Design ’12 für Bauhaus Dessau kommt aus Amsterdam

Die Stiftung Bauhaus Dessau hat neue Jahresgrafiker, die 2012 das Erscheinungsbild der Stiftung – zusammen mit der Hausgrafik vom Hort (siehe Ausschnitt Pressemitteilung oben) – prägen werden. Das Büro Our polite society aus Amsterdam tritt 2012 die Nachfolge der Berliner Agentur Novamondo an. Jahresgrafiker der Stiftung sind für deren Periodika und Projektgrafik verant­wort­lich. Hauptprodukt ist die halb­jähr­lich erschei­nende Zeitschrift »bauhaus«, deren Aussehen sich damit nach je zwei Ausgaben neu defi­niert, sowie ein Buch aus der neuen Reihe der »edition bauhaus«.

Die Auswahl des Jahresgrafikers aus über 30 hoch­ka­rä­tigen Einsendungen hatte eine Jury getroffen, der neben dem Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Philipp Oswalt, und Pressesprecher Ingolf Kern der Gründer des Berliner Hort, Eike König, und der Leipziger Grafiker Markus Dreßen ange­hörten. »Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit diesem jungen Studio«, so Philipp Oswalt nach der Entscheidung. »Überzeugt hat uns vor allem der starke konzep­tio­nelle und syste­mi­sche Ansatz der Arbeiten, die beson­dere Haptik und Objekthaftigkeit mit einem außer­ge­wöhn­li­chen Gespür für typo­gra­fi­sche Gestaltung verbinden.« Starten wird die Arbeit von Our polite society mit dem nächsten Programmheft der Stiftung zum Januar 2012.

Für das darauf folgende Jahr ist die Entscheidung eben­falls schon gefallen: Die Bewerbung von Cyan fand die Jury so über­zeu­gend, dass sie die Berliner gleich zum Jahresgrafiker 2013 ernannte. Darin, so Oswalt, läge auch eine bewusste – und durchaus ein wenig selbst­iro­ni­sche – Referenz auf die eigene Stiftungsgeschichte: Das Büro zeich­nete vor gut 20 Jahren verant­wort­lich für das dama­lige Corporate Design der Stiftung und wird 2013 also ein Comeback am Bauhaus Dessau feiern.


14 Kommentare

  1. carlos

    Gut, dass ich mich nicht beworben habe. 

    Meine Arbeiten wären dann wohl nicht so gut angekommen… 

  2. Kadir

    So nach dem durch­schauen der our polite society-Seite, bin ich irgendwie nicht so über­zeugt von deren Arbeiten. Ist teil­weise zu sehr diese „Schwarz-weiß-Univers“-Gestaltung, die man von seinen Professoren im erste und zweiten Semester beigebracht bekommt.
    Überzeugt irgendwie nicht.

  3. K. E.

    … diese “Schwarz-weiß-Univers”-Gestaltung, die man von seinen Professoren im …

    Zuerst war das Design, dann kam der Professor, der alle lehrte dem Design es gleich zu tun. Der Schüler, der es anders machte, wurde gefeuert und nach dem Tod gefeiert, sodass man heute unter­richte über ihn und seine guten Taten:-)

  4. K. E.

    „…ten Taten:-)“
    (Doppelpunkt und Bindestrich, sie führen weiter, die Klammer aber, die schließt ein; und öffnet die Klammer den Anfang nicht, so wird der Stoff eröffnet sein!)

  5. Kadir

    Zuerst war das Design, dann kam der Professor, der alle lehrte dem Design es gleich zu tun. Der Schüler, der es anders machte, wurde gefeuert und nach dem Tod gefeiert, sodass man heute unter­richte über ihn und seine guten Taten:-)

    Tut mir Leid, stehe wohl auf dem Schlauch, aber ich verstehe das nicht ganz :).
    Kann jetzt für oder gegen meine Aussage sprechen.

  6. tristan

    kadir, es sprach jeden­falls nicht dagegen.

    die arbeiten von our polite society funk­tio­nieren für diese art der kommu­ni­ka­tion. es wird keine finanz­kom­mu­ni­ka­tion gestaltet, sondern der kultur­be­trieb. und da eignet sich der typo­gra­fisch expe­ri­men­telle umgang sehr gut, finde ich.

  7. E. K.

    @ 5 | Kadir
    Das bedeutet nichts anderes, als dass, was mal jemand gemacht hat und für gut befunden worden ist, Einzug hält in den Unterricht. Einfacher zu erklären durch den Begriff der Technik: Früher sind tech­ni­sche Fortschritte durch Bastler voran-getrieben worden, heute bekommt kein unstudierter Bastler mehr Arbeit, seine Erfindungen gelten nicht, was mit Selbstüberschätzung der Studierten und Stu-dierenden gleich­zu­setzen ist. Käme eine Erfindung solcher Person aber durch, müssten die Studierenden darüber lernen, sie würden darüber spre­chen, dis-kutieren und dasselbe weiter lehren. „Es ist, wie es ist!“, würde man wohl be-haupten – kritiklos und frei von allen Sinnen.

    All das spricht trotzdem nicht gegen ein Studium, weil ein solches durch Se-lektion vernünf­tige Lehrbeispiele durch die Erfahrung über hunderte von Jahren gegen­über­stellt und ausschließt zu versu­chen, was schon geschei­tert ist, was aller­dings nicht heißen soll, dass man manches auch heute noch nicht durch­führen kann, was gestern unmög­lich gewesen ist: Studiere und bleib offen für unkon­ven­tio­nelle Meinungen und Lösungen. Schließ nicht aus, dass, was du gelernt hast, kein Unsinn sein kann. Hiervon sind sehr oft Wirtschaftswissen-schafter betroffen!

  8. E. K.

    Nein: Ich muss fair bleiben. Änderung: Schließe nicht aus, dass Teile vom Gelernten Unsinn sind! :-)

  9. Gaja Gamini

    @ 7 | Indra

    Wiederhole: מצה‎

    – falls Sie das Design meinten, Frau Professor Kupferschmid!

    @ 8 | E. K.

    Die Wirtschaftswissenschaftler bleiben vom Satz der Fairness (9 | E. K.) aber weiter ausge­schlossen?! ;D

  10. Indra

    Hahaha! Danke, Gaja. Das ist viel besser als einfach nur »Matze Kreutzer von our polite society, der mal in Saarbrücken studiert hat und total nett ist!« zu rufen.

  11. Gaja Gamini

    Matthias und Jens werden’s mir hoffent­lich verzeihen!

  12. Kurt

    Ihr habt offen­sicht­lich euer Kreuz mit „Matze“. ;D

    Matze ist aller­dings einige Kreu(t)zer wert und schlägt manchmal eine Verbindung zwischen Notwendigem und Design.

  13. Oliver

    Das Bauhaus-Design 2012 ist mir sympa­thi­scher als Matze mit Gesicht! :-)

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