Hessenwahl: Die neuen Plakate hängen
Nach den missverständlichen Feiertagsgrüßen hängen seit gestern Köpfe und Botschaften in Hessens Straßen. Gewohnt austauschbar und flach bei den traditionellen Parteien. Allein die Grünen beziehen nachvollziehbar Stellung und gehen auf das Geschehene ein. In meinen Augen ist Tarek Al-Wazir der glaubhafteste der vier Spitzenkandidaten. Mit seinen Kommentaren während des wochenlangen Ypsilati-Schlingerkurses sprach er vielen Bürgern aus der Seele.
28 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
Ivo
Alle Parteien benutzen einige der abgedroschensten Politphrasen, die immer wieder auffallen und Zeugnis der Hilflosigkeit ablegen:
Außerdem frage ich mich in Anbetracht des CDU-Plakats, was Hessen jenseits von »Zeiten wie diesen« braucht, wundere mich über eine erschreckende Inhaltsleere von SPD und FDP und muss bei den Grünen unweigerlich an unseren firmeninternen Schlachtruf eines jeden Mittwoch-Mittags denken: »Jetzt aber Gyros!«
HD Schellnack
Schön finde ich, dass durch die bessere Klarheit der weißen Typo im ästhetisch übrigens noch am ehesten passablen CDU-Plakat eine neue Suggestivfrage entsteht :-D.
Ansonsten sagt die Substitierbarkeit von Design, Ansprache und Leere alles über Politik heute, oder? Die Hessen sollten konsequent 90% ungültig gemachte Wahlzettel einreichen und dieser Farce ein Ende bereiten.
Man hätte hoffen wollen, die SPD hätte, nach dem suizidalen Fiasko der letzten Monate, mit einem fast unverkaufbaren Kandidaten und angesichts der Möglichkeit, das Roland Koch wieder einmal against all odds im Amt bleibt, schon aus reiner Verzweiflung etwas gemacht, das Druck und Energie hat – viel zu verlieren gäbe es ja nicht mehr. Aber wo nichts ist, kann wohl auch nichts entstehen. Fast unglaublich, dass einer linke Partei in diesen Tagen, wo die Kapitalismuskritik an jedem Baum wächst, nichts zu sagen einfällt außer Neue Schule (oder ist das ein Verweis auf die Neue Frankfurter Schule :-D, ein Wink in Richtung »Titanic«, was ja dann gleich doppelt apropos wär…
HD Schellnack
Mann, ich brauche einen eigenen Edit-Button im FB, um meine Tippfehler wieder zu beheben, glaube ich.
Ein PS.
Geht es euch auch manchmal so, dass ihr plötzlich feststellt, dass Grafik Design ja viel mehr ist als das, was man akut selbst macht? Geht mir oft bei Lebensmittelpackages so, dass ich denke: Welche arme Sau muss eigentlich diese hässlichen Verpackungen machen?
Hier ist es genau so. Politische Kommunikation, es gibt genug Beispiele, kann durch konsequentes Design in Idee, Ansatz und Gestaltung absolut profitieren und funktionieren – und auch Spaß machen. Aber, Jesus, solche Plakate machen zu müssen ist doch Strafe. Spätestens bei dem abgehackten Kopf von Al-Wazir hört der Spaß auf, dass ist Metakommunikation vom Übelsten.
Christian
wieso muss ich ans ZDF denken? So schön rundgelutscht und austauschbar. Persönlichkeit? – Wo? Inhalte? – Finde keine. Ideen für Hessen? Doch nicht etwa Kompetenz und Stabilität? Haltung, Intellekt, Diskurs? Schön wärs. Um es mit Peter Zwegat zu sagen: Mann Mann Mann.
robertmichael
@ hd, ja geht mir auch so, das schlimme ist aber die müssen so aussehen, weil sie immer so aussehen, damit sie funktionieren. mach mal was anderes und es wird ein debakel geben. es sei denn du baust einen politiker von vornherein anders auf, wie obama oder so. dann kannst du auch andere plakate machen. ist übrigens bei postwurfsendungen von aldi, mediamarkt, küchenzentern und polsterwelt genau das gleiche.
cdu sieht irgendwie auch nach autowerbung aus. zdf stimmt auch. die frage, die bei dem cdu-plakat durch die weisse typo entsteht ist auch … witzig ;)
vorallem weil die plakate so schön nebeneinanderstehen fällt die austauschbarkeit extrem auf.
HD Schellnack
>die müssen so aussehen, weil sie immer so aussehen
Worst Argument ever. Ich hab Studenten mal frittenbudenflyer und Ponro-DVDs redesignen lassen und die, die mit schlechten Entwürfen kamen, rechtfertigten sich mit diesen «das muss ja so aussehen…»-Argument, dass ich übrigens auch zur Genüge von schlechten Webdesignern im Gewande der Usability (ugh) kenne. Und es ist natürlich wahr, dass man nichts total gegen den Strom machendes kann, es ist aber auch wahr, dass derart gesichtsloser Müll einfach nicht funktioniert – du kannst genauso gut auch GAR nicht plakatieren.
Zumal es einen Unterschied zwischen ALDI und Parteienwerbung geben sollte – Aldi etc kommunzieren ohnehin substituierbare Güter nach dem PREIS. D.h. wenn überhaupt schaut die Hausfrau/der Hausmann in den Flyer, um zu sehen, was es an Sonderangeboten gibt. Da Politik sich nicht nach Preis verkauft und gerade in Zeiten von doch sehr austauschbaren Inhalten (ohnehin ein Problem) man ja nach Differenzierungsmerkmalen suchen sollte – und diese gewiss auch finden kann -, wäre etwas mehr Suchen nach einer Identität sicher sinnvoll. Du kannst – hier, wie auch anderswo – die Sprüche und Köpfe blind jeder Partei zuordnen. Selbst KOCH hätte für die neue politische Kultur, die Al-Wazir für sich beansprucht, stehen können (Neuanfang, etc).
Das ist ja keine neue Klage, die wir da führen – aber es ist ein Signet der Demokratie am Ende ihrer Bedeutung. Es gibt keine echten Konflikte mehr, es geht nur noch um Politik als Management, und natürlich um den besten Platz am Futtertrog. Deshalb biedern sich die Politiker ja auch an wie Produkte – auch die braucht oft keiner und auch die müssen sich ergo per Werbung anpreisen. Produkte, die gefragt sind, brauchen keine Werbung.
Vielleicht sollte man, schon um Steuermittel für wichtigeres zu sparen, mal ein zwei Dekaden auf Parteienwerbung in der klassischen Form verzichten und sehen, welche Alternativen emergieren.
Denn die Hoffnung, dass irgend eine Partei mal darauf kommt, tatsächlich mit Aussagen und einer überprüfbaren sachlichen Programmatik aufzutreten, ist wahrscheinlich ZU optimistisch, oder?
robertmichael
hd, ich weiss das das ein schlechtes argument ist, ich sehe es ja selber nicht so. du hast aber was in meinem zitat vergessen: „damit sie funktionieren“. denn anscheind funktionieren sie ja. siehe aldiflyer. wenn die nicht funktionieren würden, würden sie bereits anders aussehen. glaube mir die leute wollen das so.
in den köpfen der leute steht halt geschrieben: „sieht billig aus – muss billig sein“. das ist wie bei der bildzeitung … die würde in einem anderem design nicht funktionieren. es gibt da draußen nicht nur designer und architekten.
wahlplakate und aldiflyer müssen bei der breiten masse funktionieren – ich würde schon sagen da gibt es kaum unterschiede. der eine präsentiert den preis und die produktleistung, der billige mit den besten leistungen gewinnt. der andere zeigt gesichter und wahlversprechen, der schönste (freundlichste, sympathischste) mit den besten politischen argumenten bekommt die stimme.
etwas entfernt aber doch passend zum thema war der vortrag von martin amann auf der typo 2008. http://www.typoberlin.de/2008/index.php?node_id=Martin+Amann;757&lang_id=1
Paul
niemand erwartet von einer partei ein intellektuelles plakat, aber hier wurde vorgegebene typo mit bildern arrangiert, ohne wirkliches konzept.
ich bin ja kein allzu großer fan der spd, aber ihr plakat hat für mich mind. zwei deutliche Inhaltspunkte: Wir setzen auf neue Energie (CDU = Atomstrom), wir investieren in die Erneuerung des Bildungssystems. Zwei konkrete Ziele die ich heraus lesen kann. Damit unterscheidet sie sich auf Anhieb von der CDU und FDP (Atomstrom).
Ich stimme nicht überein das die Inhalte unserer Parteien austauschbar sind. Aber wie ernst die Kandidaten und Parteien ihre Inhalte nehmen kann man durchaus von den Plakaten ablesen.
timeout
Was mir bei den Grüninnen ins Auge sticht ist, dass ein Porträtfoto auf grünem Hintergrund sehr unvorteilhaft aussieht. Es passt einfach nicht zu einer gesunden und frischen Hautfarbe. Alle anderen Hintergründe sind blau, was optisch viel mehr her macht, bei Thorsten Schäfer-Gümbel allerdings auch nicht viel bringt.
Den Koch hat wohl irgendein PR Berater dazu verdonnert, sympathisch und richtig nett rüber zu kommen. Das nimmt man ihm allerdings nicht ab, dass das sein wahres Gesicht ist. Die FDP macht hier noch den solidesten Eindruck und hat auch die passendste Message. In Hessen kann man sich wirklich nur noch wünschen, dass jemand die Regierung in die Hand nimmt und stabile Verhältnisse schafft.
HD Schellnack
Wir haben doch heute von Herrn Glos gelernt, das Atomstrom GRÜN ist.
Hessen zeigt ein demokratisches Modell am Ende des Wegs – und nimmt damit die Bundestagswahlen vorweg. Frankreich und Italien zeigen übrigens, wie sich das weiterentwickeln wird. Gruselig halt.
Die Inhalte der sog. Volksparteien sind substituierbar und zwar komplett. Die FDP und die Grünen sind sich auch gleicher, als beide Parteien es wahrhaben wollen. Letzten Endes sind sie alle geprägt von der politischen Ökonomie und die heißt Machterhalt. Insofern, und nur insofern, ist Koch ein absolut brillanter Politiker vom Schlage eines Helmut Kohl.
HD Schellnack
Und Robert, das Argument lehne ich schon beruflich komplett ab. Abgesehen davon, dass ich die Schiene sieht billig aus in Sachen Politik nicht nachvollziehen könnte, gibt es reichlich ausländische Beispiele,die das Gegenteil belegen. Das gutes Design immer nur Luxus sein soll, ist eine Marketing-Fabel. Die Bildzeitung, nur um es gesagt zu haben, ist AUSGEZEICHNET designed – und auch Aldi besticht im Design mit zumindest gut gebauter Schrift, die an sich funktional, aber auch emotional einen bestimmten Wert hat. Mediamarkt, finde ich, ist auch ein Beispiel. Die kommunizieren schon die Preisschiene, machen es aber so fulminant dreist und witzig – und gestalterisch oft bewusst trashy, im Kern aber handwerklich oft auch gekonnt – dass vieles, was die produzieren Spaß macht.
Wahlplakate, nur nebenbei, müssen eigentlich WIESO bei der breiten Masse funktionieren??? Verstehe ich nicht – so oft ich es gehört habe. Wahlplakate müssen bei zwei ganz SPEZIFISCHEN Zielgruppen funktionieren – den eigenen Stammwählern (und hier sogar nur begrenzt) und vor allem primär bei den Wechselwählern. Der Rest ist doch komplett Hupe. Ein SPD-Plakat muss keine CDU-Wähler ansprechen.
Neinnein, da steckt keine Strategie hinter – sondern angepasste, ängstliche, dumme, langweilige, grunzstracke Werbung, die keinen Hund hinterm Ofen hervorholt und insofern GANZ AKUT die Demokratie schädigt, weil sie sie als austauschbar, fade und öde verkauft. Würden so Automobile verkauft, wir würden doch alle Fahrrad fahren. Es ist einfach Müll. Ob daran die Agenturen schuld sind oder die Auftraggeber, keine Ahnung – aber beide Seiten sind doch offenbar angststarr, sei es vor Etatsverlustpanik oder sei es a) davor, sich auf einen reale Aussage festnageln lassen zu müssen (da ist die SPD ja gaaaar nicht gut mit gefahren) und b) klar eine Art USP (böses Wort, I know) zu kommunzieren.
Das ist, mit Verlaub, Schrott. Jeder von uns kann das im Wachkoma – mithilfe eines Phrasendreschprogramms und mit der Linken Hand, drei Finger abgebunden, in Indesign. Es ist von der Idee und handwerklich so mau, dass man schon beim Anblick der stets gleichen Photos das Würgen kriegt. Ich bekomme da schlagartig Respekt vor der Schröder-Kampagne ein paar Jahre zurück, wo der Kanzler sich in strengen s/w-Bildern journalistisch als Macher und Mensch präsentierte. Das hatte Momente von Peinlichkeit (immerhin – Fallhöhe), aber es hatte auch den Ansatz von Eigenständigkeit, von Ästhetik, und eine deutliche klare Gesamtrichtung.
Und in Hessen müsste die SPD so so so so verzweifelt fighten – anstatt schon in Verliererhaltung aus der Tür zu kommen.
Paul
was ist eigentlich mit unserer Corporate Design Partei den Grünen?
Schämt euch!!!! Der Sprung zwischen dem Design des Landtags- und des Bundestagswahlkampf ist doch mehr als eine ganze Welt
Jürgen
Ich habe Kritik an der Wahlwerbung noch nie so leidenschaftlich und treffend beschrieben gesehen, wie von HD. Eigentlich habe ich das Thema Politik seit 20 Jahren abgeschrieben. Aber HD könnte mich glatt dazu bringen, mein aktuelles Leben zu verlassen, eine Partei zu gründen und Politik zu machen. Gute Werbung, HD.
Christian
Wäre es nicht eine spannende Alternative, parteilose Kandidaten ins Rennen zu schicken? Die teure Plakatwerbung könnte z.B. mit Netz-Kampagnen kompensiert werden. Vorteil: Keine Rückgratverschiebungen für die Parteitaktik, sondern Haltung und Meinung. Keine unnötigen Versilberungsverluste zur Parteiunterscheidung, sondern Lösungsvorschläge und Weltanschauungen. Keine ängstlichen Abstimmrituale, sondern Mehrheiten und Argumente.
Die Struktur einer Partei schluckt viel Energie, da wären offene Foren mit frei denkenden Mitgliedern eine Wohltat. Der Schwerpunkt der Wahlkampfkommunikation verschiebt sich vom Inhalt zum Gesicht, da wäre es doch konsequent, das Gesicht vom Partei-Inhalt zu trennen und nur noch den persönlichen zu zeigen.
Meine Generation wäre jetzt eigentlich dran, in der Politik Verantwortung zu übernehmen. Aber der Gedanke an Parteien – egal welche – und deren immanente Logik ist für mich derart abschreckend, dass ich immer noch nach einer anderen Form suche.
robertmichael
hd, ich sagte nicht das wahlwerbung billig aussieht bzw. billig aussehen muss. ich sagte nur das sie so aussehen muss. jedenfalls denken das die verantwortlichen – ich bin ja auf deiner schiene das es sicherlich auch anders geht/gehen muss. aber ich denke halt das die verantwortlichen, die diese dinger in auftrag geben, kein risiko eingehen wollen. darum muss für DIE das wahlplakat so aussehen. es muss funktionieren. großer kopf, 3 phrasen und das logo – that’s all! kein platz für experimente, kein platz für neue ideen.
aber. es funktioniert nämlich nur bei einem teil. wahrscheinlich bei den stammwählern. aber man fängt damit keine neuen fische. dazu braucht es mehr als ein phrasendreschprogramm, dazu braucht die partei erstmal ein gesicht.
auch bei der bildzeitung hast du mich falsch verstanden. ich sagte nicht das diese falsch designed ist, sie ist passend für die zielgruppe ‚designed‘. wobei es aber auch hier sicherlich optimierungsbedarf gibt.
es gibt gründe wieso dinge so aussehen wie sie aussehen. und erst wenn man diese gründe kennt, mit ihnen umgehen kann, sie mit regeln bricht und neu erfindet dann hast du gute werbung. beispiele dafür gibt es viele. mediamarkt ist z.b. so eines. schweinebauchwerbung 2.0 wenn du so willst.
ich wünsch euch ’nen guten rutsch. :D
Vroni
Was regen wir uns auf? (Naja, natürlich ist das nervig.)
Werbung, die von politischen oder wirtschaftlichen Gremien abgenickt wird, sieht grundsätzlich und immer so bescheuert-banal aus. Gutes Design und treffender Inhalt sind leider nicht konsens-demokratisch. Muss man durch, wenn man unbedingt für solche arbeiten will.
Dass die Schröder-Plakate bessere waren, kann gut daran liegen, dass damals eine spitz ausgerichtetere, extra „Kampa“-Abteilung mit halbwegs klaren PR- und Marketing-Zuständigkeiten gegründet wurde.
Zum Thema „es funktioniert leider so“:
Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit, doch es gibt nach wie vor Sehgewohnheiten, Denkgewohnheiten und als typisch begriffene Signale, die sich nur zäh ändern. Seltsam, schon. Dazu gehört, dass die Currywurstbude kein allzu elegantes LUXUS-Logo verträgt (Stichwort „angemessen“) und eine Partei nur „ein bissi“ fortschrittlich wirken will, aber im Grunde nicht wirklich. Sie wollen alle zur „Mitte“. Was immer das auch ist. Also bleibt es vermutlich beim „kreativen“ Störer links oben, aber damit hat es sich auch.
:-)
Sicher wäre noch viel mehr möglich. Aber von einem Chirugen erwartet man auch nicht, dass er wirklich kreativ ist. Ohr an die Nase gestickt, schlotter…
Und so vermute ich, dass man zwar so daher redet, dass die Parteien langweilig sind und langweilige, schlechte Werbung machen (was ja stimmt). In Wirklickeit ist es den meisten Menschen aber dann doch ganz recht. Bloß keine Überraschungen…
Einen guten Rusch wünsche ich noch
und ein erkenntnisreiches 2009.
Vroni
Rusch statt Rutsch ist auch nicht schlecht…,
oh mann…
Sanddorn
Respekt vor dem CDU Plakat, wirklich schön gestaltet und der Fotograf/Nachbearbeiter hat verdammt gute Arbeit geleistet. Da würde sogar ich die Tür aufmachen und nur aus alter Gewohnheit vorher schauen ob noch Platz in der Wanduhr* ist.
Das Gümbel Plakat steht ja schon in der zweiten Reihe und ist auch sonst zum Haare ausraufen. Die benutzen scheinbar genau wie die FDP den „MAGIX Wahlplakat Maker“ und leider reicht es bei der SPD nur für die Lite Version.
Die Grünen … ohje … was soll das sein? Eine bessere Wandzeitung? Tarek Al-Wazir sieht aus als würde er gleich aus dem Plakat rutschen. „Jetzt Aber Grün!“ Warum Aber?
*vgl.: „Der Wolf und die sieben Geißlein“
ganesh
Aus gegebenem Anlass ein klitzekleines bisschen Eigenwerbung. Es geht um die Wahlwerbung der Grünen/Bürgerliste für die letzten Landtagswahlen in Südtirol.
http://tinyurl.com/9487c8
http://tinyurl.com/a5e4mp
http://tinyurl.com/4umeno
meistermochi
die schrift bei der spd ist aber alles andere als plakativ…
Benjamin Hickethier
A propos ganesh…
Um Beispiele anzuführen, dass die Grünen (und natürlich auch andere Parteien) auch anders können, muss man gar nicht weit suchen: xplicits Joschka-Fischer-Font im Einsatz im Kommunalwahlkampf in Bayern (2006?) http://www.xplicit.de/1st_news/poing/poing_fonts.html, mehr historisch http://www.xplicit.de/xxcorporatedesign/1990_wahl_fonts.html – natürlich, je frischer, unangepasster, radikaler und weniger ›realistisch‹ die Partei, desto größer Bereitschaft, Mut und Interesse auch zu unkonventioneller Kommunikation, wie das legendäre Beuys-Plakat von 1979 (muss man hier über message oder Distinktion diskutieren?) http://www.medienkunstnetz.de/werke/wahlplakat-fur-die-grunen/
Mich freuen auch immer die Seyfried-(bzw. Seyfried/Ziska-)Plakate für die Grünen Ortsgruppen bzw. Hans Christian Ströbele: http://einestages.spiegel.de/static/document/13712/wahlkampf.html?k=tag%3A%22Gerhard+Seyfried%22&o=original_publicationdate-DESCENDING&s=0&r=3&of=3&c=1
übrigens auch vielsagend (Überblick 2008 von Kommunalwahlkampfplakate aus Bayern): http://einestages.spiegel.de/static/document/21294/werben_um_waehler.html?k=tag%3AWahlplakat&o=original_publicationdate-DESCENDING&s=0&r=3&of=1&c=1
oder beim Meister selbst: http://www.seyfried-berlin.de
Sorry für Neujahrs-faules Nichteinbetten der links…
ganesh
Stimmt natürlich, Benjamin.
Diese Sachen sind bekannt. Wollte hier im Fontblog primär den Einsatz der FF Chambers (https://www.fontblog.de/ff-chambers-sans-von-verena-gerlach) zeigen : )
Ivo
Auch als ausgewiesener Grünen-Skeptiker muss ich sagen, typografisch sehr wertvoll. Danke für die Links.
Till Westermayer
Das großflächige Hintergrundsgrün bei Al-Wazir dürfte dem neuen Parteilogo bzw. der damit verbunden CI zu verdanken sein. Auch bei A0/A1-Plakaten ist, so jedenfalls mein bisheriger Eindruck, damit zu rechnen, dass mindestens ein Drittel des Plakats flächig grün werden wird (vgl. diese relativ aktuelle AKW-Kampagne, hier im Einsatz).
Andreas
Hab mich auch ein bisschen mit den Plakaten auseinander gesetzt.
http://griess.wordpress.com/2009/01/04/wahlplakate-in-hessen-1/
Kommen noch 2 Teile.
Gruß, Andreas
Tom
…braucht hessen kompetenz und klarheit, die wir sofort durch eine weißen glow effekt untergraben… sehr schön, sehr schön
Wahlleiter
Mahnung; dieses Bild entspricht nicht der freiheitlichen Grundordnung der Bundesrepublik, denn es fehlt ein Plakat.
Jürgen
Hallo Wahlleiter: Ich kann nur das fotografieren, was da ist. Ein Plakat der Linken habe ich in meiner Heimatstadt nicht gefunden.