Berliner Sparkasse wirbt mit falschen Versprechungen
Der SPIEGEL titelt diese Woche: »Die Schamlosen: Innenansichten einer unbelehrbaren Zunft«. Es geht um die Finanzwelt, und ich verstehe genau was die meinen. Die Berliner Sparkasse wirbt zur Zeit in der Hauptstadt für: Das Girokonto (Radio, Print, Internet…). Wörtlich heißt es in der Werbung: »Für 2 Euro bietet die Berliner Sparkasse nun allen Berlinerinnen und Berlinern Das Girokonto an. Und dort ist alles drin, was draufsteht. So bekommen Sie nicht nur die Kompetenz der 2000 Beraterinnen und Berater und das dichteste Filialnetz mit über 190 Standorten in Berlin. Es gibt vor allem auch keine Sternchen oder Kleingedrucktes.« (Hervorhebung durch Fontblog).
Ich bin ein großer Gegner von Sternchen und Kleingedrucktem. Wer ein Vertragshandy hat, weiß wovon ich spreche. Ich weiß aber auch, dass es ohne Kleingedrucktes (dem juristisch Notwendigen) keine Geschäftsbeziehung geben kann. Auf Sternchen zu verzichten, das wäre schon mal ein großer Schritt.
Ich will die Aussage der Berliner Sparkasse überprüfen und beginne auf der Bestellseite ein Girokonto für 2 € abzuschließen. Nach dem ersten Schritt kommt genau das, was ich erwartet habe – nein, was da kommt übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Ich werde aufgefordert 10 (!) Dokumente mit Kleingedrucktem zu lesen und anzuerkennen:
• Allgemeine Geschäftsbedingungen der Sparkasse (AGB)
• Informationen für den Verbraucher zum Privatgirokonto
• Bedingungen für den Überweisungsverkehr
• Bedingungen für das Dauerauftragsverfahren
• Wertstellungsregelungen und Überziehungszinssatz im Giroverkehr
• Bedingungen für die Verwendung von SparkassenCards
• Informationen für den Verbraucher zur Teilnahmevereinbarung Direkt-Banking
• Bedingungen für das Online-Banking
• Kundenbedingungen für Kreditkarten (VISA/MasterCard)
• Informationen für den Verbraucher zum Reisepaket
Liebe freundliche Berliner Sparkasse: Wie kannst Du glauben, dass ich Dir mein Geld anvertraue, wenn meine Gutgläubigkeit bereits beim Kennenlernen enttäuscht wird? (Abb.: Berliner Sparkasse)
Die Gewinner der Kaugirl-Kalender
Andy Macht, Martin Weber, Olivia Engelen, Robert M. Schöne, Dana Radloff. Bitte mailt mir ganz schnell Eure Adresse, dann geht der Kalender noch heute an euch raus. Danke.
Erik Spiekermann ist EU-Kreativbotschafter
Einer der offiziellen Botschafter der EU-Initiative European Year of Creativity and Innovation 2009 ist FontShop-Gründer Erik Spiekermann. Das Ziel der Initiative: Mit Projekten, Kongressen und Aktionen auf die Kreativität und Innovationsfähigkeit Europas und deren Bedeutung für die Entwicklung der Wissensgesellschaft hinzuweisen. Organisiert und gefördert wird der Arbeitskreis von zahlreichen Institutionen, federführend sind die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union.
Typisch Spiekermann, seine Reaktion auf den politischen Vorstoß: »Ich erwarte nicht sehr viel von einer staatlichen Initiative« erklärt er in seiner Pressemitteilung. »Aber weil man nicht immer nur meckern sollte, mache ich mit und werde auf vielen Veranstaltungen versuchen, Fähigkeiten und Methoden zu zeigen, mit denen wir Designer Probleme darstellen und lösen. Wir können viel beitragen, aber das nützt nichts, wenn es keiner weiß.«
Weitere Persönlichkeiten, die zum EU Ambassador of the Year berufen wurden: Molekular-Sternekoch Ferran Adrià, die belgische Tanz-Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker, der holländische Architekt und Urbanistik-Vordenker Rem Koolhaas, der französische Industriedesigner Philippe Starck, die italienische Neurologin und Nobelpreis-Trägerin Rita Levi Montalcini und der britische Schriftsteller Edward de Bono.
Nachtrag zum Skill-Set/TYPO-Berlin-Bundle
Zu dem vor 14 Tagen vorgestellten Bundle Kaufe-ein-FontFont-Skill-Set-und-krieg-2-TYPO-Berlin-Karten- kostenlos-dazu ist soeben ein aufschlussreicher Nachtrag erschienen: 2 je 5-seitige PDF-Dokumente, in denen die wunderbaren OpenType-Features der beiden Skill-Sets anschaulich dokumentiert sind.
• OpenType-Feature-PDF (5 S.) für Skill Set Editorial & Publishing
• OpenType-Feature-PDF (5 S.) für Skill Set Corporate & Business
Meine N-Taste nach 2,5 Jahren
Mal wieder ein Beitrag zum Thema Schrift.
Seit dem 7. August 2006 schreibe ich täglich auf meinem MacBook Pro. Schon nach wenigen Monaten zeigten einige Tasten die ersten Abnutzungserscheinungen. Heute erkenne ich auf vieren keinen Buchstaben mehr, weil die aufgedampfte Metallschicht abgetragen ist. Angrenzende Tasten sind auf dem besten Weg zu diesem Stadium. Es sind jene, die ich nicht alleine mit der Fingerspitze berühre, sondern zusätzlich mit der Seite des Fingernagels.
Irgendwann sieht man diese Mängel nicht mehr. Dann ist es eine nette Überraschung, wenn jemand darauf aufmerksam macht. Vielleicht geht es Euch ähnlich. Zeigt her Eure Tastaturen!
Ein abschließendes Wort zur Berlinale
Das Berlinale Plakat 2009 kam nicht gut an, als ich es zum ersten Mal im Fontblog vorstellte: »iiiiii, das Publikum«. Ivo fand es dann Spitze, als es in den Straßen hing. Das Weblog I heart Berlin urteilte über die Praxistauglichkeit des Plakatmotivs: »So ugly it hurts«. Sein Designer Paul Snowden fühlt sich vom Auftraggeber nicht angemessen gewürdigt: »Unverschämt finde ich nur, dass man mich nicht zur Eröffnung eingeladen hat« (030 Magazin). Wir hat es sich in der Praxis bewährt? Bitte eine Abschlusskritik, denn nach der Berlinale ist vor der Berlinale. (Foto: Fontblog)
»Branded Pop« in Freiburg
Unter dem Motto »Branded Pop – Vermarktungsstrategien der Popmusik« findet am Samstag, dem 28. Februar 2009, in Freiburg das 5. Designforum statt. Am 10:00 Uhr geht es los, im E-Werk. Mentor des Events ist das angesehene Hochschulmagazins »Zwiebelfisch«. Nach dem Start des Portfolio-Day finden ab 13:00 Uhr Vorträge statt, unter anderem von Gerrit Terstiege, Henry Steinhau und David Carson. Das ausführliche Programm …
Der Abend steht im Zeichen des praktisch erlebbaren Pops. Filippo Gatti & Diaz Ensamble reisen eigens aus Rom an, um die E-Werk-Halle akustisch zu füllen, gefolgt von Papalagi & Thilo Mensak aus Freiburg, einer Jam Session mit Konrad Küchenmeister aus Berlin und dem DJ-Team Cheezery Corporation.
Hier gibt es die Tickets … (18,– bis 32.– €). Achtung: nur 400 Plätze!
Macht euren Fontblog alleine …
(Kleiner Scherz, die Headline)
Ich werde immer wieder mal gefragt, warum es hier im Fontblog keine Blogroll gäbe, also ein Verzeichnis der Quellen, aus denen ich mich selbst bediene. Weiß ich auch nicht … aber Ivo hat das damals beim Einrichten von WordPress nicht vorgesehen. Inzwischen sind Blogrolls sowieso out.
Eben bin ich nun (dank Twitter …. iiiihhhhh schon wieder das böse Wort) auf die Webseite des Isländers Sigurdur Armannsson aufmerksam geworden: Font.is. Sigurdur hat alle, wirklich alle Font- und Typografie-Weblogs der Welt zusammegetragen und aufgelistet. Mit diesem Input kann man ganz leicht einen eigenen Fontblog speisen. Oder den eigenen RSS-Reader zum Überlaufen bringen. Selbst das Abonnieren der Feeds ist total easy, einfach diese Typoblogs-RSS-Abo-Datei in den Reader importieren. Ich habe das eben mal aus Spaß getan: 135 Feeds, 2537 ungelesene Beiträge. Prima Wochenendlektüre.