Kampagne gegen Raubkopieren zu kurz gedacht
Ich bin gewiss kein Freund von Raubkopien … diese Kampagne musste nach hinten los gehen. Mit dem Claim »Play fair. Stop Piracy« warnen das Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGE) und des Schweizer Komitees der Internationalen Handelskammer (ICC Switzerland) seit Januar vor den Konsequenzen von Fälschung und Markenpiraterie.Die Agentur Matter & Gretener wollte mit pointierten Schlagzeilen sensibilisieren, Statements auf Plakaten sollten für Betroffenheit sorgen. Das Gegenteil passierte: Aktivisten fühlen sich zu Gegendarstellungen eingeladen. Eine Leserin der Schweizer Werbewoche hielt in Bern drei amüsant ergänzte Plakate mit der Kamera fest. Der Mitinhaber der Werbeagentur, Marcus Gretener schimpft wie ein Rohrspatz: »Es handelt sich um einen Vandalenakt und um Sachbeschädigung, welche von Unbekannten verübt wurde.« Die Werbewoche empfiehlt: »Suchen Sie den unbekannten Schmierer und stellen Sie ihn als Texter ein.«
(Quelle: Werbewoche via Keine Panik! und Werbeblogger; Abbildungen: Werbewoche)
7 Kommentare
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thomas
!!!
Roland
Wohne in der Schweiz und habe noch gar nie so ein Plakat zu Gesicht bekommen (oder bemerkt)… weder Original noch Verbessert…
Oliver Skawronek
Hehe, geniale Aktion :)
Harki
Meine Fresse, sind die Originaltexte der Plakate piefig-miefig… Da kräuseln sich einem ja die Arschhaare.
›Werden oft ohne Hygiene…‹ Wenn ich gefälschte Kippen kaufe, erwarte ich geradezu, daß mindestens Dioxin drin ist. Überhaupt, schon das Wort ›Hygiene‹ positiv besetzen zu wollen, furchtbar.
›…Lohn bringt, ein Kavalier?‹ Aber hallo, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ein Kavalier darf das. Und was maßen sich Krämer und Krauthöker an, über Chevallerie zu befinden?
Wirklich: ›Wilhelm Tell sticht nicht mehr‹.
Thierry
Ich fand die ›aktion‹ ziemlich gelungen. das problem aller anti-piracy-kampagnen ist die fehlende zielgruppe. der raubkopierende teil der gesellschaft achtet nicht auf diese plakate – oder lacht drüber, weil sie ihn nicht berühren. und alle anderen betrifft die botschaft ja sowieso nicht.
dies offenbaren die gegendarstellungen. sie sagen, was sich der betroffene betrachter sowieso schon denkt.
Paul
Ich erinner mich noch an die gelungene Addidas-Kampagne, die hatte in meinen Augen Witz: http://www.flickr.com/photos/fg-pmdm/367376668/in/photostream/
Das andere ist mir a) zu allgemein. Tauschkopierer und Raucher, die gefälschte Zigaretten kaufen, sind doch nicht die selbe Zielgruppe, die man auf dem selben Weg erreicht. Und b) ist das selbst mir, der ich das Anliegen voll unterstütze, auch zu weltverbesserisch naiv.
c) Sind das mit der Musikindustrie abgedroschene Phrasen. Deswegen kaufe ich meine Musik nicht, sondern weil es halt schnell zuverlässig, komfortabel ist und ich zu gekaufter Musik einfach auch eine andere Beziehung habe als zu 20 GB gesaugten Charthits.