Jörg Zintzmeyer 1948 – 2009

Die Interbrand Zintzmeyer & Lux AG trauert um ihren Gründer und lang­jäh­rigen Chairman Jörg Zintzmeyer, der im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit am Dienstag verstorben ist. »Jörg Zintzmeyer hat uns, unsere Kultur und unseren Anspruch geprägt. Wir werden ihn sehr vermissen, denn wir verlieren mit ihm einen groß­ar­tigen und leiden­schaft­li­chen Menschen.«, sagt Dr. Jürgen Häusler, Chairman von Interbrand Central and Eastern Europe, und seit 1991 Wegbegleiter von Zintzmeyer.

Nicht nur die Agentur trauert um den visu­ellen Gestalter. Auch der Soziologe und Journalist Jakob Gantenbein von der Designzeitschrift Hochpaterre verab­schiedet sich mit einem bewe­genden Nachruf von seinem Freund: »Scharfsinnig hat er die verzet­telten Designbemühungen von der Reklame bis zum Produktdesign in eine Kette geordnet: Der Marke und ihrem Eigensinn. Sein herz­liebstes Projekt war das Design der Schweizer Banknoten. Da fanden seine Talente zusammen: Dem Unsichtbaren wie dem Geld einer Nation Form geben. Mit gestal­te­ri­scher Souplesse Figuren, Ornamente, Farben auf einem kleinen Format zusammenbringen.«

Zintzmeyer war Pionier seiner Branche und hat das Verständnis von Design, Branding und Markenmanagement grund­le­gend verän­dert. Marken waren seine Leidenschaft. Er hat einige der bekann­testen Marken- und Unternehmensauftritte geschaffen und namhafte Unternehmen in ihren Brand und Corporate-Identity-Prozessen begleitet, wie zum Beispiel die BMW Group, Deutsche Telekom, Schweizerische Post, TUI, UBS oder die Deutsche Lufthansa. Ein Höhepunkt seiner Arbeit war die Gestaltung der aktu­ellen Serie der Schweizerischen Banknoten.

Jörg Zintzmeyer war Sprecher auf der TYPO Berlin 2001 Brands. (Foto: © Marc Eckardt, TYPO Berlin)


14 Kommentare

  1. steffen

    das finde ich sehr sehr schade. ich kannte ihn nur durch eine ausgabe von DESIGNsuisse, habe ihn da aber als prägende figur genossen. genauso wie hannes wett­stein, verrückt.

  2. andre

    Sehr, sehr schade!! Tut mir sehr leid für die Familie.
    André

  3. Christian

    Die Telekom war die erste Firma, bei der ich bewusst beob­achtet habe, wie eine Marke entsteht. Mein Beileid.

  4. helmut

    Unsere Branche ist über die Schweiz hinaus um einen prägenden Vordenker ärmer. Sein Werk hat nicht nur die visu­elle Firmenkultur durch Design und deren nach­hal­tiges Managen geprägt, sondern auch den Alltag berei­chert. Ich habe immer eine Schweizer Banknote in meiner Geldbörse.

  5. Juliane

    Mein aufrich­tiges Beileid.

  6. Karin Schmidt-Friderichs

    Eines der wirk­lich GROSSEN Vorbilder weniger!!! Traurig Karin

  7. Lucas von Gwinner

    Es darf sich glück­lich schätzen wer mit ihm zusam­men­ar­beiten durfte. Die Arbeit und Methodik von Jörg Zintzmeyer war und ist wegwei­send für das Branding. Vor allem weil er zwar Visionär aber eben kein Theoretiker war.

  8. Marc

    Kennt den jemand außer­halb seiner Agentur? *eg*

  9. till1

    marc: mit deinem kommentar disqua­li­fi­zierst du dich zum einen fach­lich und zum anderen kann man wohl auch darauf verzichten, einen nachruf nicht durch polemik abzuwerten.

    bei der reihe design­su­isse des schweizer fern­sehen kann man sich einen bericht über ihn anschauen:

    hier soll es als real­play­er­video liegen, was ich gerade mangels real­player nicht über­prüfen kann: click

    und design­su­isse gibts auch als podcast, im apple-podcast-verzeichnis oder hier: click 

  10. Marc

    Krieg doch erstmal deine Negationen auf die Reihe.

  11. Pilone

    Ich habe noch den DesignSuisse Podcast über ihn auf der Platte rumliegen. Darf man Podcasts, die mal frei zugäng­lich waren, jetzt aber nicht mehr verfügbar sind bei Youtube hochladen?

  12. Marc

    Nein. Das ist übri­gens genau eines der zentralen Probleme, die Lawrence Lessig zur Gründung von Creative Commons bewegt hat: die Werke, die richtig Gewinne abwerfen, sind in der Minderheit und müssen aus gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Sicht nicht unbe­dingt offen und frei verfügbar sein, der über­große Teil der Werke, die einfach nicht mehr kommer­ziell nutzbar sind, sind aber leider eben­so­wenig verfügbar.

  13. Pilone

    nunja, wer googelt, der findet …

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