Fontblog Artikel im April 2007

Lesenswert: »Die iTunes-Königin« (SpOn)

Ein histo­ri­sches Ereignis für die Musik-Industrie … und Musiker: »Die briti­sche Folk-Sängerin Kate Walsh hat als erste Künstlerin ohne Label die iTunes-Charts in Großbritannien gestürmt und dabei ›Take That‹ von Platz 1 verdrängt.« (Quelle: Spiegel Online)


Boris Kochan wird Vorsitzender der TGM

Der Gründer und Geschäftsführer des Münchener Designbüros Kochan & Partner, Boris Kochan, worde vorges­tern zum neuen Vorsitzenden der Typografischen Gesellschaft München (TGM) gewählt. Er löst Rudolf Paulus Gorbach ab, der die Geschicke der TGM 11 Jahre lang leitete.

Kochan absol­vierte eine Layout- und Typografie-Ausbildung bei Wieland Sternagel und arbei­tete anschlie­ßend bei den Dachauer Neuesten Nachrichten und der Süddeut­schen Zeitung. Er wirkte im Satzstudio Lothar Wolf mit und lernte alles über Lithographie bei der Offset- und Siebdruckerei Jürgen Höflich. 1981 grün­dete er Kochan & Partner, zunächst als Grafik- und Textbüro, 1983/84 erfolgte die Erweiterung um die Bereiche Satz & Litho. Der krea­tive Bereich wird 1992 zur Agentur ausge­baut, 1995 folgt die Gründung von Peppermind (Network Neue Medien). Seit 2005 laufen alle Aktivitäten unter den beiden Marken Kochan&Partner und Peppermind.


Tag der offenen Designbüros in Wiesbaden

Zum ersten Mal hat sich ein Kreis von Kreativ-Schmieden zusam­men­getan, um das schöp­fe­ri­sche Wirken der pulsie­renden Design Szene Wiesbadens an einem Tag der offenen Designbüros vorzustellen:
am Sonntag, 22. April 2007, 10:30 – 14:00 Uhr.

Die Initiatoren schreiben: »Eine Maßnahme, die schon lange über­fällig war… So öffnen Agenturen ganz unter­schied­li­cher Ausrichtung ihre Tore, zeigen ihr Standing, ihr Können und Schaffen und laden zum lebhaften Austausch ein. Jeder von uns macht was, jeder stellt was vor!«

Die Liste der Mitstreiter:

3Deluxe

Die Firma

Fuenfwerken

Q

Michael Eibes Design

Scholz&Volkmer.


Weltweite Studie: Handy-Tragegewohnheiten

Mein briti­scher Kumpel und TYPO-2002-Sprecher Jan Chipchase forscht in Tokyo für den finni­schen Handy-Hersteller Nokia. Er hat soeben ein Studie mit dem Titel »Where’s The Phone« fertig­ge­stellt, die sich mit den Handy-Gewohnheiten in verschie­denen Ländern beschäf­tigt. Die Basis sind 1549 Interviews in 11 Städten auf 4 Kontinenten (2003 – 2006). Die Ergebnisse werden erst­mals vor Publikum am 22. Juli auf der Pekinger Konferenz Human-Computer Interaction vorgestellt.

Man wird nicht nur erfahren, dass die Männer ihre Mobiltelefone am liebsten in der Hosentasche tragen (60 %) und die Frauen in der Handtasche (61 %): diese Aufbewahrungsformen sorgen auch für 30 % (Männer) bzw. 50 % (Frauen) verpasste Gespräche. Am Gürtel (so wie Ernie bei Stromberg) werden Handys in Tokyo nie getragen (0 %), in Mailand von 4 %, Los Angeles 10 %, Peking 19 % und im chine­si­schen Ji Lin City von 38 % der mobil tele­fo­nie­renden Menschen. In dem Zusammenhang kam auch heraus, dass Geldbörsen in Tokyo von 98 %, in Seoul von 90 %, Peking 54 % und im chine­si­schen Ji Lin City von 35 % der Handy-Benutzer einge­setzt werden.

Hintergründe zur Studie auf Jan Chipchases Website, die Studie als PowerPoint-Dokument oder als PDF (3 MB) downloaden.


Praktikumsstelle bei FSI FontShop International

Unsere Schwesterfirma FSI FontShop International bietet einen Praktikumsplatz an:

»Wir suchen Studentinnen/Studenten oder Absolventinnen/Absolventen mit schriftgestalterischem/typografischem Hintergrund oder zumin­dest Interesse.
Praktikumsdauer: sechs Monate mit 40-Stundenwoche, 300 € pro Monat. Start ab Mai 2007 oder später.
Wesentliche Schwerpunkte der Tätigkeit während eines Praktikums bei FontShop International:

  • Testen von Fonts unter Windows und Mac OS z. B. Ausdrucke anfer­tigen und auswerten, Funktion von Layout- Features prüfen …
  • tech­ni­sche und visu­elle Überprüfung von Fonts und Fontquelldateien
  • Composites rekon­stru­ieren
  • parti­elle Outlinekorrekturen, Ergänzungen von fehlenden Glyphen für Font-Updates
  • Type-1-Hinting
  • Testdokumente weiter­ent­wi­ckeln
  • Kerning- und Sprachraum-Recherche
  • Fontübersichten/Schriftmuster erstellen
  • gele­gent­liche Zuarbeiten bei Einreichungen für Schriftwettbewerbe (Animationen/Illustrationen …)

Bewerbungen an Andreas Frohloff


Audi wirbt mit asymmetrischem Ambigramm-Claim

Audi-Ambigramm

Im August 2006 habe ich schon mal über die Kunst der Ambigramme geschrieben, also Wörter, die gespie­gelt oder gedreht lesbar bleiben. Die hohe Schule der Ambigramme sind asym­me­tri­sche Konstruktion, wenn nach der geome­tri­schen Operation der Wortsinn ins Gegenteil verkehrt wird (zum Beispiel true/false). Mit einem solchen asym­me­tri­schen Ambigramm wirbt Audi jetzt in Italien auf einer Doppelseite, die auf den Kopf gestellt ihren Sinn verkehrt: aus chic wird wild. Wow … (Agentur: Tribal DDB Mailand, Art-Drirector und Typograf: Francesco Fallisi. Via ibel­iev­einadv


Andrang an Tisch 7

Eben meldet sich unsere Mitarbeiter Hans van Neutegem aus Hamburg: »Die Kolleginnen von Tisch 8 sind okay, aber die Jungs daneben haben Fotos von lebenden Organen im Angebot. Jetzt habe ich Angst auf Toilette zu gehen … denn ich weiß, dass ihnen noch das Foto einer Sportler-Lunge fehlt.«

Stefan fragt aus Berlin: »Was ist in der gelben Plastikflaschen … Hans’ Marathonkraftbrühe? Wo ist Hans eigentlich?«

Für das leib­liche Wohl sorgen die erfah­renen Gastronomen der Turnhalle St. Georg


Typografische Linotype-Schatzkarte, anno 1967

Linotypeland

Robertmichael hat auf Flickr die Reproduktion einer histo­ri­schen Landkarte veröf­fent­licht: Linotypeland 1967. Es handelt sich um ein humo­ris­ti­sches Drupa-Werbegeschenk, das sich wie folgt anpreist: »Das iſt der wahr­hafft und concreten Abconterfactur des ›Reiches Typographien‹ neu entdeckte Landtabell ſambt Provinzen, Staetten und Orten ſowie Flueſſen und den Meeren.
All Ihren Feundten in herz­li­cher Verbundenheit und zu Nutz & Frommen dedi­ciret von der Linotype Anno Drupae MCMLXVII. Entdeckt von Albrecht Bauer, gezeychnet von Hermann Hüffer«.

Wer nun eine Schriftmuster-Karte erwartet, sollte nicht enttäuscht sein. Wir befinden uns in der heißen Übergangsphase vom Bleisatz zum Fotosatz, und Linotype machte seinen Umsatz weniger mit Schriften als mit Maschinen. Es ging den Machern beson­ders um den Erhalt bzw. die humo­ris­ti­sche Neuinterpretation von grafi­schen Fachbegriffen … die Karte ist also eine Sprachparodie. Freut Euch über: den »Anlegeplatz für Seitenschiffe«, das »Plakatschriftengehölz«, den »Gutenberg«, den »Anzeigenfriedhof« und die »Zwiebelfischgründe«.