hend genutzt, ihn heute Vormittag exklusiv für Fontblog zu einem Interview einzuladen.

Hier der Mitschnitt:

Nichtlesen-Redaktion: Herr Grabowski, schön Sie zu sehen! Wir dachten ja, bei Ihnen piept’s immer noch bezüg­lich der letzten Wochen, die Sie wohl mit diesen »Angry Birds« verbracht haben.

Grabowski: Habe ich natür­lich nicht. Reines Ablenkungsmanöver. Wir hatten einfach irre viel um die Ohren mit unserem neuen Business, für das wir letzte Woche den Deutschen Innovationspreis im Bereich Dienstleistung gewonnen haben. Ach ja, und den Sonderpreis der Friseurinnung nicht zu vergessen. Außerdem sind wir für »Deutschland – Land der Ideen« vorgemerkt.

Friseurinnung, Innovationspreis, Land er Ideen? Erzählen Sie mehr.

Wir haben das Geschäftsfeld unserer Agenturgruppe erwei­tert. Mit einem simplen, aber genialen  neuen Frisör-Salon-Konzept. Unser Pilot-Salon hat seit zwei Wochen in Mitte geöffnet. Der Name lautet »Günter ihm sein Salon«.

Wie bitte? »Günter ihm sein Salon«? Das klingt nicht sehr innovativ.

Aber eben gerade. Wir haben den Innovationspreis nicht zuletzt deswegen bekommen, da wir bundes­weit den ersten Frisörsalon seit 20 Jahren ohne origi­nellen Namen à la »Haarmonie«, »Cutting Crew«, »Haar sträu­bend« oder ähnli­ches eröffnet haben.

Klingt einleuch­tend. »Günter ihm sein Salon« ist wirk­lich sehr unoriginell.

Sehen Sie! Auf eine unori­gi­nelle Idee muss man nämlich erst mal kommen dieser Tage, kann ich Ihnen sagen. Und nach dem erfolg­rei­chen Pilot-Store in Berlin werden wir »Günter ihm sein Salon« jetzt bundes­weit im Franchise-System ausrollen.

Aber was ist das beson­dere an Ihrem Konzept außer des drögen Namens?

Das kann ich Ihnen in einem Satz beant­worten: Bei »Günter« hat der Kunde keine Qual der Wahl. Wir bieten nur eine einzige Unisex-Frisur an; und zwar den origi­nalen Günter-Netzer-Haarschnitt. Das entlastet unge­mein, mehr noch, es erlöst die Leute vom Druck der Typ-Beratung und der Suche nach der passenden Frisur. Auch die bekann­ter­maßen tödliche Frage der Frau »Fällt Dir nichts auf an mir, Schatz?« gehört der Vergangenheit an.

Wie bitte? Bei »Günter« kriegen alle – egal ob Mann oder Frau – eine Günter-Netzer-Frisur verpasst?

Exakt.

Ich verstehe schon: ein ironi­sches Business, stimmt’s?

Wieso ironisch? Wie meinen Sie das?

Ich bitte Sie. Das ist doch ein typi­sches Ironie-Ding.

Das meinen Sie jetzt aber ironisch, oder?

Sie sind ja noch ironi­scher, als ich dachte.

Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht folgen. Aber lassen wir das. Außer dem Franchise-Modell akqui­rieren wir bereits Shop-in-Shop-Lösungen mit Supermarkt-Ketten. Dort werden sich mobile »Günter ihm sein Salon«-Teams im Kassenbereich posi­tio­nieren und bevor­zugt nach Warteschlangen mit Omas Ausschau halten. Kommt es bei einer Oma zum Kassieren, bleibt ausrei­chend Zeit für unsere Coiffeure, dem einen oder der anderen in der Warteschlange die Haare zu güntern. Eine klas­si­sche Win-Win-Situation.

Hm. Und Kinder?

Den jungen Zielgruppen empfehlen wir eben­falls eine Echthaarverkürzung nach Art des Hauses und Styling à la »ihm sein …«. Denn wenn wir erst mal alle Kids durch­ge­net­zert haben, wird kein Kind mehr wegen seines Haarschnitts gedisst werden. Dahingehend sind wir auch schon beim bekannten Neuköllner Bezirksbürgermeister Buschkowsky in Gesprächen, ob man unseren »Günter« nicht als allge­mein verbind­liche Schul-Haar-Uniforum einfühen könnte. Überlegen Sie mal, wie das die sozialen Spannungen insbe­son­dere in Problembezirken entschärfen würde.

Sie meinen wirk­lich, dass Sie damit Erfolg haben werden?

Haben wir doch längst! Schauen Sie sich doch mal dieses Portrait eines zufrie­denen Kunden an!

Das ist doch Günter Netzer.

Nein, das ist Oma Krawuppke aus der Münzstraße 17 nach einem Besuch bei »Günter ihm sein Salon«.

Quatsch.

Aber ja!

Hm. Sieht täuschend echt aus.

Sehen Sie!

(Herrn Grabowskis Smartphone macht komi­sche Geräusche. Er schaut auf das Display.)

Oh, mein neues, mobiles To-Do-Listen-Tool pusht mir gerade die Meldung, dass heute Nachmittag Haarewaschen auf der Agenda steht.

Oha.

Allerdings. Das gibt wieder ein Gezeter und Gekreische. Kenn ich doch, immer das ewig gleiche Theater mit mir. Tja, ich muss leider los.

Herr Grabowski, vielen Dank für dieses Gespräch.

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Michael Bukowski
Abbildungen: © Fancy via ZOOM, CD Real People Portraits; Montage: Fontblog


Designtage Wiesbaden: Access All Areas, die fünfte

Vom 7. bis 10. April 2011 findet zum fünften Mal die Veranstaltungsreihe »Designtage Wiesbaden – Access All Areas« statt. Der Initiatorenkreis Designwirtschaft* lädt alle Dienstleister aus dem Bereich Grafikdesign, Interactive und Interaction Design sowie Typedesign ein, sich am Tag der offenen Tür zu betei­ligen. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen Design made in Wiesbaden bietet, also seinen Hauptsitz in der hessi­schen Landeshauptstadt hat.

Der Tag der offenen Tür am Sonntag, den 10. April, bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe. Unternehmen, die sich daran betei­ligen, öffnen von 11 bis 16 Uhr ihre Türen und gewähren der Öffentlichkeit Einblick in ihre Arbeit.

* Im Arbeitskreis Designwirtschaft haben sich die Wiesbadener Unternehmen 3deluxe, DI Unternehmer, Die Firma, Die Kommunikationsabteilung, Fuenfwerken, Michael Eibes Design, Q, Ponderosa Design sowie Scholz & Volkmer mit der Hochschule RheinMain, der Industrie- und Handelskammer sowie der Wirtschaftsförderung Wiesbaden zusammengeschlossen.