Fontblog Artikel im Februar 2010

Heute ist Webfont-Tag (3): Alle Fonts im Schnelldurchlauf

Nach einem heißen Q&A-Gefecht am gest­rigen Samstag dreht sich Fontblog-Leserin Nina (Kommentar 38) der Kopf: »Ehrlich gesagt blicke ich derzeit gar nicht mehr durch, welche Schriften ich nun als Webschriften bekomme und welche nicht … betrifft das erst ganz wenige Schriften?«

Gemessen am Gesamtangebot der von FontShop ange­bo­tenen Schriften sind es noch wenige. Für die eigene FontFont-Bibliothek sind es bereits sehr viele, nämlich 1250 Bestseller. Sie sind sofort lieferbar, in den USA bereits per Download … font​shop​.de wird gerade für die Darstellung und den Download der Web-FontFonts vorbe­reitet. Eine erste Orientierung in unserem Webshop bietet die (inhalt­lich analoge) Bibliothek der OfficeFontFonts (Suche nach dem Stichwort »Offc«), die vor 8 Wochen erschienen ist. Über eine Bestellung unter info@fontshop.de oder Tel. 030 69596-333 landen die Web-FontFonts binnen weniger Minuten auf Deiner Festplatte, Nina.

Nachfolgend eine Blätterübersicht (Full-screen-Ansicht möglich), powered by Issuu (issuu​.com/​F​o​n​t​S​h​o​p​/​d​o​c​s​/​f​f​_​5​2​_​o​v​e​r​v​iew). Es handelt sich um die Simulation eines PDFs auf Flash-Basis – also um ein Bild vom Bild vom Bild. Qualität und Performance dieser Technik sind zwar atem­be­rau­bend (ich verstehe nicht, wie Issuu das macht), die Darstellung der Schriftmuster basiert aller­dings nicht auf Webfont-Technik und hinkt dieser in der Qualität hinterher. Diese Screenshots auf Flickr sind aussagekräftiger.


Heute ist Webfont-Tag (2): Fragen & Antworten [Update]

Webfont ist eine neue Kategorie digi­taler Schriften, die nicht für Drucksachen sondern für Webseiten gefer­tigt wird. Webfonts werden von Webdesignern mittels der @font-face-Regel über die Stilvorlagen einer Website (CSS) auf einem Webserver imple­men­tiert. Dieser liefert die Webfonts – gemeinsam mit den übrigen Elementen der Website – über den Browser eines Besuchers auf dessen Bildschirm. Auf diese Art können erst­mals kopier­bare, skalier­bare und inde­xier­bare HTML-Texte für alle Besucher die gleiche indi­vi­du­elle Typografie aufweisen.

Alle tech­ni­schen Fragen zu den Webfonts beant­wortet unser 12-seitiger Benutzerleitfaden (Abbildung, PDF laden). Die wich­tigsten sind nach­fol­gend kurz zusam­men­ge­fasst, aktu­elle Fragen zu Preisen und Vertrieb kommen in den nächsten Stunden dazu.

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Heute ist Webfont-Tag (1)

Als ich im November meinen Beitrag über die typo­gra­fi­schen Milieus 2010 schrieb, wusste ich natür­lich von den Plänen unserer Schwesterfirma FSI FontShop International. Mein These damals, kurz zusam­men­ge­fasst: Es zeichnen sich für die kommenden Jahre drei profes­sio­nelle Milieus ab, in denen kommer­zi­elle Schriften zum Einsatz kommen … und für jedes dieser Milieus werden maßge­schnei­derte Fonts erscheinen, die tech­nisch und lizenz­recht­lich ange­passt sein werden: 
1. Prepress, 2. Office
und 3. Internet.

Am Mittwoch hat FSI mit den FontFonts einen ersten großen Schritt unter­nommen, um die typo­gra­fi­sche Kultur im Internet zu fördern: Es erschienen 1250 FontFont-Bestseller in den Formaten .woff und .eot für Webdesigner. Alle Fakten dieser Premiere sind in einer gemein­samen Presseerklärung fest­ge­halten, die ich der Einfachheit halber hier zitiere (danach folgen Preise und weitere Zusatzinformationen).

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Pressemitteilung von FSI und FontShop, Berlin:

Typografische Vielfalt: Neue Ära im Webdesign

Berlin, 24. Februar 2010. Ein viel­fäl­ti­geres und ange­nehm lesbares Internet steht bevor: FSI FontShop International startet eine neue Kollektion digi­taler Schriften, die ausschließ­lich für den Einsatz im Internet ange­fer­tigt sind. Endlich sind Webdesigner nicht mehr allein auf die wenigen Systemschriften ange­wiesen, die bei allen Website-Besuchern instal­liert sind. Die neuen Web-FontFonts werden so mit den Elementen einer Website verknüpft, dass erst­mals HTML-Texte für alle Besucher die gleiche, indi­vi­du­elle Typografie aufweisen können.

Dieser lang erwar­tete Schritt erlaubt nicht nur das freie typo­gra­fi­sche Gestalten von Internet-Seiten. Marken und Unternehmen sind endlich in der Lage, Drucksachen und Webseiten im glei­chen Stil zu gestalten. Zu diesem Zweck stehen seit heute über 30 der erfolg­reichsten FontFont-Schriften zur Verfügung, darunter FF DIN, FF Meta, FF Dax und FF Kievit – insge­samt 1250 Fonts; weitere werden bald folgen.

Web-FontFonts werden in 2 Formaten gelie­fert: EOT Lite und WOFF, die im Moment von den beiden meist­be­nutzten Browsern unter­stützt werden, nämlich Internet Explorer und Firefox. FSI erwartet, dass noch in diesem Jahr weitere Browser dem WOFF-Standard folgen.

Geliefert werden die Web-FontFonts entweder als Einzelschnitte, nütz­liche Basic Sets (übli­cher­weise mit Regular, Bold, Italic und Bold Italic – wenn verfügbar) oder als komplette Familienpakete. Genau wie bei den eben­falls neuen Office-FontFonts sind versale Tabellenziffern Standard. Mediävalziffern kommen in Small-Caps-Schnitten zum Einsatz, wenn diese zur Familienausstattung gehören, und sind als Einzelschnitte lieferbar. Die Sprachunterstützung der Webfonts entspricht der ihrer Parallelprodukte im OpenType-Format (OTF) bzw. der Office-FontFonts (TTF): die Ausführung »Standard« deckt die west­li­chen Sprachen ab, »Pro« zusätz­lich die zentral­eu­ro­päi­schen, oft auch grie­chisch und kyril­lisch. Jeder Bestellung liegt ein 12-seitiger Benutzerleitfaden bei, mit kurzen, verständ­li­chen Anleitungen für Webdesigner und Webserver-Administratoren.

Die Lizenzierung der Web-FontFonts richtet sich nach den Pageviews/Monat aller Websites eines Unternehmens, auf denen sie zum Einsatz kommen. Es gibt drei leicht zu kalku­lie­rende Lizenzstufen: bis zu 500.000 (Grundlizenz), bis zu 5 Mio oder bis zu 50 Mio Pageviews/Monat. Unternehmenslizenzen, die über die 50-Mio-Schwelle hinaus­gehen, werden auf Anfrage ermittelt.

Weil Webfonts auf Bildschirmen zum Einsatz kommen, werden sie für diesen Zweck tech­nisch opti­miert (Hinting). Die Web-FontFonts unter­stützen die ClearType-Schriftglättung von Microsoft, die seit Windows XP unter­stützt wird. Die Web-FontFonts werden von allen FSI-Vertriebspartnern ange­boten, darunter die FontShops, inklu­sive FontShop in Berlin.
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Preise Grundlizenz

Die Preisgestaltung der Web-FontFonts folgt jener der kürz­lich vorge­stellten Office-FontFonts. Der Einzelschnitt Web-FontFont kostet ab 40 € und liegt damit 33 Prozent unter dem vergleich­baren OT-FontFont-Einzelschnitt für PrePress-Anwendungen (Adobe InDesign, Quark XPress, …). Alle genannten Preis zzgl. MwSt.

Single weight Std: ab 40,– € (OT zum Vergleich: 59,– €)
Single weight Pro: ab 50,– € (OT zum Vergleich: ab 69,– €)
Basic Pack Std (Reg, Bld, Ita, BldIta): 129,– €
Basic Set Pro (Reg, Bld, Ita, BldIta): ab 179,– €

Preise Multilizenz

Anders als die Multilizenzen für Office- und Prepress-FontFonts, die sich über die Anzahl der Arbeitsplätze berechnet, basiert die Mengenkalkulation der Web-Lizenzen auf die Pageviews/Monat. FSI unter­scheidet dabei nicht nach der Menge der Domains oder Datenmengen, sondern was zählt ist allein der Lizenznehmer (das Unternehmen) mit allen seinen Websites, auf denen Web-FontFonts laufen) und die Summe ihrer Pageviews.

Die Grundlizenz schließt 500.000 Pageview/Monat ein, was übli­cher­weise gut besuchte Websites abdeckt (z. B. das Fontblog mit rund 380.000 Pageviews/Monat). Unternehmen mit Websites, die bis zu 5.000.000 Pageviews/Monat gene­rieren zahlen (Preis der Grundlizenz) × 4, Traffic mit bis zu 50.000.000 Pageviews/Monat schlägt mit (Preis der Grundlizenz) × 15 zu Buche. Alles was darüber hinaus geht bedarf eines geson­derten Angebots von FSI.

Verkaufsbeginn

Verkauf bei FontShop Berlin ab Montag (offline-Lieferung, Download in Vorbereitung); zur Orientierung und zur Produktauswahl dient das aktu­elle Angebot an Offc-Schriften auf www​.font​blog​.de.

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Was gibt’s Neues bei DSDS? Lass TwittFont sprechen!

TwittFont, das vor Weihnachten auf der font​shop​.de-Seite vielen Besuchern Freude bereitet hatte, ist flügge geworden. Das heißt: Ab heute kann jeder Tweets, animiert mit einer von 8 ange­bo­tenen Schriften, auf der eigenen Website so einfach einbetten wie ein YouTube-Video: www​.twitt​font​.de

Warum soll man das tun? Es gibt drei Gründe:
• ihr seid selbst auf Twitter und wollt die eigenen Nachrichten darstellen (twit­ter­name)
• ihr wollt wissen, was andere über Euch schreiben (@twittername)
• ihr wollt zu einem Thema Echtzeit-Meinungen einholen (#stich­wort)

Ich hab das mal für »Deutschland sucht den Superstar« (#dsds) einge­richtet … keine Ahnung, was da jetzt steht, aber es ist genau das, was andere im Moment über die Sendung denken:

Übrigens funk­tio­nieren alle Links im TwittFont-Fenster, das heißt Leser können mit einem Klick Twitpics öffnen, YouTube-Filme starten oder das Profil eines Twitter-Accounts aufrufen. Schreibt mit mal in einem Kommentar, wo und wie ihr TwittFont einsetzt. Bin neugierig …


SPIEGEL-iPhone-App: defektes Heft kostenlos nachladen

Heute kam eine E-Mail vom SPIEGEL mit einer Anleitung, mit deren Hilfe die Premiere der Digitalausgabe doch noch zu einem Happy End findet:

»Leider kam es in Ausnahmefällen zu tech­ni­schen Problemen bei der
Bildübertragung in der aktu­ellen SPIEGEL-Ausgabe. Wir bitten um
Entschuldigung.
Sie können nun die komplette SPIEGEL-Ausgabe erneut herun­ter­laden, indem
Sie unter ›meine Hefte‹ unten im Menü das Heft löschen (Wischen-Geste auf
dem Hefteintrag) und es dann erneut laden.
Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen weiterhin eine
infor­ma­tive SPIEGEL-Lektüre.«

Ich danke ebenso. Jetzt ist fast alles da, bis auf »Briefe«, »Hausmitteilung«, »Hohlspiegel«, »Rückspiegel« und »Register«. Der Screenshot oben zeigt – in der Galerieansicht – eines von 7 Fotos aus dem Interview mit dem Schauspieler und Produzenten Ulli Lommel (Sektion »Kultur«)


Letzter Aufruf ans TYPO-Volk …

Das TYPOblog meldet gerade: »Ding-dong: der Monat endet am Sonntag«. Übersetzt in die Sprache der Schnäppchenjäger heißt das »Jetzt anmelden, denn die 100 € Frühbucherrabatt gibt es nur noch bis Sonntag.« Wir wieder­holen das nicht, um zu nerven, sondern weil wir euch lieben. (Abb: Johann Meier)


Neues Lernplakat: Anatomie der Buchstaben

Das bereits im Januar hier vorge­stellte Plakat von Achim Schaffrinna (Lehrreiches Poster), zunächst nur als PDF geplant, gibt es jetzt auch gedruckt. Christian Büning hat es in seine Lernplakate-Sammlung mit aufge­nommen. Dort ist es im Format 70 x 100 cm zum Preis von 24,– € (zzgl. Versand) erhältlich.

In einem Text zur Erstveröffentlichung heißt es: »Die Form der latei­ni­schen Buchstaben hat sich über viele Jahrhunderte aus Hand- und Druckschriften entwi­ckelt. Viele Bezeichnungen der einzelnen Buchstabenteile sind dem Schreiben und dem Schriftschneiden entlehnt. Dieses Plakat zeigt die Anatomie der Buchstaben mit leicht verständ­li­chen Erklärungen. …Gedruckt ist es wie alle Lernplakate auf Phoenix Motion von Römerturm mit zwei Schmuckfarben und Schwarz.«

Etwas unge­wöhn­lich ist der Einsatz der Systemschrift Georgia (aus der auch dieser Text gesetzt ist), die nie für Papier gedacht war, sich auf dem Plakat jedoch hervor­ra­gend macht.


Vortrag und Gespräch im Atelier Beinert

Morgen, um 20:00 Uhr, findet im Atelier Wolfgang Beinert (Berlin, Görlitzer Straße 51, Kreuzberg) ein Vortrag (mit Diskussion) von Bernhard Pompeÿ statt. Thema: »Soziale Verantwortung im Kommunikationsdesign.« Seit knapp 4 Jahren beschäf­tigt sich der Mannheimer Designer mit diesem Themenfeld, auf der TYPO’08 präsen­tierte er erst­mals seine Gedanken dazu. Inzwischen ist seine Forschungsarbeit einen großen Schritt voran gekommen … neue Erkenntnisse und neue eigene Projekte werden morgen im Mittelpunkt stehen.

Die soziale Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) hat in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft zuneh­mend an Bedeutung gewonnen. Die Gesellschaft beginnt mehr und mehr zu verstehen, dass Reichtum nicht mit ökono­mi­schem Kapital gleich­ge­setzt werden kann, sondern im wesent­li­chen ein hohes Maß an sozialem, ökolo­gi­schem und mensch­li­chem Kapital darstellt. CSR wird von Seiten der Politik, der Kirchen und der Wirtschaft, auf natio­naler, euro­päi­scher und globaler Ebene inzwi­schen verstärkt als eine Notwendigkeit betrachtet – und das in einer Zeit des indus­tri­ellen Wandels und der wach­senden Globalisierung.

Die Teilnahme ist kosten­frei. Wenn möglich bitte noch heute per Mail anmelden:  2010@beinert.net.