Filmplakate: Schwarz und dunkle Farben bevorzugt
Armin Vitt von Speak Up hat eine interessante Filmplakat-Farbanalyse durchgeführt und die Ergebnisse attraktiv dokumentiert. Nachdem ihm aufgefallen war, dass viele Blockbuster-Filme mit Schwarz als Hauptfarbe in Plakaten und auf DVD-Covers beworben werden, knöpfte er sich die 25 erfolgreichsten Hollywood-Filme aller Zeiten vor, um deren Farbklima zu untersuchen. Fazit: Schwarz und Fleisch sind die dominierenden Farben bei den Erwachsenenfilmen, erst in der Kategorie PG (Garental Guidance suggested) und G (General Audiences; keine Altersbeschränkung) werden die Plakate bunter und vielfarbiger. Das Ergebnis seiner Studie hat er in einer wunderschönen Farbwolke zusammengefasst.
11 Kommentare
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stefano picco
wow, das ist wirklich faszinierend :)
auf die idee muß man erstmal kommen; generell gibt es aber immer wieder neue schöne filmplakte die auch sehr typografielastig sind, regelmäßig zu beobachten auf http://www.apple.com/trailers/
Julius
Schöne Sache.
Aber oft genug gibt es für Filme ja mhere verschiedene Poster oder alternative Versionen. (Die auch z.T. gleichzeitig benutzt werden.) Da macht die Farbanalyse dann nicht mehr so viel Sinn bzw. wird etwas ungenau.
Aber trotzdem toll.
lvgwinner
@Julius: Exakt das hab ich mir auch gedacht als ich die Plakate gesehen hab. Es sind nicht unbeding die ausgewählt, die ich als stellvertretend für diesen film im Kopf gehabt hätte.
dominik
Somit kann man überspitzt zusammenfassen: Filmplakat schwarzer Hintergrund, weiße Trajan…
http://www.veer.com/ideas/etched/
Johann
Moin! Ich gestalte selbst Filmplakate und da sind die Freiheiten doch ziemlich eingeschränkt. Und zwar aus einem erschreckend simplen Grund: Die Leute sind zu doof. Sie müssen binnen Sekundenbruchteilen erkennen, dass es ein Filmplakat und keins für eine Ausstellung o.s.ä. ist. Das funktionier 1. über die Hollywood-Credits unten (immer zentriert!) und außerdem über bestimmte Schriften. Wenn ein Film ein Blockbuster werden soll, dann muss er leider auch genau so verpackt werden. Das tut sehr oft weh, weil es die bildnerische Freiheit doch erheblich einschränkt. Aber es ist manchmal sinnvoll, wenn der Film eher schwachsinnig ist. (Und abgesehen davon ist diese spezielle Analysen ohnehin nicht sinnvoll, weil sie sich ja nur um Hollywooh-Filme gekümmert hat. Das ist natürlich extrem langweilg.)
Jürgen
Eine herzerfrischende (»doofe«) Ausrede. Wenn jemand doof ist, dann ist es das (US-)Marketing, das hinter den Filmen steht. Tatsächlich sind sie nicht nur beschränkt kreativ, sondern extrem unsicher weil geldgeil. Wer Film-Dialoge und -Pointen vor einem Versuchspublikum testet, der wird mit Sicherheit auch bei den Plakaten für die Filme kein Risiko eingehen. Und so entsteht eben keine Kunst, sondern Durchschnitt. Komisch … und ich sage die Wahrheit: von den 25 hier zitierten Blockbustern habe ich tatsächlich nur die bunten (= mutigen) gesehen … Krieg der Sterne (1976), E.T., Findet Nemo, Monster AG, Toy Story 2 und Cars. Alles andere – einschließlich Titanic, Karibik, Potter – sind spurlos an mir vorübergegangen.
Heinrich
jürgen hat recht, die leute sind nicht doof sondern die entscheider nicht mutig genug.
manche filme sind aber schon doof.
Stefan
Das gilt natürlich nicht nur für die Filmbranche. Uwe Loesch erzählte mir neulich wie erschreckend konservativ viele Kulturschaffende sind, wenn es um die grafische Kommunikation ihrer (zum Teil) avantgardistischen Arbeiten gehe. Diese Erfahrung mache ich selber täglich. Die Verantwortlichen sind in Ihren Vorstellungen derart festgefahren, dass kein Argument hilft. Das geht soweit, das selbst die Postleitzahlen in 9pt Schriftgröße noch auf dem Plakat untergebracht werden müssen.
Flüge
Gegen gute Farben ist überhaupt nichts einzuwenden. Ich steh total auf schöne Plakate. Wir haben auch jede Menge auf der Arbeit hängen. Wann immer ich hier her komme gucke ich auf die großen Poster und wünsche mir die Poster zu Hause hängen zu haben.
Poster sind geniale Eyecatcher!