Kieler-Woche-Plakate aus 60 Jahren

Heute startet die 125. Kieler Woche, die als das größte Segelsportereignis der Welt gilt. Sie findet jedes Jahr in der letzten Juniwoche statt und wird am Samstag davor eröffnet. Weil das Ereignis welt­weit beachtet wird, stellt die Kieler Woche seit Jahrzehnten hohe Ansprüche an das Corporate Design. Namhafte Grafikerinnen und Grafiker werden zum Wettbewerb für den grafi­schen Auftritt der Festwoche einge­laden. Schon das ist eine Auszeichnung, denn der Wettstreit genießt inter­na­tio­nales Ansehen, zumal viele Motive mit natio­nalen und inter­na­tio­nalen Preisen ausge­zeichnet wurden.

In diesem Jahr waren die Designer Markus Dreßen, Leonardo Sonnoli, Gerwin Schmidt, Andreas Uebele sowie eine Gruppe Studierender der Muthesius-Kunsthochschule Kiel geladen. Am Ende entschied sich die Jury für ein Entwurf von Markus Dreßen (Leipzig), der das zentrale Thema »125 Jahre Kieler Woche« am plaka­tivsten wider­spie­gelt. »Eine sehr raffi­nierte Lösung«, lobte Jury-Vorsitzender Prof. Hans Günter Schmitz, weil das Motiv, von Weitem gesehen, sehr gut erkennbar sei. Je näher der Betrachter aber komme, desto geheim­nis­voller werde der Entwurf.

Erstmals gibt es auf der Internetseite der Kieler Woche eine Galerie mit Plakaten aus 60 Jahren Kieler-Woche-Designgeschichte. Die virtu­elle Austellung ist ein eindrucks­volles Spiegelbild der jüngeren Grafik-Geschichte, und sie belegt den sicheren Geschmack der Veranstalter.


13 Kommentare

  1. Florian

    Schöne Reihe, danke! Schade nur, dass in der Galerie die Gestalter nicht mitauf­ge­führt sind.

  2. Florian

    Gefällt mir gut, für mich bleibt nur frag­lich, was an der neuen Mode, alles klein zu schreiben, so toll sein soll… :(

    Grüße aus Brühl

  3. jamie

    Hat ein paar recht gute Poster darunter. Leider sind die Bilder recht klein und wirken auf meinem Bildschirm eher wie Briefmarken als wie Poster.

  4. klaus

    … da die Entwürfe ja nicht nur als Plakat, sondern auch auf anderen Medien einsetzbar sein sollen, ist auch ein Blick auf die Plaketten ganz inter­es­sant (z.B. http://​www​.kieler​-jung​.de/​p​l​a​k​e​t​t​e​n​/​p​l​a​k​e​t​t​e​n​.​htm).

    sie belegt den sicheren Geschmack der Veranstalter

    die Auswahl? Oder die einge­reichten Entwürfe insge­samt? Wenn man sich die einge­reichten Arbeiten über die Jahre anguckt (Kieler-Woche-Unkundige finden sie auf der oben verlinkten Seite für 2005-2007, die anderen erin­nern sich einfach), dann finde ich die Dominanz von Dreiecken auf blauem Grund schon etwas ermüdend …

  5. Harki

    Oki, mini­ma­lis­tisch-progres­siver als 1949 und 1950 geht es bis an den jüngsten Tag nicht mehr.

    Aber wo bitte sind z. B. die Plakate von 1934 oder von 1939 hin? Absurd zu glauben, daß es gerade in dieser Hoch- und Blütezeit deut­scher Plakats-Kunst keine Kieler-Woche-Plakate gegeben habe… ^^

  6. Jürgen

    Danke für den Link zur Plaketten-Galerie, der Harkis Frage teil­weise beant­wortet. Es gab die Kieler Woche zur Nazi-Zeit, inklu­sive visu­eller Gestaltung und natür­lich gehören die in eine voll­stän­dige Galerie mit hinein. Zeigen darf man sie, laut § 86 StGB (eben­falls entnommen »Kieler-Jung«-Galerie), und deshalb zitiere ich hier 3 Plaketten aus den Jahren 1936, 1937 und 1934 (von links):

    Geschmackssicherheit

    Mein Lob bezog sich auch die Konsequenz des Wettbewerbs, die Auswahl der Designer und letzt­end­lich auch die Auswahl der Motive in den letzten 60 Jahren ;-)

  7. Simone

    Mein Lob bezog sich auch die Konsequenz des Wettbewerbs, die Auswahl der Designer und letzt­end­lich auch die Auswahl der Motive in den letzten 60 Jahren ;-)

    Um hier anzu­knüpfen: Auf der Website der Kieler Woche kann man unter Corporate Identity die Übersicht der einge­reichten Entwürfe der vergan­genen drei Wettbewerbe anschauen:
    http://​www​.kieler​-woche​.de/​s​e​r​v​i​c​e​/​c​o​r​p​o​r​a​t​e​_​d​e​s​i​g​n​/​c​d​2​0​0​7​/​U​e​b​e​r​s​i​c​h​t​_​p​l​a​k​a​t​e​2​0​0​7​.​htm

  8. Benjamin Hickethier

    Nebenbei finde ich den aktu­ellen Entwurf von Markus Dreßen sehr bemer­kens­wert: Einerseits weil es ihm gelingt, einen eigen­stän­digen Entwurf zu liefern, der nicht in erster Linie die ›Handschrift‹ des Gestalters trägt – statt­dessen sich bewusst ist über Tradition und Kontext (bei einem der viel­leicht ›tradi­ti­ons­reichsten‹ Plakatgestaltungsereignissen in Deutschland), und ande­rer­seits diese Traditionen weiter­ent­wi­ckelt, aktua­li­siert und ihnen zu diesem Jubiläum einen – m. E. – gross­ar­tigen Ausdruck verleiht, dabei erzählt und neugierig macht, einlädt zum Wundern, ›näher betrachten‹ und beim Weitergehen darüber sinnieren. Letzteres also wieder genau das, was wir von Markus Dreßen gewohnt sind und so mögen.

  9. microboy

    Ich schliesse mich Benjamin voll­kommen an! Markus Dreßen »rockt« einfach … :)

  10. Stephan

    Interessant finde ich vor allen die Perspektive. Während die früheren Illustratoren durch­ge­hend die Silhouette eines Segels darstellten, fängt Dreßen durch seine Vogelperspektive (zumin­dest erkenne ich darin eine) die Größe und Spannung des Ereignisses perfekt ein.

  11. Christian

    @ Florian: Es ist doch keine neue Mode, alles klein zu schreiben. Da war Otl ja schon nicht mehr der erste. Zum Glück ist diese Schreibweise nicht mehr so ideo­lo­gisch aufge­laden, dass man sich da formal entscheiden kann.

  12. Bull

    Wo kann man diese Poster noch kaufen?

    MfG BuBe

  13. Baerbel

    Hallo Christian,

    in Hamburg, Fleetinsel Antiquariat. Leider ist mein Lieblingsplakat der Kieler Woche schon weg…Ich hätte das gern gekauft.
    Kind regards

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