Bleisetzer in Not! Wer kann helfen?
Indra Kupferschmid schreibt mir: »Erik S. und ich versuchen gerade Georg Kraus und seiner Bleisatzfirma zu helfen, vielleicht kennst Du ihn. Wir haben da immer mal Blei-Utensilien gekauft.
Nun hat er einen dreimonatigen Zahlungsengpass, wegen Krankheit. Siehst Du als Fontblogger vielleicht eine Unterstützungsmöglichkeit für ihn?
Vielleicht hat einer der Leser Lust, seine Weihnachtskarte dieses Jahr mal im Bleisatz machen zu lassen? Kraus hat auch eine Nyloprint-Maschine, damit kann man auch Klischees einer beliebigen Digitalschrift-Vorlage für den Hochdruck erstellen, oder Blindprägen. Oder tolle Satzschränke kaufen. Oder einen Betriebsausflug als Seminar buchen? Oder natürlich einfach sponsorn.«
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5 Kommentare
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Kai
Wär das vielleicht was für http://www.smava.de/ ?
Grüße
Kai
TM
Ich habe zwar nicht die Möglichkeiten um zu unterstützen, aber grundsätzlich finde ich es „cool“ so einen Brief hier „abzudrucken“.
Ich weiß auch nicht wie hoch die Zahl der Arbeitgeber ist, die hier mitließt, sprich Agenturen, Marketingleute…,aber wenn ich einer von den wäre, die Projekte finanzieren würde ich mir schon überlegen, ob man nicht mal wieder etwas nach guter alter Handwerkskunst macht, gerade wenn man vorher den Beitrag auf praegnanz.de gelesen hat.
‚Wo könnte man Verwendung finden?‘ und so weiter..
Vielleicht schon mal Weihnachtskarten drucken unter dem Motto: Besinnlich
Gruß,
Clemens
Martin Z. Schröder
Georg Kraus betreibt selbst keine Druckerei, er handelt mit Schriften und Möbeln für Druckereien und ist mir in den letzten Jahren als Lieferant unentbehrlich geworden. Außerdem archiviert er die Bleisatzschriften, die durch seine Hände gehen in Form von gedruckten Typenverzeichnissen. Sehr seltene Schriften sind darunter.
Eine Möglichkeit, ihm zu helfen, wäre vielleicht, wenn eine Agentur seinen Werkstattkurse bucht und ihre Weihnachtskarten an einem Wochenende selbst macht. Das ist manchem vielleicht zu aufwendig. Eine Idee: In meiner Werkstatt oder der eines anderen Kunden des Bleisatz-Magazins drucken lassen, und ein Teil des Preises wird als Sponsoring nach Ratingen gegeben.
Tobias
Habe erst Schriften und Material bei Herrn Kraus gekauft, ist wirklich eine tolle Sache – Viel Glück und alles Gute!
Georg Kraus
«Nichts ist toter als die Zeitung von gestern.» Gilt dieser bewußt paradoxe Kalauer auch für Blog-Einträge? Nein, wohl nicht. Denn während das erstgenannte Medium zumindest in England zur Tüte gerollt als Behältnis für Chips & Fish verwende wird (nein, das ist kein Gerücht. Ich hab’s selbst gesehen), stehen elektronisch gespeicherte Blog-Einträge viele Jahre lang im Netz. Nicht zuletzt aus diesem Grunde, aber auch, um einfach einmal öffentlich Danke zu sagen, sende ich nun diesen meinen Kommentar.
Meine Briefe an Indra und Erik stammen wurden von mir am 24. September 2008 geschrieben, Indra leitete mein Schreiben an slanted weiter, und Ihr veröffentlichtet meinen Brief am 1. Oktober 2008. Die zweite Jahreshälfte 2008 nenne ich heute nur noch «das Ereignis, über das wir nicht mehr sprechen wollen». Nein, auch jetzt nicht. Aber es war der schiere erst gesundheitliche, dann private und infolgedessen geschäftliche Horror, der sich bis Anfang Januar 2009 kontinuierlich steigerte. Dann traf ich eine einschneidende private Entscheidung. Danach endete die Talfahrt, die Situation stagnierte, besserte sich ganz langsam und…
…jawohl: Seit November 2009 läuft es wieder rund. Ich schob’s erst auf’s Weihnachtsgeschäft, bereitete mich innerlich auf einen Umsatzabsturz im Januar 2010 vor — der Umsatz blieb hübsch oben; und das bis heute, Ende April. Ich bin abergläubig, aber Tatsache ist: Ich hab’s mit Hilfe von Leuten, von denen ich niemals Hilfe erwartet hätte, geschafft. Muß noch ein paar (von zuvor sehr vielen) Altlasten abtragen, aber dann steht das Bleisatz-Magazin wieder gut da. Es wird niemals sehr viel Gewinn abwerfen, aber das war auch niemals geplant.
Ohne Leute wie Indra und Erik hätte ich das nicht geschafft. Und es waren nicht nur die beiden, die geholfen haben. Da waren noch etliche andere. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie haben nie großes Aufheben um ihre Unterstützung gemacht. Für jemanden wie mich, einen Plärrer vor dem Herrn, der (zu) oft gesagt hat «Tue Gutes und rede drüber» war dieser Altruismus unerwartet.
Also ein herzliches Dankeschön an slanted, damals diesen Brief zu veröffentlichen. In meinem Falle hat’s sehr geholfen, im Falle des Kollegen Nessing aus Berlin leider nicht. Wenn’s hier am Tor einmal klingelt und ein mir Fremder steht vor der Tür und flüstert «Parole slanted», dem sei eine gute Tasse Kaffee sicher. Und ich zeig‘ ihm mein Preußisches Bleisatz-Magazin — versprochen.
Gott grüß die Kunst
Georg Kraus