Zeitungsdesign: Scheitern und daraus lernen
Zwei große Schweizer Tageszeitungen habe sich gerade einer Neugestaltung unterzogen. Zum einer die traditionelle Neue Zürcher Zeitung (wie diese es selbst bewertet; auch der Spiegel berichtete – wie gewohnt von oben herab – über das Redesign von Mike Meiré »Der alten Tante in den Nacken schlagen«). Eine Woche später folgte der ebenfalls in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger, der von Tom Menzi und Daniel Stähli neu gestaltet wurde (die Beweggründe der Redaktion).
Mit im Rennen beim Pitch um die Tages-Anzeiger-Gestaltung waren die Information Architects (iA), eine Agentur mit Geschäftstellen in Zürich und Tokyo, die vorwiegend für ihre Internet-Projekte bekannt ist (und natürlich die Webtrend Map). Auf ihrer Webseite beschreiben sie in großer Ausführlichkeit, wie sie – als Außenseiter – alles auf eine Karte gesetzt haben und ein kompromissloses Konzept entwickelten, das scheiterte, aber nicht umsonst war. »We developed a pretty tight concept around the idea of usability, readability and cross media connection. The concept was: Use all knowledge from contemporary user experience design and translate it to paper. «
Bei der Präsentation ertappten sie sich dabei, wie sie statt »Titelseite« »Homepage« sagten und statt »Leser« »User«. Doch Fachleute, wie der große Mario García, lobten die Arbeit von iA. In seinem Blog schrieb er: »… there is SO MUCH to admire in the work of IA, such glorious use of creativity mixed with innocence that makes their project shine. Indeed, Oliver, there is a place for this model. There will be some courageous editor out there who will take it and run with it.«.
Im Beitrag von Oliver Reichenstein fällt mehrfach das Wort Leidenschaft. Manchmal reicht sie alleine nicht aus, um einen Job überzeugend zu meistern und zu präsentieren. Was gehört noch dazu? Der Pitch beim Tages-Anzeiger hat iA weiser gemacht. Sie gehen aufrecht aus dem Wettbewerb hervor und bewundern das realisierte Endergebnis. Wir können von ihnen lernen. Und daher habe ich iA heute zur TYPO 2010 eingeladen, die unter dem Motto Passion stehen wird.
20 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
thomas junold
der spiegel-artikel ist wirklich etwas bedenklich um nicht zu sagen völlig respektlos vor der wirklich hervorragenden arbeit von MM. so etwas »blind betrachtetes« sollte eher nicht aus einer kulturredaktion kommen.
HD Schellnack.
Sehr schön, auch wenn man nicht alle Ideen, wie man im Web Informationen aufbereitet auf eine Zeitung übertragen kann und sollte. Der blaue Text würde mich enorm nerven, das Web-2.0-Logo ist zu zeitgeistig für eine altehrwürdige Zeitung, die Grafiken sind schön, aber vielleicht auch einen Touch zu hip fürs Blatt. Bei der Obama-Headline wird mir etwas schwindelig, zu breit, und generell ist die Typo zu groß, als Leser würde ich das nicht wollen. Generell sind online und Print verschiedene Medien und Print darf – zumindest noch und zurecht – eine tiefere Konzentration und weniger «Scannen» erwarten als ein Blog oder eine Newssite. Ein Zeitungsdesign, das die Sprunghaftigkeit von Online-Lesern berücksichtigt, versteht insofern vielleicht Zeitungsleser nicht.
Aber der Haupt-Kick-out-Grund: KEINE ANZEIGEN. Als Kunde würde ich jedes Zeitungs-Design, dass keine Anzeigen einplant, ablehnen. Damit verdiene ich nämlich mein Geld und Anzeigen sollten stets möglichst harmonisch in das Blattkonzept eingebettet sein.
Dennoch: Mutiges Konzept, großzügig umgesetzt, gut argumentiert und insgesamt schlüssig – vielleicht nur für die falsche Zeitung. Aber ich köööönnte mir vorstellen, das bei den beiden demnächst hoffentlich das Telefon klingelt und ein anderes Blatt Lust auf diese Art von Aufmachung hat.
Respekt!
HD Schellnack.
Ich finde den Spiegel-Tonus gerechtfertigt. Ich mag Meirés Arbeit sehr oft, hier bleibt es im Kompromiss stecken. Entweder die NZZ richtig aufmischen oder aber größtenteils so lassen wie sie ist – nicht jede Zeitung muss krampfhaft modern werden und vor allem nicht diese Tante. Nicht jede alte Tante sieht im engen H&M-Fummel gut aus. Der Trend zum Weißraum in der Zeitung ist ja graphisch vielleicht schön, journalistisch aber eben scheiße. Autoren sollten nicht kürzer schreiben müssen, nur damit eine Zeitung (die kein Magazin ist) «luftiger» wirkt.
Und die NZZ ist, wie hier die FAZ, eben auch ein Sonderfall. Konservativ darf auch konservativ aussehen, finde ich.
Insgesamt etwas bedenklich, wenn die Zeitungen in einer Branchenkrise vergessen, was sie im Kern sind und sich nicht auf ihre Stärken besinnen….
Jürgen W.
Ich finde diesen Trend zu den sehr breiten Bildern sehr ärgerlich. Die Fotos dienen nur noch als bunte Fläche, Informationsgehalt gleich Null. Und wie man bei dem auch erst frischen Re-Design der Stuttgarter Zeitung sehen kann, wird dann sogar noch ziemlicher Bockmist gebaut, um ein Foto zwanghaft auf diese Un-Proportion hinzuzwingen.
Journalistische Fotos gibt es in den Zeitungen ja schon lang nicht mehr. Bunte, inhaltslose Flächen brauch ich nicht. Als Gestaltungselement in einer Sonntagszeitung, ok. Aber in einer Tageszeitung kann ich gut und gerne auf jegliche Fotos verzichten, wenn sie nur noch dazu dienen, die Seite mit Farbe aufzuhübschen. Farbakzente in der Typographie finde ich da wesentlich besser, weil man hier mit Farbe Struktur erzeugen kann.
Die Zeitungen rennen in die falsche Richtung, um junge Leser zu gewinnen. Wenn alles gleich bunt ausschaut und immer weniger Text, wo ist dann der Unterschied zur Online-Version der Zeitung? Dann lasst die Bäume stehen und spart euch das Drucken von Zeitungen gleich ganz.
Jürgen W.
Wollte noch den Link zur Stuttgarter Zeitung Panne einfügen: http://www.bildblog.de/12233/opfer-des-layouts/
thomas junold
im direkten vergleich mit der iA-präsentation und dem endergebnis finde ich wirklich den sprung vom web hin zum print genau falsch herum gedacht. ich denke, web/screen aussehen zu wie print sinnvoller. eine farblich abgesetzte »5« verstehe ich erstmal nicht als seitenverweise, das ist kur gedacht. die anlesertexte sind auch allesamt etwas arg groß geraten. große schrift machts ja nicht unbedingt lesefreundlicher. insgesamt finde ich die iA-variante auch etwas unsicher in der typografie und da fehlt mir auch das selbstbewusste, was die NZZ haben sollte.
HD Schellnack.
>Als Gestaltungselement in einer Sonntagszeitung, ok.
Das ist das Ding – jede Tageszeitung versucht auszusehen wie die F.A.S. oder die Woche. Es geht unter, dass eine Zeitung an sich eben kein Designobjekt ist :-D.
>spart euch das Drucken von Zeitungen gleich ganz
Darauf wird es hinauslaufen
HD Schellnack.
Muss mich übrigens kritisieren: In der vollen PDF von iA gibt es Anzeigen, aber auch die zu stylig und zu wenig eingesetzt und hinten versteckt. Denen sozusagen die Anzeigen vom Titel zu nehmen, so schön es ist und so sehr ich das begrüße, kann ein echtes Problem für die Anzeigenabteilung gewesen sein :-D.
Nils Tißen
iA hat einen sehr interessanten Job gemacht. Ich finde die Ansätze ich großen Teilen sehr gut. Besonders gefällt mir der typografischen Zeichensprünge aus der 2.0- in die haptische Welt.
Auch wenn nicht immer alles Übertragbar ist (z.B. die Hervorhebung einzelner Schlagwörter), haben die Entwürfe für mich einen eindeutig höheren Aufmerksamkeitsfaktor am Zeitungsständer, als der Sieger. Eine Tageszeitung ohne Bildmotiv auf dem Deckblatt, dafür aber mit großen Buchstaben ist eine merkbare Neuausrichtung – in dieser Form aus meiner Sicht eine Innovation. Auch der hier als Artikelbild gezeigte Entwurf ist auffällig Strukturiert.
Die Abgrenzung zum Wettbewerb erfordert halt oft Mut.
Leider kann ich die Präsentation nicht 100%ig Interpretieren. Was wurde als Herleitung präsentiert, was als Vorschlag? Insgesamt aber ein schöner Beleg, dass Gestalter verschiedener Disziplinen viel voneinander mitnehmen können.
Sehr interessant iA.
Johann
HD hat Recht. Meiré muss ja nun nicht alles verhunzen.
Christoph
Ich muss iA für etwas ganz anderes loben.
Hier wurden bisher nur die spezifische Arbeit am Tages Anzeiger kritisiert.
Der Blogartikel von Oliver Reichenstein ist ein mutiger Schritt in eine Arbeitsweise, die bei den Softwareentwicklern mittlerweile sehr verbreitet ist. „Open Source“. Anfang diesen Jahres diskutierten wir mit Katja Gretzinger, Gregor Huber und weiteren Studenten über die Möglichkeit das Prinzip von „Open Source“ auf Gestaltung zu adaptieren.
Oliver Reichenstein zeigt, dass Ideen, von denen man überzeugt ist, dass diese Verwendung finden könnten und gut sind, veröffentlicht werden sollten.
Wie HD sagt, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass bei iA irgendwann das Telefon klingeln wird.
Wenn Konzepte offen gelegt werden, wird der Ruf des Gestalters intelligenter und wir können Design auf einer Basis kritisieren, abseits von einfachen grafischen Geschmacks- oder Stilfragen.
Noch besser, wir inspirieren andere, sehen wie unsere Ideen adaptiert und freuen uns darüber dass sie umgesetzt werden. Das ist wahre Passion. Und da schliesst sich der Kreis. Die Einladung zur Typo ist völlig gerechtfertigt.
HD Schellnack.
Christoph – Pitches offen legen ist nicht ganz unkritisch und einfach, obwohl es eigentlich goldrichtig ist, solche Ideen und Ansätze offen zu legen. Ich hab das früher auch gemacht, aber es kann zu Beschwerden und sogar rechtlichen Problemen führen, je nachdem wie der Auftraggeber gestrickt ist.
Die gegenseitige Befruchtung und «Open Souce» ist in der Gestaltung aber doch ohnehin gegeben – seit Jahren. Design ist wie Architektur (und bis zu einem gewissen Grade auch die Wissenschaften) eine soziale Spielform, Stils und Richtungen entstehen nur durch’s Voneinander-Lernen/Abschauen. Teilweise sogar zuviel, wenn plötzlich alles irgendwie nach den gleichen drei Gestaltern aussieht.
Nana
„Vielleicht hätte sich der „NZZ“-Chef Markus Spillmann zuerst einmal mit einer Kollegin beraten sollen. Margit J. Mayer, Chefredakteurin des deutschen Wohnmagazins „AD“ , ausgestattet mit einem profunden Empfinden für Stil, antwortete auf die Frage nach ihrer liebsten Tageszeitung: „Die Süddeutsche“ – denn die habe ihr Layout schon so lange nicht mehr geändert.“ (Spiegel Online)
Was ist das denn für ein schlechter Artikel?
Als wenn der Status Quo ein Qualitätsmerkmal wäre …
Ist die Chefredakteurin von AD vielleicht Grafikdesignerin?
Wieso befragt er nicht gleich Karl Lagerfeld? Der hat auch „Stil“. OMG.
Der Autor hätte sich ein wenig mehr mit Gestaltung auseinandersetzen sollen. Was genau am Redesign er jetzt schlecht findet, schreibt er ja nicht. Ich find das Redesign (jedenfalls auf den ersten Blick) ganz gut gelungen.
Christoph
HD – Natürlich gibt es Kunden die soetwas bedeklich finden. Ich wollte ja iA und Auch den Tages Anzeiger dafür loben, dass das Konzept veröffentlicht wurde.
Ausserdem geht es doch nicht nur um Pitches. Und starke Ideen kommen auch ohne das Produkt aus, so dass der Klient gar nicht genannt werden muss.
Ich bin nicht deiner Meinung dass „Open Source“ in der Gestaltung schon allgegenwärtig ist. Der Egoismus, was die eigene Kreativität angeht ist in unserem Berufsfeld enorm hoch. Dein Beispiel zur Architektur ist irgendwie richtig, bezieht sich aber nur auf vollendete Produkte. Genau deswegen gibt es so viele Plagiatsvorwürfe und den großen Vorbehalt gegenüber Adaptionen und Zitaten.
Oliver Reichenstein hat sein Konzept offengelegt, er darf sich also nicht wundern, wenn das Konzept adaptiert und umgesetzt wird. Er darf sich aber freuen, dass seine Ideen auf Zuspruch treffen und wir wissen, dass er seinen Teil dazu beigetragen hat.
Den „Open Source“ welchen du meinst, ist mir zu oberflächlich. Jeder kann auf, von dir bereits kritisiert, ffffound gehen und Stile/Richtungen übernehmen. Aber das ist zu einfach und zu einseitig.
Grafische Stile zu adaptieren ist doch sehr simpel und funktioniert sehr unüberlegt. Hinter den meisst wunderschönen Bildern sind keine Konzepte oder Prozesse zu erkennen, aus denen man lernen, verstehen und übernehmen könnte.
Genau wie bei den meisten Design Publikationen heutzutage, die meisst nur eine Selbstbeweihräucherung darstellen, wie sie selbst in der Kunst nichts verloren hätte.
„Open Source“ besteht doch hauptsächlich auch aus Prozessen, Diskussionen und Solidarität. Deswegen wurde diese Bewegung ja erst durch das Internet möglich.
HD Schellnack.
>Ich wollte ja iA und Auch den Tages Anzeiger dafür loben
Hab ich auch so verstanden und ich finde es auch super, dass iA dass machen – gute Promo und schöner Diskussionsanlass zugleich.
>so dass der Klient gar nicht genannt werden muss
Dann ist es kein gutes Design, wenn es so austauschbar wäre. Die Gestaltung leitet sich ja auch dem Kern einer «Marke» her.
>großen Vorbehalt gegenüber Adaptionen und Zitaten
Den sollten wir uns nicht leisten. Viele exzellente Arbeiten sind «entlehnt». Ohne Klauen gäbe es Peter Saville nicht, der vor allem zu Beginn mächtig zitiert hat, und Design bis heute als Echokammer kultureller Eindrücke begreift.
>Open Source besteht doch hauptsächlich auch aus Prozessen, >Diskussionen und Solidarität
Schön wäre das – und insofern finde ich an der Präsentation auch weniger die Gestaltung spannend (wiewohl ich das extrem breite Bild zugleich zeitungsunfreundlich und doch gelungen finde), als vielmehr die Denke dahinter, und um die geht es ja. Du redest da bei mir offene Türen ein. Ich bin der erste, der Prozesse wichtiger findet als Ergebnisse (die im Design meist eh semifaule Kompromisse sind). Insofern ist es immer schade, dass es bei Diskussionen um Design auch bei Designern selbst bei einer Art Beavis/Butthead-Binärsystem bleibt (it sucks/it’s cool), weil zum einen die Designer selbst Prozesse und Gedanken selten offenlegen und statt dessen Photos in Annuals packen (einmal würd ich gern in so einem iF/RD-Annual keine Bilder zeigen, sondern eine Seite TEXT), und zum anderen die Designkritiker/Community auch eher dem sexy Oberflächeneffekt huldigt als einer soliden, inhaltlich stimmigen und wirksamen Lösung, die aber eben nicht WOW macht.
Insofern gebe ich dir 100% recht. Ich würde es nicht Open Source nennen, weil ich die meiste OS-Software irgendwie mistig finde… sondern eher den normalen Austausch und Dialog, den jede Kultur und jede Branche eigentlich braucht.
Christoph
>Dann ist es kein gutes Design, wenn es so austauschbar wäre. Die Gestaltung leitet sich ja auch dem Kern einer «Marke» her.
Grafik will doch auch kaum jemand zitieren. Wer lässt sich schon gerne an den Kopf werfen von diesem oder jenem den Stil kopiert zu haben? Grafik ist doch immernoch zum Teil etwas subjektives. Konzepte und Ideen sind es, die vermittelt und auch angenommen werden können. Dafür braucht man keine Marke. Siehe die blauen Keywords von iA, die meiner Meinung nach enormes Potential haben. Gänzlich austauschbar und wahrscheinlich für so einige Zeitungen passender als dem Tages Anzeiger.
Wieso „Schön wäre das“?
Programme, die für uns Heute selbstverständlich sind und oft sogar den größten Marktanteil haben, WordPress, Firefox, eine vielzahl an Content Management Systemen, usw. sind nur so geworden, weil viele Leute über Probleme und Lösungen gesprochen und diese angepackt haben. Ich könnte vor Freude weinen, wenn ich mir die Projektwebseiten, Foren, Bugreports, usw. anschaue mit welcher Selbstverständlichkeit Probleme diskutiert, gelöst und oft in das Hauptprogramm übernommen werden.
So eine Solidarität würde ich mir bei den Gestaltern wünschen. Im Moment, meiner Meinung nach etwas Utopie, aber der Blogeintrag von iA hat dafür etwas Licht durchs Fenster gelassen.
Ich hoffe und glaube dass in Sachen Solidarität und dem Medium Internet, gerade im theoretischen und konzeptionellen Bereich der Gestalter, noch enormes Potential steckt.
Balthier9999
Eine kurze Anmerkung/Frage: In dem Bild oben scheint etwas nicht zu stimmen. Das Bild links scheint das After zu sein, das rechte das Before, denn links ist 2009 im Datum, rechts 2008, wenn ich das richtig erkenne. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ästhetisch gesehen finde ich das rechte schöner, da es auch im Kiosk ein Blickfang ist und die Informationen klassisch im konzentrierten Satz aber mit Luft anbietet. Das erste und anscheinend neue nimmt sich wieder diesen Trend der Dichte an, den ich nicht verstehe. Gerade bei Zeitungen finde ich ein angenehmes Schriftbild wichtig. Wenn hier aber Text in engen Raum steht und der Inhalt auch noch recht knapp ist, frag ich mich, warum man diese Zeitung auf Papier druckt.
Andre
information architects gestalteten vor etwa zwei jahren die website für „das magazin“, unter anderem eine beilage des tages-anzeigers. diese grandiose seite basiert auf einem wiki und ist konzeptionell wegweisend für magazine, wie ich finde. die typografische gestaltung der oft langen artikel ist außerdem beispielhaft angenehm. http://www.dasmagazin.ch/
information architects sind also schon eine weile mit dem tages-anzeiger vertraut. die veröffentlichung ihres entwurfes ist einer ebenso löblichen haltung geschuldet wie wikis.
be
Das Bohei um das IA Design finde ich völlig überzogen. Das ist ne saubere aber auch recht unspektakuläre, vorhersehbare Arbeit. Nicht mehr und nicht weniger. Und das trifft auf ziemlich alle Arbeiten zu, die ich von IA kenne.
Voyager
Ich persönlich mag das klare ruhige Design. Die BILD-Zeitung tut mir selbst beim Bäcker auf dem Tresen in den Augen weh… Es gibt einen polnischen Grafiker der geniale Redesigns von Tageszeitungen gemacht hat. Ich suche den Link mal raus…