Horst kommt nach Bremen

Anfang Juli wird in Bremen von Studierenden der HfK eine Galerie namens »HORST« ist Leben gerufen. HORST ist ein tempo­räres Galerieprojekt, dass vom 2. bis 11. Juli in das ehema­lige Kabawerk auf dem alten Kaffee-HAG Gelände einzieht. Dort wird HORST an 3 Terminen ehema­ligen und derzei­tigen Studenten der HfK die Möglichkeit bieten, auf der über 1000 qm großen Fläche auszu­stellen. Es darf mit den verlas­senen Hallen und Räumen gear­beitet und gespielt werden, so dass am Ende unter­schied­liche Raumkonzepte mit perfor­mance­ar­tigen Beiträge zu sehen sind.

Nicht nur die Fachbereiche Kunst und Design sind betei­ligt. Der Fachbereich Musik ist ebenso mit zahl­rei­chen Darbietungen von Klassik und Jazz hinzu Soundinstallationen vertreten. HORST versucht die über 80 Teilnehmer aus Kunst, Design und Musik an einem Ort zusam­men­zu­bringen und sowohl eine neue Hochschulkultur entstehen zu lassen, als auch an die verges­sene Industriegeschichte des beein­dru­ckenden HAG-Areals zu erinnern.
Weitere Informationen unter: horst​-gale​rie​pro​jekt​.blog​spot​.com


6 Kommentare

  1. Stefano Picco

    Scheint ein beliebter Name zu sein, wir haben seit einigen Monaten das HORST Festival hier :) http://​horst​fes​tival​.de/

  2. Gerd Wippich

    Was passiert denn da zwischen dem S und dem T? Das macht ja weh im Auge…

  3. Severin Wucher

    Das wird langsam zur Mode, dass Grafikdesigner (gut, in Bremen nicht nur Graifkdesigner) in die Galerien drängen – wieso? Design wird für den Alltag und den Gebrauch gemacht, nicht für die Galerie oder das Museum.

  4. HD Schellnack.

    Severin, ich glaube, der Designbegriff als solcher verschwimmt zuneh­mend. Es gibt seit einiger Zeit im Produktdesign-Bereich, aber auch im «Grafik»-Design Projekte und Ergebnisse, die zwar mit den Mitteln des ange­wandten Designs arbeiten, aber von Intention und oft auch Ergebnis her eher künst­le­ri­schen Charakter haben. Das man dabei nicht mehr von «Design» im klas­si­schen Sinne à la Aicher und Co. spre­chen kann, das eine Wirkung, eine Aufgabe, eine Funktionalität haben soll, liegt auf der Hand.
    Und dennoch: Auch die Photographie hat als prag­ma­ti­sches Handwerk begonnen und sich dann – Cartier-Bresson, Arthur Fellig / Weegee uvm. – in Grenzbereiche begeben, wo neben der eigent­li­chen jour­na­lis­ti­schen Funktion des Bildes auch eine künst­le­ri­sche Konnotation mitschwang, nicht umsonst ist viel Bildjournalismus aus dieser Zeit heute auch in dicken Bildbänden oder Museen. Inzwischen gibt es in der Photographie (und leider auch dem Studium) fast eine Überbetonung des künst­le­ri­schen «Habitus». Ich mag mit manchem, was in der Photographie zur Kunst (selbst)deklariert wird, meine Probleme haben, aber Fakt ist: Photographie GILT heute als Kunst – und Design ist auf dem glei­chen Weg. Nicht zuletzt, weil es sich auf dem inter­na­tio­nalen Markt in limi­tierter Auflage oder als Prototyp/Einzelstück zu atem­be­rau­benden Preisen verkaufen lässt… und am Ende ist das immer die Definition, auf die es ankommt ;-D.

    Man müsste – aber das ist im Photobereich auch nie passiert – frei­lich sehen, wie man die begriff­liche Ebene klarer kriegt und klarer unter­scheidet zwischen Kommunikatonsdesign in der tägli­chen Anwendung und einem Design, das anderen, künst­le­ri­schen Geboten folgen will… aber Gott, wir können bis heute kaum klar zwischen «Werbung» und «Design» unter­scheiden, geschweige denn die Auftraggeber (die immer noch zu Werbeagenturen gehen, wenn sie eigent­lich einen Designer brau­chen, weil sie etwa ihr CD über­ar­beiten lassen wollen *hust* ;-)).

    Ich glaube absolut, dass ange­wandtes Design ganz wenig mit Kunst zu tun hat, ebenso wenig wie gute Produktphotographie – egal, wie «künst­le­risch» es aussehen mag. Was wir machen ist eine stra­te­gi­sche, ziel­ge­rich­tete Dienstleistung, die, selbst wenn am Ende ein wirsch-künst­le­ri­scher Look entsteht, eine Aufgabe verrichtet und dazu ihre best­mög­li­chen Mittel wählt. So wie ein Werbetext niemals ein Roman sein wird, egal wie gelungen er formu­liert ist – er hat einfach einen anderen Ausgangspunkt, ein anderes Ziel, eine andere Reise.

    Auf der anderen Seite ist es nur gut, wenn Werkzeuge miss­braucht und Ideen gebro­chen werden, wenn Grenzregionen erforscht werden und man einfach mal sieht, was man mit dem Toolrepertoire von Design machen kann, wenn man mit einer anderen Fragestellung kommt als einer möglichst effi­zi­enten und erfolg­rei­chen Komunikation einer Institution, eines Produktes oder eines Services. Die Kunst neigt dazu, sich alles, was greifbar ist, an Land zu ziehen – Photo, Video, Malerei, Skulptur… warum also nicht Photoshop und Illustrator. Solange die Ergebnisse span­nend sind – und das sind sie seit Dekaden in diesem Grenzbereich ja immer wieder – ist das eine gute und unwei­ger­liche Entwicklung. Im Grunde ist das auch nie anders gewesen, seit den 50er Jahren bedient sich das Design künst­le­ri­scher Ideen – und die Kunst klaut die Werkzeuge des Designs… nicht zuletzt, weil immer wieder wich­tige Protagonisten unserer Szene in beiden Welten unter­wegs sind. Und dann wird es eben eine Nuancenfrage – ist ein Waste Painting von Saville Kunst, wenn es in der Galerie hängt… und Design, wenn es auf einem Plattencover erscheint? Oder doch nur Design? Oder beidesmal Kunst? Gerade diese etwas 08/15-post­mo­derne Anything-Goes-Verschwommenheit macht es ja auch mitunter ganz span­nend, als Designer zu arbeiten.

    Bleibt nur zu hoffen, dass die Designer, die diesen Weg gehen, nicht am Ende auch diesen oft etwas anstren­genden Künstlergestus entwi­ckeln und noch den letzten Zufallsmist in nebe­ligen Texten zur «Kunst» hoch­jazzen. Aber auch das ist wahr­schein­lich nicht zu verhin­dern, so funk­tio­niert der Markt nun mal.

  5. HD Schellnack.

    Ich muss übri­gens zugeben, dass ich bei Horst immer und unwei­ger­lich nur an eins denke:
    http://​www​.horst​phorst​.com/​w​o​r​k​s​.​php

    Und viii­iel­leicht noch hieran:
    http://​horst​schi​manski​.info/

    :-D

  6. bene

    ich denke dabei an Bernd das Brot.

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