Heute ist Webfont-Tag (3): Alle Fonts im Schnelldurchlauf
Nach einem heißen Q&A-Gefecht am gestrigen Samstag dreht sich Fontblog-Leserin Nina (Kommentar 38) der Kopf: »Ehrlich gesagt blicke ich derzeit gar nicht mehr durch, welche Schriften ich nun als Webschriften bekomme und welche nicht … betrifft das erst ganz wenige Schriften?«
Gemessen am Gesamtangebot der von FontShop angebotenen Schriften sind es noch wenige. Für die eigene FontFont-Bibliothek sind es bereits sehr viele, nämlich 1250 Bestseller. Sie sind sofort lieferbar, in den USA bereits per Download … fontshop.de wird gerade für die Darstellung und den Download der Web-FontFonts vorbereitet. Eine erste Orientierung in unserem Webshop bietet die (inhaltlich analoge) Bibliothek der Office–FontFonts (Suche nach dem Stichwort »Offc«), die vor 8 Wochen erschienen ist. Über eine Bestellung unter info@fontshop.de oder Tel. 030 69596-333 landen die Web-FontFonts binnen weniger Minuten auf Deiner Festplatte, Nina.
Nachfolgend eine Blätterübersicht (Full-screen-Ansicht möglich), powered by Issuu (issuu.com/FontShop/docs/ff_52_overview). Es handelt sich um die Simulation eines PDFs auf Flash-Basis – also um ein Bild vom Bild vom Bild. Qualität und Performance dieser Technik sind zwar atemberaubend (ich verstehe nicht, wie Issuu das macht), die Darstellung der Schriftmuster basiert allerdings nicht auf Webfont-Technik und hinkt dieser in der Qualität hinterher. Diese Screenshots auf Flickr sind aussagekräftiger.
Heute ist Webfont-Tag (2): Fragen & Antworten [Update]
Webfont ist eine neue Kategorie digitaler Schriften, die nicht für Drucksachen sondern für Webseiten gefertigt wird. Webfonts werden von Webdesignern mittels der @font-face-Regel über die Stilvorlagen einer Website (CSS) auf einem Webserver implementiert. Dieser liefert die Webfonts – gemeinsam mit den übrigen Elementen der Website – über den Browser eines Besuchers auf dessen Bildschirm. Auf diese Art können erstmals kopierbare, skalierbare und indexierbare HTML-Texte für alle Besucher die gleiche individuelle Typografie aufweisen.
Alle technischen Fragen zu den Webfonts beantwortet unser 12-seitiger Benutzerleitfaden (Abbildung, PDF laden). Die wichtigsten sind nachfolgend kurz zusammengefasst, aktuelle Fragen zu Preisen und Vertrieb kommen in den nächsten Stunden dazu.
WeiterlesenHeute ist Webfont-Tag (1)
Als ich im November meinen Beitrag über die typografischen Milieus 2010 schrieb, wusste ich natürlich von den Plänen unserer Schwesterfirma FSI FontShop International. Mein These damals, kurz zusammengefasst: Es zeichnen sich für die kommenden Jahre drei professionelle Milieus ab, in denen kommerzielle Schriften zum Einsatz kommen … und für jedes dieser Milieus werden maßgeschneiderte Fonts erscheinen, die technisch und lizenzrechtlich angepasst sein werden:
1. Prepress, 2. Office und 3. Internet.
Am Mittwoch hat FSI mit den FontFonts einen ersten großen Schritt unternommen, um die typografische Kultur im Internet zu fördern: Es erschienen 1250 FontFont-Bestseller in den Formaten .woff und .eot für Webdesigner. Alle Fakten dieser Premiere sind in einer gemeinsamen Presseerklärung festgehalten, die ich der Einfachheit halber hier zitiere (danach folgen Preise und weitere Zusatzinformationen).
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Pressemitteilung von FSI und FontShop, Berlin:
Typografische Vielfalt: Neue Ära im Webdesign
Berlin, 24. Februar 2010. Ein vielfältigeres und angenehm lesbares Internet steht bevor: FSI FontShop International startet eine neue Kollektion digitaler Schriften, die ausschließlich für den Einsatz im Internet angefertigt sind. Endlich sind Webdesigner nicht mehr allein auf die wenigen Systemschriften angewiesen, die bei allen Website-Besuchern installiert sind. Die neuen Web-FontFonts werden so mit den Elementen einer Website verknüpft, dass erstmals HTML-Texte für alle Besucher die gleiche, individuelle Typografie aufweisen können.
Dieser lang erwartete Schritt erlaubt nicht nur das freie typografische Gestalten von Internet-Seiten. Marken und Unternehmen sind endlich in der Lage, Drucksachen und Webseiten im gleichen Stil zu gestalten. Zu diesem Zweck stehen seit heute über 30 der erfolgreichsten FontFont-Schriften zur Verfügung, darunter FF DIN, FF Meta, FF Dax und FF Kievit – insgesamt 1250 Fonts; weitere werden bald folgen.
Web-FontFonts werden in 2 Formaten geliefert: EOT Lite und WOFF, die im Moment von den beiden meistbenutzten Browsern unterstützt werden, nämlich Internet Explorer und Firefox. FSI erwartet, dass noch in diesem Jahr weitere Browser dem WOFF-Standard folgen.
Geliefert werden die Web-FontFonts entweder als Einzelschnitte, nützliche Basic Sets (üblicherweise mit Regular, Bold, Italic und Bold Italic – wenn verfügbar) oder als komplette Familienpakete. Genau wie bei den ebenfalls neuen Office-FontFonts sind versale Tabellenziffern Standard. Mediävalziffern kommen in Small-Caps-Schnitten zum Einsatz, wenn diese zur Familienausstattung gehören, und sind als Einzelschnitte lieferbar. Die Sprachunterstützung der Webfonts entspricht der ihrer Parallelprodukte im OpenType-Format (OTF) bzw. der Office-FontFonts (TTF): die Ausführung »Standard« deckt die westlichen Sprachen ab, »Pro« zusätzlich die zentraleuropäischen, oft auch griechisch und kyrillisch. Jeder Bestellung liegt ein 12-seitiger Benutzerleitfaden bei, mit kurzen, verständlichen Anleitungen für Webdesigner und Webserver-Administratoren.
Die Lizenzierung der Web-FontFonts richtet sich nach den Pageviews/Monat aller Websites eines Unternehmens, auf denen sie zum Einsatz kommen. Es gibt drei leicht zu kalkulierende Lizenzstufen: bis zu 500.000 (Grundlizenz), bis zu 5 Mio oder bis zu 50 Mio Pageviews/Monat. Unternehmenslizenzen, die über die 50-Mio-Schwelle hinausgehen, werden auf Anfrage ermittelt.
Weil Webfonts auf Bildschirmen zum Einsatz kommen, werden sie für diesen Zweck technisch optimiert (Hinting). Die Web-FontFonts unterstützen die ClearType-Schriftglättung von Microsoft, die seit Windows XP unterstützt wird. Die Web-FontFonts werden von allen FSI-Vertriebspartnern angeboten, darunter die FontShops, inklusive FontShop in Berlin.
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Preise Grundlizenz
Die Preisgestaltung der Web-FontFonts folgt jener der kürzlich vorgestellten Office-FontFonts. Der Einzelschnitt Web-FontFont kostet ab 40 € und liegt damit 33 Prozent unter dem vergleichbaren OT-FontFont-Einzelschnitt für PrePress-Anwendungen (Adobe InDesign, Quark XPress, …). Alle genannten Preis zzgl. MwSt.
Single weight Std: ab 40,– € (OT zum Vergleich: 59,– €)
Single weight Pro: ab 50,– € (OT zum Vergleich: ab 69,– €)
Basic Pack Std (Reg, Bld, Ita, BldIta): 129,– €
Basic Set Pro (Reg, Bld, Ita, BldIta): ab 179,– €
Preise Multilizenz
Anders als die Multilizenzen für Office- und Prepress-FontFonts, die sich über die Anzahl der Arbeitsplätze berechnet, basiert die Mengenkalkulation der Web-Lizenzen auf die Pageviews/Monat. FSI unterscheidet dabei nicht nach der Menge der Domains oder Datenmengen, sondern was zählt ist allein der Lizenznehmer (das Unternehmen) mit allen seinen Websites, auf denen Web-FontFonts laufen) und die Summe ihrer Pageviews.
Die Grundlizenz schließt 500.000 Pageview/Monat ein, was üblicherweise gut besuchte Websites abdeckt (z. B. das Fontblog mit rund 380.000 Pageviews/Monat). Unternehmen mit Websites, die bis zu 5.000.000 Pageviews/Monat generieren zahlen (Preis der Grundlizenz) × 4, Traffic mit bis zu 50.000.000 Pageviews/Monat schlägt mit (Preis der Grundlizenz) × 15 zu Buche. Alles was darüber hinaus geht bedarf eines gesonderten Angebots von FSI.
Verkaufsbeginn
Verkauf bei FontShop Berlin ab Montag (offline-Lieferung, Download in Vorbereitung); zur Orientierung und zur Produktauswahl dient das aktuelle Angebot an Offc-Schriften auf www.fontblog.de.
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Was gibt’s Neues bei DSDS? Lass TwittFont sprechen!
TwittFont, das vor Weihnachten auf der fontshop.de-Seite vielen Besuchern Freude bereitet hatte, ist flügge geworden. Das heißt: Ab heute kann jeder Tweets, animiert mit einer von 8 angebotenen Schriften, auf der eigenen Website so einfach einbetten wie ein YouTube-Video: www.twittfont.de
Warum soll man das tun? Es gibt drei Gründe:
• ihr seid selbst auf Twitter und wollt die eigenen Nachrichten darstellen (twittername)
• ihr wollt wissen, was andere über Euch schreiben (@twittername)
• ihr wollt zu einem Thema Echtzeit-Meinungen einholen (#stichwort)
Ich hab das mal für »Deutschland sucht den Superstar« (#dsds) eingerichtet … keine Ahnung, was da jetzt steht, aber es ist genau das, was andere im Moment über die Sendung denken:
Übrigens funktionieren alle Links im TwittFont-Fenster, das heißt Leser können mit einem Klick Twitpics öffnen, YouTube-Filme starten oder das Profil eines Twitter-Accounts aufrufen. Schreibt mit mal in einem Kommentar, wo und wie ihr TwittFont einsetzt. Bin neugierig …
SPIEGEL-iPhone-App: defektes Heft kostenlos nachladen
Heute kam eine E-Mail vom SPIEGEL mit einer Anleitung, mit deren Hilfe die Premiere der Digitalausgabe doch noch zu einem Happy End findet:
»Leider kam es in Ausnahmefällen zu technischen Problemen bei der
Bildübertragung in der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe. Wir bitten um
Entschuldigung.
Sie können nun die komplette SPIEGEL-Ausgabe erneut herunterladen, indem
Sie unter ›meine Hefte‹ unten im Menü das Heft löschen (Wischen-Geste auf
dem Hefteintrag) und es dann erneut laden.
Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen weiterhin eine
informative SPIEGEL-Lektüre.«
Ich danke ebenso. Jetzt ist fast alles da, bis auf »Briefe«, »Hausmitteilung«, »Hohlspiegel«, »Rückspiegel« und »Register«. Der Screenshot oben zeigt – in der Galerieansicht – eines von 7 Fotos aus dem Interview mit dem Schauspieler und Produzenten Ulli Lommel (Sektion »Kultur«)
Letzter Aufruf ans TYPO-Volk …
Das TYPOblog meldet gerade: »Ding-dong: der Monat endet am Sonntag«. Übersetzt in die Sprache der Schnäppchenjäger heißt das »Jetzt anmelden, denn die 100 € Frühbucherrabatt gibt es nur noch bis Sonntag.« Wir wiederholen das nicht, um zu nerven, sondern weil wir euch lieben. (Abb: Johann Meier)
Neues Lernplakat: Anatomie der Buchstaben
Das bereits im Januar hier vorgestellte Plakat von Achim Schaffrinna (Lehrreiches Poster), zunächst nur als PDF geplant, gibt es jetzt auch gedruckt. Christian Büning hat es in seine Lernplakate-Sammlung mit aufgenommen. Dort ist es im Format 70 x 100 cm zum Preis von 24,– € (zzgl. Versand) erhältlich.
In einem Text zur Erstveröffentlichung heißt es: »Die Form der lateinischen Buchstaben hat sich über viele Jahrhunderte aus Hand- und Druckschriften entwickelt. Viele Bezeichnungen der einzelnen Buchstabenteile sind dem Schreiben und dem Schriftschneiden entlehnt. Dieses Plakat zeigt die Anatomie der Buchstaben mit leicht verständlichen Erklärungen. …Gedruckt ist es wie alle Lernplakate auf Phoenix Motion von Römerturm mit zwei Schmuckfarben und Schwarz.«
Etwas ungewöhnlich ist der Einsatz der Systemschrift Georgia (aus der auch dieser Text gesetzt ist), die nie für Papier gedacht war, sich auf dem Plakat jedoch hervorragend macht.
Vortrag und Gespräch im Atelier Beinert
Morgen, um 20:00 Uhr, findet im Atelier Wolfgang Beinert (Berlin, Görlitzer Straße 51, Kreuzberg) ein Vortrag (mit Diskussion) von Bernhard Pompeÿ statt. Thema: »Soziale Verantwortung im Kommunikationsdesign.« Seit knapp 4 Jahren beschäftigt sich der Mannheimer Designer mit diesem Themenfeld, auf der TYPO’08 präsentierte er erstmals seine Gedanken dazu. Inzwischen ist seine Forschungsarbeit einen großen Schritt voran gekommen … neue Erkenntnisse und neue eigene Projekte werden morgen im Mittelpunkt stehen.
Die soziale Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) hat in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Gesellschaft beginnt mehr und mehr zu verstehen, dass Reichtum nicht mit ökonomischem Kapital gleichgesetzt werden kann, sondern im wesentlichen ein hohes Maß an sozialem, ökologischem und menschlichem Kapital darstellt. CSR wird von Seiten der Politik, der Kirchen und der Wirtschaft, auf nationaler, europäischer und globaler Ebene inzwischen verstärkt als eine Notwendigkeit betrachtet – und das in einer Zeit des industriellen Wandels und der wachsenden Globalisierung.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wenn möglich bitte noch heute per Mail anmelden: 2010@beinert.net.