Slanted #3: kaufen, lesen, sammeln!
Gestern landete das neue Slanted-Magazin auf meinem Schreibtisch. ›Hey, wie mutig‹ … dachte ich im ersten Moment, ›eine Widmung direkt auf die Titelseite geschrieben.‹ Weit gefehlt! Das rote Edding-Geschreibsel ist der Titel von Slanted, Ausgabe 3: »Handmade, Custom, Script«. Wunderbar. Mein Herz ist geöffnet.
Und so geht das dann weiter, Minute um Minute, Seite um Seite, 200 Seiten = 200 Minuten. Ein Rausch von Schriften und Bilder. Vorzüglich, wunderbar. So lange es solche Magazine gibt, braucht sich die Menschheit nicht zu fürchten vor dem ›Ende des Gedruckten‹ (Davis Carson). Darum sofort mein Appell an alle Freund(innen) der gedruckten Typografie: Kaufen!
Neben dem redaktionellen Inhalt haben mich Papier und Druck beeindruckt. Zunehmend erreichen mich digital gedruckte Werke – von der Ansichtskarte bis zum Buch –, deren Qualität mich nicht immer überzeugt. Ganz anders Slanted #3. Das Heft wurde von Océ-Deutschland auf einer VarioPrint-Digitaldruck-Maschine ausgegeben und weist eine unglaubliche Qualität auf, was sicher auch mit der Feinabstimmung des Papiers zu tun hat. Ganz selten trifft man auf die typische Digital-Artefakte (manchmal bei Farbbildern und farbiger Schrift), aber die Qualität von Text und Schwarzweiß-Abbildungen ist 1A, bisweilen übertrifft die Off-Set-Standard-Niveau.
Doppelseite aus der Strecke Typolyrics, gestaltet von Thomas Atzenbeck mit der Schrift Dimentia
Am Ende meines Slanted-Studiums nahm ich mit Stolz zur Kenntnis, dass die Ausgabe 4 zum Thema Pixel- und Matrixfonts zur TYPO 2007 erscheinen soll. Das ehrt uns, als TYPO-Gastgeber, und ich betrachte es als eine Bereicherung unserer kleinen Veranstaltung. Danke an Lars und Boris.
7 Kommentare
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Benjamin Hickethier
ach so jürgen, das hättest du mir ja sagen können, dass du dich sowieso gerade mit digitalgedrucktem beschäftigt hast – dieser fblog-eintrag war es wohl, den du geschrieben hast bevor wir kaffee tranken und über ein anderes kulturmagazin im digitaldruck sprachen.
du hast auf jeden fall wieder mal einigen den mund wässrig gemacht…
›an dir ist ein werber verloren gegangen‹ – eben nicht. du bist ja werber.
also werde ich die neue slanted bestellen.
PS. wer für kim hiorthøy als sprecher auf der typo ist – an jürgen schreiben!
PPS. ist das logo der gerade gegründeten ITUC eine diskussion wert?
oder ist es so leer/nichtssagend/allessagend dass man es einfach übergehen kann/muss? was, wenn dieser globale dachverband für gewerkschaften in zukunft wichtig wird? und dieses logo in den zukünftigen globalisierungsdiskussionen plötzlich sehr präsent wird?
– ein kreis und eine linie?!
Thierry Blancpain
ich kann jürgens einschätzung nur unterschreiben. echt schönes magazin (und cover erst), auch von der haptik her.
microboy
die beispielsseite erinnert mich sehr stark an besagten david carson … ich dachte das waere nun langsam mal vorbei. hab das heft aber eh schon bestellt und warte gespannt.
Benjamin Hickethier
ich finde ja eher an emigré, denn herrn carson fehlt es ja eben an den fähigkeiten so eine seite mit der hand umzusetzen, und nicht irgendwelche fonts zu benutzen und zu verhunzen… aber diese diskussion ist natürlich müßig – ›woran erinnert diese doppeseite am meisten?‹
microboy
woran fehlt es herrn carson? ich komm grad nicht mit … im uebrigens hat carson auch mal eine emigre-ausgabe gestaltet. letztendlich erinnert mich der style einfach an die neunziger.
microboy
jetzt habe ich slanted 3 auch endlich auf meinem schrebtisch liegen! ich hab zwar nur eben kurz durchgeblaettern aber bin angenehm ueberrascht und freu mich aufs durchlesen.