Sound-Crowdsourcing bei Nokia
Nach den Designern packt nun die Musikschaffenden das Crowdsourcing-Fieber. Ganz viele von ihnen sollen die bekannteste Klingelmelodie der Welt neu arrangieren. Die Rede ist vom »Nokia Tune«, ursprünglich eine Gitarrenmelodie des spanischen Komponisten Francisco Tárrega aus dem 19. Jahrhundert. Spötter bezeichnen die 5-Sekunden-Tonfolge auch als »Rentner-Klingeln«, womit sie auf die mangelnde Bereitschaft von Wenigtelefonierern anspielen, ihr Handy gleich nach dem Auspacken zu individualisieren.
Wer nun glaubte, die allgegenwärtige Melodei würde in den kommenden Jahren biologisch auslaufen, irrt. Ganz im Gegenteil: Mit dem am Montag gestarteten Wettbewerb Nokia Tune Remake möchte der finnische Hersteller die Zukunft des »weltweit bekanntesten akustischen Markenzeichens« sichern. Das ist sein gutes Recht … ein besserer Klingelton wird das Sound-Logo aus diesem Grund noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, wie die ersten 100 Einreichungen vermuten lassen: Die Verkleidung der Melodie in Rock-, Klassik-, Dance- oder Tango-Rhythmen macht sie aufgrund dieser Tarnung gänzlich untauglich für die Signalisierung.
Der SPIEGEL sieht noch einen weiteren Grund, warum das Crowdsourcing zum Rohrkrepierer werden kann: »Es wäre nicht das erste Mal, dass Witzbolde in Massen auftreten und … möglichst unsinnigen Vorschlägen zum Sieg verhelfen.« Wir erinnern uns an den Pril-Etikett-Design-Wettbewerb, wo die Aufschrift »Pril – schmeckt lecker nach Hähnchen« die meisten Stimmen erhielt.
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