Danke Gravis, danke United Designers
Ihr habt uns von einer Plage aus den 90er Jahren befreit: dem G•R•A•V•I•S-Monsterlogo. Es assoziierte Attribute, die dem Absender nicht recht sein konnten: Verwicklung, Schlangestehen, Kauderwelsch, Kleinkariertheit. Manche sprachen es »Gräiwis« aus, andere mühten sich mit »Dschi-Ar-Äy-Wie-Ei-Ess« ab. Dabei heißt ihr doch nur »Gravis«, deutsch gelesen und ausgesprochen.
Das neue Corporate Design kündigte sich bereits seit Wochen auf einem Baustellen-Transparent am Ernst-Reuter-Platz an. Doch erst heute ist das neue Magazin (»MACazin«) herausgekommen, mit dem die Metamorphose weitgehend beendet ist. Tatsächlich ist es eine Udn-morphose, denn United Designers (UDN) zeichnet für den Relaunch der Marke Gravis verantwortlich. Hierfür wurden nicht nur ein neues Logo und die Exklusivschriften Gravis Hybrid (die LED-artige Logo-Schrift) und Gravis Round (der neue Headline-Font) geschaffen, sondern auch Icons, Farbkonzept und Mikrotypografie aufpoliert (Textschrift: FF Unit).
Das neue Gravis-Magazin downloaden …
18 Kommentare
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Nick Blume
Jetzt schon viel besser… toll gemacht von UDN… endlich ist der Mief der 90er weg.
thomas | fontbastard
jetzt muss die zentrale nur noch mit dem lausigen support und der kunden-UNfreundlichkeit aufräumen, die in so einigen filialen herrscht!
Der Sven
Alles in allem finde ich das neue Corporate Design gut gelungen. Die Website wirkt frischer und aufgeräumter. Die »Gravis Hybrid« macht allerdings nicht in jeder Wortkonstellation ein gute Figur. Die Innenseiten des downloadbaren Magazins sind ansprechend und übersichtlich. Doch nur mal ehrlich: sieht so eine schöne Magazin-U1 aus? Habe absolut nichts gegen Minimalismus und Weiß- bzw. Grünraum, aber da wäre gestalterisch doch mehr drin gewesen, oder? Aber vielleicht kann mich ja jemand vom Gegenteil überzeugen.
Katrin
Ja … das Logo-g als Einzelform in der »Gravis Hybrid« sieht viel zeitgemäßer aus als die alte Wortmarke. Insofern war der Relaunch mal nötig! Allerdings wirkt die Preistypo auf mich ziemlich langweilig. Mich stört auch, dass die FF Unit in den fetten Graden so schwammig wirkt oder hab ich was auf den Augen. Naja, ist ja auch schon später heute …
erik
Wichtig zu erwähnen ist, dass diese drucksache von der werbeagentur gestaltet wurde: Superreal in Hamburg. Von uns kamen die vorgaben, die noch nicht fertig entwickelt sind und erst recht nicht schriftlich fixiert. Das kann also noch besser werden.
Und dass werbeagenturen sehr schnell sind, aber nicht immer so ins detail gehen, wie wir das gerne hätten, ist bekannt.
Also: am guten konzept und den grundelementen sind wir schuld, an der umsetzung nicht.
Axel
… und danke Dr. Grosse …
So ganz nebenbei zu erwähnen wäre noch, dass das einzelne logo-g, die farbe grün und solch ein unterstrich so neu nun auch wieder nicht sind.
Ebenfalls in berlin, nur knapp zwei km vom gravis hq entfernt, residiert der medizinische fachverlag grosse, der seit nunmehr zwei jahren eben diese komponenten in seinem erscheinungsbild nutzt.
Frappierende Ähnlichkeit, nicht wahr?
Aber vielleicht kommt das auch nur mir so vor. Ich bin ja nur ein schlichter werbekaufmann und kein designer.
lvgwinner
Ich kann mich mit dem neuen CD ehrlich gesagt nicht so wirklich anfreunden … oder besser gesagt verstehe ich es vielleicht einfach nicht. Nur mal ein paar Fragen:
– Wieso grün? Leistet die Farbe irgend etwas besonderes, das sich mir nicht erschließt? Oder geht es nur um den konsequenten Einsatz irgendeiner Farbe? Vielleicht differenziert sie Gravis ja besonders gut im Wettbewerbsumfeld (Saturn=blau, MediaMarkt=rot, ProMarkt=gelb, Cyberport=orangeblau, Gravis=grün …)?
– Wieso ist der Schriftzug »Gravis« so unglaublich klein im Vergleich zum Logo/Superzeichen? Schränkt das nicht die Lesbarkeit bei einer Darstellung unter 100 Pixel Logo-Gesamthöhe enorm ein? Und Bildschirmdarstellungen, etwa auf der Website, in Bannern etc., dürften ja für Gravis nicht ganz irrelevant sein? Macht man den Namen »Gravis« gegenüber dem »g« nicht zu unwichtig? Gehe ich zukünftig zum »G-Store«?
– Wieso diese Liquid-Optik der »LED-artigen« Typo? Weil die Vorredner das so lobten: Neu find’ ich das nicht. Insbesondere diese Bubbles/Erdnüsse/Tropfen als sekundäres Gestaltungselement sind mir schon öfter untergekommen (z. B. hier – ein besseres Beispiel finde ich grade nicht). Aber es muss ja auch nicht immer neu sein, wenn es im neuen Zusammenhang gut funktioniert. Darum andersherum gefragt: Welchen Sinn machen die Bubbles/Erdnüsse/Tropfen für Gravis? Ist die Assoziation Computerplatine gewünscht?
– Wieso wurden alle alten Zöpfe abgeschnitten? Die bekannte, wenn auch wenig geliebte Gravis Raute? Das Magenta? Was war der Grund für Revolution statt Evolution bei dieser an sich ja eingeführten, bekannten Marke?
Gespannt auf Antwort wartend,
lvgwinner
Manuel
Ich find das Redesign top, gibt nichts zu meckern.
Das »Grosse-Verlag-g« hat – bis auf den Unterstrich (der dort überhaupt keinen Sinn ergibt) und der Tatsache, dass beide Firmen mit dem selben Buchstaben beginnen – formal rein gar nichts mit dem neuen Gravis Logo zu tun.
Der Unterstrich bei Grosse passt von der Farbe, Form und Strichstärke her zudem überhaupt nicht zum Schriftzug.
erik
Ein einfaches missverständnis: das gezeigte beispiel ist nicht das CD von Gravis, sondern ein neuer katalog, der nach einem neuen konzept gestaltet ist. Die grundelemente sind definiert, aber der umgang mit ihnen noch nicht vollständig. Weil Gravis gerade neue shops eröffnet, wird alles etwas schneller gezeigt, als es sonst üblich wäre.
Es gibt auch den schriftzug Gravis weiss in der grünen pille, und es gibt das g ohne Gravis drunter. Das alles wird unterschiedlich an verschiedenen orten und in unterschiedlichen medien angewendet.
Grün ist die hauptfarbe, weil sie passt und weil sie sonst keiner hat. Orange gibt es für preisangebote, blau für neuigkeiten und hellgrau für alles andere. Und das g ist unten analog und wird nach oben digital; das illustriert das neue motto: Digitale Ideen erleben.
Wenn wir jede firma mit einem kleinen g recherchiert hätten, müsste Gravis sich umbenennen. Kann mir keine überschneidung mit einem fachverlag vorstellen, den ich im übrigen nicht kannte bislang. Hauptsache, die gestaltung passt zur marke, und das CD gibt genügend raum für entwicklung. Lasst euch überraschen und geht in die Gravis-Shops.
Anna
Von UDN hätte ich mehr erwartet…
hab das Gefühl die haben die erste „flippige“ Idee, wo der Nutzwert irgendwie untergeht, umgesetzt.
Dieser „Digi“touch hat einen Hauch von veralteten Spielereien und hat nichts mit einem seriösen und kompetenten Händler zu tun.
Naja so wie man sich bettet so liegt man.
Erinnert mich irgendwie an den Fehlgriff von Quark
Aber Hauptsache das alte CD ist abgehakt
lvgwinner
Cool. Danke für die umgehende Antwort. Jetzt versteh auch ich’s…
Bleibt nur die Frage warum man alles neu gemacht hat, statt auch altbewährte Designelemente fortzuführen. Mutige Entscheidung des Kunden und mutige Empfehlung der Agentur.
Tim Ahrens
Dieser „neue Headline-Font“ sieht aber ziemlich nach FF Info aus. Ob Udn denen das wirklich als Exklusivfont verkauft hat?
erik
Dieser “neue Headline-Font�? sieht aber ziemlich nach FF Info aus.
Ist aber FF Unit Rounded. Unit wird genommen für die texte, und für die headlines haben wir eine gerundete version gemacht, die jetzt Gravis Rounded heisst. Ist exklusiv, weil speziell für Gravis gemacht, wie auch die Gravis Hybrid.
Tim Ahrens
Oha, da haette ich wohl noch genauer hinschauen sollen. Danke fuer die Erklaerung.
Ist vielleicht auch das, was man „aus der gleichen Feder“ nennt. Ich finde sie sehr schoen jedenfalls.
Mark Krimmel
Grün. Grell. Das Traditionelle ist nicht mehr vorhanden, kein Wiedererkennungswert oder Merkmal. Dennoch, wirkt jugendlich und spritzig. Für mich jedoch too much. Ich erkenne Gravis nicht wieder. Sie?
Jürgen Siebert
Vielleicht soll man Gravis nicht wiedererkennen (bezogen auf die Optik: besser ist es), sondern neu entdecken. Das Unternehmen will sich ja optisch und inhaltlich profilieren.
lvgwinner
So war der Logo-Einsatz hoffentlich nicht gedacht: