Fontblog Artikel im Mai 2007

Gary Hustwit: »Deutschland, ich liebe dich!«

Der Regisseur des Helvetica-Films, Gary Hustwit, war vergan­gene Woche auf Deutschland-Tour und hat sich nicht geschont. Wie ein Popmusiker reiste er von einer Typografie-Metropole zur nächsten: Berlin, Braunschweig, Bad Homburg, Mainz, Saarbrücken … anschlie­ßend Paris. Überall ausver­kauftes Haus, überall nette Menschen. In seinem Weblog hat er einen span­nenden, persön­li­chen Reisebericht veröf­fent­licht: Deutschland, ich liebe dich.

(Abbildung: Einladungskarte zur Helvetica-Deutschland-Premiere, aufge­nommen im Cinestar-Cubix-Filmpalast am Rande der TYPO 2007 von Gerhard Kassner)


TYPO 2007: die schönsten Bilder

Ich habe gestern Abend mal eine kleine Diashow aus den besten Fotos unseres Presse-Fotografen Gerhard Kassner zusam­men­ge­stellt (Musik: »Selected Bright 3« von Selected Bright ft. Ole Schäfer von der ffor­tis­simo-CD). Ihr könnte Euch das 4-Minuten-Filmchen entweder auf der TYPOvideo-Seite ansehen (Diashow 2007; eben­falls noch vorhanden Diashow 2006), oder bei YouTube:

Dort gibt es eben­falls die Diashow vom letzten Jahr:

Das Flickr-Fotoalbum der TYPO 2007 ist inzwi­schen auf  500 Bilder ange­wachsen, bereit gestellt von 40 Mitgliedern; im letzten Jahr TYPO 2006 kamen 230 Fotos zusammen von 32 Mitgliedern.


Auf nach Weimar

Yanone schreibt mir eben: »Diesen Samstag, 10 Punkt, ist es soweit: Die genial denk-würdigen TypograVögel landen im Nest der Dichter & Denker (Weimar) und bringen den Küken die Schräge bei! Wer sie sich plus­tern sehen will, holt sich fix ein ›Schönes-Wochenend-Ticket‹ und schwingt sich flugs herbei! Nicht lang rumeiern – abheben!« Ich komme … denn Gelb ist meine Lieblingsfarbe. Bis morgen. Alles über TypograVieh IV, dem Internationalen SommerTyposium an der Bauhaus-Universität Weimar.


Underware stellt Custom-Type-Jobs vor

Auf ihrer Internetseite www​.under​ware​.nl hat das nieder­län­disch-finni­sche Schriftenhaus Underware die neue Sparte Custom Type Department einge­richtet. Hier sind einige inter­es­sante Schrift-Spezialaufträge doku­men­tiert, zum Beispiel die Entwicklung der LCD-Fonts für den Tauch-Computer-Hersteller Suunto, die Schrift Fat Ed für einen hollän­di­schen Design-Poeten Ed Smet, Bello Cyrillic und verschie­dene Logos. (Via)

Underware-Logo für die finni­sche Organisation Kepa (Abbildungen: Underware) 


Imperatorische Warnung … hier im Download

Gestern erhielt ich von meiner Reinigung wieder mal ein Jackett zurück, das den strengen Hinweis enthielt: »Weitere Bearbeitung nicht zu empfehlen.« Ich denke, mit diesem Spruch kann man beson­ders auch im Büro lang­wie­rigen Diskussionen aus dem Weg gehen. Darum habe ich den Zettel mal nach­ge­setzt (aus Neue Helvetica OT, Volume 1 der 100 Besten Edition).
Warnhinweis als PDF down­loaden … (1 S, 20 K)
Schreibt mir doch mal bei Gelegenheit hier in die Kommentare rein, wann und wie Euch diese Anweisung weiter geholfen hat. Danke.


Frankfurter Rundschau im neuen Format

Frankfurter Rundschau

Seit gestern erscheint die Frankfurter Rundschau als erste über­re­gio­nale Abonnement-Zeitung Deutschlands im Tabloid-Format. Einer der Gründe für diesen Schritt ist die seit 1998 sinkende Auflage, von 190.000 auf 150.000 Exemplare. Vor allem jüngere und weib­liche Leser sollen künftig am Kiosk öfters zur FR greifen. Das diese Strategie aufgehen kann, beweist der briti­sche Zeitungsmarkt. Dort haben der Independent und die Times (Fontblog: Neville Brody hat The Times über­ar­beitet) seit längerem auf Tabloid umge­stellt und Leser gewonnen.

Mit dem Formatwechsel erfuhr das links­li­be­rale Traditionsblatt ein komplettes Redesign (Die neue FR). Dabei wurde nicht nur die Struktur verän­dert (die Kommentarseite beispiels­weise rutscht von Seite 3 auf 12/13), sondern auch die einge­setzten Schriften. Für große Headlines und die Texte kommt Farnham zum Einsatz, Grafiken, Inserts und Zwischenüberschriften bedienen sich der FF Fago. FontShops Corporate Font-Abteilung betreute das Grafikteam der Rundschau bzgl. der Cross-Plattform-Kompatibilität der Fonts sowie den erwei­terten Lizenzen für ihren Einsatz im E-Paper.

Zeitungsformate

Bislang erschien die Frankfurter Rundschau (wie FAZ und Süddeutsche) im Nordischen Format (400 x 570 mm). Die Financial Times Deutschland (ebenso Berliner Zeitung) bedient sich des Rheinischen Formats (350 x 510 mm). Die taz kommt im Berliner Format heraus (315 x 470); das dazwi­schen liegende Schweizer Format (Neue Zürcher Zeitung) nutzt kein über­re­gio­nales deut­sches Blatt. Das Tabloid-Format (285 x 400) der neuen Frankfurter Rundschau wird auch Halbnordisches Format genannt, weil es der halben Fläche des Nordischen entspricht. Das kleinste in Deutschland einge­setzte Zeitungsformat ist das halbe Berliner Format (225 × 305 mm), das die Boulevardblätter Mopo (Hamburg) und der Berliner Kurier einsetzen.


Das ist unfair, DER SPIEGEL!

Heute bekomme ich eine E-Mail vom SPIEGEL (ich bin Abonnent) – genauer: von Christian Goedecke, Leiter Leser-Marktforschung –, in der ich zu einer Leserumfrage einge­laden werde: »Nehmen Sie sich eine Minute Zeit – es lohnt sich!« schreibt er. ›Warum nicht?‹, denke ich mir, ›viel­leicht gibt es etwas zu gewinnen, ein Buch, eine CD …«. Ich klicke also auf Jetzt mitma­chen und lande auf dieser Internetseite:

Nachdem ich die 5 Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beant­wortet habe, folgt dieser Screen:

… und ich merke, dass ich verarscht wurde. Die Leserumfrage ist nur vorge­schoben. Tatsächlich will man mir ein Probeabonnement aufschwatzen. Juristisch betrachtet ist die Methode sicher nicht unlauter, aber dem guten Ruf von »Deutschlands größtem Nachrichtenmagazin« dient sie auch nicht.


Noch mal Spiekermann, noch mal Designpreis

Die Ehrungen reißen nicht ab. Eben erfahre ich, dass unser Firmengründer Erik Spiekermann beim Europäischen Designwettbewerb in die Hall of Fame aufge­nommen wurde. Vor 14 Tagen berich­tete ich bereits über die Auszeichnung unseres Magazins »Die 100 besten Schriften aller Zeiten« beim European Design Award. Gratulationen an Erik bitte zu den Geburtstagsgrüßen hinzu­fügen. Danke.