Wer stoppt den Hollywood-Font Trajan
Ralf Herrmanns flickr-Account quillt über mit Filmplakaten, die aus Trajan gesetzt sind. Die US-Video-Site goodiebag.tv kann Trajan auch nicht mehr sehen und beklagt sich über die typografische Monokultur in Hollywood mit dem Beitrag Trajan is the Movie Font, der auch auf YouTube anzusehen ist. Wer stoppt Trajan? Arnold Schwarzenegger vielleicht, bewaffnet mit einem 3 Kilo schweren FontBook?
19 Kommentare
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Dominik Lenk
Ist es mir zwar komischerweise noch nie aufgefallen aber das ist ja fast so schlimm wie Türschilder und Copperplate.
Michael
Mit dem Unterschied dass Trajan echt sehr schön ist. Also ich persönlich hab sie immer gerne verwendet, allerdings noch nie für ein Filmplakat. ;)
greetz
Sebastian Nagel
Im Gegensatz zu anderen zu oft eingesetzten Schriften verschmutzt die Trajan wenigstens nicht die visuelle Umwelt. Es ist halt eine „kann man kaum was falsch machen“-Schrift.
Thomas
Also ich finde das keineswegs schlimm. Das angenehme an der Trajan ist doch, dass sie kaum auffällt und sich dezent im Hintergrund hält — und trotzdem funktioniert sie sehr gut auf den Plakaten. Das ist doch das wichtigste. Zudem die Trajan zwar häufig, aber nicht ausschließlich eingesetzt wird.
thomas
sie verkommt durch die zu häufige anwendung aber zum lack, sie macht keinen hinweis auf den film oder den inhalt und kann nicht im ansatz als geschmacksverstärker wirken. sie ist schlicht und ergreifend austauschbar. wobei ich befürchte, dass, das was da steht völlig egal ist, hautpsache die köpfe der schauspieler/innen sind groß und deutlich zu sehen.
ist’s a fucking commercial business!
Konrad
Ich mag Trajan auch sehr gerne, finde es aber nicht gut, dass sie so oft verwendet wird. So verliert ein Schriftbild immer seinen Reiz und wird „standard“ – gerade für ein Plakat sollte es aber eine besondere, auffällige und einprägsame Schrift sein. Weniger ist dabei oftmals mehr…
poms
>Wer stoppt Trajan?
Wer stoppt die Leute, die für alles unpassende die Trajan einsetzen.
caspar
wer sagte doch gleich (sinngemäß): „kommunikationsdesigner sollten auf den einsatz der capitalis monumentalis verzichten!“
thomas
klingt nach aicher, zumindest hat dieser sich über die reine anwendung von versalien geäußert, dass diese immer herrschaftlich rüber kommen. steht in »typografie«.
charly
das thema trajan wurde doch schon mal in einem total netten filmchen umgesetzt. so ne kriminalstory über die plakatgestalter, die ermordet werden. ich weiß nicht mehr wo ich den gesehen habe. wer weiß den link?
charly
nachtrag: da ist der ja, bei veer (war zum glück eh auch bei den related links.)
franz
Na bestenfalls Requiem von H&FJ oder Mantinia von Herrn Carter. Wenn man sich traut, bewährte Pfade zu verlassen :-)
Heinrich
ob man die mag oder nicht, klar ist, dass sie nicht zu allen themen passend sein kann (auch keine andere) also sind die gestalter typografische-angst-hasen ohne gespür für typo, da wird oft wahnsinig viel kratf (geld) für die bildbearbeitung gesteckt aber an der typo gespart.
ich muss auch immer grinsen wenn ich neue plakate mit der TRAJAN sehe, meistens finde ich sie unpassend.
S. Meyer
Schlimmer als ein wiederkehrender Font, ist eher der wiederkehrende und oftmals maue Inhalt der Filme, welche sich dahinter verstecken. Aber bevor ich für Forderungen wie „Mehr Geld in die IQ Prüfung der Regisseure und weniger für das Filmplakat“ gesteinigt werde…
Oliver
Ich find’s vor allem grässlich, dass die Trajan unausgeglichen wirklich noch unpassender wirkt. Ist das nicht eine Ironie, die Trajan nicht harmonisiert zu sehen, den Dauerbrenner was Versalienausgleich betrifft? Sonst ist’s mir auch gar nicht aufgefallen, dass es immer die selbe Schrift ist. Aber, dass man nicht mit Großbuchstabenformen umgehen kann fällt leider viel zu oft auf …
MiSc
anti-trajan-rufe erhört worden? filmplakat von „27 dresses“ (http://www.27dressesthemovie.com/)
David
Schade das ich die Diskussion erst jetzt lese, hab gerade mein Vordiplom drüber geschrieben, lustigerweise in dem Kapitel „Serial Antiqua“ :) Ich finde die Trajan grundsätzlich garnicht verkehrt für viele Filmplakate, bzw. Goldrichtig. Gegen einfallslose Gestalter, welche funktionierende Ideen ohne inhaltlichen Bezug adaptieren ist dann aber leider keiner gefeit…