Ein Grammy-2007-Album, richtig mit iTunes gemacht

… und von Coca-Cola bezahlen lassen.

Idee: Jedes Jahr im Februar werden von der US-Musikindustrie in rund 100 Kategorien die besten Songs und Interpreten des Jahres gekürt. Eine Best-of-Grammy-CD könnte eine angenehmer, horizonterweiternder Musikgenuss sein. Ich liebe Bestenlisten (www.100besteschriften.de).

Problem: Weil die Künstler bei verschiedenen Plattenfirmen unter Vertrag stehen, bekommt die Industrie kein amtliches Grammy-Album zustande. Zwar gibt es seit einigen Jahren ein Grammy-Nominees-Album, doch (1) fehlen viele Sieger und (2) enthält es stets Nieten.

Die Lösung: Ein eigenen Grammy-Winner-Album zusammenstellen, das nur die persönlichen Lieblinge enthält plus einige Entdeckungen, die eine kompetente Jury für unsterblich erklärt hat.

Hintergrund: Der Grammy Award (abgeleitet von Grammophon) wird seit 1957 jährlich in rund 100 Kategorien an namhafte Künstler (Sänger, Komponisten, Musiker), Produktionsleiter und die Tontechnik verliehen. Veranstalter der Zeremonie ist die National Academy of Recording Arts and Sciences in Los Angeles. Der Grammy gilt als die höchste internationale Auszeichnung für die Musikindustrie.

Grammy 2007: Am 11. Februar wurden in Los Angeles zum 49. Mal die Grammys vergeben. Die Hauptgewinner waren dieses Jahr die Dixie Chicks, Mary J. Blige und Carrie Underwood. Besonders lohnenswert jedoch ist eine Entdeckungsreise durch alle 108 Kategorien: die Nominierten und die Sieger.

Schritt 1: Die dem persönlichen Musikgeschmack entsprechenden Kategorien finden. Die Bandbreite reicht von Spoken Word bis Classical Crossover. Designer dürften sich auch für 86 Best Recording Package, 87 Best Boxed Or Special Limited Edition Package und 107 Best Short Form Music Video interessieren. Unverbrauchte Perlen finden sich in Kategorien wie 9 Best Pop Instrumental Performance, 19 Best Rock Instrumental Performance, 47 Best Jazz Instrumental Solo oder 66 Best Contemporary Blues Album.

Schritt 2: Die Songs zusammenstellen. Falls schon welche im iTunes vorhanden sind, sollte man ihnen ein Stichwort geben, zum Beispiel »Grammy 2007«. Ich schreibe es in das verwaiste Feld »Werk«. Das Kommentarfeld nutze ich, um die Grammy-Kategorie einzutrage, zum Beispiel: »Best Male Pop Vocal Performance «. Alle weiteren Songs entweder von CDs importieren oder im iTunes-Store kaufen. In letzterem habe ich rund 30 Songgutscheine auf meinem Konto, weil mir seit 3 Monaten Freunde und Kollege die Deckel ihrer Cola-Flaschen mit den iTunes-Codes spendieren.

Schritt 3: Eine »intelligente Wiedergabeliste« im iTunes erstellen mit dem Kriterium »Werk > enthält > Grammy 2007«. Hier sollten dann alle Songs mit dem vorgegeben Stichwort auftauchen. Metadaten pflegen: Jahreszahl, Album-Cover-Art ergänzen, Titel, Interpret und Album prüfen. Die maximale Spieldauer einer Musik-CD ist 80 Minuten, das können 20 Songs sein.

Schritt 4: Die Dramaturgie des Albums entwickeln … eine schwierige Aufgabe, die jedoch viel Freude macht. Welche Songs passen zusammen? Welches ist der beste Auftakt-Titel, welcher Kann das Album beenden? Brücken-Songs herausfinden, die den Übergang von einem R&B-Block zu Rock oder Jazz elegant regeln.

Schritt 5: Wenn alles gut klingt, die Übergänge passen (keine zu langen Pausen), dann darf gebrannt werden (die CD) und gedruckt werden (das Booklet; Stil: Mosaik). Fertig.

Das ist mein Grammy-Winner-2007-Album: